Untergattung Arammichnus Gozis Curculionidae - Otiorhynchinae - Otiorhynchus
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, L. Dieckmann, Europa Reitter) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Ausgezeichnet durch die nach innen und außen lappig erweiterten Spitzen der Vorderschienen. Die Arten des Karpatenbogens Arammichnus_Karpaten
#1 Halsschild zumindest auf der Scheibe in großem Umfang punktiert.

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-- Halsschild überall tuberkuliert, Tuberkeln manchmal abgeflacht, oder mit Nabelpunkt.

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#2 Spitzenfläche des Rüssels abgeschrägt und geglättet.

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-- Rüssel ohne abgeschrägte und geglättete Spitzenfläche.

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#3 Schwarz, Beine rötlich. Oberseite mit langen, anliegenden, gelblichgrünlichen Haaren ± fleckig besetzt. Halsschildpunktur sehr variabel. 7-10 mm. Von Rumänien bis in die Schweiz und Südtirol verbreitet. In den eiszeitlich vergletscherten Gebieten an Fichten, seltener an Zirben; nur ♀ ?. Bei der Alpenform ist die Oberseite dicht, wenig fleckig behaart und die Flügeldecken haben meistens (var. viridicomus Stierl.) vertiefte Punktstreifen. Die im östlichen Karpatenbecken vorkommende Form hat ungestreifte Flügeldecken,

     ...chrysocomus Germ., 1824

 
-- Körper schwarz, Flügeldecken zur Spitze stark verengt, fast zugespitzt, die deutlichen Punktstreifen viel schmaler als die Zwischenräume. Zwischen den Punkten kleine, flache Tuberkeln. Die Zwischenräume der Flügeldecken fein quergerunzelt. Außenseite der Vorderschienenspitze der ♀ wenig, beim ♂ kaum erweitert. Schenkel ungezähnt, verdickt, stark ausgeschnitten, Innenseite mit granulierten Körnchen. Schienen, besonders Hinterschienen, beim ♂ mit mehreren Zähnen, beim ♀ mit Raspelkörnern besetzt. 7-9 mm. Bisher nur aus der SüdostSlowakei: Silicka Planina bekannt. (UnterGattung Cryphiphorus).

     ...roubali Penecke, 1931

 
#4 Schwarz, lackglänzend, kahl erscheinend. Beine rötlich. Flügeldecken ohne Streifen, Zwischenräume durch leichte Wölbungen angedeutet, gleichmäßig fein punktiert [Abb.1]. (6,5) 8-10 mm. An den Küsten der Nord- und besonders der Ostsee auf Dünen an  Honckenya.

Meldungen in Google Earth anzeigen     ...atroapterus (Geer, 1775)


OTIORHYNCHUS ATROAPTERUS
Abb.1
 
-- Braun, Oberseite deutlich behaart.

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#5 Fühler kurz, 2. Glied der Fühlergeißel nur wenig länger als breit, kürzer als Glied 1. Fein anliegend behaart, Halsschild mäßig stark punktiert. Flügeldecken kurzoval. 4-5 mm. Aus Griechenland beschrieben, auch in der Ostslowakei gefunden.

     ...laconicus Kirsch

 
-- Fühler länger, 2. Glied der Fühlergeißel 3 X so lang wie breit, deutlich länger als Glied 1. Flügeldecken am Grunde mit länglichovalen, metallischen Schüppchen. Zwischenräume mit aufgerichteten, gereihten, hellen Haaren. Flügeldecken oval, viel breiter als der Halsschild. Letzterer quer, Scheibe mit großen Nabelpunkten, Behaarung wenig dicht und stark geneigt. 6-7,5 mm. Heimat unbekannt; wird seit einigen Jahren in Magdeburg gefunden und hat sich dort vermutlich eingebürgert; auch in Berlin, Leipzig, Hannover, Holstein und SüdSchweden.

     ...dieckmanni Magn., 1979

 
#6 Schenkel ungezähnt.

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-- Schenkel gezähnt.

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#7 Oberseite ± dicht mit hellen, schwach metallischen Schüppchen besetzt, dazwischen mit glänzenden Tuberkeln. Augen flach. 6-10 mm. Von Innerasien bis ins südöstliche Mitteleuropa verbreitet: SüdSlowakei, Mähren, Burgenland, Wiener Becken, an xerothermen Stellen an Echium.

     ...conspersus (Hbst., 1795)

 
-- Oberseite einfach behaart oder kahl. Zwischenräume der Flügeldecken flach, Augen stärker gewölbt.

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#8 Groß, plump, schwarz, kahl erscheinend. Halsschildtuberkeln abgeflacht. Flügeldeckenzwischenräume dicht chagriniert, matt. 10-12 mm. Steppenbewohner in Osteuropa: Slowakei, Burgenland, am Neusiedler See stellenweise häufig.

     ...orbicularis (Herbst)

 
-- Kleiner, kaum über 6 mm, braun. Oberseite lang hell behaart. Zwischenräume der Flügeldecken fein tuberkuliert.

   ...9

 
#9 Halsschild kaum breiter als lang. Tuberkeln der Scheibe am Vorderrand oft längsrunzelig zusammengeflossen und in diesem Bereich auch mit wenigen Nabelpunkten. Flügeldecken oval, Seiten gleichmäßig gerundet. 5-6 mm. Von MittelAsien bis Südeuropa und in den wärmeren Gebieten Mitteleuropas vorkommend. Auf Trockenrasen, oft in Erdbauten kleiner Säuger.

     ...velutinus Germ., 1824


Vergleiche auch mandibularis Redtb., bei dem Exemplare mit nach außen erweiterter Schienenspitze vorkommen. Im gleichen Lebensraum. Von velutinus durch abstehende Beborstung der Flügeldecken zu unterscheiden. Siehe Untergattung

   ...Otiorhynchus_s.str.

 
-- Halsschild quer, gleichförmig tuberkuliert, jede Tuberkel mit Nabelpunkt. Flügeldecken länglicher, Seiten gerade. Sonst mit velutinus übereinstimmend. 5-6,5 mm. Pontische Art: Südslowakei, Burgenland; importiert nach Berlin.

     ...brunneus (Steven, 1829)

 
#10 Schwarz, glänzend, kahl erscheinend. Augen flach, kaum vorragend. Halsschild etwa so lang wie breit, Tuberkeln groß und abgeflacht. Flügeldeckenstreifen kräftig, sowohl in den Streifen, als auch auf den Zwischenräumen reihig tuberkuliert. 10-12 mm. Von Kleinasien über die Balkanhalbinsel in die wärmeren Täler der Südostalpen und bis Südtirol verbreitet; an Trockenhängen.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...anthracinus (Scop.)


 
-- Oberseite deutlich behaart oder beschuppt. Augen stark gewölbt, aus der seitlichen Kopfwölbung deutlich vorragend.

   ...11

 
#11 Flügeldecken mit tiefen Punktstreifen. Behaarung ± dicht und fleckig, schwach metallisch. Halsschild so lang wie breit beim ♂, etwas breiter als lang beim ♀. 7-10 mm. Von Turkestan und Südrußland bis Mitteleuropa und das südliche Nordeuropa verbreitet. In Mitteleuropa nur verstreut und selten: In der Ebene verbreitet, ferner in Thüringen, Hessen, Baden, Bayern. In Wärmegebieten.

     ...tristis (Scop., 1763)

 
-- Flügeldeckenstreifen nur äußerst fein, fast erloschen. Oberseite gleichmäßig mit grauweißen, ovalen Schüppchen bedeckt.

   ...12

 
#12 Vorderschenkelzahn mäßig groß [Abb.2]. Halsschild breiter als lang, mit abgeflachten Tuberkeln. Fühler kräftig, 2. Glied der Fühlergeißel doppelt so lang wie das 1.. Oberseite dicht beschuppt. 8-12 mm. Von Kleinasien und dem Kaukasus über ganz Europa verbreitet. In Mitteleuropa nur stellenweise häufig, manchmal an Kulturpflanzen schädlich. In Größe, Gestalt und Skulptur sehr veränderliche Art. Die beiden folgenden Arten werden von manchen Autoren trotzdem als selbständige, von ligustici abzutrennende Arten angesehen.

     ...ligustici (L., 1758)

OTIORHYNCHUS LIGUSTICI
Abb.2
 
-- Vorderschenkelzahn sehr klein, oder nur als kleines Eck vortretend.

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#13 Halsschild breiter als lang, Tuberkeln abgeflacht. Zahn der Vorderschenkel undeutlich, aus einem kleinen Rechteck bestehend. 1. und 2. Glied der Fühlergeißel nahezu gleichlang. Sonst von ligustici nicht zu unterscheiden. 8-12 mm. Nördliche Karpaten, Tatra und angrenzende polnische Gebiete.

     ...hormuzachii Penecke, 1935

 
-- Halsschild nicht länger als breit, mit kleinen glänzenden gewölbten Tuberkeln. Vorderschenkelzahn klein und undeutlich. Rüssel etwas deutlicher vom Kopf abgesetzt. Sonst von kleinen Exemplaren des Iigustici nicht zu unterscheiden. 8-10 mm. In den Ostalpen von der östlichen Steiermark bis zum Leithagebirge vorkommend.

     ...turbator (Solari)


 
  anthracinus
atroapterus
brunneus
chrysocomus
conspersus
dieckmanni
hormuzachii
laconicus
ligustici
orbicularis
roubali
tristis
turbator
velutinus
Otiorhynchus_s.str.
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 12,03,2007
Letzte Aktualisierung: 15.06.2021 - 18:47:49
Version: 4.1.2 von: Arved Lompe
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