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Gattung Denticollis Pill. et Mitt., 1783 |
Coleoptera - Polyphaga - Tarsen-5-5-5 - Sternoxia - Elateridae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, Leseigneur) |
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Augen stark gewölbt, vorragend, ihr Hinterrand stößt nicht an den Halsschildvorderrand, sondern ist davon durch ± breite Schläfen getrennt. Halsschild klein, bucklig gewölbt, wenigstens hinten mit Mittelrinne und oft zusätzlichen Eindrücken. Halsschildseitenrand in Seitenansicht etwas gewellt. Die Larven sind räuberisch und entwickeln sich in faulenden Hölzern. Die Käfer findet rnan auf Gebüsch und niederer Vegetation. 4 Arten in Europa. |
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#1 |
Schwarz, Flügeldecken schwarz- oder dunkelbraun, etwas glänzend. Bauch manchmal etwas rötlich, Halsschild gleichmäßiger gewölbt mit mehr parallelen Seiten und schwächerer, beim ♀ verkürzter Mittelfurche, unregelmäßig dicht grob genabelt punktiert, die Hinterwinkel mehr nach hinten gerichtet und stumpf. Flügeldecken gestreckt, parallel, wenig breiter als der schmälere Halsschild (♂) oder nach hinten erweitert (♀), die Streifen grob und dicht punktiert, die Zwischenräume etwas querrunzelig, zum Teil fast kielförmig erhaben. Fühler beim ♂ schärfer gesägt. Aedoeagus [Abb.1]. 10-13 mm. Boreoalpin verbreitet; in Mitteleuropa äußerst seltenes Relikt. 1861 wurde 1 Exemplar bei München gefunden, ein weiterer Fund wird aus der Slowakei (Karpaten) gemeldet. 1967 wurde auch 1 Exemplar in den französischen Alpen am Licht erbeutet, könnte daher auch in unserem Alpengebiet gefunden werden. Larve unter pilziger Rinde von Birken und im Außenholz vertrockneter oder brandgeschädigter Stämme. Käfer von Mitte Mai bis Juni. ...borealis (Payk., 1800) |
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Halsschild nach vorn ± stark verengt mit vollständiger Mittelfurche und spitzen Hinterwinkeln; Färbung anders. ...2 |
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#2 |
Fühlerglieder vom 3. Glied an beim ♂ in eine lange Lamelle ausgezogen (gekämmt), beim ♀ lang und spitz dreieckig vorgezogen. Halsschild jederseits vor der Basis mit einem Schrägeindruck und - wenigstens beim ♀ - jederseits vor der Mitte mit einem tiefen Grübchen, dicht und kräftig genabelt punktiert. Flügeldecken mit feinen Punktstreifen, die ungeraden Zwischenräume etwas, beim ♀ deutlicher, rippenförmig erhaben, alle mit kräftiger querwelliger Skulptur. Schwarz, Halsschild und Flügeldeckenziegelrot (Nominatform). Der Kopf kann einen roten Mittelfleck haben, oder ganz rot sein, der Halsschildkann hinten schwarz gerandet oder umfangreicher verdunkelt sein. Aedoeagus [Abb.2]. 11-16 mm. Von Rußland westlich bis Frankreich verbreitet, erreicht im Norden das südliche Skandinavien, fehlt im Süden Italiens und der Balkanhalbinsel. In Mitteleuropa besonders in montanen Gebieten weit verbreitet, aber selten, in der Ebene selten verstreut und sehr selten oder fehlend. Larve unter der Rinde von Laub- aber auch Nadelholz, fakultativ karnivor. Verpuppung im Frühjahr, Käfer ab Mai bis Juni auf niederer Vegetation in schattigen Wäldern. ...rubens Pill.Mitt., 1783 |
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Fühlerglieder vom 3. Glied an in beiden Geschlechtern innen in einen spitzen Winkel endend. Flügeldecken mit groben Punktreihen, alle Zwischenräume gleichmäßig ausgebildet. ...3 |
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#3 |
Halsschild stark gewölbt mit vollständiger Mittelfurche, jedoch jederseits ohne ein tiefes Grübchen [Abb.3]. Halsschild beim ♂ etwas schmäler. Der Seitenrand in schwacher Wellenlinie nach vorn verengt, beim ♀ mehr gerundet verengt. Flügeldecken mit kräftigen Punktreihen, die Zwischenräume oft etwas quer verrunzelt. Unterseite schwarz, Kopf schwarz, sein Vorderrand rötlich, Halsschild rot mit verdunkelter Mittelpartie, Flügeldecken braungelb, Fühler schwarz, Beine gelb, die Schenkel ± schwarz [Abb.4] (Nominatform). Von dieser variablen Art wurden schon fast 20 Farbformen benannt; so können Kopf und (oder) Halsschild, Fühler und Beine völlig rot sein, in diesem Falle ist auch die Unterseite überwiegend rot, andererseits kann der Halsschild bis auf die Hinterwinkel schwarz sein, auf den Flügeldecken kann ein schwarzer Schulterfleck oder eine schwarze Längsbinde neben der hellen Naht oder (und) eine weitere dunkle Längsbinde neben dem hellen Außenrand auftreten. Schließlich können die ganzen Flügeldecken bis auf die Naht und den Seitenrand schwarz sein oder nur noch der Seitenrand hell bleiben. Kopf, Halsschild und Flügeldeckenfarbe variieren unabhängig voneinander, doch sind Tiere mit einfarbig rotem Halsschild sowie solche mit umfangreich schwarzen Flügeldecken fast stets ♀. Aedoeagus [Abb.5]. 9-12,5 mm. Von Westasien über fast ganz Europa ohne das Mittelmeergebiet verbreitet, in Mitteleuropa überall häufig, im Gebirge bis ins Subalpinum aufsteigend. ...linearis (Linnaeus, 1758) |
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Halsschild jederseits der Mittellinie mit einem deutlichen Grübchen. Halsschildpunktur gröber und dichter, Oberseite rauher erscheinend. Fühler kräftiger und kürzer als bei linearis, Punktreihen kräftiger, Flügeldecken flacher. ♂ von der Gestalt des linearis, Punktreihen kräftiger, Zwischenräume rauher und etwas gewölbter. ♀ in Gestalt und Halsschildform mit rubens ♀ übereinstimmend, robuster als das linearis ♀. Schwarz, Halsschild und Flügeldecken rot oder gelbrot, Flügeldecken mit schwarzer Längsbinde entlang der Naht und einer weiteren hinten verkürzten Binde neben dem Seitenrand (Nominatform). Tiere ohne Nahtbinde oder mit ganz hellen Flügeldecken kommen vor. Aedoeagus [Abb.6]. 10-16 mm. In den Gebirgen der Tschechoslowakei verbreitet, aber sehr selten, könnte auch im Bayrischen Wald und in den an die Tschechoslowakei grenzenden Gebieten Österreichs gefunden werden. ...interpositus Roubal |
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borealis interpositus |
linearis rubens |
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Erstellt am: 02.07.2009 Letzte Aktualisierung: 23.06.2013 - 14:33:31 |
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