Untergattung Aphodius_s_str Coleoptera - Lamellicornia - Aphodiidae - Aphodius
  Von Arved Lompe (n. W. Machatschke, V. Balthasar)
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  Körper groß bis mittelgroß, länglich, kahl, gewölbt, schwarz, Flügeldecken oft rot oder gelb und dunkel gefleckt. Unterseite glatt. Halsschildhinterecken abgestutzt, Seiten davor oft geschweift. Schildchen 3-eckig. Endborsten der Hinterschienen kurz und gleich lang. 6 Arten der Untergattung in Europa. In der Tabelle fehlt die mir unbekannte Art
D: Madeira.

     ...pedrosi Wollaston, 1854

#1 Flügeldecken einfarbig rot oder gelb, manchmal mit einem länglichen dunklen Fleck, selten ganz schwarz.

   ...2

 
-- Die gelben und gelbbraunen Flügeldecken mit einer schwarzen Querbinde [Abb.1] [Abb.2] von der Naht bis zum 8. Zwischenraum, zuweilen an der Naht breit unterbrochen. Halsschildvorderwinkel rötlichgelb. Beine schwarz. Flügeldeckenintervalle flach und kaum erkennbar punktiert. 1. Hintertarsenglied so lang wie der obere Enddorn der Hinterschienen Aedoeagus [Abb.3]. 8-11 mm.
B: In Kuhmist.
D: Südosteuropa, aus Deutschland nur alte Funde.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...coniugatus (Panz., 1795)
(=conjugatus Panzer)

APHODIUS CONIUGATUS
Abb.1
APHODIUS CONJUGATUS
Abb.2
APHODIUS CONIUGATUS
Abb.3
#2 Vorderecken und manchmal auch die Seiten des schwarzen Halsschilds hell. Flügeldecken rot oder rotbraun.

   ...3

 
-- Der ganze Halsschild schwarz [Abb.4], Flügeldecken gelb bis hell gelbbraun oder mit einem größeren oder kleineren länglichen dunkleren Fleck auf der Scheibe oder mit Ausnahme der braunen Spitzen schwarz. Beine braun. Kopfschildvorderecken und Wangen breit abgerundet. Auf dem Halsschild zwischen feinerer Punktur gröbere Punkte eingestreut, diese an den Seiten dichter. Beim ♂ fehlen die gröberen Punkte in der Halsschildmitte. Flügeldeckenintervalle fein und spärlich punktiert. 1. Hintertarsenglied etwas länger als der obere Enddorn der Hinterschienen und fast so lang wie die folgenden Tarsenglieder zusammen. Aedoeagus [Abb.5] [Abb.6]. 5,5-8 mm.
B: In Kuh- und Pferdedung und Kompost.
D: Europa bis Südschweden, Nordafrika, Kaukasus. Bei uns stellenweise und nicht häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...foetidus (Herbst, 1783)
(=scybalarius auct., nec Fabricius)

APHODIUS FOETIDUS
Abb.4
APHODIUS FOETIDUS1
Abb.5
RHODAPHODIUS FOETIDUS
Abb.6
#3 Hinterleib schwarz, manchmal das letzte Bauchsegment rot; nur unausgefärbt - und dann nicht abstechend - gelblich. Flügeldecken rot bis rotbraun; unausgefärbt Halsschild und Flügeldecken hell rotbraun. Selten fehlen die roten Flecken in den Halsschildvorderecken. Schließlich können auch die Flügeldecken schwarz sein. Flügeldeckenspitze durch kräftige Mikroskulptur matt, unpunktiert.

   ...4

 
-- Hinterleib abstechend gelbbraun bis rötlichbraun [Abb.7]. Dem fimetarius sonst sehr ähnlich, nur Halsschild länger und Flügeldecken etwas kürzer [Abb.8]. Flügeldeckenspitze glänzend, punktiert. Siehe Gattung

   ...Rhodaphodius Adam, 1994

APHODIUS FOETENS
Abb.7
APHODIUS FOETENS
Abb.8
#4 Spitze der Flügeldecken mikroskulptiert aber dennoch glänzend [Abb.9]. Parameren bei seitlicher Betrachtung an der Spitze schlanker, weniger stark gebogen [Abb.10] [Abb.11] [Abb.12]. Kopf fein punktiert. Seitenhöckerchen auf der Stirn so hoch oder nur wenig niedriger als das mittlere. Vor ihnen eine ± gebogene Querfalte. Die runden Wangen überragen nur wenig die Augen. Halsschildscheibe doppelt punktiert. Gegen die fein gerandeten Seiten werden die groben Punkte dichter. Hinterecken des Halsschilds schwach abgestutzt und vorher leicht geschweift; beim ♂ vorne der Eindruck [Abb.13] deutlich. Flügeldecken mit kräftigen und tiefen Punktstreifen. Bei der ssp. montícola (Heer) aus der Schweiz ist die Punktierung auf Halsschild und Flügeldecken noch kräftiger und dichter. Beine schwarzbraun. 1. Glied der Hintertarsen so lang wie der obere Enddorn der Hinterschienen. 5-8 mm.
D: Paläarktische Art. Bei uns sehr häufig bis gemein. Die Rasse monticola Heer in höheren Gebirgslagen der Schweiz und Bayerns. Die Art wurde auch nach Nordamerika verschleppt und hat sich dort eingebürgert; sie ist dort eine der häufigsten Aphodius-Arten.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...fimetarius (L., 1758)
(=pedellus sensu Wilson, 2001)

APHODIUS FIMETARIUS
Abb.9
APHODIUS FIMETARIUS1
Abb.10
APHODIUS FIMETARIUS
Abb.11
APHODIUS FIMETARIUS
Abb.12
APHODIUS FIMETARIUS
Abb.13
 
-- Spitze der Flügeldecken durch die Mikroskulptur matt [Abb.14]. Parameren bei seitlicher Betrachtung an der Spitze gedrungener, etwas stärker gebogen [Abb.15]. Weiter Unterschiede, die aber nicht konstant sind: Wangen vor den Augen flacher, letztere meist nicht überragend; Flügeldecken meist gelbrot gefärbt (der Farnunterschied bei weitem nicht so groß wie die Abbildungen vermuten lassen); 3. und 4. Flügeldeckenstreifen vor dem Ende nicht verbunden; Habitus eine Spur paralleler [Abb.16]; Halsschildpunktur der ♀ etwas feiner und flacher, weniger regelmäßig verteilt. Dem fimetarius äußerst ähnlich, aber durch anderen Chromosomensatz sicher artlich verschieden. In Europa mit Ausnahme des Nordens verbreitet, im Süden häufiger als im gemäßigten Bereich.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...cardinalis Reitter, 1892
(=fimetarius sensu Wilson, 2001)


Weitere Einzelheiten zur Trennung der Arten und zur Nomenklatur siehe Fery & Rößner (l.c.)
Anmerkung im Paläarktenkatalog: "Two species of the Aphodius fimetarius complex are treated in this catalogue under the names Aphodius fimetarius (Linnaeus, 1758) and Aphodius pedellus (De Geer, 1774 ). The former has a mainly Mediterranean distribution and does not occur in northern Europe and Russia. The latter species has a more northern distribution, occurs among others in northern Europe and almost all parts of Russia. The nomenclature of these species bases on results given in Wilson (2001) - which are incorrect in part - and on the succeeding Opinion 2345 of the ICZN (2014).
In contrast to Opinion 2345, Rössner (2012) and Fery & Rössner (2015) use and justify in detail another concept of the names of these two species: Aphodius fimetarius (Linnaeus, 1758) (=A. pedellus sensu Wilson 2001) for the more northern species and Aphodius cardinalis Reitter, 1892 (=A. fimetarius sensu Wilson 2001) for the more southern species. The users of this catalogue should feel free to make their own decision about the names which they use in eventual publications or when labelling specimens, but do so in an unambiguous naming of the two species."
APHODIUS CARDINALIS
Abb.14
APHODIUS CARDINALIS
Abb.15
APHODIUS CARDINALIS
Abb.16
 
  cardinalis
coniugatus
fimetarius
foetidus
pedrosi
Rhodaphodius
Machatschke, W. (1969): Scarabaeidae. - In: Freude-Harde-Lohse (Hrsg.) Die Käfer Mitteleuropas Bd. 8 - Goecke & Evers, Krefeld Private Datei: F:\TAXA\coleo\Scans\FHL08.pdf
Krell, F.-T. & Fery, H. (1992): Scarabaeidae. - In: Lohse-Lucht (Hrsg.) Die Käfer Mitteleuropas Bd. 13 - Supplementband 2. - Goecke & Evers, Krefeld Private Datei: F:\TAXA\coleo\Scans\FHL13.pdf
Wilson, C.J. (2001 ): Aphodius pedellus (DeGeer), a species distinct from A. fimetarius (Linnaeus) - Tijdschrift voor Entomologie, 144:137-143 Wilson2001 Aphodius pedellus.pdf
Fery, H. & Rößner, E. (2015): Notes on the Aphodius (s.str.) fimetarius-complex - morphology, taxonomy, nomenclature and worldwide distribution (with emphasis on the Iberian Peninsula, Austria and Germany) (Scarabaeoidea: Scarabaeidae: Aphodiinae) - Linzer Biologische Beitraege, 47(1):459-489 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Fery&Rössner2015 Aphodius fimetarius.pdf
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 17.09.2010
Letzte Aktualisierung: 23.07.2023 - 00:00:54
Mit Determin (V4.2.235-2) von: Arved Lompe
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