|
Gattung: Pseudorchestes Bedel |
Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae_kippenberg - Rhynchaeninae |
|
Von Arved Lompe (n. L. Dieckmann) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Dieckmann, L. (1963): Die paläarktischen Arten der U.G. Pseudorchestes, Ent. Abh. Mus. Tierk. Dresden; 29, p. 275-327. Stüben, P & al. (2009): Digital-Weevil-Determination der westpaläartischen Curculionoidea: Isochnus / Orchestes / Pseudorchestes / Rhamphus / Rhynchaenus / Tachyerges (Curculioninae: Rhamphini) - Snudebiller 10, No. 120 www.curci.de |
|
Kleinere, oberseits einfarbig grau behaarte oder beschuppte Arten, allenfalls das Schildchen ein wenig heller. Hinterschenkel an ihrer Unterkante mit kleinen Körnern, aus denen jeweils eine längere Borste entspringt. Rüssel länger als bei den Arten der anderen Untergattung, 6-7 X so lang wie breit. Fühlereinlenkung nahe der Basis, 1. Geißelglied bei unseren Arten so lang oder länger als der Schaft. Halsschild wenig schmaler als die Flügeldecken. Die einander sehr ähnlichen Arten wurden zum Teil erst in jüngster Zeit erkannt. An Asteraceen: Centaurea, Jurinea, Artemisia u.a.. |
|
#1 |
Halsschild an den Seiten mit abstehenden Borsten. ...2 |
|
-- |
Halsschild ohne auffällige abstehende Borsten. ...4 |
|
#2 |
Seitenrand der Flügelecken im vorderen Drittel mit 4-5 senkrecht abstehenden, hellen Borsten [Abb.1]. Habitus [Abb.2]. Aedoeagus [Abb.3]. 1,6-2,3 mm. An Inula -Arten. Mittel- und Norditalien, Südfrankreich, Südportugal, Andalusien, Im Norden Marokkos und Algeriens.(persimilis otini (Hustache 1939); persimilis gallicus (Dieckmann 1959)) ...persimilis (Reitter, 1911) |
|
-- |
Seitenrand der Flügelecken ohne senkrecht abstehende, helle Borsten. ...3 |
|
#3 |
Innenkante des Hinterschenkels gewinkelt. Habitus [Abb.4]. Aedoeagus [Abb.5]. 2,0-2,3 mm. Wirtspflanze unbekannt. Zentral-Bulgarien. ...angelovi (Dieckmann, 1970) |
|
-- |
Innenkante des Hinterschenkels bogenförmig verlaufend. Halsschild nahe der Mitte am breitesten, seine Seiten gerundet und zur Basis kräftig verengt [Abb.6]. Flügeldecken mit gerundet vorstehenden Schultern, so daß zwischen Halsschildseiten und Flügeldeckenbasis ein etwa rechter Winkel besteht. Flügeldecken im vorderen Drittel nicht breiter als an den Schultern. Oberseite teils mit anliegenden, teils etwas aufgerichteten Schuppenharen, durch die die Oberseite ein etwas struppiges Aussehen erhält. Frische Exemplare haben an den Halsschildseiten abstehende helle Haarborsten; auch die Flügeldeckenhaare überragen besonders hinten die Seitenrandkontur. Stirnbehaarung wie bei pratensis [Abb.7], Schenkel auf der Unterseite verrundet [Abb.8]. Penis [Abb.9] [Abb.10]. 2-2,2 mm. Von der Türkei über die Balkanhalbinsel und Ungarn bis ins südöstliche Mitteleuropa verbreitet, dort selten; Südslowakei, Südmähren, Niederösterreich. In Griechenland aus Minen der Blattzipfel von Centaurea diffusa gezüchtet. Auch in Nord- und Mittelitalien verbreitet. ...horioni (Dieckmann, 1958) |
|
#4 |
Körper mit haarförmigen Schuppen besetzt; die kürzesten Haare ca. 8-10x länger als breit, der dunkle Untergrund stets durchscheinend. ...5 |
|
-- |
Körper mit breiteren Schuppenhaaren besetzt; die längsten Schuppen 4-5x länger als breit. ...11 |
|
#5 |
Der Seitenrand der Flügelecken im vorderen Drittel mit 4-5 senkrecht abstehenden, hellen Borsten [Abb.1]. Siehe persimilis LZ >>>2 |
|
-- |
Seitenrand der Flügelecken ohne senkrecht abstehende, helle Borsten. ...6 |
|
#6 |
Rüssel auffallend dick, von der Basis nach vorn verschmälert [Abb.11]. Habitus [Abb.12]. Aedoeagus [Abb.13]. 1,7-2 mm. Wirtspflanze unbekannt. Im Grenzgebiet von Rumänien und Bulgarien an der Schwarzmeerküste. ...michalki (Dieckmann, 1963) |
|
-- |
Rüssel viel schmaler, stets parallelseitig. ...7 |
|
#7 |
Kleine Art: 1,3-1,7 mm. Habitus [Abb.14]. Aedoeagus [Abb.15]. Nach Hoffmann an Centaurea nigra und Centaurea collina, nach Tempère & Péricart an Artemisia campestris. Südostfrankreich bis zum Genfer See. (pallipes Desbrochers, 1884) ...tomentosus (Olivier, 1807) |
|
-- |
Größere Arten: 2-2,4 mm. ...8 |
|
#8 |
Tarsen schlanker, das Klauenglied 3,4-4,5x länger als breit [Abb.16]. ...9 |
|
-- |
Tarsen gedrungener, das Klauenglied nur 2-3x länger als breit [Abb.17]. ...10 |
|
#9 |
Hinterschenkel am Unterrand stark gewinkelt, Hinterschieneninnenrand im basalen Drittel gerade, dann plötzlich bogenförmig gerundet [Abb.18]. Zwischen den Augen ist die Behaarung parallel zur Körperachse vom Scheitel nach vorn, vom Rüssel aus nach hinten gerichtet [Abb.7]. Habitus [Abb.19] [Abb.20]. Aedoeagus [Abb.21] [Abb.22]. 2-2,4 mm. Eine in allen Merkmalen variable Art, die sich nur nach der Gesamtheit der Merkmale beurteilen läßt. Vermutlich monophag an Centaurea jacea; bevorzugt feuchtere Böden. Larve und Verpuppung in Blasenminen der Blätter. Die verbreitetste und am wenigsten seltene Art der Gattung; Europa ohne Skandinavien; in Mitteleuropa verbreitet und nicht selten, nach Norden hin gebietsweise selten, in der Ebene weitgehend fehlend. ...pratensis (Germar 1821) |
|
-- |
Hinterschenkel am Unterrand gerundet oder sehr schwach gewinkelt, Hinterschienen am Innenrand gerade [Abb.23]. Augenabstand fast so breit wie die Fühlerkeule. Stirnbehaarung in der Vorderhälfte gescheitelt, schräg nach hinten außen gerichtet [Abb.24]. Habitus [Abb.25]. Aedoeagus [Abb.26] [Abb.27]. 1,9-2,3 mm. Käfer fast ganzjährig, gebietsweise in 2 Generationen an Centaurea scabiosa an xerothermen Orten. Larve und Puppe in Blasenminen der Blätter. Vom Balkan und Osteuropa über Mitteleuropa bis Frankreich nachgewiesen, möglicherweise weiter verbreitet; bei uns an Wärmestellen wohl überall zu erwarten. ...ermischi (Dieckmann, 1958) |
|
#10 |
♂: Spitze des Medianlobus stark gebogen und kurz [Abb.28]. Habitus [Abb.29]. 1,8-2,3 mm. Wirtspflanze unbekannt. Im Nordosten von Ungarn. ...kostali (Dieckmann, 1985) |
|
-- |
♂: Spitze des Medianlobus schwach gebogen und lang ausgezogen [Abb.10]. Habitus [Abb.6] 2-2,2 mm. Siehe horioni LZ >>>3 |
|
#11 |
Vorder- und Mittelschienen in der distalen Hälfte rötlich aufgehellt. ...12 |
|
-- |
Vorder- und Mittelschienen völlig schwarz. ...13 |
|
#12 |
Unterseite des Hinterschenkels regelmäßig gebogen [Abb.30]. Schienen rot, allenfalls ihre Basis angedunkelt, Fühler gelbrot, die Keule kaum dunkler als die Geißel. Die Behaarung vom Scheitel bis zur engsten Stelle zwischen den Augen nach vorn, von dort zur Rüsselbasis schräg nach innen gerichtet [Abb.31]. Oberseite mit schlanken Haarschuppen, die am Ende meistens gegabelt sind, sowie aufgerichteten schlanken Härchen [Abb.32]. Aedoeagus [Abb.33] [Abb.34]. 1,9-2,1 mm. Habitus [Abb.35]. Käfer im V an Jurinea cyanoides. Wurde bisher nur in Böhmen (Neratovice und Olesko) gefunden. Vermutlich auch in den Balkanländern zu finden. ...purkynei (Dieckmann, 1958) |
|
-- |
Unterseite des Hinterschenkels winklig vorgezogen. Habitus [Abb.36]. Aedoeagus [Abb.37]. 2-2,2 mm. Wirtspflanze unbekannt. Ostanatolien und Armenien. ...subcinereus (Reitter, 1911) |
|
#13 |
Rüssel zur Spitze hin verschmälert [Abb.38]. ...14 |
|
-- |
Rüssel zur Spitze hin fast parallelseitig [Abb.39]. ...15 |
|
#14 |
Hinterschenkel auf der Untersseite gewinkelt.Innenrand der Schienen in der Mitte mit einem kurzen Knick [Abb.40]. Haare und Schuppen der Oberseite wie bei cinereus gebildet, aber stets weißlichgrau [Abb.41]. Zwischen den Augen liegen die Schuppen wie bei pratensis [Abb.7] parallel zur Körperachse und von vorn und hinten zusammenlaufend. Aedoeagus [Abb.42]. 1,9-2,3 mm. Von der Türkei und Turkmenien über Rumänien, Bulgarien und die Ukraine bis Italien und über Ungarn bis in die Tschechoslowakei verbreitet; Böhmen, Südmähren, Ostslowakei, Niederösterreich, Burgenland. Käfer von V-VII an Artemisia absinthium. Die Larve entwickelt und verpuppt sich in blasigen Platzminen an den Blattspitzen. ...smreczynskii (Dieckmann, 1958) |
|
-- |
Hinterschenkel auf der Unterseite einfach verrundet. Habitus [Abb.43]. Aedoeagus: . 1,8-2,4 mm. Entwicklung wohl an Tanacetum vulgare. Pommern, Danziger Bucht am Fluß Vistula. ...circumvistulanus (Bialooki, 1997) |
|
#15 |
Außer den anliegenden Schuppenhaaren mit deutlich rauh und struppig abstehenden Borsten [Abb.44]. Aedoeagus [Abb.45]. 1,6-1,9 mm. Entwicklung in Odontospermum graveolens und Pulicaria crispa. Nordafrika, von Marokko bis zum Südlibanon. ...letourneuxi (Pic, 1901) |
|
-- |
Oberseite mit einheitlich angeordneten, fast anliegenden Schuppenhaaren. ...16 |
|
#16 |
Seiten des Halsschildes nach vorne stärker gewölbt verengt [Abb.46]. Rüssel von der Basis bis zur Mitte beschuppt [Abb.47]. Haare auf den Flügeldeckenzwischenräumen gereiht und länger als die anliegenden, am Ende gegabelten Schuppen. Zwischen den Augen sind die Schuppen gescheitelt und schräg nach vorn außen gerichtet [Abb.48]. Beschuppung der Oberseite gewöhnlich gelblich, auf dem Schildchen weiß, nur bei gealterten Stücken ganz weißlichgrau. Unterrand der Hinterschenkel gleichmäßig gerundet, der Innenrand der Hinterschienen gleichmäßig schwach gebogen [Abb.49]. Aedoeagus [Abb.50] [Abb.51]. Größte Art der Gattung: 2,2-2,6 mm. Aus Dalmatien beschrieben, in Mitteleuropa bisher nur in Mähren, dem Burgenland und Niederösterreich gefunden. An xerothermen Standorten. Wirtspflanze unbekannt, möglicherweise Centaurea scabiosa. (austriacus Reitt.). ...cinereus (Fahraeus, 1843) |
|
-- |
Seiten des Halsschildes nur flach gewölbt verengt, trapezförmig. Rüssel nur an der Basis zwischen Augenvorderrand und Fühlereinlenkung beschuppt. ...17 |
|
#17 |
Aedoeagus mit weit vorgezogener, schmaler Spitze [Abb.52]. Habitus [Abb.53]. 1,9-2,2 mm. Wirtspflanze Odontospermum odorus. In 2 isolierten Arealen in Nordafrika: westlich im Grenzgebiet von Marokko und Algerien, östlich von Ägypten bis Südlibanon. ...asterici (Hustache, 1938) |
|
-- |
Aedoeagus mit kurzer, breit abgerundeter Spitze [Abb.54]. Habitus [Abb.55]. 1,8-2,2 mm. Entwicklung in Centaurea aspera und Centaurea calcitrapa. Verstreut in Südfrankreich, Südspanien, Sizilien und im westlichen Nordafrika bis Tunesien. ...flavidus (Brisout de Barneville, 1865) |
|
|
angelovi asterici cinereus circumvistulanus ermischi flavidus horioni kostali |
letourneuxi michalki persimilis pratensis purkynei smreczynskii subcinereus tomentosus |
|
 Erstellt am: 23.01.2008 Letzte Aktualisierung: 04.03.2019 - 18:56:14 |
|