Anogcodes Bestimmungstabelle

Gattung Anogcodes Dejean, 1834

Coleoptera - Heteromera - Oedemeridae

Von Arved Lompe (n. Z. Kaszab)

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Körper gestreckt, meist parallel, oben ziemlich abgeflacht; Bockkäfern oder Ölkäfern (Zonitis) ähnlich. Kopf länglich. Augen vorn tief ausgerandet, Oberlippe stets schwarz oder metallisch, Kiefer ebenfalls dunkel manchmal mit heller Spitze. Fühler weit vor dem Vorderrand der Augen, vollkommen frei entspringend, Kopf ohne Fühlerbeule. Fühler fadenförmig, die halbe Körperlänge erreichend oder sogar noch überragend, beim ♂ 12-gliedrig. Halsschild herzförmig oder zylindrisch. Basis der Flügeldecken breit, nach hinten parallel oder +/- stark verengt, im letzten Fall klaffend; Oberfläche mit 3 Rippen. Beine kräftig. Vorderschienen nur mit einem Enddorn. Vorletztes Glied aller Tarsen herzförmig, oben ausgerandet.

Flügeldecken nach hinten deutlich (♀) oder stärker (♂) verengt, Seiten und Naht ausgebuchtet, so daß die Naht mehr (♂) oder weniger (♀) klafft. Vorderschenkel des ♂ dicker. Untergattung Pachychirus Redtb.
♂ schwarz, Flügeldecken gelb, jedoch der schmale Seitenrand, manchmal hinter der Basis ein mit dem Seitenrand verbundener breiter Fleck ebenfalls schwarz. ♀ schwarz, jedoch Halsschild, Flügeldecken und Unterseite gelb, Flügeldecken manchmal braun oder schwarz, nur die Basis, die schmale Naht und der Seitenrand bis zur Mitte gelb.. 10-15 mm. Im südlichen und östlichen Mitteleuropa sehr sporadisch und selten. (adusta Panz., ferruginea (Schrk., 1776))

...ustulatus Scop., 1763

Flügeldecken nach hinten nicht verengt, fast parallel oder nur sehr schwach und gerade verengt (♂), Naht gerade, nicht klaffend. Vorderschenkel des ♂ nicht dicker als die übrigen.

...3

Flügeldecken ganz oder teilweise an der Basis und an der Naht gelb [Abb.1], oder auch ganz schwarz, dann höchstens mit metallisch blauem oder grünem Schein. Manchmal sind die Flügeldecken nur an der Schulter an den Seiten gelb.

...4

Abb.1

Flügeldecken einfarbig strahlend metallisch grün oder blau.

...6

Die Behaarung der Flügeldecken sehr kurz und fein, anliegend und meist schwarz, selten gelb (var. mollis Rtt.); auch im 1. Zwischenraum gerade nach hinten gerichtet. Flügeldecken schwarz, oft mit blauem Schimmer [Abb.2], beim ♀ manchmal braun (var. media Gredl.). Körper braun, Halsschild beim ♀ und das letzte Hinterleibsegment gelb [Abb.3]. Kopf fein und spärlich, Halsschild grob und ungleich, spärlich punktiert, schwarz behaart. Flügeldecken sehr grob punktiert-gekörnelt. Beim ♂ Vorder- und Mittelschenkel unterhalb des Knies stumpf gezähnt, die Mittelschienen vor der Basis unten erweitert [Abb.4]. 10-12 mm. Montane Art in Mittel- und Südeuropa, im Alpengebiet nicht selten.

...fulvicollis (Scop., 1763)

Abb.2

Abb.3

Abb.4

Die anliegende Behaarung der Flügeldecken länger und wenigstens im 1. Zwischenraum neben der Naht schräg nach außen gerichtet, ganz oder teilweise gelb [Abb.5].

...5

Abb.5

♂: Mittelschenkel vor dem Ende ohne Zahn. Hinterleib schwarz. Beine dunkel, Knie stets gelb; die Basis der Fühler und Taster manchmal ebenfalls gelb. Kopf und Halsschild schwarz, Flügeldecken schwarz mit metallischem Schimmer, Naht und Basis gelb [Abb.6]. Halsschild kaum herzförmig.
♀: Halsschild gelb, schwarz gefleckt, manchmal einfarbig gelb, Hinterleib gelb. Flügeldecken mit gelber Naht und gelber Basis, selten einfarbig gelb [Abb.7]. Halsschild leicht herzförmig.
Kopf und Halsschild fein punktiert, Flügeldecken grob punktiert-gerunzelt. Die 1. Längsrippe der Flügeldecken in der Mitte erloschen. 8-12 mm. Kontinentale Art in Ost-, Mittel- und Südeuropa, in Deutschland nur im Süden, nicht häufig.

...rufiventris (Scop., 1763)

Abb.6

Abb.7

♂: Mittelschenkel vor dem Ende an der Innenseite mit je einem großen, gekrümmten Zahn [Abb.8], Vorderschenkel innen vor der Spitze mit einer kraterförmigen Vertiefung [Abb.9]. Hinterleib, Fühler und Knie immer schwarz. Halsschild schwarzblau, Flügeldecken vorwiegend schwarzblau, nur die Schulter, die Basis und die Naht, meist auch der 1. Rippenzwischenraum gelb [Abb.1].
♀: Halsschild und Flügeldecken gelb, die Seiten und das Ende der letzteren jedoch schwarzblau [Abb.10]. Hinterleib schwarz.
Kopf und Halsschild sehr fein punktiert, beim ♂ der Halsschild mit lang aufstehender, grauer Behaarung. Flügeldecken fein granuliert, beim ♀ ist diese Granulierung - ausgenommen an der Basis - fein und dicht, deshalb fettglänzend. 8-12 mm. Von Mittel- und Südeuropa bis Sibirien verbreitet, im Sommer auf Blüten, nicht selten. (ustulata (F., 1787))

...melanurus F., 1787

Kopf und Halsschild fein, erloschen, spärlich punktiert. Vorder- und Mittelschenkel des ♂ einfach, an der Innenseite vor dem Ende ohne Zahn. Hinterleib, Fühler und Beine schwarz, Halsschild des ♂ schwarzblau, beim ♀ gelbrot. Halsschild beim ♂ mit langen, grauen, abstehenden Haaren, die Behaarung des ♀ kurz, anliegend und grau. Flügeldecken grob gerunzelt-gekörnelt. 8-10 mm. In Ost- und Südeuropa und südöstlichen Mitteleuropa verbreitet, im südlichen Österreich sporadisch und selten, aus Deutschland nur alte Meldungen.

...ruficollis (F.)

Kopf und Scheibe des Halsschilds gröber, dichter und klar punktiert. Vorder- und Mittelbeine des ♂ mit Auszeichnungen.

...7

Vorder- und Mittelschenkel des ♂ an der Innenseite vor dem Ende mit einem stumpfen Zahn; Mittelschienen des ♂ vor der Basis unten erweitert [Abb.4]. Beim ♀ Halsschild und das letzte Hinterleibsegment gelb. Form mit stärkerem Metallschimmer von fulvicollis LZ >>>4

Abb.4

Kopf und Scheibe des Halsschilds gröber, dichter und klar punktiert. Vorder- und Mittelschenkel des ♂ an der Innenseite vor dem Ende mit je einem kleinen, scharfen Zahn [Abb.11]. Hinterleib, Beine und Fühler des ♂ dunkel, Halsschild erzfarbig, beim ♀ ist der Halsschild gelbrot oder dunkel erzfarbig. Hinterleib schwarz oder rot. Die Stammform in Südwesteuropa und in Nordafrika. (dispar Duf.)

...seladonius (F., 1792)

6. Hinterleibsegment beim ♂ beiderseits tief ausgebuchtet,die Lappen gleichlang [Abb.12]. Halsschild und Hinterleib beim ♀ rot. Die 2. Rippe der Flügeldecken hinten ein wenig stärker ausgebildet. Das ♂ blau. 9-12 mm. Niederösterreich und Steiermark bis zum Pannonischen Mittelgebirge nicht häufig. (azureus (Schmidt, 1846)) ssp.

...austriacus Gglb.,1881

6. Hinterleibsegment beim ♂ beiderseits ausgebuchtet, die mittleren Lappen viel länger als die seitlichen [Abb.13]. ♂ und ♀ blau oder grün. 8-12 mm. Am Süd- und Südosthang der Alpen, nicht häufig. ssp.

...alpinus (Schmidt, 1846)

Abb.11

Abb.12

Abb.13

alpinus
austriacus
fulvicollis
melanurus

ruficollis
rufiventris
seladonius
ustulatus

Erstellt am: 11.06.2014
Letzte Aktualisierung: 12.01.2019 - 00:27:03

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