Ceutorhynchina Bestimmungstabelle

Subtribus Ceutorhynchina

Coleoptera - Curculionidae - Ceutorhynchinae

Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, L. Dieckmann)
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Dieckmann, L. (1971): Beiträge zur Entomologie 22:3 ff.

Dieckmann, L. (1972): Beitrag zur Insektenfauna der DDR (Coleoptera, Curculionidae: Ceutorhynchinae) - Beitr. zur Entomologie 22(1/2)

Halsschild mit doppelter Vorderrandkante, mit oder ohne Seitenhöcker und Mittelfurche. Die Arten sind entweder monophag an eine Wirtspflanzenart gebunden oder beschränken sich auf Wirtspflanzen einer Pflanzenfamilie. Nur von wenigen Arten ist die Entwicklung unbekannt.

Alle Flügeldeckenzwischenräume vollständig mit scharfen Raspelkörnern besetzt (bei Ansicht schräg seitlich gut erkennbar). Fühlergeißel 7-gliedrig. 1,6-3,2 mm.

...2

Flügeldecken wenigstens in der Basalhälfte ohne Raspelkörner. (Ausnahme Ceutorhynchidius horridus mit 6-gliedriger Fühlergeißel und über 3,4 mm Länge).

...3

Rüssel, Fühler und Beine rot, Flügeldecken mit hellem Schildchenfleck [Abb.1].

...Micrelus Thoms.

Abb.1
MICRELUS ERICAE

Ganz schwarz, Oberseite unauffällig dunkel behaart.

...Zacladus Reitt.

Außenrand der Vorder- und besonders der Mittelschienen auffällig gewinkelt, Außenrand der Mittel- und Hinterschienen im letzten Drittel zahnförmig vorspringend, dahinter mit kräftigen schwarzen Dornborsten. Die schwarzen Flügeldecken mit weißer Kreuzzeichnung hinter dem Schildchen.

...Auleutes Dietz

Außenrand der Schienen nicht gewinkelt.

...4

Fühlergeißel 7-gliedrig.

...5

Fühlergeißel 6-gliedrig.

...10

Die eckig vorspringenden Halsschildhinterwinkel lassen die Epimeren der Mittelbrust von oben nicht erkennen. Halsschildbasis gerade. Arten über 3 mm.

...Phrydiuchus Gozis

Halsschildhinterwinkel stumpf oder abgerundet, Epimeren der Mittelbrust von oben stets deutlich sichtbar.

...6

Unterseite ohne Rüsselkanal oder ein solcher ist flach und an seinem Ende nicht scharfkantig begrenzt.

...7

Unterseite mit deutlichem tiefem Rüsselkanal, der zwischen den Mittelhüften und an seinem Ende scharfkantig begrenzt ist.

...8

Mittel- und Hinterschienen zum Ende verbreitert, weit vor der Spitze mit zahnförmigem Vorsprung, dahinter kräftig schwarz bedornt [Abb.2].

...Thamiocolus Thoms.

Abb.2
THAMIOCOLUS HSCHN

Mittel- und Hinterschienen ohne zahnförmigen Vorsprung [Abb.3]. Gattung Ceutorhynchus im Sinne der älteren Autoren

...14

Abb.3
CEUTORHYNCHUS HSCHN

Die Rüsselfurche reicht bis zum Ende der Mittelbrust; Beine stets, Flügeldecken meistens ± rot, oft mit hellen Haar- oder Schuppenquerbinden. Schienen ähnlich wie bei Thamiocolus [Abb.2] gebildet.

...Coeliodes Schönh.

Die Rüsselfurche endet zwischen den Mittelhüften; Beine meist ± schwarz, allenfalls die Schienen heller.

...9

Flügeldecken im vorderen Drittel mit großem, samtschwarzem Nahtfleck und mit Ausnahme eines hellen Spitzenflecks fast einfarbig dunkelbraun beschuppt. Flügeldeckenzwischenräume breit und flach.

...Stenocarus Thoms.

Flügeldecken mit hellem Schildchenfleck und heller Schuppenzeichnung [Abb.4]. Flügeldeckenzwischenräume wenig breiter als die Streifen. Einem Hadroplontus sehr ähnlich. (Cidnorhinus Thoms.)

...Nedyus Schönherr, 1825

Abb.4
NEDYUS QUADRIMACULATUS

#10

Flügeldeckenzwischenräume mit einer Reihe abstehender heller Borsten. ûberwiegend braunrote oder rote Arten [Abb.5]. (Ceutorhynchidius Duv.)

...Trichosirocalus

Abb.5
TRICHOSIROCALUS BARNEVILLEI

Flügeldecken anliegend behaart oder beschuppt.

...11

#11

Unterseite mit deutlichem tiefem Rüsselkanal, der zwischen den Mittelhüften und an seinem Ende scharfkantig begrenzt ist. Flügeldecken mit umfangreicher weißer Fleckenzeichnung.

...Coeliastes Weise

Unterseite ohne Rüsselkanal. Oberseite einfarbig beschuppt oder nur ein Schildchenfleck oder die Naht hell beschuppt.

...12

#12

Halsschildhinterrand gerade, nicht winklig zum Schildchen vorgezogen (Halsschild 165). Fühlerkeule langgestreckt.

...Sirocalodes Wagner

Halsschildhinterrand winklig zum Schildchen vorgezogen [Abb.6]. Fühlerkeule kürzer.

...13

Abb.6
NEOSIROCALUS FLORALIS

#13

Flügeldecken mit abstechend hell beschupptem Schildchenfleck, der jederseits 2 Zwischenräume einnimmt und kaum länger als breit ist. Tarsen rotgelb.

...Calosirus Thoms.

Flügeldecken ohne hellen Schildchenfleck [Abb.6], oft jedoch die ganze Naht dichter beschuppt und heller. Tarsen gewöhnlich dunkler.

...Neosirocalus Wagner

#14

Basalkante des Halsschilds mit einem schmalen Saum abstechend weißer Schuppen. Flügeldecken mit gitterförmig angeordneten hellen Längs- und Querbinden. Seitliche Flügeldeckenzwischenräume deutlich gehöckert. Alle Schenkel mit kräftigem Zahn. 4-5,5 mm. An Borragineen.

...Mogulones Reitt.

Oberseite anders beschuppt.

...15

#15

Flügeldecken mit hell beschuppter Querbinde, die zumindest auf dem 6.-8. Zwischenraum gut ausgeprägt ist, oft aber bis zum Seitenrand reicht. Heller Schildchenfleck stets vorhanden; daneben oft noch mit weiteren Haar- oder Schuppenzeichnungen.

...16

Flügeldecken ohne Querbinde und ohne hellfleckige Oberseite, höchstens mit hellem Schildchenfleck und/oder einzelnen hellen Schuppen.

...19

#16

Klauen ungezähnt. Schildchenfleck kreuzförmig. 3-4 mm. An Asteraceen.

...Hadroplontus Ths.

Klauen gezähnt.

...17

#17

Die helle Flügeldeckenbinde entspringt unmittelbar hinter der Schulterbeule. Flügeldeckenzeichnung durch Reduktion oder helle Grundbeschuppung oft undeutlich. Auf Lamiaceen (Labiaten).

...Datonychus Wgn.

Die Querbinde und die Schulterbeule sind außen voneinander durch einen Zwischenraum von der Breite der Querbinde getrennt.

...18

#18

Schildchenmakel pfeilförmig; ihre Schenkel sind schräg nach hinten durch weitere helle Fleckchen auf den 2-4 folgenden Zwischenräumen verlängert, so daß auf jeder Flügeldecken eine V-förmige Fleckenzeichnung angedeutet ist. Ein dunkler Nahtfleck hinter dem Schildchenfleck stets vorhanden [Abb.7]. Vorderschenkel fein gezähnt. An Asteraceen (Kompositen).

...Microplontus Wagner

Abb.7
MICROPLONTUS RUGULOSUS

Schildchenmakel kreuz- oder T-förmig oder auf den Nahtzwischenraum beschränkt, nicht durch eine schräge Fleckchenreihe mit dem auf dem 6. Zwischenraum befindlichen Ende der Querbinde verbunden. Vorderschenkel kräftig gezähnt. Die überwiegend größeren Arten leben an Boraginaceen. (Boraginobius Wgn.)

...Mogulones Reitt.

#19

Flügeldecken mit einem von der Grundbeschuppung abstechenden hellen Schildchenfleck, der selten auch die ganze Naht einnehmen kann. Oberseite niemals metallisch.

...20

Flügeldecken ohne abstechend hellen Schuppenfleck hinter dem Schildchen.

...27

#20

Flügeldecken mit auffallend kräftigem Höckerkamm vor dem Absturz, der vom 3. bis zum 8. Flügeldeckenzwischenraum reicht, und auf diesem nach vorn bis zur Mitte reicht. Die großen schwarzen Raspelhöcker durchsetzen die ganze Zwischenraumbreite. An Papaveraceen. (Orethelcus Reitt.)

...Ethelcus Reitter

Flügeldecken ohne oder allenfalls mit schwächerem, auf dem 8. Flügeldeckenzwischenraum nicht nach vorn bis zur Mitte verlängertem Höckerkamm.

...21

#21

Beine rot bis gelbbraun. Mittel- und Hinterschenkel ohne Zahn. Klauen ungezähnt oder mit kaum erkennbaren Zähnchen. Halsschildhinterrand geradlinig [Abb.8]. Auf Liliaceen (Gattung Allium).

...Oprohinus Reitt.

Abb.8
OPROHINUS CONSPUTUS

Beine schwarz, allenfalls mit roten Tarsen, nur ausnahmsweise rot bis gelbbraun, dann aber der Halsschildhinterrand zum Schildchen vorgezogen (doppelbuchtig).

...22

#22

Beine auffällig lang, 1. und 2. Tarsenglied sehr gestreckt. Halsschild stark gewölbt und mit gerader Basis, ohne Mittelfurche und Seitenhöcker, seine Oberseite fein gekörnt, nicht punktiert. An Papaveraceen.

...Neoglocianus Wgn.

Beine von normaler Länge, Halsschild ± dicht punktiert. . . . . . . . 10

#23

Flügeldeckennaht in voller Länge dicht, abstechend weiß beschuppt.

...suturalba Schultze

Nahtzwischenraum nur mit kürzerem hellen Schildchenfleck im Basalbereich.

...24

#24

Halsschild mit Seitenhöcker und einer in der Mitte manchmal verflachten Mittelfurche. Tarsen oft gelbrot. Rüssel an den Seiten ohne abstehende Behaarung. An Brassicaceen (Kruziferen).

...Ceutorhynchus Germ.

Halsschild ohne Seitenhöcker, eine Furche ist allenfalls angedeutet.

...25

#25

Halsschild kissenartig gewölbt, stark quer, meist kurz vor der Basis am breitesten und dort fast so breit wie die Flügeldeckenbasis. Halsschildbasis vor dem Schildchen tief eingedrückt. Vorderschenkel nicht oder schwach gezähnt. Seiten des Rüssels in der Endhälfte ohne abstehende Behaarung. An ligulifloren Asteraceen.

...Glocianus Reitt.

Halsschild schmäler, Seiten des Rüssels mit lang abstehenden Haaren. Hierher Exemplare von Arten anderer Untergattung, deren normale helle Querbindenzeichnung stark reduziert ist.

...26

#26

Vorderschenkel stark gezähnt, 2,6-3,5 mm.

...Mogulones pallidicornis Br.

und

...Mogulones albosignatus Gyll.

Vorderschenkel ungezähnt, 2-2,4 mm.

...Datonychus magnini Hoffm.

#27

9. Flügeldeckenzwischenraum von den Schultern an mit schwarzen glänzenden Raspelhöckern. Flügeldecken vor dem Absturz mit kräftigem Höckerkamm. Oberseite wolkig fleckig beschuppt. 3,2-4,5 mm. An Urtica.

...Parethelcus Wgn.

9. Flügeldeckenzwischenraum ohne Raspelhöcker.