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Gattung Anthonomus Germar |
Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Curculioninae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) } Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Dieckmann, L. (1968): Revision der westpaläarktischen Anthonomini - Beitr. Ent. 17(3/4):377-564 Private Datei: F:\TAXA\coleo\Scans\Dieckmann1968 Anthonomini.pdf |
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Fühlergeißel 6- oder 7-gliedrig. Oberseite behaart, meist mit hellen Schuppenhaarflecken oder -binden, seltener einfarbig. Augen oft stark unsymmetrisch aus dem Kopfumriß vorstehend. Schildchen stets dicht weiß beschuppt. Flügeldecken nach hinten meistens deutlich erweitert, mit Punktstreifen. Vorderschenkel stärker entwickelt als die Mittel- und Hinterschenkel, gewöhnlich mit kräftigem, seltener mit dornförmigem Zähnchen. Unsere Arten entwickeln sich in den Blatt- oder Blütenknospen ihrer Fraßpflanzen. Sie sind fast alle an Rosaceen, eine Art an Ulmen und 2 an Nadelhölzer gebunden. |
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#1 |
Vorderschenkel mit 2 Zähnen [Abb.1]. Schildchen groß, das Niveau der Flügeldeckenbasis überragend, fast unbehaart. Untergattung Furcipus. Einfarbig hell rostbraun, seltener rötlichgelb, Oberseite dicht und anliegend behaart; die Behaarung zum Teil schwarz oder braun, zum Teil heller gelblich [Abb.2]. Die schwarz behaarten Partien bildend meistens einzelne längliche Flecken an der Flügeldeckenbasis, eine breitere Binde in der Flügeldeckenmitte und eine schmälere in der Hinterhälfte. Die helle Behaarung setzt sich besonders im Raum zwischen den beiden dunklen Binden aus abwechselnd längeren und kürzeren Flecken zusammen. Auf dem Halsschild sind 3 feine, heller behaarte Längsbinden erkennbar. Die Zeichnung variiert erheblich. Aedoeagus [Abb.3]. 3,7-4,5 mm. B: Durch abweichende Lebensweise ausgezeichnet: während unsere anderen Anthonomus-Arten Knospenstecher sind, entwickelt sich die rectirostris-Larve im Kern wilder und kultivierter Kirschenarten (Prunus padus, avium, spinosa, mahaleb und cerasum). vorzugsweise an kühlen, feuchten Stellen an Traubenkirsche (Prunus padus). Kann an kultivierten Kirschen schädlich werden (Kirschkernstecher). Käfer vom zeitigen Frühjahr bis in den VI an den Brutbäumen; die neue Generation schlüpft Ende VII und überwintert im Boden. V: In fast ganz Europa und dem nördlichen Asien; in Mitteleuropa häufig, ...rectirostris (L., 1758) |
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Vorderschenkel mit einfachem Zahn. ...2 |
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#2 |
Fühlergeißel 6-gliedrig. Untergattung Persexarthrus. Rüssel zur Spitze verbreitert, völlig ohne Mittelkiel, beim ♂ rauh und dicht punktiert, matt; beim ♀ fein punktiert und glänzend. Auffallend sind der gelb behaarte Fleck auf der Querbinde neben der Naht und die ankerförmige helle Beschuppung an der Flügeldeckenspitze; ansonsten sind die Geschlechter unterschiedlich gefärbt: ♂ dunkel bis schwarzbraun, Flügeldecken mit der obligatorischen Querbinde hinter der Mitte und undeutliche Querbinden bildender heller Beschuppung davor; Beine dunkel mit rotgelber Schenkelbasis und ebenso gefärbtem Kniebereich, Schienenspitze und Tarsenbasis [Abb.4]. ♀: etwas heller rotbraun, die helle Behaarung im vorderen Bereich der Flügeldecken nur hinter dem Schildchen vorhanden; Beine +/- einfarbig hell rotbraun [Abb.5]. Aedoeagus [Abb.6]. B: Im April auf Mandelbäumen und Pfirsich. V: Zypern, Levante. ...baudueri Desbrochers, 1875 |
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Fühlergeißel 7-gliedrig. ...3 |
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#3 |
Flügeldecken mit dunkleren und helleren Schuppenhaaren, die zu hellen Flecken oder Binden verdichtet sind. ...4 |
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Flügeldecken gleichmäßig mit feinen Schuppenhaaren besetzt, ohne Flecken oder Binden, nur das Schildchen hell beschuppt [Abb.7]. ...19 |
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#4 |
Behaarung der Stirn anliegend und gerade nach vorn gerichtet. Hinterschenkel ohne oder mit sehr kleinem spitzen Zahn. ...5 |
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Behaarung der Stirn in der Mitte gescheitelt, über dem Innenrand der Augen büschelförmig zusammenlaufend und den Augeninnenrand überragend [Abb.8]. ...7 |
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#5 |
Vorderschienen schlank und gerade, Vorderschenkel nur mit kleinem, spitzigem Zähnchen. Rüssel mit Mittelkiel. Rotbraun bis schwarzbraun, Rüssel schwarz, Fühlerschaft rötlich. Flügeldecken gewöhnlich 2-farbig: bräunlichrot, die Naht und eine sich von den Schultern nach hinten verengende keilförmige Partie sowie die Seiten schwarz. Halsschild mit weißlich beschuppter Seitenbinde und schmaler Mittelbinde, das Schildchen, ein Fleck innerhalb der Schulter, eine schräg von der Naht nach vorn außen verlaufende Mittelbinde, eine 2. Querbinde vor dem letzten Viertel sowie die Seiten locker gelblichweiß beschuppt [Abb.9]. 2,1-2,5 mm. B: Vorzugsweise im Mai auf Weißdorn (Crataegus), die neue Generation im VIII scheint frühzeitig das Winterlager aufzusuchen, da Sommerfunde sehr selten sind. V: Nord-, Mittel- und Osteuropa; in Mitteleuropa wohl überall zu erwarten, aber nur im Nordwesten regelmäßiger; eine der selteneren Arten. ...sorbi Germ., 1821 |
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Vorderschienen an der Basis ± gebogen, in der Spitzenhälfte kräftig erweitert. Vorderschenkel mit auffallend kräftigem Zahn, dieser außen dunkel gerandet. Größere Arten: 2,8-3,5-mm. ...6 |
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#6 |
Vorderschienen fast bis zur Mitte stark gekrümmt [Abb.10]. Rüssel ohne Mittelkiel, Körper auffallend gestreckt, Flügeldecken fast parallel. Einfarbig rot oder rotbraun, Unterseite oft dunkler. Halsschild mit schmaler heller Mittellängsbinde und dichter weiß behaarten Seiten, Flügeldecken in der Hinterhälfte mit schmaler, welliger Querbinde, sonst nur mit einzelnen weißen, nicht zu Flecken verdichteten Haarschuppen. Schildchen und Unterseite weiß beschuppt. B: Auf Prunus padus (Traubenkirsche) und Crataegus, eventuell auch Alnus. An kühlen und feuchten Biotopen. V: Wohl in ganz Europa; in Mitteleuropa verstreut, in der Ebene sehr selten, sonst äußerst selten. ...undulatus Gyll., 1835 |
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Vorderschienen nur im Basalteil leicht gekrümmt, in der Mitte des Innenrands fast winklig erweitert (wie [Abb.11]). Rüssel mit undeutlicher, breiter, rippenartiger Wölbung. Flügeldecken bis hinter die Mitte deutlich erweitert. Rot bis braun, Klauen, Fühlerkeule und Unterseite gewöhnlich dunkler. Oberseite mit kräftigen weißen und gelben Schuppenhaaren. Halsschild mit unscharf begrenzter weißer Mittellinie, daneben bis zum Seitenrand gelblich behaart. Flügeldecken mit 2 queren Binden aus innen gelben, vom 4. Zwischenraum nach außen weißen Schuppenhaaren; auch ihre Spitze weiß beschuppt. Vordere Binde schmäler, hintere Binde breiter und nach außen erweitert. Zwischen Schildchen und vorderer Binde entlang der Naht ebenfalls hell beschuppt. B: An Crataegus; Winterbrüter, der von XI-llI bei der Eiablage auf Weißdorn beobachtet wurde (in England); die neue Generation im V-VI, später wohl in der Diapause und nicht auffindbar. V: West-, südliches Mittel-, Süd- und Südosteuropa, Nordafrika; in Mitteleuropa bisher nur in Bayern, Niederösterreich und der Slowakei nachgewiesen, aber auch im Westen zu erwarten, da die Art auch in Frankreich, Belgien und den südlichen Niederlanden gefunden wurde. ...chevrolati Desbr., 1868 |
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#7 |
Der Vorderrand der Flügeldeckenquerbinde hinter der Mitte läuft von der Naht schräg nach vorn zum Seitenrand; die Binde ist dadurch nach außen stark verbreitert; sie ist vorn und hinten ± breit dunkel gerandet. Gelbbraun bis schwarzbraun gefärbte Arten. Schienen in der Vorderhälfte verbreitert, Vorderschenkel mit großem, Mittel- und Hinterschenkel mit viel feinerem Zahn. ...8 |
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Der Vorderrand der Querbinde hinter der Flügeldeckenmitte steht fast senkrecht zur Naht; die Binde daher etwa gleichbreit. ...10 |
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#8 |
Größer: 3,4-4,3 mm. 1. und 2. Glied der Fühlergeißel schlanker. (Bei sehr kleinen Exemplaren versagt dies Merkmal.) Braun bis schwarz, Schienen und Tarsen sowie die Fühlerbasis oft heller. Oberseite mit verschiedenfarbigen Schuppenhaaren bedeckt. Weiß beschuppt ist das Schildchen sowie einige Sprenkel am Vorder- und Hinterrand der Flügeldeckenbinde. Sonst ist die Oberseite mit gemischten hell weißlichgrauen und bräunlichen Schuppen besetzt; helle Schuppen überwiegen auf der Halsschildmitte und der Flügeldeckenbinde; neben dieser Beschuppung finden sich noch dunkle Haare auf den scheinbar kahlen Partien vor und hinter der Flügeldeckenbinde sowie nahe der Basis des 3. Flügeldeckenzwischenraumes und an den Halsschildseiten. Penis [Abb.12]. B: Am Apfel (Malus), seltener an Birnen (Pirus), manchmal in Plantagen schädlich. Käfer schlüpfen Anfang VI, gehen aber bald in die Überwinterungsverstecke, aus denen sie im zeitigen Frühjahr hervorkommen, und dann bis V bei der Eiablage auf den Obstbäumen zu finden sind. (Apfelblütenstecher). V: In der Palaearktis weit verbreitet, fehlt im nördlichen Skandinavien, wurde auch nach Nordamerika verschleppt; in Mitteleuropa wohl überall häufig. ...pomorum (L., 1758) |
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Kleiner: 2,6-3,2 mm. ...9 |
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#9 |
Vorderklauen an der Spitze, Mittel- und Hinterklauen in der Mitte gezähnt, das Zähnchen ebenso wie bei pomorum von etwa halber Klauenlänge und an den Tarsen der Vorderbeine beim ♂ fast so lang wie die Klauen. Größte Halsschildbreite an der Basis. 1. und 2. der Glied Fühlergeißel kürzer als bei pomorum. Sonst in Körperform, Färbung und Zeichnung mit dieser Art übereinstimmend [Abb.13]. Penis [Abb.14] [Abb.15]. Auf Prunus-Arten, besonders Prunus padus, und wie diese Pflanze vorzugsweise an feuchtkühlen Standorten. B: Entwicklungszyklus wie bei pomorum. V: Von Ostsibirien bis nach Europa verbreitet, fehlt auf der Balkanhalbinsel. In Mitteleuropa weit verbreitet und wohl überall zu erwarten, aber durchaus nicht häufig oder selten. ...humeralis (Panzer, 1794) (=incurvus (Panzer, 1795)) |
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Klauen ungezähnt, größte Halsschildbreite hinter der Mitte. Gelbbraun bis dunkelbraun; bei dunklen Stücken kann der Halsschildvorderrand, die Flügeldeckenbasis, die Seiten und die Spitze sowie der Bereich der Querbinde aufgehellt sein; ebenso die Beine (ohne die Schenkelmitte) und der Fühlerschaft. Oberseite mit durchmischten, überwiegend weißen, zum Teil auch gelbbraunen und schwarzen Schuppenhaaren bedeckt. Halsschildmittellinie und Seiten überwiegend weißlich beschuppt, auch die Flügeldeckenbinde ± dicht weiß beschuppt. An der Flügeldeckenbasis und den Seiten kann die weiße Behaarung verdichtet sein. Penis [Abb.16]. B: Auf Pirus-Arten; der Entwicklungszyklus dürfte mit dem des humeralis übereinstimmen. V: Östliches Mitteleuropa, Norditalien, westliche Balkanhalbinsel; nach Mitteleuropa aus dem Südosten über Ungarn, Slowakei, Böhmen und Mähren bis Schlesien und Oberfranken nachgewiesen; in Österreich westlich zumindest bis Kärnten festgestellt. Andere Angaben (Styria, Tirol) möglicherweise nicht im heutigen Österreich. ...kirschi Desbr., 1868 |
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#10 |
Innenrand der Vorderschienen ± gerade, höchstens im basalen Drittel geringfügig gebogen [Abb.17], Schienen daher in ihrer ganzen Länge +/- gleichbreit, nur an der Basis etwas schmäler. Hinterschenkel mit einem Zähnchen. ...11 |
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Innenrand der Vorderschienen stark gebogen [Abb.18] [Abb.11]. Im Zweifelsfall Mittel- und Hinterschenkel ohne Zähnchen. ...14 |
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#11 |
Hinterschenkel ungezähnt. Vergleiche rufus bei dem man Zweifel über die Form der Vorderschienen haben kann. LZ >>>15 |
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Hinterschenkel mit einem deutlichen, kleinen, spitzen Zahn. ...12 |
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#12 |
Rüssel in beiden Geschlechtern nach vorn ± erweitert, mit feinem Mittelkiel. Flügeldecken im vorderen Drittel quer eingedrückt. Augen fast halbkugelig gewölbt [Abb.19]. ♂: Braun bis dunkelbraun, Flügeldecken mit 3 hellen Haarbinden, die durch schwarz behaarte Querstreifen voneinander getrennt werden. ♀: gelbrot bis rotbraun, Flügeldecken nur mit einer Querbinde im hinteren Drittel und mit einem weißen Haarfleck im Bereich der Depression. 3,6-4,5 mm. B: An Prunus-Arten (Mandel-, Pfirsich- und Aprikosenbäumen). V: Pontomediterrane Art; aus Mitteleuropa nur 2 Fundangaben (Schlesien, Kärnten) die vermutlich auf eingeschleppten Stücken beruhen. ...multifasciatus Pic, 1926 (=ornatus Reiche) (=amygdali Hustache, 1930) |
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Rüssel beim ♂ parallel, beim ♀ nach vorn verschmälert, höchstens mit Andeutung eines Mittelkiels. Augen asymmetrisch konisch gewölbt [Abb.20]. Färbung der Geschlechter übereinstimmend. Flügeldecken im vorderen Drittel ohne Querdepression; dadurch und durch den ziemlich kleinen Vorderschenkelzahn auch von den auf Leitziffer >>>14 folgenden 5 Arten gut zu unterscheiden. Vorderschenkelzahn 0,3-0,4 x so lang wie die Schenkelbreite [Abb.21], dort 0,5-0,8 x so lang [Abb.22]. ...13 |
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#13 |
Rot bis dunkelbraun, Unterseite (ohne Vorderbrust) schwarz. Fühlerkeule angedunkelt. Oberseite mit weißen und gelblichen Schuppenhaaren, zum Teil auch mit schwarzen, bei dunklen Stücken kaum erkennbaren Haaren besetzt. Halsschild ± gelblich behaart mit heller Mittellängsbinde. Auf den Flügeldecken sind die hellen Haare hinter der Mitte zu einer breiten Querbinde verdichtet, die zur Naht unterbrochen und nach außen leicht erweitert ist. Sie wird vorn durch ein dunkles, ± kahl erscheinendes Band begrenzt. In der Flügeldeckenvorderhälfte ist meistens eine locker, überwiegend gelb behaarte Binde erkennbar [Abb.23]. Bei dunklen Stücken ist die Behaarung überwiegend weiß, die vordere Binde deutlicher und meistens auch ein weißer Nahtfleck hinter dem weißen Schildchen vorhanden. Penis [Abb.24] [Abb.25]. 2,9-3,8 mm. B: An Crataegus (Weißdorn). Käfer vom zeitigen Frühjahr bis Anfang V, die neue Generation erscheint im VI, findet sich aber schon ab VIII im Winterlager. V: Vermutlich in der ganzen Paläarktis; in Mitteleuropa eine der häufigsten Arten, die wohl überall auf Weißdorn zu finden ist. ...pedicularius (L., 1758) |
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Kleiner: 2,5-3 mm. In Gestalt und Färbung mit pedicularius übereinstimmend, in der Beschuppung der Oberseite jedoch abweichend. Die Binde hinter der Flügeldeckenmitte ist locker beschuppt und wenig scharf begrenzt, die dunklen Partien davor und dahinter durch einzelne weiße Haarflecken weniger ausgeprägt. Das vordere Flügeldeckendrittel und die Spitzenpartie ist hell, wolkig fleckig behaart. Abgeschuppte Stücke können dem rufus ähneln, sind aber leicht durch die Schenkelbezahnung und die fehlende Flügeldeckendepression zu unterscheiden. Penis [Abb.26]. B: An feuchtkühlen Biotopen auf Sorbus aucuparia; je nach Blütezeit der Entwicklungspflanze von V-VIII. V: Õstliches West-, Nord- und Mitteleuropa; in Mitteleuropa in der Ebene sowie in den Gebirgsgegenden in Süden und Mitte. ...conspersus Desbr., 1868 |
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#14 |
Hinterschenkel ungezähnt, Hinterrand der Augen vom Kopf abstehend [Abb.27], die Augen also breiter als der Kopf dahinter. ...15 |
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Hinterschenkel nadelspitzig gezähnt, Augen am Hinterrand kaum oder nicht aus dem Kopfumriß vorspringend. ...17 |
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#15 |
Innenrand der Vorderschienen nur wenig geschweift, die dadurch bedingte Verbreiterung beginnt schon am Ende des basalen Drittels. Augen von oben gesehen asymmetrisch konisch [Abb.27]. Rüssel höchstens an der Basis undeutlich kielartig gewölbt, beim ♂ matt, gerunzelt, kräftig punktiert, beim ♀ fein punktiert und stark glänzend. Rot bis dunkelbraun, bei hellen Tieren ist die Unterseite, Fühlerkeule, Rüsselspitze und das 3. Tarsenglied meist dunkler. Oberseite mit weißen, gelben und wenigen dunklen Schuppenhaaren besetzt. Halsschild gelblich beschuppt, in der Mitte mit breiter, unscharf begrenzter weißer Längsbinde. Flügeldecken hinter der Mitte mit wenig dicht beschuppter heller Querbinde, die innen aus gelben, außen aus weißen Schuppenhaaren besteht. Vorderes Drittel und Spitze ebenfalls verschwommen weiß beschuppt [Abb.28]. Penis [Abb.29] [Abb.30]. 2,4-2,9 mm. B: An Prunus spinosa (Schlehe). Bereits sehr früh im Jahr (Mitte März), vermutlich zur Eiablage in den Knospen. Dann wieder im Juni die neue Generation. V: Von Vorderasien über fast ganz Europa ohne den Norden verbreitet; in Mitteleuropa wohl überall, aber ziemlich selten. ...rufus Gyll., 1836 (=pruni Desbr.) |
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Innenrand der Vorderschienen erst in der Mitte, dann aber fast winklig erweitert [Abb.11]. ...16 |
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#16 |
Rüssel dunkel mit glänzendem schmalem, jederseits durch eine Punktreihe gesäumten Mittelkiel. Augen am Hinterrand stark wulstig vorspringend. 3. Flügeldeckenzwischenraum an der Basis mit einer Anhäufung kräftiger schwarzer Haare. Halsschild und Flügeldeckenbasis gewöhnlich heller rötlich als die Hinterhälfte der Flügeldecken. Bräunlichrot, seltener rotbraun oder einfarbig schwarzbraun, Oberseite etwas glänzend. Halsschild mit heller Mittellängsbinde. Flügeldecken nach hinten erweitert, das vordere Drittel und die Spitze sowie eine Querbinde hinter der Mitte fein weiß beschuppt, die weiße Beschuppung gelb durchmischt, die Querbinde innen gelb beschuppt. Penis [Abb.31]. 2,7-3,3 mm. B: Vorzugsweise auf Prunus padus, aber auch an Prunus domestica (Pflaume) und Crataegus. Vom Frühjahr bis in den Sommer auf den Entwicklungspflanzen. Überwintert als Imago. V: Von Vorderasien westlich über fast ganz Europa verbreitet, aus Spanien und Griechenland noch nicht nachgewiesen. In Mitteleuropa wohl überall zu erwarten. ...bituberculatus Thoms., 1868 |
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Rüsselkiel beim ♂ undeutlich, beim ♀ breit rippenförmig, fein punktiert. Augen am Hinterrand nur wenig vom Kopf abstehend. Hierher solche Stücke des spilotus, bei denen der Hinterschenkelzahn nicht erkennbar ist. Folge LZ >>>17 |
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#17 |
Rüssel mit undeutlichem, durch dichte Punktierung matten Mittelkiel. Flügeldecken gestreckter und nach hinten kaum erweitert. Halsschild und Flügeldecken gleichfarbig braun bis schwarzbraun, Knie, Schienenspitzen und Tarsen, manchmal auch der Fühlerschaft, der Halsschildvorderrand, die Schulterbeule und das Gebiet der Flügeldeckenbinde gelbbraun. Halsschild mit unscharf begrenzter heller Mittellängsbinde, die helle Flügeldeckenbinde hinter der Mitte verschwindet nach außen, nach innen sind die weißen Schuppenhaare stärker mit gelben durchmischt. Die Binde ist vorn und hinten von einer Zone mit dunkler Behaarung eingefaßt, Flügeldecken hinter der Basis oft querbindenartig und Spitze spärlich beschuppt. Penis [Abb.32]. 3-3,5 mm. B: Auf Pirus-Arten, seltener auf Mispel und Crataegus. In Südeuropa gelegentlich an Birnen schädlich. V: Westliches Nordafrika, West-, Süd- und Mitteleuropa; in Mitteleuropa sehr verstreut und sehr selten, nur in Wärmegebieten im Südwesten mehrfach. Alte Fundangaben sind zum Teil unsicher. ...spilotus Redt., 1847 |
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Rüssel mit schmalem glänzendem Mittelkiel, der wie bei bituberculatus jederseits von einer Punktreihe eingefaßt ist. Im Gegensatz zu jener Art sind aber die Flügeldecken verrunzelt und matt. Flügeldecken nach hinten deutlich erweitert. Behaarung vor der Flügeldeckenmitte nie querbindenartig. ...18 |
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#18 |
3. Flügeldeckenzwischenraum an der Basis erweitert und gewölbt, mit einem Polster dichter brauner oder schwarzer Haare bedeckt [Abb.33]. Halsschildmittellinie und Querbinde hinter der Flügeldeckenmitte grau- bis kreideweiß beschuppt, die Binde vorn und hinten von einer breiten, schwarz behaarten Zone gesäumt [Abb.34]. Vor der Flügeldeckenmitte und zur Spitze sind die Flügeldecken mit locker gestellten weißen, die übrige Oberfläche mit rötlichen Schuppenhaaren besetzt. Schwarzbraun, Flügeldeckenbasis, Naht, Seitenrand und Spitze meistens heller rötlichbraun. Penis [Abb.35]. 2,8-4,5 mm. B: Winterbrüter, der zeitweilig an Birnen schädlich wird (Birnenknospenstecher); wurde in England auch am Apfel festgestellt. Die Käfer schlüpfen im IV/V und gehen im VI in eine Sommerruhe unter Rindenschuppen und in Rindenrissen. Kopulation im IX, Eiablage bis in den XII in Blüten-, seltener Blattknospen, in denen die Larvenentwicklung und Verpuppung stattfindet. V: Europa ohne den Norden, Armenien; in Mitteleuropa weit verbreitet, aber von lokal und zeitlich wechselnder Häufigkeit. ...pyri Gyllenhal, 1835 (=cinctus Redt.) (=piri Kollar, 1837) |
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Basis des 3.Flügeldeckenzwischenraumes ohne dicht schwarz behaarte Beule. Die helle Halsschildmittellinie und die Flügeldeckenbinde wenig abstechend, sehr locker weiß beschuppt, die Beschuppung dieser Partien oft gelb durchmischt oder ganz gelb. Körper hell bräunlichrot, nur der Rüssel an der Spitze oder ganz dunkel. In der Körperform mit pyri übereinstimmend und auch im Genital nicht davon zu trennen. Penis [Abb.36]. 2,3-3,7 mm. B: Ausschließlich an Ulmen. Winterbrüter mit ähnlichem Entwicklungsverlauf wie pyri. V: In ganz Europa von Spanien bis zum Kaukasus nachgewiesen, fehlt nur im höheren Norden; in Mitteleuropa weit verbreitet und nicht besonders selten. ...ulmi (Geer, 1775) (=inversus Bedel) |
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#19 |
Flügeldecken mit deutlicher Schulterbeule, ihre Basis viel breiter als der Halsschild [Abb.7]. ...20 |
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Flügeldecken ohne Schulterbeule, Halsschild etwa so breit wie die Flügeldeckenbasis; Kopf, Halsschild und Flügeldecken schwarz. - Untergattung Anthonomidius Reitter ...23 |
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#20 |
Pygidium ohne Furche oder Grube. Beine lang, Vorderschienen schlank, ± gleichbreit [Abb.37]. Fühlergeißel dunkel. Untergattung Anthonomus s. str. ...21 |
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Das meistens unter den Flügeldecken verborgene Pygidium mit einer Längsfurche (♂) oder -grube (♀). Vorderschienen kurz und kräftig, ihr Innenrand doppelbuchtig [Abb.38]. Fühlerschaft und Geißel gelbrot [Abb.39]. Untergattung Anthomorphus ...22 |
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#21 |
Größer: 2,0-3,5 mm. Schwarz, durch feine weißliche Behaarung grau schimmernd [Abb.7], manchmal die Flügeldecken schwarzbraun, selten das ganze Tier braun oder rot (a. leptopus Gozis) und dann oft mit angedunkelten Fühlern und Beinen. ♂: Hinterschienen an der Spitze etwas nach innen gebogen. Penis [Abb.40] [Abb.41], Spermatheka [Abb.42]. B: An Fragaria, Rubus, Rosa und Geum, aber wohl auch an Comarum palustre. Kann an kultivierten Erdbeeren und Himbeeren sehr schädlich werden (Erdbeer- oder Himbeerblütenstecher). V: Wahrscheinlich über die ganze Paläarktis verbreitet; in Mitteleuropa überall häufig und fast das ganze Jahr hindurch. Die a. leptopus dürfte bei uns sehr selten sein. ...rubi (Hbst., 1795) |
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Kleiner: 1,7-2,1 mm. Im Körperbau mit rubi übereinstimmend, aber braun, selten dunkler. B: Lebt auf Comarum palustre, Filipendula ulmaria und Dryas octopetala in feuchten, kalten Biotopen; In den Pyrenäen auch an Helianthemum. V: Westeuropäisch: Großbritannien, Nordfrankreich. Könnte auch im Nordwesten von Mitteleuropa gefunden werden. ...brunnipennis Curtis |
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#22 |
Klauen ungezähnt, Rüssel parallel, wenig gebogen, sehr fein punktiert, stark glänzend. Rüssel, Kopf und Unterseite schwarz, Beine, Halsschild und Flügeldecken rot [Abb.39] (a. melanocephalus (F.)) oder schwarz, die Flügeldecken mit Ausnahme ihrer Naht und ihrer Ränder rot (Nominatform) oder bis auf Fühlerschaft und -Geißel schwarz (a. perforator Hbst.). ♂: Hinterschienen schlanker als beim ♀ und etwas gekrümmt. Aedoeagus [Abb.43]. 2,5-3,4 mm. B: An Kiefern im zeitigen Frühjahr, die neue Generation ab Ende VI; selten auch an Tanne. V: Von Ostsibirien über Vorderasien und, das Mittelmeergebiet ausgenommen, ganz Europa verbreitet; in Mitteleuropa überall, besonders in der a. melanocephalus (F.), häufig. ...phyllocola (Hbst., 1795) (=varians (Payk.)) |
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Klauen lang gezähnt, Rüssel an der Spitze breiter als in der Mitte, stärker gebogen, rotbraun bis schwarzbraun, kräftiger skulpturiert, wenig glänzend. Einfarbig gelbrot bis rotbraun, Kopf und Unterseite manchmal dunkler braun bis schwarzbraun Hinterschienen in beiden Geschlechtern gerade. 2,9-3,7 mm. B: Vorzugsweise an Tanne, aber auch an Kiefer. V: Von Rußland über Nord- und Mitteleuropa verbreitet, westlich bis zu den Vogesen. In Mitteleuropa nur im Süden und in der Mitte, fehlt in der Ebene. ...pinivorax Silfv., 1977 (=pubescens (Payk.)) |
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#23 |
Vorderschenkel mit kleinem dreieckigem Zahn [Abb.44]. Rüssel mit scharfkantigem Mittelkiel. Beine rotbraun oder Schenkel schwärzlich, Schienen und Tarsen, Fühlergeißel und -keule braun (a. femoratus Desbr.). Penis [Abb.45]. 2-3 mm. B: An Potentilla argentea in Steppengebieten. V: Von Vorderasien über Süd- und Osteuropa ins südöstliche Mitteleuropa einstrahlend. Ungarn, Slowakei, eine alte Angabe ,,Steiermark" möglicherweise nicht im heutigen Österreich. ...rubripes Gyll. |
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Vorderschenkel mit winzigem, nach außen gerichtetem nadelspitzigem Zahn [Abb.46]. Rüssel mit flachem, fein punktiertem Mittelkiel. Fühler und Beine rot, Fühlerkeule und Klauen manchmal geschwärzt. Penis [Abb.47]. 2-2,6 mm. B: An Trockenhängen an Potentilla verna. V: Rußland, Bosnien, Galizien; in Mitteleuropa bisher nur in Thüringen und Franken. ...germanicus Dieckm., 1968 |
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baudueri bituberculatus brunnipennis chevrolati conspersus germanicus humeralis kirschi multifasciatus pedicularius phyllocola |
pinivorax pomorum pyri rectirostris rubi rubripes rufus sorbi spilotus ulmi undulatus |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 10.09.2022 - 18:23:23 Mit Determin Version 4.2.130-4 von Arved Lompe Vorherige Version |
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