Gattung Cionus Clairville Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Mecininae
  Von Arved Lompe (n. A. Wingelmüller, G.A. Lohse)
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Wingelmüller, A. (1914): Monographie der paläarktischen Arten der Tribus Cionini - Münchner Koleopterologische Zeitschrift, 4:166-237 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Wingelmüller1914 Cionini Monographie.pdf
Peter E. Stüben, P.E.; Schütte, A.; Bayer, C.; Astrin, J.J. (2015): The Molecular Weevil Identification Project (Coleoptera: Curculionoidea), Part II - Towards an Integrative Taxonomy. - Snudebiller 16(237)  www.curci.de
Koštál, M. & Caldara, R. (2019): Revision of Palaearctic species of the genus Cionus Clairville (Coleoptera: Curculionidae: Cionini) - Zootaxa 4631 (1), pp. 1-144 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\kostal&caldara2019 cionus.pdf
  Die an der Basis verwachsenen Klauen - besonders beim ♂ - von ungleicher Länge. Vorderrand der Vorderbrust mit einem Ausschnitt, Vorderhüften zusammenstoßend. Oberseite dicht und meistens fleckig behaart, auf der Naht mit 2 schwarzen runden Tomentflecken, von denen einer vor der Mitte, der andere am Absturz steht. Halsschild nach vorn ± gerade verengt, seine Basis viel schmaler als die kurzen Flügeldecken an den Schultern. Die Käfer finden sich an Verbascum- und Scrophularia-Arten; die Larven leben frei an den Entwicklungspflanzen. Sie sind mit einem klebrigen Sekret bedeckt, in dem auch die Verpuppung stattfindet. Für die Bestimmung mehrerer Arten ist die Kenntnis des Geschlechts erforderlich, bei einigen Arten ist eine Genitaluntersuchung nötig, bei der der Penis von der (konvexen) Dorsalseite angesehen werden muß. Am besten eingebettet, da es beim Austrocknen Verziehungen geben kann, die die an sich schon schwierige Beurteilung der Penisspitze - nur das apikale Drittel ist dargestellt - fast unmöglich macht.  
#1 Flügeldecken ± dicht, aber nur anliegend behaart, die Behaarung meistens mit dunklen Flecken durchsetzt.

   ...2

 
-- Flügeldecken zwischen einer dichten, anliegenden grauen, gelblichen oder hell grünlichgelben Behaarung mit langen, aufstehenden hellen Haarborsten besetzt. Flügeldecken ohne dunkle Fleckchen, lediglich mit den 2 schwarzen Nahtflecken, von denen der hintere fehlen kann.

   ...16

 
#2 Stirn zwischen den Augen fast so breit wie die Basis des Rüssels [Abb.1].

   ...2a

CIONUS ALAUDA
Abb.1
 
-- Stirn zwischen den Augen viel schmaler als die Rüsselbasis [Abb.2]. Vorderer Nahtfleck auf den oft stark erweiterten Nahtzwischenraum beschränkt.

   ...3

CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.2
 
#2a Oberseite mit einer von den übrigen Arten völlig abweichenden Zeichnung: Der vordere Nahtfleck ist quer vergrößert und erreicht den 3. Streifen; an der Basis des 3. Flügeldeckenzwischenraumes befindet sich ein größerer schwarzer Fleck, der gelegentlich mit dem Nahtfleck verbunden sein kann und mit diesem und einem Halsschildfleck vor dem Schildchen eine umfangreiche dunkle Zeichnung bildet; häufiger jedoch sind die schwarzen Flecken durch eine bräunlich behaarte Zone getrennt. Die übrige Oberseite ist hellgrau, oft ockerfarben durchmischt, behaart und mit ± zahlreichen schwarzen Gitterflecken durchsetzt [Abb.3]. Fühler und Beine ± rötlich. Aedoeagus [Abb.4]. Unsere kleinste Cionus-Art: 3-3,6 mm. Europa ohne den Norden, Nordafrika; in Mitteleuropa wohl überall, wenn auch in der Ebene nur stellenweise und selten; Nordgrenze in Holstein. Käfer von IV-VII auf verschiedenen  Scrophularia-Arten, nur ausnahmsweise auf Verbascum.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...alauda (Hbst., 1784)

CIONUS ALAUDA
Abb.3
CIONUS ALAUDA.JPG
Abb.4
-- Morphologie und Färbung wie alauda [Abb.5] [Abb.6], aber molekulargenetisch zu unterscheiden (Stüben et al. (l.c.)).

   ...villae Comolli, 1837

CIONUS VILLAE
Abb.5
CIONUS VILLAE
Abb.6
#3 Arten von den Atlantischen Inseln.

   ...98

 
-- Arten vom Europäischen Festland.

   ...3a

 
#3a Schwarz, Grundbehaarung der Flügeldecken schwärzlich [Abb.7]. Der vordere schwarze Nahtfleck wird hinten, der hintere Nahtfleck vorn durch einen weißen oder gelben Schuppenfleck begrenzt, der sich auf den Nahtzwischenraum beschränkt. Diese Flecken können durch eine weiße Beschuppung verbunden sein aber auch fehlen oder nur durch einige helle Schuppenhaare angedeutet sein..

   ...4

CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.7
 
-- Grundbehaarung gewöhnlich heller, selten bräunlich [Abb.8]. Auf den einander zugekehrten Seiten der schwarzen Nahtflecken kann die Behaarung allenfalls durch Verdichtung heller erscheinen, stimmt aber in der Farbe mit der umgebenden Behaarung überein und bildet keine abstechend hellen Flecken.

   ...5

CIONUS HORTULANUS
Abb.8
 
#4 Größer und etwas flacher. Halsschild dicht weiß oder weißlichgelb behaart, in der Mittellinie mit einem schwarzen Längsfleck, der den Vorderrand nicht erreicht [Abb.9]. Die geradzahligen Flügeldeckenzwischenräume schwärzlichgrau behaart, die anderen in dichter Folge mit weißen und samtschwarzen Flecken besetzt. Die ganze Hinterbrust hell behaart.. Aedoeagus [Abb.10] [Abb.11]. 4,5-5 mm. Von Sibirien und Kleinasien westlich über Europa weit verbreitet; in Mitteleuropa überall häufig; Käfer im Frühjahr und Frühsommer auf  Scrophularia-Arten, ausnahmsweise auch auf  Verbascum, gelegentlich auf  Budleyia.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...scrophulariae (L., 1758)

CIONUS SCROPHULARIAE
Abb.9
CIONUS SCROPHULARIAE.GIF
Abb.10
CIONUS SCROPHULARIAE
Abb.11
 
-- Kleiner und stärker gewölbt. Die ganze Halsschildlängsmitte breit schwarz glänzend, nur die Halsschildseiten dicht ockerfarben, weißlichgelb oder weißlich behaart [Abb.12]. Flügeldecken schwarz und dunkelgrau gemischt fleckig behaart, die ungeraden Zwischenräume mit samtschwarzen Gitterflecken. Hinterbrust nur außen hell behaart. Aedoeagus [Abb.13] [Abb.14]. 3,5-4 mm. In ganz Europa; bei uns überall verbreitet und häufig; lebt wie scrophulariae und ist gelegentlich mit dieser Art oder mit hortulanus vergesellschaftet.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...tuberculosus (Scop., 1763)

CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.12
CIONUS TUBERCULOSUS.GIF
Abb.13
CIONUS TUBERCULOSUS
Abb.14
 
#5 Rüssel in Seitenansicht beim ♂ stärker [Abb.15], beim ♀ weniger, aber deutlich zur Spitze verengt. Rüssel beim ♀ von der Fühlereinlenkung zur Spitze glatt und glänzend [Abb.16], beim ♂ normal rauh punktiert.

   ...5a

CIONUS HORTULANUS
Abb.15
CIONUS HORTULANUS
Abb.16
-- Rüssel beim ♂ zur Spitze nicht deutlich verengt, auch beim ♀ bis fast zur Spitze normal rauh punktiert.

   ...6

 
#5a Rüssel beim ♂ kaum, beim ♀ nur wenig länger als Kopf und Halsschild zusammen [Abb.17]. Die gelblich-graugrüne Oberseitebehaarung läßt stellenweise den meistens braunen Untergrund erkennen. Die ungeraden Flügeldeckenzwischenräume gewöhnlich bis zur Basis schwarz gegittert [Abb.8]. Penis [Abb.18] [Abb.19]. 3,5-4,5 mm. In Mitteleuropa von VI-IX überall nicht selten an  Scrophularia-Arten, aber auch an  Verbascum (besonders  Verbascum nigrum) und daran oft mit thapsus vergesellschaftet. Von Zentralasien westlich über ganz Europa, den höheren Norden ausgenommen, verbreitet.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...hortulanus (Fourcr., 1785)

CIONUS HORTULANUS
Abb.17
CIONUS HORTULANUS
Abb.8
CIONUS HORTULANUS.GIF
Abb.18
CIONUS HORTULANUS1
Abb.19
-- Rüssel beim ♂ merklich, beim ♀ bedeutend länger als Kopf und Halsschild zusammen [Abb.20]. Ansonsten großen Stücken des hortulanus ungemein ähnlich. Schwarz, die Flügeldecken, Schenkel und Schienen manchmal braun, die Fühler immer, die Tarsen häufig rostrot. Der ganze Körper dicht und gleichmäßig graugelb behaart; Unterseite, Kopf und Halsschild ungefleckt; die ungeraden Zwischenräume der Flügeldecken nur auf der hinteren Hälfte mit wenigen schwarzen Würfelflecken; die beiden runden Suturalmakeln klein [Abb.21]. Der Rüssel ist bei beiden Geschlechtern genau so gebaut wie bei hortulanus, aber beim ♂ etwas, beim ♀ bedeutend länger als bei diesem. Penis [Abb.22] [Abb.23]. Griechenland, Zypern, Türkei, Syrien.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...schultzei Reitter, 1904

CIONUS SCHULTZEI
Abb.20
CIONUS SCHULTZEI
Abb.21
CIONUS SCHULTZEI.GIF
Abb.22
CIONUS SCHULTZEI
Abb.23
#6 Klauenglieder an den Vorderbeine des ♂ abnorm vergrößert, mehr als die halbe Länge der Vorderschienen erreichend. Halsschild und Flügeldecken spärlich gelb behaart, Oberseite wie abgescheuert aussehend, der Untergrund kaum verdeckt. Penis [Abb.24]. 4,5-5 mm. Subalpin in den Südostalpen: Trentino, Krain, Kärnten. Von den tieferen Lagen der Waldregion bis gegen die obere Waldgrenze; an  Scrophularia hoppei.

   ...subalpinus Rtt.

CIONUS SUBALPINUS.GIF
Abb.24
 
-- Klauenglieder des ♂ nicht abnorm vergrößert. Oberseite selten undicht behaart und ± braun erscheinend (longicollis, montanus, gebleri).

   ...7

 
#7 Vorderer Nahtfleck groß, der Abstand des 1. und 2. Flügeldeckenpunktstreifens im Bereich der Mitte des Flecks nur halb so groß wie vor demselben [Abb.25], der 2. Zwischenraum wird also auf die Hälfte seiner Breite eingeengt.

   ...8

CIONUS GANGLBAUERI
Abb.25
 
-- Vorderer Nahtfleck klein oder mäßig groß, den 2. Zwischenraum bedeutend weniger einengend [Abb.26].

   ...10

CIONUS THAPSUS
Abb.26
 
#8 Die Fühlereinlenkungsstelle beim ♂ 2, beim ♀ 2,8-3 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt. (Zur Beurteilung sollte der Fühlerschaft senkrecht zum Rüssel stehen.).

   ...8a

 
-- Die Fühlereinlenkungsstelle beim ♂ höchstens 1,5, beim ♀ höchstens 2 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt.

   ...9

 
#8a Oberseite braun, Kopf und Rüssel meist schwarz, Fühler und Beine heller oder dunkler rotbraun. Die gelblichgraue Flügeldeckenbehaarung ungleichmäßig und nicht deckend, die ungeraden Zwischenräume etwas dichter behaart und dadurch heller, gewöhnlich in ganzer Länge mit schwarzen Gitterflecken besetzt. Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust dicht weiß beschuppt. Flügeldecken mit einer aus weißen Haaren gebildeten kleinen Lateralmakel. Die beiden Suturalmakeln häufig sehr fein, aber meist nur unvollständig gelb umrandet. Dem thapsus ähnlich, aber die Flügeldecken etwas gestreckter und der Rüssel etwas länger. Penis [Abb.27] [Abb.28]. 4,2-5 mm. Die Nominatform kommt nur in Westeuropa vor.

   ...longicollis Bris., 1863

CIONUS MONTANUS.GIF
Abb.27
CIONUS MONTANUS
Abb.28
-- Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust kaum dichter als die nebenliegenden Teile hellgrau behaart. Flügeldecken ohne oder nur mit einer schwach angedeuteten Lateralmakel. Die beiden Suturalmakeln nie gelb gerandet [Abb.29]. Aedoeagus [Abb.30]. In England, Südskandinavien, Norditalien, Nordjugoslawien sowie in den montanen und gebirgigen Gebieten von Mitteleuropa; weit verbreitet und nicht selten, fehlt jedoch völlig in der Ebene. Käfer auf  Verbascum thapsus (? monophag). longicollis ssp.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...montanus Wingelmüller, 1914

CIONUS MONTANUS
Abb.29
CIONUS MONTANUS1.GIF
Abb.30
#9 Einschließlich der Beine schwarz. Oberseite auffallend hell und dicht weißlich-grau oder mit schwachem grünlichen Anflug behaart, die schwarzen Gitterflecken sehr deutlich [Abb.31]. Penis [Abb.32] [Abb.33]. 4-4,5 mm. Mitteleuropa und angrenzende Gebiete: Frankreich, Polen, Siebenbürgen, Ungarn, Norditalien, Schweiz; in Õsterreich zahlreiche Funde, ferner Holstein, Harz, Rheinland, Bayern. Käfer an sonnigen Abhängen an  Verbascum nigrum und  Verbascum lychnitis vom VII bis in den Herbst.

   ...ganglbaueri Wingelm., 1914

CIONUS GANGLBAUERI
Abb.31
CIONUS GANGLBAUERI.GIF
Abb.32
CIONUS GANGLBAUERI
Abb.33
-- Rotbraun, Fühler, Schienen und Tarsen ± rostrot. Oberseite fleckig hellgelb behaart, die Behaarung wenig dicht, nur in der Umgebung der Nahtflecken dichter, auf den ungeraden Zwischenräumen zu hellen Gitterflecken verdichtet, oft auch eine helle Seitenmakel hinter der Schulter [Abb.34]. Penis [Abb.35]. 4-4,5 mm. Auf  Verbascum phoeniceum (mit purpurfarbigen Blüten). Aus Sibirien beschrieben; Turkestan, Kleinasien, Südrußland, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, wenige Funde aus Italien, Ungarn sowie der Slowakei und der östlichen Steiermark..

   ...gebleri Gyll.


Sehr ähnlich ist eine Art aus Südeuropa [Abb.36] [Abb.37]. Aedoeagus [Abb.38]. Sie lebt auf  Scorphularia-Arten und ist in Italien, auf der Balkanhalbinsel und in Anatolien verbreitet. (galanus Angelov, 1978)

   ...balianii Solari, 1932

CIONUS GEBLERI
Abb.34
CIONUS GEBLERI.GIF
Abb.35
CIONUS BALIANII
Abb.36
CIONUS BALIANII
Abb.37
CIONUS BALIANII.JPG
Abb.38
#10 Flügeldecken etwas länglich, ungefähr 1,33 x so lang wie zusammen breit. (Zur Ermittlung der Flügeldeckenlänge empfiehlt sich die Messung in Seitenansicht.) Der gerundete Abfall zur Flügeldeckenspitze beginnt erst in einiger Entfernung von der Basis. Flügeldecken sehr dicht und gleichmäßig aschgrau oder gelblichgrau behaart, die Punkte der Flügeldeckenstreifen völlig verdeckt [Abb.39] [Abb.40]. Vorderer Nahtfleck klein (mit größerem Nahtfleck und nicht deckender Behaarung vergleiche longicollis montanus). Dunkle Gitterflecken klein und undeutlich, meistens nur in der Hinterhälfte. Penis [Abb.41] [Abb.42]. 4-4,5 mm. Von Südrußland westlich über Süd-, Südost- und Mitteleuropa bis Frankreich gemeldet. In Mitteleuropa besonders in ebenen Lagen im Osten; Nordwestgrenze bei Hamburg, dort an  Verbascum thapsiforme. In Westeuropa selten oder fehlend. (styriacus Franz)

   ...clairvillei Boh., 1838

CIONUS CLAIRVILLEI
Abb.39
CIONUS CLAIRVILLEI
Abb.40
CIONUS CLAIRVILLEI.GIF
Abb.41
CIONUS CLAIRVILLEI
Abb.42
-- Flügeldecken kurz, höchstens 1/4 länger als zusammen breit, von der Basis an in gleichmäßiger Rundung zur Spitze abfallend.

   ...11

 
#11 Rotbraun, die fleckige Behaarung der Oberseite den Untergrund unvollständig deckend. Fühler und Beine sowie der Rüssel oder zumindest dessen Spitze hell rötlich [Abb.43]. Fühlerkeule kürzer als die Geißel. 2. Flügeldeckenzwischenraum neben dem vorderen Nahtfleck kaum eingeengt. ♂: Klauenglieder schlank, länger als die übrigen Tarsenglieder zusammen, Fühlereinlenkung nahe der Rüsselspitze, höchstens 1,5 Rüsselbreiten davon entfernt [Abb.44], beim ♀ fast 3 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt. Penis [Abb.45] [Abb.46] (Spitze abgebrochen). Ziemlich klein: 3,2-4 mm. Von den ähnlichen thapsus und nigritarsis durch die kürzere und hellere Fühlerkeule und die meistens hellere Färbung des Rüssels und der Beine, im ♂ Geschlecht stets mit Sicherheit durch die Sexualmerkmale zu trennen. Südosteuropa, Mitteleuropa, Italien, Frankreich; bei uns nur in Wärmegebieten, verbreitet, jedoch wegen der Ähnlichkeit mit thapsus früher nicht erkannt. An  Verbascum lycimitis und  Verbascum austriacum, meist in Gesellschaft des thapsus, aber viel seltener.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...leonhardi Wingelm., 1914

CIONUS LEONHARDI
Abb.43
CIONUS LEONHARDI
Abb.44
CIONUS LEONHARDI.GIF
Abb.45
CIONUS LEONHARDI
Abb.46
-- Fühlereinlenkung beim ♂ fast 2 Rüsselbreiten oder weiter von der Rüsselspitze entfernt.

   ...12

 
#12 Rüssel von der Spitze bis hinter die Fühlerwurzel schwach dachförmig erhoben, mit einer feinen Längskante in der Mitte; Oberseite dicht weißlichgrau oder gelbgrau behaart.

   ...13

 
-- Rüssel in der Vorderhälfte querüber gleichmäßig gewölbt, allenfalls längsrunzelig punktiert. Hierher gehören unsere beiden häufigsten Verbascum bewohnenden Arten. Sie sind einander äußerlich so ähnlich, daß sie stets genitaliter überprüft werden sollten. Die mäßig dicht grünlich- oder gelblichgrau behaarte Oberseite ist auf den ungeraden Flügeldeckenzwischenräumen mit zahlreichen schwarzen Gitterflecken besetzt, die fast immer bis zur Basis gut ausgeprägt sind. Fühler bis auf die Keule, Schienen oft und Tarsen braunrot.

   ...15

 
#13 Kleinere Art von 3,8 mm. Siehe clairvillei LZ    >>>10  
-- Größere Arten über 4 mm.

   ...14

 
#14 Oberseite ziemlich dicht, hellgrau, fast weiß behaart, die Gitterflecken zahlreich, scharf begrenzt, tief schwarz, fast bis zur Flügeldeckenbasis reichend [Abb.47]. Beine bis auf die Klauen schwarz. Fühlereinlenkung beim ♂ etwas über 2 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt.. Dem ganglbaueri ähnlich, jedoch der vordere Nahtfleck viel kleiner. Penis [Abb.48] [Abb.49]. 4,5 mm. Aus Griechenland beschrieben.

   ...griseopubens Wingelm.

CIONUS GRISEOPUBENS
Abb.47
CIONUS GRISEOPUBENS.GIF
Abb.48
CIONUS GRISEOPUBENS
Abb.49
-- Oberseite sehr dicht gelbgrau, fast filzig behaart [Abb.50], schwarze Gitterflecken fast nur auf der Hinterhälfte der Flügeldecken; Schienen und Tarsen rotbraun. Penis [Abb.51] [Abb.52]. Gewöhnlich durch ihre Größe leicht erkennbare Art. 4,2-5,6 mm. Von Westasien westlich über Süd- und Mitteleuropa verbreitet, nach Norden hin selten oder (im Nordwesten) fehlend. Nordgrenze in der Mark Brandenburg und im südlichen Niedersachsen. An trockenen, sonnenexponierten Standorten von V-VII an  Verbascum thapsus.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...olivieri Rosensch., 1838

CIONUS OLIVIERI
Abb.50
CIONUS OLIVIERI.GIF
Abb.51
CIONUS OLIVIERI
Abb.52
#15 Habitus [Abb.53]. Penis rundum sklerotisiert und in dieser Hinsicht mit dem der Arten alauda, tuberculosus und scrophulariae übereinstimmend [Abb.54] [Abb.55]. Fühlerkeule 2 1/4 x so lang wie breit und etwas kürzer als die Fühlergeißel. Sonst mit nigritarsis weitgehend übereinstimmend. Behaarung oft etwas gelblich. Durchschnittlich größer: 3,5-4,8 mm. Von Mittel- und Westasien westlich über weite Teile von Europa verbreitet, nach Norden und Nordwesten aber selten oder fehlend. In Mitteleuropa aus Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen unbekannt. Von V-IX auf den verschiedensten  Verbascum-Arten. (thapsi(F..))

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...thapsus (F., 1792)

CIONUS THAPSUS
Abb.53
CIONUS THAPSUS.GIF
Abb.54
CIONUS THAPSUS
Abb.55
-- Habitus [Abb.56]. Penis mit durchgehend dünnhäutigem Präputialfeld (wie bei den übrigen Arten der Gattung) [Abb.57] [Abb.58]. Fühlerkeule mindestens 2 1/2 x so lang wie breit, Fühler Einlenkung etwas weiter von der Spitze entfernt. Durchschnittlich kleiner: 3,4-3,8 mm. Wegen der gewöhnlich braunroten Tarsen ist der Artname irreführend. Von Transkaukasien westlich bis zu den Pyrenäen, nördlich bis Südskandinavien verbreitet. In Mitteleuropa im Norden überall nicht selten, Häufigkeit nach Süden abnehmend. Alte Fundmeldungen für thapsus oft auf diese Art zu beziehen. Käfer von VII-IX fast ausschließlich auf  Verbascum nigrum, selten auf  Verbascum thapsus.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...nigritarsis Rtt., 1904

CIONUS NIGRITARSIS
Abb.56
CIONUS NIGRITARSIS.GIF
Abb.57
CIONUS NIGRITARSIS
Abb.58
#16 Rüssel beim ♂ bis auf eine kleine geglättete Partie an der Spitze grob punktiert, beim ♀ glatt und glänzend und nur fein und spärlich punktiert [Abb.59]. Die abstehenden Börstchen der Flügeldecken deutlich kürzer als der halbe Längsdurchmesser der Augen [Abb.60]. Habitus [Abb.61]. Penis [Abb.62] [Abb.63]. 3,2-3,5 mm. Von Kleinasien über Südosteuropa bis ins östliche Õsterreich verbreitet: Burgenland, Niederösterreich.

   ...pulverosus Gyll.

CIONUS PULVEROSUS
Abb.59
CIONUS PULVEROSUS
Abb.60
CIONUS PULVEROSUS
Abb.61
CIONUS PULVEROSUS1.GIF
Abb.62
CIONUS PULVEROSUS
Abb.63
 
-- Rüssel beim ♂ und ♀ oberseits bis zur Spitze oder bis nahe an dieselbe grob punktiert.

   ...17

 
#17 Die abstehende Behaarung der Flügeldecken stark nach rückwärts geneigt und nur an der hinteren Deckenwölbung, deutlich über das dichte Grundtoment vorragend.Habitus [Abb.64]. Aedoeagus [Abb.65] [Abb.66]. Kleinasien, Syrien.

   ...wittei Kirsch.

CIONUS WITTEI
Abb.64
CIONUS WITTEI.GIF
Abb.65
CIONUS WITTEI
Abb.66
 
-- Die abstehende Behaarung der Flügeldecken mehr aufgerichtet, überall sehr deutlich über das Grundtoment vorragend.

   ...18

 
#18 Die aufgerichteten Borstenhaare auf den Flügeldecken merklich kürzer als der halbe Längsdurchmesser der Augen. Die Insertionsstelle der Fühler beim ♂ nur 1,5, beim ♀ hingegen mindestens 3 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt. Habitus [Abb.67]. Aedoeagus [Abb.68] [Abb.69]. Kleinasien, Kaukasus.

   ...donckieri Pic.

CIONUS DONCKIERI
Abb.67
CIONUS DONCKIERI.GIF
Abb.68
CIONUS DONCKIERI
Abb.69
-- Die aufgerichteten Borstenhaare auf den Flügeldecken so lang oder fast so lang wie der halbe Längsdurchmesser der Augen. Die Insertionsstelle der Fühler beim ♂ mindestens 2,25, beim ♀ hingegen weniger als 3 Rüsselbreiten von der Spitze entfernt.

   ...19

 
#19 Kleinere Art von 3,5-4,2 mm Länge [Abb.70]. Aedoeagus [Abb.71] [Abb.72]. Von Persien und Kleinasien über Süd- und Westeuropa sowie die wärmeren Gebiete von Mitteleuropa weit verbreitet; fehlt im Gebirge und in der Tiefebene. An Verbascum-Arten, besonders  Verbascum phlomoides, seltener an  Verbascum nigrum und  Verbascum pulverulentum.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...olens (F., 1792)

CIONUS OLENS
Abb.70
CIONUS OLENS.GIF
Abb.71
CIONUS OLENS1
Abb.72
-- Größere Art von (3,8) 4,2-5 mm Länge [Abb.73]. Aedoeagus [Abb.74] [Abb.75]. Östliches Südeuropa, Kleinasien, Syrien, Persien.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...merkli Stierl.

CIONUS MERKLI
Abb.73
CIONUS MERKLI.GIF
Abb.74
CIONUS MERKLI
Abb.75
 
#98 Habitus [Abb.76] [Abb.77]. Gran Canaria.

   ...canariensis Uyttenboogaart, 1935

CIONUS CANARIENSIS
Abb.76
CIONUS CANARIENSIS
Abb.77
-- Habitus [Abb.78] [Abb.79]. Aedoeagus [Abb.80]. La Gomera, Teneriffa, La Palma.

   ...variegatus (Brullé, 1839)

CIONUS VARIEGATUS
Abb.78
CIONUS VARIEGATUS
Abb.79
CIONUS VARIEGATUS.JPG
Abb.80
 
-- Vermutlich nur ein Farbmorphe von variegatus, da durch molekulargenetische Untersuchung nicht davon zu unterscheiden (Stüben et al. (l.c.)). Habitus [Abb.81] [Abb.82]. Aedoeagus [Abb.83]. Teneriffa.

   ...griseus Lindberg, 1958

CIONUS GRISEUS
Abb.81
CIONUS GRISEUS
Abb.82
CIONUS GRISEUS.JPG
Abb.83
 
  alauda
balianii
canariensis
clairvillei
donckieri
ganglbaueri
gebleri
griseopubens
griseus
hortulanus
leonhardi
longicollis
merkli
montanus
nigritarsis
olens
olivieri
pulverosus
schultzei
scrophulariae
subalpinus
thapsus
tuberculosus
variegatus
villae
wittei
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 12.06.2013
Letzte Aktualisierung: 12.12.2019 - 00:42:13