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Untergattung Chilothorax (Volinus pars.) |
Coleoptera - Lamellicornia - Aphodiidae - Aphodius |
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Von Arved Lompe (n. W. Machatschke, F.-T. Krell & H. Fery) |
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Klein bis mittelgroß, mäßig gewölbt, Flügeldecken an der Spitze kurz behaart. Vorderkörper dunkelbraun bis schwarz, Flügeldecken hellbraun, mit schwarzen oder braunen Flecken. Die Wangen überragen deutlich die Augen. Kopf kräftig und dicht punktiert. Stirnnaht mit Höckerchen. Halsschildbasis gerandet. Schildchen 3-eckig. Apikale Borsten auf den Mittel- und Hinterschienen ungleich lang und dick. Bei den ♂ die Höckerchen auf der Stirn deutlicher und die doppelte Halsschildpunktierung weniger dicht und feiner. 17 Arten in Europa, davon 5 auch bei uns. |
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Weitere Arten aus Europa: Habitus [Abb.1]. Mittelmeergebiet. ...lineolatus Illiger, 1803 |
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#1 |
Wangen klein, überragen nur wenig die Augen; Kopf völlig schwarz (schwache, rötliche Transparenz am Kopfvorderrand möglich, jedoch nie deutlich hell gefleckt oder gerandet). 7. und 8. Intervall hat nur einen schwarzen Fleck hinter der Schulterbeule. Halsschild meist nur an den Vorderwinkeln rötlich, seltener am ganzen Seitenrand,. Flügeldecken gelb mit 2 dunklen, schrägen und unterbrochenen Fleckenbinden, von denen die vordere mit einem kleinen Fleck an der Basis des 5. Intervalles beginnt, der in das 4. Intervall reicht, sich hier teilt und zum 5. bzw. 3. Intervall fortsetzt. Hintere Binde vom 2. bis 3. Intervall. Außerdem ein Fleck im 7. und 8. Intervall hinter der Schulterbeule und einer im 6. und 7. Intervall in der Mitte der Flügeldecken; Halsschildseiten breit hell gerandet mit einem schwarzen Fleck. Flecken auf den Flügeldecken manchmal undeutlich bzw. fehlen zum Teil oder die Flügeldecken überwiegend schwarz und die gelbe Farbe bis auf einige Flecken reduziert. Kopfschild vorn ausgeschnitten. Kopf dicht, grob bis ± deutlich querrunzelig punktiert. Streifen auf den Flügeldecken punktiert. Punkte kerben die Rand der Intervalle. Diese flach und vor allem hinten an den Seiten der Decken sehr dicht und fein punktiert. Aedoeagus [Abb.2]. 3,5-5 mm. Mitteleuropa, bei uns stellenweise und nicht häufig. Scheint Pferdekot zu bevorzugen. ...pictus Sturm, 1805 . Wangen groß, überragen deutlich die Augen, ± winkelig [Abb.3]; Kopf schwarz oder hell gefleckt oder hell gerandet. ...2 |
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#2 |
Kopfrand vor den Augen ± ausgedehnt hell rötlich. Halsschildseitenrand sehr kurz, kaum sichtbar behaart [Abb.4]; ebenso die Halsschildseiten rot. Schwarz, Flügeldecken gelbbraun, Naht angedunkelt, mit schwarzen Flecken [Abb.5] [Abb.6]. Kopfschildvorderrand ausgerandet [Abb.3]. Kopf sehr kräftig, fast runzelig punktiert, mit schwachen Stirnhöckerchen. Flügeldeckenintervalle flach und fein zerstreut punktiert. Unterseite des Körpers schwarz, nur Bauch und Schenkel hell rotbraun. 1. Glied der Hintertarsen länger als der obere Enddorn der Hinterschienen und so lang wie die 3 folgenden Tarsenglieder zusammen. Aedoeagus [Abb.7] [Abb.8]. 4-5 mm. Nordeuropa, Mitteleuropa. Herbst- und Wintertier; in Kuh-, Schaf- und Pferdedung, recht selten aber manchmal massenhaft auf alten Viehweiden. ...conspurcatus (L., 1758) |
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Kopf völlig schwarz; wenn vor den Augen undeutlich rötlich durchscheinend, dann ist der Halsschildseitenrand sehr lang behaart (melanostictus). ...3 |
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#3 |
Der Fleck im 5. Flügeldeckenzwischenraum ist von der Flügeldeckenbasis zumeist deutlich entfernt und der Halsschildseitenrand ist länger behaart; kein winkliger Einschnitt zwischen Wange und Clypeus, die Wangen bilden mit dem Vorderrand des Kopfes einen geschlossenen Halbkreis. Schwächer gewölbte, länglich ovale, glänzende Art. Flügeldeckenspitzen sehr fein und kurz beborstet. Schwarz, Halsschildseiten gelbrot, Flügeldecken hellbraun mit 5 schwarzbraunen Flecken und dunkler Naht. Der basale Fleck im 5. Intervall ist weit von der Basis der Flügeldecken entfernt, 2 nicht immer untereinander verbundene Flecken befinden sich in der Mitte des 3. und 4. Intervalles, der im 3. länger als der im 4.. Ferner 2 Flecken vor dem Hinterrand, der eine im 3., der andere im 5. Intervall. Ein langer Fleck befindet sich ferner im 7. Intervall, er kann sich hinter den Schultern auch auf das 8. und 9. Intervall ausdehnen. Manchmal sind auf jeder Decke weniger als 5 Flecken, oder es verschmelzen Flecken. Ferner können Flecken hinzukommen, so einer im 3. oder auch noch im 5. Intervall. Zuweilen sind einzelne Flecken durch breite schwarze Streifen untereinander verbunden. Kopf vorn dicht und fein, beim ♀ etwas runzelig punktiert. Wangen lang bewimpert, überragen nur wenig die Augen. Halsschildseiten lang und dicht bewimpert. Schildchen von der Basis bis über die Mitte fein und dicht punktiert. Punkte in den Flügeldeckenstreifen dicht, kerben die Rand der Zwischenräume. Diese gewölbt, sehr fein und gegen die Spitzen der Decken deutlicher punktiert. Unterseite schwarz, Schenkel hellbraun. 1. Glied der Hintertarsen so lang wie der obere Enddorn der Hinterschienen oder die 2 folgenden Tarsenglieder. Aedoeagus [Abb.9]. 5-7 mm. Europa, Kaukasus, Mesopotamien, Turkestan, Ägypten. Bei uns überall, doch nur stellenweise häufig. In Rinder-, Pferde-, Schaf- und Menschenkot. ...melanostictus Schm., 1840 |
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Der Fleck im 5. Flügeldeckenzwischenraum erreicht, zumindest mit einem verwischten Ausläufer, die Flügeldeckenbasis. Halsschildseitenrand nicht oder weniger deutlich behaart. ...4 |
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#4 |
Zwischen Wangen und Clypeus mit ± winkligem Einschnitt [Abb.10], seitlich betrachtet ist diese Grenze zwischen Wange und Clypeus deutlich aufgebogen. Flügeldeckenumriß nach hinten erweitert. 7. bis 9. Intervall in der vorderen Hälfte der Flügeldecken schwarz. Ebenso Kopf, Halsschild, mit Ausnahme der Seiten, die manchmal, besonders hinter den Vorderecken, rot durchscheinen, und Schildchen schwarz. Flügeldecken gelb mit dunklen Flecken, die 2 unterbrochene, quere, gebogene Binden bilden [Abb.11]. Ein Teil der Flecken kann reduziert oder die Flecken so verbreitert sein, daß bis auf ein paar kleine Fleckchen bzw. einen hellen Schulterfleck der vordene Teil der Decken schwarz ist. Schließlich können auch die vorderen 2/3 der Flügeldecken, mit Ausnahme der Schultern und eines kleinen Fleckes auf dem Halsschild schwarz sein, oder die Flügeldecken sind durch Verschmelzen der Flecken bis auf kleine helle Stellen fast ganz schwarz. Kopf vorn dicht bis runzelig punktiert, mit 3 Höckerchen. Basis des Schildchens mit einigen Punkten. Flügeldecken fein punktiert-gestreift. Intervalle hinten deutlicher punktiert. Aedoeagus [Abb.12]. 3,5 bis 4,5 mm. Mitteleuropa, Südeuropa, Nordeuropa, Kaukasus, Kleinasien. Bei uns nur stellenweise und selten. Spätherbst und zeitiges Frühjahr (II, III). (tessulatus Paykull). ...paykulli Bedel, 1908 |
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Wangen zum Clypeus regelmäßig gerundet [Abb.13], seitlich betrachtet ist die Grenze zwischen Wangen und Clypeus nur schwach aufgebogen. Flügeldeckenumriß regelmäßig parallel. 1. Glied der Hintertarsen fast so lang wie die 3 folgenden zusammen. Der Fleck im 5. Vorderintervall erreicht fast die Basis der Flügeldecken [Abb.14]. Kopf und Halsschild schwarz, nur dessen Seiten rötlich. Die gelbbraunen Flügeldecken an den Seiten und an der Spitze kurz und spärlich beborstet, mit dunklen Flecken und angedunkelter Naht [Abb.15]. Oft die Flecken vergrößert und ± verschmolzen, so daß nur noch wenige gelbe Stellen übrigbleiben, dabei können die Flecken den vorderen Teil der Flügeldecken ganz ausfüllen, so daß er dunkel erscheint, oder die Flügeldecken mit Ausnahme der Schultern und Spitzen ganz schwarz. Doch kann auch die Zahl der Punkte reduziert sein. Kurz, gewölbt, glänzend. Kopf des ♂ fein runzelig punktiert, beim ♀ dichter und stärker verrunzelt. Kopfschildvorderrand leicht ausgerandet. Beim ♂ der Halsschild flacher gewölbt als beim ♀. Halsschildpunkte kräftig, beim ♂ in der Mitte feiner. Flügeldeckenintervalle schwach gewölbt und äußerst fein punktiert. Aedoeagus [Abb.16] [Abb.17]. 3,5-5,5 mm. Europa bis zur Mongolei. Bei uns überall häufig. (inquinatus Herbst). ...distinctus (Müll., 1776) |
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conspurcatus distinctus lineolatus melanostictus |
paykulli pictus |
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Erstellt am: 12.06.2013 Letzte Aktualisierung: 01.06.2016 - 01:18:26 |
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