Familie Scolytidae (Borkenkäfer) Coleoptera - Rhynchophora
  Von Arved Lompe (n. E. Reitter, K.E. Schedl, A. Pfeffer)
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Pfeffer, A. (1994): Zentral- und westpaläarktische Borken- und Kernkäfer (Coleoptera: Scolytidae, Platypodidae). - Entomologica Basiliensia, 17:5-310 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Pfeffer1994 Scolytidae.pdf
  Fühler kurz und gekniet mit ausgebildeter Keule, der Mund nimmt die ganze Unterseite des äußerst kurzen, oft kaum erkennbaren Rüssels in Anspruch; Oberlippe nicht sichtbar. Vorderhüften groß, zapfenförmig, in der Mitte der Vorderbrust befindlich. Schienen kurz, abgeflacht, am Außenrand gekerbt oder sägeartig gezähnt, sehr selten glattrandig. Tarsen dünn, 5-gliedrig., Glied 4 sehr klein, Klauen einfach. Die Ipidae leben unter der Rinde oder im Holze unserer Nadel- und Laubbäume, die sie zum Absterben bringen können, weshalb sie ein wichtiges Glied im forstwirtschaftlichen Schutzbetriebe bilden. Andere kommen auch in den Stengeln verschiedener krautartiger Pflanzen vor, besonders in Leguminosen sowie in Euphorbia- und Clematis-Arten. Bei den Arten dieser Familie pflegen die Holz- und Rindenfraßschäden in verschiedener Weise zum Ausdruck zu kommen; man nennt sie Fraßbilder und nach den letzteren ist man auch imstande, die Art des Schädlings zu bestimmen. Die Muttertiere legen einen kräftigen Muttergang an, an dessen Seiten sie ihre Eier haufenweise oder in geringen Abständen einzeln ablegen. Die jungen Larven fressen dann meist radial besondere Gänge zu ihrer Ernährung; man nennt letztere die Larvengänge; eine Erweiterung im Muttergange, wo die Paarung der entwickelten Käfer stattfindet, ist die Rammelkammer. Kränkelnde oder geschwächte Bäume bzw. abgebrochene Äste und Stämme werden von den Borkenkäfern zunächst befallen und sie vergreifen sich an gesunden Bäumen nur dann, wenn sie kränkelnde nicht vorfinden. Ein anderer Teil der Borkenkäfer brütet nicht unter der Rinde, sondern direkt im Holze. Der weibliche Mutterkäfer bohrt direkt den Muttergang ins Holz, wo er meist leiterartige Abzweigungen aufweist. Die jungen Larven nähren sich hier von den Mikropilzen (Ambrosia), die sich daselbst ansiedeln beziehungsweise von den ♀ übertragen wurden. Die ♂ dieser auch 'Ambrosiakäfer' genannten Arten verlassen selten die Brutgänge der Hölzer, was ihre relative Seltenheit erklärt.
#1 Außenkante der Vorderschienen in einen hakenförmig nach innen gebogenen Enddorn ausgezogen [Abb.1]. Habitus [Abb.2]. Unterfamilie Scolytinae.
5 artenreiche Gattungen in der Neotropis, bei uns nur Gattung

   ...Scolytus

SCOLYTUS VSCHN
Abb.1
SCOLYTUS PYGMAEUS
Abb.2
-- Außenkante der Vorderschienen mit einem einfachen ± geraden Enddorn [Abb.3].

   ...2

HYLURGUS VSCHN
Abb.3
 
#2 Basalrand der Flügeldecken aufgebogen, gekantet oder gekerbt. Kopf von oben meist sichtbar, Halsschild ohne Buckel, Skulpturierung dort gleichförmig. Unterfamilie

   ...Hylesininae

 
-- Basalrand der Flügeldecken einfach herabgebogen, aber manchmal durch starke Punktierung gekerbt. Kopf von oben meist nicht sichtbar. Unterfamilie

   ...Ipinae

 
  Hylesininae
Ipinae
Scolytus
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 09.08.2011
Letzte Aktualisierung: 15.04.2023 - 00:52:13
Mit Determin (V4.2.194-2) von: Arved Lompe
Vorherige Version