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Gattung Plateumaris Thoms. |
Chrysomelidae - Donaciinae |
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Bechyné, J. (1945): Additamenta ad cognitionem Phytophagorum etc. - Entom. Listy 8:87-91. Askevold, I. (1991): Classification, Reconstructed Phylogeny, and Geographic History of the New World Members of Plateumaris Thoms. - Mem. Ent. Soc. Canada 157:1-175. Menzies, I.S. & Cox, M.L. (1996): Notes on the Natural History, Distribution and Identification of British Reed Beetles - Br. J. Ent. Nat. Hist., 9: 137-162 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Menzies&Cox1996 Donaciinae.pdf |
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Von Donacia durch robustere Gestalt, gewölbtere Flügeldecken und die Naht der Flügeldecken unterschieden, deren obere Nahtkante aufgebogen ist, so daß man die untere Kante deutlich erkennen kann. Die Arten leben mehr in Ufernähe in sumpfigem Gelände auf Schilf und Riedgräsern. |
Goecke (1943) vermutete, daß es sich bei discolor um eine Art der Hochmoore oder eine Form von P. sericea handelt. Nach Askevold (l.c.) sollen affinis (=rustica) und discolor (=sericea) keine distinkten Arten sein. Diese Synonymisierungen kann ich nicht nachvollziehen; die Länge der Fühlerglieder ist etwas variabel, aber neben der Oberflächenstruktur sind auch Unterschiede im Genitalbau vorhanden, die zusammen mit der unterschiedlichen Lebensweise eine Arttrennung rechtfertigen. Auch Menzies & Cox (l.c.) folgen dieser Auffassung, ebenso Silverberg im Katalog der Paläarktischen Käfer (2010). In der Tabelle fehlen die mir unbekannten Arten: Bosnien-Herzegowina ...tenuicornis Balthasar, 1934 Südrußland ...caucasica Zaitzev, 1930 |
#1 |
Der untergebogene, seitliche Teil des Halsschilds mit einer ziemlich tiefen Aushöhlung für die Schenkel. Beine schlanker und zierlicher; Schienenspitze und Tarsen bei beiden Geschlechtern schlank, wenig verbreitert [Abb.1]; 1. und 2. Tarsenglied deutlich länger als breit, von der Basis zur Spitze gleichmäßig ziemlich schwach erweitert. Schenkel an der Außenseite dicht, fast runzelig punktiert, die Zwischenräume kaum erkennbar. Schienen mit einer vollkommenen Leiste am Außenrand und einer verkürzten an den Innenseiten; Hinterschenkel nicht verdickt, bei beiden Geschlechtern mit einem spitzen Zahn versehen. Untergattung Plateumaris ...2 |
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Der untergebogene Teil des Halsschilds nicht oder nur schwach ausgehöhlt. Hinterschenkel des ♂ mit spitzem, des ♀ mit stumpfem oder verloschenem Zahn. Die Beine, besonders beim ♂, viel kompakter; Schienenspitze trompetenartig verbreitert; 1. und 2. Tarsenglied so breit wie oder breiter als lang, an der Basis schmal, zur Spitze stark, gerundet erweitert [Abb.2]. Untergattung Juliusiana Rtt. ...3 |
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#2 |
Fühler gedrungen, das 2. Glied nicht oder wenig länger als das 1. breit. Scheibe des Halsschilds längs der Mitte stärker punktiert und schräg gerunzelt [Abb.3]; Unterseite mäßig dicht gelbgrau behaart, kleiner (6,5-9 mm); Oberseite erzfarben, grün, blau, rot, violett oder golden, selten schwarz. Aedoeagus [Abb.4]. Nord- bis Mitteleuropa. An Eriophorum alpinum und Carex-Arten. VI-VII. ...discolor (Panzer, 1795)
In Spanien noch die mir nicht bekannte discolor ssp. ...lacordairii Perris, 1864 |
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Fühler gestreckt, das 2. Glied deutlich länger als das 1. breit. Scheibe des Halsschilds ziemlich gleichmäßig und sehr fein skulpturiert [Abb.5]; Habitus [Abb.6]. Unterseite dicht goldgelb behaart: Färbung wie discolor. Aedoeagus [Abb.7]. 7-10,5 mm. An Iris pseudacorus und Carex-Arten. IV-VII. ...sericea (L., 1761)
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#3 |
Halsschild im vorderen Drittel am breitesten [Abb.8] [Abb.9], an den Seiten hinter den Vorderecken deutlich gerundet erweitert; oben querüber stark gewölbt. Schenkel an der Außenseite +/- dicht gleichmäßig punktiert, die Zwischenräume glänzend oder undeutlich chagriniert. ...4 |
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Halsschild mit fast geraden Seiten, hinter den abgerundeten, nicht als Spitze vorstehenden Vorderecken nicht erweitert [Abb.10]. Schenkel an der Außenseite zwischen der gleichmäßigen Grundpunktierung mit einzelnen größeren und tieferen Punkten besetzt (bei wechselndem Lichteinfall betrachten) und die Zwischenräume deutlich chagriniert. ...6 |
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#4 |
Schläfen bei Ansicht von oben gegen den Hals einfach, stumpf- bis rechtwinkelig abgesetzt [Abb.11]. ...5 |
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Schläfen gegen den Hals durch eine tiefe Einkerbung abgesetzt [Abb.12]. Gedrungene Art mit etwas herzförmig verengtem Halsschild. Flügeldecken nicht doppelt so lang wie zusammen breit [Abb.13]; Seitenbeule des Halsschilds wenig stark hervortretend und bei beiden Geschlechtern gleichstark punktiert; Vorderecken des Halsschilds spitzer [Abb.9]. Der Schildchenstreifen auf den Flügeldecken ist fast niemals einreihig, sondern fast stets mehr oder weniger verworren punktiert. Oberseite bronzen, kupfern, grün oder schwärzlich; Beine rötlich, oft angedunkelt. Aedoeagus [Abb.14] [Abb.15]; Spermatheka [Abb.16]. . 6-8 mm. Mitteleuropa, südliches Nordeuropa. An Caltha palustris und Carex-Arten. IV-VI. ...consimilis (Schrk., 1781)
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#5 |
Schlankere und größere Art [Abb.17]; Flügeldecken (an der größten Breite gemessen) mehr als doppelt so lang wie zusammen breit; Seiten des Halsschilds deutlicher hervortretend und besonders bei den ♂ fast glatt; Vorderecken des Halsschilds an der Spitze ± abgestumpft [Abb.8]; Flügeldecken dunkel mit violettem Schimmer, häufig Halsschild mit bläulichem oder grünlichem Schein; Fühler und Beine rötlich. Aedoeagus [Abb.18] [Abb.19]. 8-11 mm. An Phragmites communis. V-VI. Mitteleuropa, südliches Nordeuropa. ...braccata (Scop., 1772)
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Kleinere, gedrungenere Art mit relativ kürzeren Flügeldecken [Abb.20], sehr ähnlich consimilis; Schildchenstreif fast immer einreihig, die Punktreihen feiner und die Zwischenräume breiter, die Oberfläche daher insgesamt glatter erscheinend. Golden, bronzefarben, grün [Abb.21] bis (selten) violett. Nordische Art; von Schweden und Finnland bis Japan. ...weisei Duvivier, 1885 |
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#6 |
Stirnfurche flach. Vorderecken des Halsschilds verrundet. ...7 |
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Stirn mit tiefer Längsrinne und zwei deutlichen Beulen. Nach einem ♀ aus Malta beschriebene Form, deren Status nicht geklärt ist. ...sulcifrons Weise, 1900 |
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#7 |
Größer, Hinterleib gewöhnlich teilweise geschwärzt (einzelne ♂ besitzen schwarzen Hinterleib und Beine); Fühler schlanker, ganz oder teilweise angedunkelt; Halsschild nach der Basis zu eingeengt [Abb.10]; Hinterschenkel des ♂ oft mit einem dreieckigen, sehr kurzen, breiten Zähnchen; Oberseitenfärbung beim ♂ schwarz oder leicht metallisch glänzend [Abb.22], beim ♀ deutlich bronzefarben [Abb.23]. Aedoeagus [Abb.24] [Abb.25] [Abb.26] [Abb.27]. 7-9 mm. Mitteleuropa. Als Fraßpflanzen werden Cladium mariscus und Carex-Arten angegeben. IV-VI. ...rustica (Kunze, 1818) |
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Kleinere Art, Hinterleib und Beine rötlich, Fühler kürzer und rötlich; Halsschild fast quadratisch oder nach der Basis zu verengt; Hinterschenkel des ♂ mit langem, dornförmigem, spitzem Zähnchen; Oberseitenfärbung beim ♂ schwarz oder leicht metallisch glänzend, beim ♀ deutlich bronzefarben. Aedoeagus [Abb.28]. 7-9 mm. An Carex-Arten. IV-VI. ...affinis (Kunze, 1818) Die systematische Stellung dieser Form ist umstritten: Nach Askevold (l.c.) ist affinis synonym zu rustica; im letzten Katalog der Paläarktischen Käfer (Band 6 - Herausgeber Löbl & Smetana, 2010) führt Silverberg die Form allerdings wieder als eigenständige Art an. |
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affinis braccata caucasica consimilis discolor lacordairii |
rustica sericea sulcifrons tenuicornis weisei |
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 Erstellt am: 10.12.2010 Letzte Aktualisierung: 14.06.2021 - 23:50:38 Version: 4.1.1 von: Arved Lompe Vorherige Version |
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