Gattung in ColKat anzeigen Gattung Cionus Clairville Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Mecininae
  Von Arved Lompe (n. A. Wingelmüller, G.A. Lohse)
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  Die an der Basis verwachsenen Klauen - besonders beim ♂ - von ungleicher Länge. Vorderrand der Vorderbrust mit einem Ausschnitt, Vorderhüften zusammenstoßend. Oberseite dicht und meistens fleckig behaart, auf der Naht mit 2 schwarzen runden Tomentflecken, von denen einer vor der Mitte, der andere am Absturz steht. Halsschild nach vorn ± gerade verengt, seine Basis viel schmaler als die kurzen Flügeldecken an den Schultern. Die Käfer finden sich an Verbascum- und Scrophularia-Arten; die Larven leben frei an den Entwicklungspflanzen. Sie sind mit einem klebrigen Sekret bedeckt, in dem auch die Verpuppung stattfindet. Für die Bestimmung mehrerer Arten ist die Kenntnis des Geschlechts erforderlich, bei einigen Arten ist eine Genitaluntersuchung nötig, bei der der Penis von der (konvexen) Dorsalseite angesehen werden muß. Am besten eingebettet, da es beim Austrocknen Verziehungen geben kann, die die an sich schon schwierige Beurteilung der Penisspitze - nur das apikale Drittel ist dargestellt - fast unmöglich macht.  
#1 Flügeldecken ± dicht, aber nur anliegend behaart, die Behaarung meistens mit dunklen Flecken durchsetzt.

   ...2


 
-- Flügeldecken zwischen einer dichten, anliegenden grauen, gelblichen oder hell grünlichgelben Behaarung mit langen, aufstehenden hellen Haarborsten besetzt. Flügeldecken ohne dunkle Fleckchen, lediglich mit den 2 schwarzen Nahtflecken, von denen der hintere fehlen kann.

   ...16


 
#2 Stirn zwischen den Augen fast so breit wie die Basis des Rüssels [Abb.1].

   ...2a


CIONUS ALAUDA
Abb.1
 
-- Stirn zwischen den Augen viel schmaler als die Rüsselbasis [Abb.2]. Vorderer Nahtfleck auf den oft stark erweiterten Nahtzwischenraum beschränkt.

   ...3


CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.2
 
#2a Oberseite mit einer von den übrigen Arten völlig abweichenden Zeichnung: Der vordere Nahtfleck ist quer vergrößert und erreicht den 3. Streifen; an der Basis des 3. Flügeldeckenzwischenraumes befindet sich ein größerer schwarzer Fleck, der gelegentlich mit dem Nahtfleck verbunden sein kann und mit diesem und einem Halsschildfleck vor dem Schildchen eine umfangreiche dunkle Zeichnung bildet; häufiger jedoch sind die schwarzen Flecken durch eine bräunlich behaarte Zone getrennt. Die übrige Oberseite ist hellgrau, oft ockerfarben durchmischt, behaart und mit ± zahlreichen schwarzen Gitterflecken durchsetzt [Abb.3]. Fühler und Beine ± rötlich. Aedoeagus [Abb.4]. Unsere kleinste Cionus-Art: 3-3,6 mm.
B: Käfer von IV-VII auf verschiedenen Scrophularia-Arten, nur ausnahmsweise auf Verbascum.
D: Europa ohne den Norden, Nordafrika; in Mitteleuropa wohl überall, wenn auch in der Ebene nur stellenweise und selten; Nordgrenze in Holstein.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...alauda (Hbst., 1784)


CIONUS ALAUDA
Abb.3
CIONUS ALAUDA
Abb.4
-- Morphologie und Färbung wie alauda [Abb.5] [Abb.6], aber molekulargenetisch zu unterscheiden (Stüben et al. (l.c.)).
D: Algerien, Marokko

     ...villae Comolli, 1837


CIONUS VILLAE
Abb.5
CIONUS VILLAE
Abb.6
#3 Arten von den Atlantischen Inseln.

   ...98


 
-- Arten vom Europäischen Festland.

   ...3a


 
#3a Schwarz, Grundbehaarung der Flügeldecken schwärzlich [Abb.7]. Der vordere schwarze Nahtfleck wird hinten, der hintere Nahtfleck vorn durch einen weißen oder gelben Schuppenfleck begrenzt, der sich auf den Nahtzwischenraum beschränkt. Diese Flecken können durch eine weiße Beschuppung verbunden sein aber auch fehlen oder nur durch einige helle Schuppenhaare angedeutet sein..

   ...4


CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.7
 
-- Grundbehaarung gewöhnlich heller, selten bräunlich [Abb.8]. Auf den einander zugekehrten Seiten der schwarzen Nahtflecken kann die Behaarung allenfalls durch Verdichtung heller erscheinen, stimmt aber in der Farbe mit der umgebenden Behaarung überein und bildet keine abstechend hellen Flecken.

   ...5


CIONUS HORTULANUS
Abb.8
 
#4 Größer und etwas flacher. Halsschild dicht weiß oder weißlichgelb behaart, in der Mittellinie mit einem schwarzen Längsfleck, der den Vorderrand nicht erreicht [Abb.9]. Die geradzahligen Flügeldeckenzwischenräume schwärzlichgrau behaart, die anderen in dichter Folge mit weißen und samtschwarzen Flecken besetzt. Die ganze Hinterbrust hell behaart.. Aedoeagus [Abb.10] [Abb.11]. 4,5-5 mm.
B: Käfer im Frühjahr und Frühsommer auf Scrophularia-Arten, ausnahmsweise auch auf Verbascum, gelegentlich auf Budleyia.
D: Von Sibirien und Kleinasien westlich über Europa weit verbreitet; in Mitteleuropa überall häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...scrophulariae (L., 1758)


CIONUS SCROPHULARIAE
Abb.9
CIONUS SCROPHULARIAE
Abb.10
CIONUS SCROPHULARIAE
Abb.11
 
-- Kleiner und stärker gewölbt. Die ganze Halsschildlängsmitte breit schwarz glänzend, nur die Halsschildseiten dicht ockerfarben, weißlichgelb oder weißlich behaart [Abb.12]. Flügeldecken schwarz und dunkelgrau gemischt fleckig behaart, die ungeraden Zwischenräume mit samtschwarzen Gitterflecken. Hinterbrust nur außen hell behaart. Aedoeagus [Abb.13] [Abb.14]. 3,5-4 mm.
B: Lebt wie scrophulariae und ist gelegentlich mit dieser Art oder mit hortulanus vergesellschaftet.
D: In ganz Europa; bei uns überall verbreitet und häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...tuberculosus (Scop., 1763)


CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.12
CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.13
CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.14
 
#5 Rüssel in Seitenansicht beim ♂ stärker [Abb.15], beim ♀ weniger, aber deutlich zur Spitze verengt. Rüssel beim ♀ von der Fühlereinlenkung zur Spitze glatt und glänzend [Abb.16], beim ♂ normal rauh punktiert.

   ...5a


CIONUS HORTULANUS
Abb.15
CIONUS HORTULANUS
Abb.16
-- Rüssel beim ♂ zur Spitze nicht deutlich verengt, auch beim ♀ bis fast zur Spitze normal rauh punktiert.

   ...6


 
#5a Rüssel beim ♂ kaum, beim ♀ nur wenig länger als Kopf und Halsschild zusammen [Abb.17]. Die gelblich-graugrüne Oberseitebehaarung läßt stellenweise den meistens braunen Untergrund erkennen. Die ungeraden Flügeldeckenzwischenräume gewöhnlich bis zur Basis schwarz gegittert [Abb.8]. Penis [Abb.18] [Abb.19]. 3,5-4,5 mm.
B: In Mitteleuropa von VI-IX überall nicht selten an Scrophularia-Arten, aber auch an Verbascum (besonders Verbascum nigrum) und daran oft mit thapsus vergesellschaftet.
D: Von Zentralasien westlich über ganz Europa, den höheren Norden ausgenommen, verbreitet.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...hortulanus (Fourcr., 1785)


CIONUS HORTULANUS
Abb.17
CIONUS HORTULANUS
Abb.8
CIONUS HORTULANUS
Abb.18
CIONUS HORTULANUS1
Abb.19
-- Rüssel beim ♂ merklich, beim ♀ bedeutend länger als Kopf und Halsschild zusammen [Abb.20]. Ansonsten großen Stücken des hortulanus ungemein ähnlich. Schwarz, die Flügeldecken, Schenkel und Schienen manchmal braun, die Fühler immer, die Tarsen häufig rostrot. Der ganze Körper dicht und gleichmäßig graugelb behaart; Unterseite, Kopf und Halsschild ungefleckt; die ungeraden Zwischenräume der Flügeldecken nur auf der hinteren Hälfte mit wenigen schwarzen Würfelflecken; die beiden runden Suturalmakeln klein [Abb.21]. Der Rüssel ist bei beiden Geschlechtern genau so gebaut wie bei hortulanus, aber beim ♂ etwas, beim ♀ bedeutend länger als bei diesem. Penis [Abb.22] [Abb.23].
D: Griechenland, Zypern, Türkei, Syrien.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...schultzei Reitter, 1904


CIONUS SCHULTZEI
Abb.20
CIONUS SCHULTZEI
Abb.21
CIONUS SCHULTZEI
Abb.22
CIONUS SCHULTZEI
Abb.23
#6 Klauenglieder an den Vorderbeine des ♂ abnorm vergrößert, mehr als die halbe Länge der Vorderschienen erreichend. Halsschild und Flügeldecken spärlich gelb behaart, Oberseite wie abgescheuert aussehend, der Untergrund kaum verdeckt. Penis [Abb.24]. 4,5-5 mm.
B: Von den tieferen Lagen der Waldregion bis gegen die obere Waldgrenze; an Scrophularia hoppei.
D: Subalpin in den Südostalpen: Trentino, Krain, Kärnten.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...subalpinus Rtt.


CIONUS SUBALPINUS
Abb.24
 
-- Klauenglieder des ♂ nicht abnorm vergrößert. Oberseite selten undicht behaart und ± braun erscheinend (longicollis, montanus, gebleri).

   ...7


 
#7 Vorderer Nahtfleck groß, der Abstand des 1. und 2. Flügeldeckenpunktstreifens im Bereich der Mitte des Flecks nur halb so groß wie vor demselben [Abb.25], der 2. Zwischenraum wird also auf die Hälfte seiner Breite eingeengt.

   ...8


CIONUS GANGLBAUERI
Abb.25
 
-- Vorderer Nahtfleck klein oder mäßig groß, den 2. Zwischenraum bedeutend weniger einengend [Abb.26].

   ...10


CIONUS THAPSUS
Abb.26
 
#8 Die Fühlereinlenkungsstelle beim ♂ 2, beim ♀ 2,8-3 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt. (Zur Beurteilung sollte der Fühlerschaft senkrecht zum Rüssel stehen.).

   ...8a


 
-- Die Fühlereinlenkungsstelle beim ♂ höchstens 1,5, beim ♀ höchstens 2 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt.

   ...9


 
#8a Oberseite braun, Kopf und Rüssel meist schwarz, Fühler und Beine heller oder dunkler rotbraun. Die gelblichgraue Flügeldeckenbehaarung ungleichmäßig und nicht deckend, die ungeraden Zwischenräume etwas dichter behaart und dadurch heller, gewöhnlich in ganzer Länge mit schwarzen Gitterflecken besetzt. Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust dicht weiß beschuppt. Flügeldecken mit einer aus weißen Haaren gebildeten kleinen Lateralmakel. Die beiden Suturalmakeln häufig sehr fein, aber meist nur unvollständig gelb umrandet. Dem thapsus ähnlich, aber die Flügeldecken etwas gestreckter und der Rüssel etwas länger. Penis [Abb.27] [Abb.28]. 4,2-5 mm.
D: Die Nominatform kommt nur in Westeuropa vor.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...longicollis Bris., 1863


CIONUS MONTANUS
Abb.27
CIONUS MONTANUS
Abb.28
-- Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust kaum dichter als die nebenliegenden Teile hellgrau behaart. Flügeldecken ohne oder nur mit einer schwach angedeuteten Lateralmakel. Die beiden Suturalmakeln nie gelb gerandet [Abb.29]. Aedoeagus [Abb.30].
B: Käfer auf Verbascum thapsus (? monophag).
D: In England, Südskandinavien, Norditalien, Nordjugoslawien sowie in den montanen und gebirgigen Gebieten von Mitteleuropa; weit verbreitet und nicht selten, fehlt jedoch völlig in der Ebene.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...longicollis montanus Wingelmüller, 1914


CIONUS MONTANUS
Abb.29
CIONUS MONTANUS1
Abb.30
#9 Einschließlich der Beine schwarz. Oberseite auffallend hell und dicht weißlich-grau oder mit schwachem grünlichen Anflug behaart, die schwarzen Gitterflecken sehr deutlich [Abb.31]. Penis [Abb.32] [Abb.33]. 4-4,5 mm.
B: Käfer an sonnigen Abhängen an Verbascum nigrum und Verbascum lychnitis vom VII bis in den Herbst.
D: Mitteleuropa und angrenzende Gebiete: Frankreich, Polen, Siebenbürgen, Ungarn, Norditalien, Schweiz; in Õsterreich zahlreiche Funde, ferner Holstein, Harz, Rheinland, Bayern.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...ganglbaueri Wingelm., 1914


CIONUS GANGLBAUERI
Abb.31
CIONUS GANGLBAUERI
Abb.32
CIONUS GANGLBAUERI
Abb.33
-- Rotbraun, Fühler, Schienen und Tarsen ± rostrot. Oberseite fleckig hellgelb behaart, die Behaarung wenig dicht, nur in der Umgebung der Nahtflecken dichter, auf den ungeraden Zwischenräumen zu hellen Gitterflecken verdichtet, oft auch eine helle Seitenmakel hinter der Schulter [Abb.34]. Penis [Abb.35]. 4-4,5 mm.
B: Auf Verbascum phoeniceum (mit purpurfarbigen Blüten).
D: Aus Sibirien beschrieben; Turkestan, Kleinasien, Südrußland, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, wenige Funde aus Italien, Ungarn sowie der Slowakei und der östlichen Steiermark..

  Gattung in ColKat anzeigen   ...gebleri Gyll.
Sehr ähnlich ist eine Art aus Südeuropa [Abb.36] [Abb.37]. Aedoeagus [Abb.38].
B: Auf Scorphularia-Arten.
D: In Italien, auf der Balkanhalbinsel und in Anatolien verbreitet.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...balianii Solari, 1932
(=galanus Angelov, 1978)


CIONUS GEBLERI
Abb.34
CIONUS GEBLERI
Abb.35
CIONUS BALIANII
Abb.36
CIONUS BALIANII
Abb.37
CIONUS BALIANII
Abb.38
#10 Flügeldecken etwas länglich, ungefähr 1,33 x so lang wie zusammen breit. (Zur Ermittlung der Flügeldeckenlänge empfiehlt sich die Messung in Seitenansicht.) Der gerundete Abfall zur Flügeldeckenspitze beginnt erst in einiger Entfernung von der Basis. Flügeldecken sehr dicht und gleichmäßig aschgrau oder gelblichgrau behaart, die Punkte der Flügeldeckenstreifen völlig verdeckt [Abb.39] [Abb.40]. Vorderer Nahtfleck klein (mit größerem Nahtfleck und nicht deckender Behaarung vergleiche longicollis montanus). Dunkle Gitterflecken klein und undeutlich, meistens nur in der Hinterhälfte. Penis [Abb.41] [Abb.42]. 4-4,5 mm.
B: An Verbascum thapsiforme.
D: Von Südrußland westlich über Süd-, Südost- und Mitteleuropa bis Frankreich gemeldet. In Mitteleuropa besonders in ebenen Lagen im Osten; Nordwestgrenze bei Hamburg. In Westeuropa selten oder fehlend.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...clairvillei Boh., 1838
(=styriacus Franz)


CIONUS CLAIRVILLEI
Abb.39
CIONUS CLAIRVILLEI
Abb.40
CIONUS CLAIRVILLEI
Abb.41
CIONUS CLAIRVILLEI
Abb.42
-- Flügeldecken kurz, höchstens 1/4 länger als zusammen breit, von der Basis an in gleichmäßiger Rundung zur Spitze abfallend.

   ...11


 
#11 Rotbraun, die fleckige Behaarung der Oberseite den Untergrund unvollständig deckend. Fühler und Beine sowie der Rüssel oder zumindest dessen Spitze hell rötlich [Abb.43]. Fühlerkeule kürzer als die Geißel. 2. Flügeldeckenzwischenraum neben dem vorderen Nahtfleck kaum eingeengt. ♂: Klauenglieder schlank, länger als die übrigen Tarsenglieder zusammen, Fühlereinlenkung nahe der Rüsselspitze, höchstens 1,5 Rüsselbreiten davon entfernt [Abb.44], beim ♀ fast 3 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt. Penis [Abb.45] [Abb.46] (Spitze abgebrochen). Ziemlich klein: 3,2-4 mm. Von den ähnlichen thapsus und nigritarsis durch die kürzere und hellere Fühlerkeule und die meistens hellere Färbung des Rüssels und der Beine, im ♂ Geschlecht stets mit Sicherheit durch die Sexualmerkmale zu trennen.
B: An Verbascum lycimitis und Verbascum austriacum, meist in Gesellschaft des thapsus, aber viel seltener.
D: Südosteuropa, Mitteleuropa, Italien, Frankreich; bei uns nur in Wärmegebieten, verbreitet, jedoch wegen der Ähnlichkeit mit thapsus früher nicht erkannt.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...leonhardi Wingelm., 1914


CIONUS LEONHARDI
Abb.43
CIONUS LEONHARDI
Abb.44
CIONUS LEONHARDI
Abb.45
CIONUS LEONHARDI
Abb.46
-- Fühlereinlenkung beim ♂ fast 2 Rüsselbreiten oder weiter von der Rüsselspitze entfernt.

   ...12


 
#12 Rüssel von der Spitze bis hinter die Fühlerwurzel schwach dachförmig erhoben, mit einer feinen Längskante in der Mitte; Oberseite dicht weißlichgrau oder gelbgrau behaart.

   ...13


 
-- Rüssel in der Vorderhälfte querüber gleichmäßig gewölbt, allenfalls längsrunzelig punktiert. Hierher gehören unsere beiden häufigsten Verbascum bewohnenden Arten. Sie sind einander äußerlich so ähnlich, daß sie stets genitaliter überprüft werden sollten. Die mäßig dicht grünlich- oder gelblichgrau behaarte Oberseite ist auf den ungeraden Flügeldeckenzwischenräumen mit zahlreichen schwarzen Gitterflecken besetzt, die fast immer bis zur Basis gut ausgeprägt sind. Fühler bis auf die Keule, Schienen oft und Tarsen braunrot.

   ...15


 
#13 Kleinere Art von 3,8 mm. Siehe clairvillei LZ    >>>10
 
-- Größere Arten über 4 mm.

   ...14


 
#14 Oberseite ziemlich dicht, hellgrau, fast weiß behaart, die Gitterflecken zahlreich, scharf begrenzt, tief schwarz, fast bis zur Flügeldeckenbasis reichend [Abb.47]. Beine bis auf die Klauen schwarz. Fühlereinlenkung beim ♂ etwas über 2 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt.. Dem ganglbaueri ähnlich, jedoch der vordere Nahtfleck viel kleiner. Penis [Abb.48] [Abb.49]. 4,5 mm.
D: Aus Griechenland beschrieben.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...griseopubens Wingelm.


CIONUS GRISEOPUBENS
Abb.47
CIONUS GRISEOPUBENS
Abb.48
CIONUS GRISEOPUBENS
Abb.49
-- Oberseite sehr dicht gelbgrau, fast filzig behaart [Abb.50], schwarze Gitterflecken fast nur auf der Hinterhälfte der Flügeldecken; Schienen und Tarsen rotbraun. Penis [Abb.51] [Abb.52]. Gewöhnlich durch ihre Größe leicht erkennbare Art. 4,2-5,6 mm.
B: An trockenen, sonnenexponierten Standorten von V-VII an Verbascum thapsus.
D: Von Westasien westlich über Süd- und Mitteleuropa verbreitet, nach Norden hin selten oder (im Nordwesten) fehlend. Nordgrenze in der Mark Brandenburg und im südlichen Niedersachsen.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...olivieri Rosensch., 1838


CIONUS OLIVIERI
Abb.50
CIONUS OLIVIERI
Abb.51
CIONUS OLIVIERI
Abb.52
#15 Habitus [Abb.53]. Penis rundum sklerotisiert und in dieser Hinsicht mit dem der Arten alauda, tuberculosus und scrophulariae übereinstimmend [Abb.54] [Abb.55]. Fühlerkeule 2 1/4 x so lang wie breit und etwas kürzer als die Fühlergeißel. Sonst mit nigritarsis weitgehend übereinstimmend. Behaarung oft etwas gelblich. Durchschnittlich größer: 3,5-4,8 mm.
B: Von V-IX auf den verschiedensten Verbascum-Arten.
D: Von Mittel- und Westasien westlich über weite Teile von Europa verbreitet, nach Norden und Nordwesten aber selten oder fehlend. In Mitteleuropa aus Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen unbekannt.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...thapsus (F., 1792)


CIONUS THAPSUS
Abb.53
CIONUS THAPSUS
Abb.54
CIONUS THAPSUS
Abb.55
-- Habitus [Abb.56]. Penis mit durchgehend dünnhäutigem Präputialfeld (wie bei den übrigen Arten der Gattung) [Abb.57] [Abb.58]. Fühlerkeule mindestens 2 1/2 x so lang wie breit, Fühler Einlenkung etwas weiter von der Spitze entfernt. Durchschnittlich kleiner: 3,4-3,8 mm. Wegen der gewöhnlich braunroten Tarsen ist der Artname irreführend.
B: Käfer von VII-IX fast ausschließlich auf Verbascum nigrum, selten auf Verbascum thapsus.
D: Von Transkaukasien westlich bis zu den Pyrenäen, nördlich bis Südskandinavien verbreitet. In Mitteleuropa im Norden überall nicht selten, Häufigkeit nach Süden abnehmend. Alte Fundmeldungen für thapsus sind oft auf diese Art zu beziehen.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...nigritarsis Rtt., 1904


CIONUS NIGRITARSIS
Abb.56
CIONUS NIGRITARSIS
Abb.57
CIONUS NIGRITARSIS
Abb.58
#16 Rüssel beim ♂ bis auf eine kleine geglättete Partie an der Spitze grob punktiert, beim ♀ glatt und glänzend und nur fein und spärlich punktiert [Abb.59]. Die abstehenden Börstchen der Flügeldecken deutlich kürzer als der halbe Längsdurchmesser der Augen [Abb.60]. Habitus [Abb.61]. Penis [Abb.62] [Abb.63]. 3,2-3,5 mm.
D: Von Kleinasien über Südosteuropa bis ins östliche Õsterreich verbreitet: Burgenland, Niederösterreich.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...pulverosus Gyll.


CIONUS PULVEROSUS
Abb.59
CIONUS PULVEROSUS
Abb.60
CIONUS PULVEROSUS
Abb.61
CIONUS PULVEROSUS1
Abb.62
CIONUS PULVEROSUS
Abb.63
 
-- Rüssel beim ♂ und ♀ oberseits bis zur Spitze oder bis nahe an dieselbe grob punktiert.

   ...17


 
#17 Die abstehende Behaarung der Flügeldecken stark nach rückwärts geneigt und nur an der hinteren Deckenwölbung, deutlich über das dichte Grundtoment vorragend.Habitus [Abb.64]. Aedoeagus [Abb.65] [Abb.66].
D: Kleinasien, Syrien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...wittei Kirsch.


CIONUS WITTEI
Abb.64
CIONUS WITTEI
Abb.65
CIONUS WITTEI
Abb.66
 
-- Die abstehende Behaarung der Flügeldecken mehr aufgerichtet, überall sehr deutlich über das Grundtoment vorragend.

   ...18


 
#18 Die aufgerichteten Borstenhaare auf den Flügeldecken merklich kürzer als der halbe Längsdurchmesser der Augen. Die Insertionsstelle der Fühler beim ♂ nur 1,5, beim ♀ hingegen mindestens 3 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt. Habitus [Abb.67]. Aedoeagus [Abb.68] [Abb.69].
D: Kleinasien, Kaukasus.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...donckieri Pic.


CIONUS DONCKIERI
Abb.67
CIONUS DONCKIERI
Abb.68
CIONUS DONCKIERI
Abb.69
-- Die aufgerichteten Borstenhaare auf den Flügeldecken so lang oder fast so lang wie der halbe Längsdurchmesser der Augen. Die Insertionsstelle der Fühler beim ♂ mindestens 2,25, beim ♀ hingegen weniger als 3 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt.

   ...19


 
#19 Kleinere Art von 3,5-4,2 mm Länge [Abb.70]. Aedoeagus [Abb.71] [Abb.72].
B: An Verbascum-Arten, besonders Verbascum phlomoides, seltener an Verbascum nigrum und Verbascum pulverulentum.
D: Von Persien und Kleinasien über Süd- und Westeuropa sowie die wärmeren Gebiete von Mitteleuropa weit verbreitet; fehlt im Gebirge und in der Tiefebene.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...olens (F., 1792)


CIONUS OLENS
Abb.70
CIONUS OLENS
Abb.71
CIONUS OLENS1
Abb.72
-- Größere Art von (3,8) 4,2-5 mm Länge [Abb.73]. Aedoeagus [Abb.74] [Abb.75].
D: Östliches Südeuropa, Kleinasien, Syrien, Persien.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...merkli Stierl.


CIONUS MERKLI
Abb.73
CIONUS MERKLI
Abb.74
CIONUS MERKLI
Abb.75
 
#98 Habitus [Abb.76] [Abb.77].
D: Gran Canaria.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...canariensis Uyttenboogaart, 1935

CIONUS CANARIENSIS
Abb.76
CIONUS CANARIENSIS
Abb.77
= Habitus [Abb.78] [Abb.79]. Aedoeagus [Abb.80].
D: La Gomera, Teneriffa, La Palma.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...variegatus (Brullé, 1839)


CIONUS VARIEGATUS
Abb.78
CIONUS VARIEGATUS
Abb.79
CIONUS VARIEGATUS
Abb.80
 
-- Vermutlich nur ein Farbmorphe von variegatus, da durch molekulargenetische Untersuchung nicht davon zu unterscheiden (Stüben et al. (l.c.)). Habitus [Abb.81] [Abb.82]. Aedoeagus [Abb.83].
D: Teneriffa.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...griseus Lindberg, 1958





CIONUS GRISEUS
Abb.81
CIONUS GRISEUS
Abb.82
CIONUS GRISEUS
Abb.83
 
  alauda
balianii
canariensis
clairvillei
donckieri
ganglbaueri
gebleri
griseopubens
griseus
hortulanus
leonhardi
longicollis
merkli
montanus (longicollis)
nigritarsis
olens
olivieri
pulverosus
schultzei
scrophulariae
subalpinus
thapsus
tuberculosus
variegatus
villae
wittei
Wingelmüller, A. (1914): Monographie der paläarktischen Arten der Tribus Cionini - Münchner Koleopterologische Zeitschrift, 4:166-237 Private Datei
Peter E. Stüben, P.E.; Schütte, A.; Bayer, C.; Astrin, J.J. (2015): The Molecular Weevil Identification Project (Coleoptera: Curculionoidea), Part II - Towards an Integrative Taxonomy. - Snudebiller 16(237)  www.curci.de
Koštál, M. & Caldara, R. (2019): Revision of Palaearctic species of the genus Cionus Clairville (Coleoptera: Curculionidae: Cionini) - Zootaxa 4631 (1), pp. 1-144 Private Datei
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 12.06.2013
Letzte Aktualisierung: 21.07.2024 - 09:11:40
Mit Determin (V4.2.297-2) von: Arved Lompe
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