Gattung: Pityochthorus Eichhoff Coleoptera - Rhynchophora - Scolytidae - Ipinae - Corthylini
  Von Arved Lompe (n. K.E. Schedl, A. Pfeffer)
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Pfeffer, A. (1976): Acta ent. bohemosl. 73: 324-342.
  Körper walzenförmig, Stirn gewölbt, bei den ♂ einfach punktiert oder zusätzlich mit einem medianen Längskielchen, bei den ♀ eine ähnliche Ausbildung, machmal aber auch mit einer kurzen Haarbürste, Augen nierenförmig, Fühlerschaft keulenförmig, Geißel 5-gliedrig, Keule kreisrund bis oval, mit 2 seitlichen Einkerbungen, verbunden mit 2 meist nicht ganz durchgehenden septierten Nähten und an der Außenseite gerade bis bogig angeordneten Haarreihen [Abb.1]. Halsschild kaum länger als breit, subapikale Einschnürung deutlich, Vorderrand mit Schuppenhöckerchen, Summit ± in der Mitte, vorne geschuppt-gehöckert, hinten einfach punktiert. Schildchen klein aber deutlich. Flügeldecken walzenförmig, parallelseitig, Apex einfach gerundet bis winkelig, an der Naht verlängert, Scheibe in Reihen punktiert, Absturz kurz, ± schief gewölbt, oft beiderseits der Naht mit einer Längsfurche, Seitenwülste mit oder ohne setose Körnchen. Vorderhüften eng gestellt, Vorderschienen distal verbreitert, mit Apikalkante, Außenkante gezahnt, Enddorn meist kurz, 3. Tarsenglied zylindrisch. Über weite Teile der Welt verbreitet. Artenreich die äthiopische, neotropische und holarktische Region. Polyphag oder oligophag an Laub- und Nadelhölzern. Polygam, Brutbilder in Zweigen und Ästen, selten in stärkeren Sortimenten unter der Rinde, meist mit gut erkennbarer Rammelkammer und sternförmig angeordneten Brutröhren. Eiablage in kleinen Nischen, Larvengänge je nach Stärke des befallenen Materials strahlenförmig bis längsgerichtet, in dünnsten Verzweigungen brüten die Käfer ganz im Holz oder in der Markröhre. Für die Unterscheidung der einzelnen Arten sind die Brutbilder nur bedingt verwendbar und bleiben deshalb in der folgenden Tabelle unberücksichtigt.
PITYOPHTHORUS PUBESCENS
Abb.1
 
#1 Der Nahtwinkel am Absturz der Flügeldecken ist deutlich vorgezogen [Abb.2]. Seitenwülste am Absturz mit einzelnen kleinen haartragenden Körnchen [Abb.3]. (pityographus-Gruppe).

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PITYOPHTHORUS EXSCULPTUS
Abb.2
PITYOPHTHORUS PITYOGRAPHUS
Abb.3
-- Hinterrand der Flügeldecken gleichmäßig abgerundet [Abb.4].

   ...5

PITYOPHTHORUS MOROSOVI
Abb.4
 
#2 Flügeldecken lang walzenförmig, 1,9-2 x so lang wie breit, mit feinen, regelmäßigen Punktreihen. Die tiefe Absturzvertiefung erreicht nach vorn nahezu die Flügeldeckenmitte [Abb.2]. ♂: Stirn grob punktiert und fast kahl, ♀ Stirn am Vorderrand mit kurzen gelben Härchen bedeckt. 1,1-1,7 mm. In Mitteleuropa nur stellenweise und nicht häufig. In starken absterbenden Ästen stehender Fichten.

   ...exsculptus (Ratz., 1837)

 
-- Flügeldecken kürzer, nur 1,7-1,8 x so lang wie breit. Die flachere Absturzvertiefung nimmt nur das letzte Drittel oder Viertel der Flügeldecken ein.

   ...3

 
#3 Stirn beim ♂ und ♀ mit einzelnen, kurzen, abstehenden Härchen bedeckt. Hinterrand der Flügeldecken an der Nahtspitze stumpf vorspringend. 1,6-2,3 mm. In Mitteleuropa nur stellenweise, sonst in Nordeuropa und Sibirien.

   ...micrographus (L., 1758)

 
-- Stirn beim ♂ mit einzelnen Haaren, beim ♀ mit einem runden, weißgelben, kurzen Haarschopf in der Mitte; Hinterrand der Flügeldecken an der Nahtspitze spitzig vorspringend. 1,1-1,7 mm.

   ...4

 
#4 Halsschildbasis und Flügeldeckenreihen fein punktiert [Abb.3]. In Mitteleuropa sehr häufig; in den Ästen verschiedener Nadelholzarten. Stammform

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pityographus (Ratz., 1837)

PITYOPHTHORUS PITYOGRAPHUS
Abb.3
 
-- Halsschildbasis und Flügeldeckenreihen grob und dicht punktiert. Kaukasus, Griechenland und einzeln in Mitteleuropa; in Ästen von Tannen (Abies cephalonica, A. nordmannia, A. alba) und Fichte (Picea orientalis). pityographus ssp.

   ...cribratus Pfeffer

 
#5 Seitenwülste am Flügeldeckenabsturz mit scharfen Körnchen [Abb.5] und höchstens mit mikroskopischen Härchen, aber ohne abstehende Haare (glabratus-Gruppe) [Abb.6]. Halsschild und Flügeldecken glänzend, Längsfurchen am Absturz breit und glatt. Robuste Art; Flügeldecken 1,6 x so lang wie breit. ♂: Stirn mit unpunktierter Mittellinie, ♀ mit einem goldgelben Haarschmuck auf beiden Seiten [Abb.7] [Abb.8]. 1,5-2,2 mm. In Mitteleuropa nicht häufig, in dünnen Ästen von Pinus sylvestris, P. nigra und P. mugo.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...glabratus Eichh., 1879

PITYOPHTHORUS GLABRATUS
Abb.5
PITYOPHTHORUS GLABRATUS
Abb.6
PITYOPHTHORUS GLABRATUS
Abb.7
PITYOPHTHORUS GLABRATUS
Abb.8
-- Seitenwülste am Flügeldeckenabsturz mit einzelnen haartragenden Körnern. Diese Haare sind bedeutend länger als die feine Behaarung der Zwischenräume. ♂: Stirn einzeln kurz behaart, ♀ Stirn in der Mitte mit kurzem, konzentrischem Haarschopf.

   ...6

 
#6 Flügeldeckenabsturz mit breiten, glatten und ziemlich tiefen Längsfurchen. Seitenwülste mit einzelnen feinen Körnchen. Punktstreifen regelmäßig und gut ausgeprägt (lichtensteini-Gruppe).

   ...7

 
-- Absturz der Flügeldecken kurz und dicht behaart oder nur mit einzelnen, sehr kurzen Härchen; mit schmalen und vertieften, oder mit flachen Furchen [Abb.9].

   ...8

PITYOPHTHORUS PUBESCENS
Abb.9
 
#7 Bei der Ansicht von oben liegen die Nahtränder am Absturz der Flügeldecken im gleichen Niveau wie die beiden Furchenränder [Abb.10]; Seitenwülste und Naht am Absturz mit 4-5 haartragenden Körnchen. ♂ Stirn kräftig dicht punktiert und mit feinem medianem Längskiel, ♀ Stirn unten etwas abgeflacht, etwas feiner punktiert und mit kurzen abstehenden Härchen. 1,6-2,2, im Gebirge bis 2,8 mm. Im paläarktischen Kieferngürtel gemein aber nicht häufig, von Spanien bis Karelien, von England bis Sibirien, in China bis Fukien. In Ästchen von Pinus sylvestrís, mugo, nigra, cembra und strobus, selten an Picea excelsa, ausnahmsweise an Abies alba und Larix europaea..

   ...lichtensteini (Ratz., 1837)

PITYOPHTHORUS LICHTENSTEINI
Abb.10
 
-- Bei der Ansicht von oben liegen die Nahtränder am konkaven Absturz der Flügeldecken oberhalb der Verbindungslinie der beiden Furchenränder [Abb.11]. Seitenwülste und Naht am Flügeldeckenabsturz mit 6-7 haartragenden Körnchen. 2,2-2,8 mm. In den Alpen und den Ost- und Südkarpaten, sowie Bulgarien. In Ästchen von Pinus cembra, P. mugo und P. peuce.

   ...knoteki Reitter (1898)

PITYOPHTHORUS KNOTEKI
Abb.11
 
#8 Absturz der Flügeldecken mit schmalen, deutlichen Furchen und mehrreihig, abstehend kurz behaart. Seitenwülste und Naht mit feinen Höckerchen. ♂: Stirn einzeln kurz behaart, ♀: Stirn in der Mitte mit rundem, kurzen Haarschopf. (pubescens-Gruppe).

   ...9

 
-- Absturz der Flügeldecken neben der Naht nur sehr schwach abgeflacht und mit kurzen hellgelben, nach rückwärts gerichteten Härchen besetzt. Seitenwülste und Naht ohne Härchen. Stirn beim ♂ und ♀ nur mit einzelnen kurzen Härchen besetzt. (henscheli-Gruppe). Monogame Arten.

   ...10

 
#9 Flügeldeckenzwischenräume so breit wie die Punktreihen [Abb.12]. Halsschildbasis fein und sparsam punktiert. ♀ Stirnbehaarung [Abb.13]. 1-1,2 mm. In Ästchen von Pinus sylvestris, P. nigra und P. pinea. West- und Mitteleuropa.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pubescens (Marsh., 1802)

PITYOPHTHORUS PUBESCENS
Abb.12
PITYOPHTHORUS PUBESCENS
Abb.13
-- Flügeldeckenzwischenräume zweimal so breit wie die feinen Punktreihen. Halsschildbasis stark und dicht punktiert. ♂: Stirn dicht und stark punktiert und mit einem kurzen Mittelkiel. 1,1-1,5 mm. Griechenland, Polen (Pieniny). In Tannenästchen (Abies cephalonica, Außen alba).

   ...cephalonicae Pfeffer, 1940

 
#10 Flügeldecken nur 1,5-x so lang wie breit, fast unregelmäßig stark punktiert, sehr kurz behaart. ♂: Stirn stark punktiert, ♀: Stirn mit Mittellängskiel. 1,1-1,5 mm. Jugoslawien (Istrien), Osterreich, Böhmen, Mähren, Slowakei, Schweiz, Deutschland. In Kiefernästchen (Pinus nigra austriaca, P. silvestris). Nordh..

   ...carniolicus Wichm., 1910

 
-- Flügeldecken schmal walzenförmig. 1,7-1,8 x so lang wie breit, mit kurzen, hellgelben, nach hinten gerichteten Härchen besetzt. Habitus [Abb.4].

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PITYOPHTHORUS MOROSOVI
Abb.4
 
#11 Stirn beim ♂ fast kahl, stark punktiert und mit kurzem, oft undeutlichem Längskiel am Vorderrand, beim ♀ stark punktiert und mit einzelnen Haaren bedeckt. 1,3-1,5 mm, Von Nordsibirien über Nordrußland bis Nordpolen verbreitet, ferner aus Böhmen und Niederösterreich gemeldet. In Ästchen von Picea excelsa und P. obovata.

   ...morosovi Spessivtseff

 
-- Stirn beim ♂ und ♀ stark punktiert und mit deutlichem Mittellängskiel. 1,7-1,9 mm. In den Alpen von Westfrankreich bis Österreich, den Ost- und Südkarpaten, Bosnien und Bulgarien. In Ästchen von Pinus cembra, P. mugo mughus und P. leucodermis.

   ...henscheli Seitn., 1887

 
  carniolicus
cephalonicae
cribratus
exsculptus
glabratus
henscheli
knoteki
lichtensteini
micrographus
morosovi
pityographus
pubescens
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Erstellt am: 11.08.2011
Letzte Aktualisierung: 27.04.2017 - 00:01:22