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Gattung: Phloeosinus Chapuis |
Coleoptera - Rhynchophora |
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Von Arved Lompe (n. A. Pfeffer, K.E. Schedl) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
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Körper kurz gedrungen bis leicht walzenförmig, rotbraun bis schwarz, mäßig glänzend bis matt, meist kurz und dicht behaart. Stirn beim ♂ abgeflacht bis eingedrückt und mit 1 Längskiel in der Mitte, ♀ einfach gewölbt, selten mit angedeutetem Längskiel. Augen nierenförmig bis tief ausgeschnitten, Fühlergeißel 5-gliedrig, Keule flach, kurz oval, mit 2 geraden bis schief gestellten septierten Nähten. Halsschild breiter als lang, Basis 2-buchtig, die Seiten nach vorne verengt, beim ♀ mehr einfach trapezförmig, beim ♂ ein kurzes Stück subparallel, dann kräftig im Bogen verengt, deshalb die subapikale Einschnürung beim ♂ stärker betont als beim ♀, Vorderrand unbewehrt, ansteigend gewölbt, ohne Buckel, manchmal mit leichter Querdepression nahe dem Vorderrand, dicht punktiert, mit oder ohne punktfreie Mittellinie, kurz behaart. Schildchen klein, punktförmig. Flügeldecken wenig breiter als der Halsschild, Basis aufgebogen und gekerbt, am Schildchen stumpfwinkelig eingebuchtet, Seiten gerade, Apex breit gerundet, Absturz steil gewölbt, meist Sitz sekundärer Geschlechtsmerkmale in Form von Körnchen oder Höckerchen, Scheibe gestreift-punktiert, Zwischenräume meist gerunzelt skulpturiert, meist dicht kurz behaart. Vorderhüften voneinander entfernt eingelenkt, 3. Tarsenglied der Vorderbeine zylindrisch bis erweitert und ausgeschnitten. Artenreich im indomalayisch australischen Raum und in der Nearktis, gut vertreten auch im Fernen Osten und Japan, relativ artenarm in Europa. Von den 3 für Mitteleuropa in Frage kommenden Arten ist nur Phloeosinus thujae in den Tieflagen endemisch, bei P. aubei handelt es sich um eine Arealerweiterung, bei P. rudis um eine Einschleppung, wahrscheinlich aus Japan. Alle in unserem Raum in Frage kommenden Arten brüten phloeophag in Cupressaceen und fertigen in der Regel 1- bis 2-armige, ± der Faser folgende Muttergänge, mit kurzen, rechtwinkelig abgehenden Larvengängen, mit Puppenwiegen in der Rinde oder napfförmig ins Holz versenkt. - 10 Arten und Unterarten in Europa, vorwiegend im Mittelmeergebiet; in Mitteleuropa 1 Art heimisch, 1 weitere eingeführt. |
Mir unbekannt ist Kanarische Inseln. ...gillerforsi Bright, 1987 |
#1 |
Flügeldeckenabsturz mit grossen einzelnen Zähnen oder mit Reihen einzelner spitziger Höckerchen oder mit Höckerkämmen [Abb.1] [Abb.2]. ...2 |
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Absturz gewölbt und ohne einzelne spitzige Höckerchen, Höckerkämme oder Hakenzähne. Einige Zwischenräume mit einzelnen, oder reihenweise angeordneten feinen kleinen Körnchen [Abb.3] [Abb.4] [Abb.5]. Flügeldecken kurz walzenförmig, 1,2-1,4 mal so lang wie breit. Bis auf henschi nur ♀. ...11 |
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#2 |
♂: Flügeldecken am Anfang des Absturzes neben der Naht mit einem plattenförmigen, nach innen gebogenen Hakenzahn und vor der Spitze mit weiteren einfachen Hakenzähnen [Abb.6]. Dicht vor der Spitze mit einem Höckerchen. Halsschild mit einem kurzen Mittelkiel. Stirn mit einer Grube. Länge 3-4,5 mm. B: An Cupressus sempervirens, Cupressus sempervirens pyramidalis. V: Kreta, Cypern, Kleinasien, Syrien, Palästina, Griechenland. ...armatus Reitter, 1887 |
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Absturz mit einzelnen spitzigen Höckerchen, oder mit Höckerkämmen. Halsschild ohne Mittelkiel. Länge 1,5-3,2 mm. ...3 |
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#3 |
Absturz der Flügeldecken mit einer Reihe von separierten Gruppen [Abb.7] oder mit einzelnen spitzigen Höckerchen auf dem 1. und 3. Zwischenraum. ...4 |
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Flügeldecken am Absturz mit 1 bis 2 Höckerkämmen [Abb.1] (ein 3. manchmal angedeutet). ...7 |
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#4 |
1. und 3. Flügeldeckenzwischenraum am Absturz mit einer Reihe von mehrzähligen, aber separierten spitzigen Höckerchen [Abb.8] [Abb.9]. Länge 1,8-3,2 mm. ...5 |
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1. und 3. Zwischenraum auf dem Absturz leicht erhöht und mit 3 bis 4 einzelnen, spitzigen Höckerchen besetzt. 2. Zwischenraum vertieft und punktiert. Stirn mit dicht behaartem, leichtem Quereindruck. Länge 1,5-2,2 mm. (♂). ...6 |
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#5 |
Flügeldecken lang walzenförriig, 1,5-1,54 mal so lang wie breit. 1. Zwischenraum breiter als die übrigen. Absturz steiler gewölbt. Stirn flachgewölbt, körnig punktiert. 1,8-3,2 mm. ♀ von turkestanicus siehe LZ >>>10 |
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Flügeldecken nur 1,2 mal so lang wie breit [Abb.10]. ♂: Flügeldeckenabsturz flach gewölbt mit zahlreichen, aber einzeln stehenden Höckerchen am 1. und 3. Zwischenraum. Am 5. und 7. Zwischenraum mit einzelnen Körnchen. Stirn flach eingedrückt mit einem Mittellängskiel. 2,5-3,0 mm. B: An Chamaecyparis obtusa, Chamaecyparis pisifera, Thuja orientalis, Thuja standishii, Thujopsis dolabrata. V: Heimat Japan; eingeschleppt in Südfrankreich, Italien und Holland. ...rudis Blandford, 1894 |
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#6 |
Zwischenräume der Flügeldecken dicht punktiert und 1,5-2,0 mal so breit wie die Punktreihen. ♂: Die einzelnen Höcker am Ende der 1. bis 7. Zwischenräume sind scharf. 1,5-2,2 mm. An Cedrus atlantica. Algerien, Marokko. ...cedri Brisout, 1883 |
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Zwischenräume der Flügeldecken rauh punktiert und nur so breit wie die Punktreihen. ♂: Die einzelnen Höcker am Ende der 1. bis 7. Zwischenräume sind stumpf. Länge 2-2,4 mm. An Cedrus libani. Türkei (Villayet Denizli in Kleinasien), Syrien, Zypern. ...acatayi Schedl, 1958 |
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Zwischenräume der Flügeldecken innen deutlich, außen wenig breiter als die Punktreihen, glänzend, mit gereihten, abstehenden Börstchen. Fühlerkeule kurzelliptisch, nur wenig länger als breit. 2,4 mm [Abb.11]. An Cedrus brevifolia, endemisch auf Zypern. ...pfefferi Knizek, 1994 Ich kenne die Beschreibung dieser Art noch nicht. Die obenstehende Beschreibung ist nach 1Tier von Zypern, auf Cedrus brevifolia gefangen, das vermutlich zu dieser Art gehört. |
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#7 |
Nur der 3. Flügeldeckenzwischenraum mit einem langen Höckerkamm, kürzere auf dem 5. und 7.. ...8 |
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Auch auf dem 1. Zwischenraum am Flügeldeckenabsturz mit einem Höckerkamm, ein weiterer auf dem 3. Zwischenraum und einzelne Höcker auf dem 5. und 7.. (♂). ...10 |
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#8 |
Halsschild mit einem stark verkürzten Mittelkiel. Absturz der Flügeldecken mit Höckerkamm auf dem 3. und mit einigen kleinen Höckerchen auf dem 5. Zwischenraum. Stirn gewölbt, dicht punktiert, kurz behaart und mit feinem Längskiel. 3,0-4,5 mm. ♀ von armatus siehe LZ >>>2 |
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Halsschild ohne Mittelkiel. Stirn mit kräftigem Eindruck und mit einem bis zur Mitte des Eindruckes reichenden feinen Längskiel. Klein, 1,5-2,4 mm. (♂). ...9 |
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#9 |
Fühlerkeule eiförmig und nur ausnahmsweise mit elliptischem Endglied [Abb.12]. Stirn und ganze Oberseite des Körpers schwach chagriniert und deshalb halbglänzend. Die ungeraden Zwischenräume auf dem Flügeldeckenabsturz erst ab dem 3. mit kleinen Körnchen (♀ [Abb.5]) oder spitzen Höckerchen (♂ [Abb.1]). ♀ Stirn breit gewölbt und dicht körnelig punktiert, kurz behaart, ♂ Stirn unten eingedrückt, mit kurzem medianem Längskiel. Körper gedrungen walzenförmig [Abb.13]. 1,5-2,2 mm. An Wacholder (Juniperus communis), inTieflagen (fehlt in größeren Höhen der Alpen), außerdem gemeldet von künstlich eingebrachten Juniperus nana, Thuja occidentalis, Thuja orientalis, Thuja plicata, Thujopsis dolobrata, Chamaecyparis lawsoniana, Chamaecyparis pisifera, Tsuga heterophylla und Sequoia gigantea. Mittel- und Südeuropa, Krim, Kaukasus, Algerien. ...thujae (Perris, 1855) |
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Fühlerkeule stumpf elliptisch [Abb.14]. Stirn und ganze Körperoberseite dicht und stark chagriniert, sehr matt erscheinend. 1,9-2,4 mm. An Cupressus sempervirens, Cupressus sempervirens pyramidalis, Juniperus communis. Adriaküste von Istrien (Slowenien). thujae ssp. ...serrifer Wichmann, 1916 |
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#10 |
Flügeldecken walzenförmig, 1,5 mal so lang wie breit. Absturz steil und mit tiefer Nahtfurche. Stirn eingedrückt und mit kurzer Mittellinie. 1,8-3,2 mm. An zahlreichen Juniperus -Arten (excelsa, polycarpa, pseudosabina, semiglobosa, seravschanica, thalasica, turkestanica). Kirgisien, Tadschikistan, Usbekistan, Kasachstan. ...turkestanicus Semenov, 1902 |
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Flügeldecken kurzoval, nur 1,3-1,35 mal so lang wie breit. Der erste Zwischenraum ist erweitert und trägt an der oberen Hälfte des Absturzes einen Kamm mit 8-10 Höckern [Abb.2] [Abb.15]. Der 3. Zwischenraum ist leicht erhöht und mit einer Reihe von 7 Höckerchen versehen. Stirn nur leicht eingedrückt und mit angedeutetem Mittellängskiel. Flügeldeckenabsturz auf dem 1. und 3. Zwischenraum beim ♀ fein einreihig gekörnt [Abb.16]. Stirn in beiden Geschlechtern ähnlich, kaum merklich abgeflacht, dicht punktiert und mit einem feinen Längskiel in der Mitte. Aedoeagus [Abb.17]. 2,0-2,8 mm. An Juniperus -Arten (communis, excelsa, foetidissima, macrocarpa, phoenicea, sabina), Tetraclinis articulata, Cupressus sempervirens, Cupressus sempervirens pyramidalis, Sequoiadendron giganteum, Thuja occidentalis, Thuja orientalis. Mittelmeergebiet, südliche Teile von Mitteleuropa, Krim, Kaukasus, Armenien, Turkmenien, tropisches Afrika. Nordgrenze in Mitteleuropa: Niederösterreich, Südslowakei. Im Augenblick erfolgt Arealerweiterung nach Norden, Rheinland, Mittelfranken, Niedersachsen (im Autokescher), Hamburg. ...aubei (Perris, 1855) |
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#11 |
Absturz mit flachen, nicht erhöhten Zwischenräumen. Körnchen auf dem 1. und 3. Zwischenraum [Abb.3] (♀). ...12 |
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Der 3., oder 1. und 3. Zwischenraum auf dem Flügeldeckenabsturz ist ein wenig erhabener als die übrigen. ...13 |
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#12 |
3. Tarsenglied sehr eng zweilappig, nur wenig breiter als das 2.. Stirn mit feinem Mittelkiel. 2,0-2,8 mm. ♀ von aubei siehe LZ >>>10 |
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3. Tarsenglied breit zweilappig und zweimal so breit wie das 2.. Stirn ohne feinen Längsmittelkiel. 2,0-3,0 mm. ♀ von rudis siehe LZ >>>5 |
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#13 |
1. und 3. Zwischenraum auf dem Absturz etwas erhöht. Der 2. Zwischenraum am Absturz breit vertieft. Stirn flach gewölbt, sehr kurz und spärlich behaart. (♀). ...6 |
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Nur der 3. Zwischenraum auf den Flügeldecken auf dem Absturz ein wenig erhöht und gekörnt. ...15 |
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#15 |
Stirn flach oder sehr wenig vertieft, spärlich behaart mit einem bis über die Augenmitte reichenden feinen Mittelkielchen. Halsschild gedrängt punktiert, chagriniert, matt. Einzelne Zwischenräume enger als Punkte. Fühlerkeule kurz. 1,3-2,1 mm. An Cupressus sempervirens pyramidalis, Juniperus oxycedrus, Juniperus phoenicea. Dalmatien, Herzegowina, Krim, Zypern? Syrien? ...henschi Reitter, 1901 Bemerkung: von Reitter fälschlich als Weibchen beschrieben. |
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Stirn mässig gewölbt, dicht gelblichgrau behaart und ohne Mittelkiel. ...16 |
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#16 |
Fühlerkeule kurz. Halsschild gedrängt punktiert, chagriniert und matt. Zwischenräume sind enger als die Punkte. Ähnlich dem ♀ von thujae serrifer. 1,3-2,1 mm. ♀ von henschi siehe LZ >>>15 |
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Fühlerkeule lang. Halsschild fein punktiert. Zwischenräume so breit oder breiter als die Punkte. ♀ von thujae siehe LZ >>>9 |
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acatayi armatus aubei cedri gillerforsi henschi |
pfefferi rudis serrifer thujae turkestanicus |
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Schedl, K. E. (1950): Wien. Ent. Rundschau 2:35-38, 58-61, 81-84, 96-98 Schedl, K. E. (1951): Wien. Ent. Rundschau 3:112-116. |
Pfeffer, A. (1994 ): Zentral- und westpaläarktische Borken- und Kernkäfer (Coleoptera: Scolytidae, Platypodidae). - Entomologica Basiliensia, 17:5-310 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Pfeffer1994 Scolytidae.tif Knízek, M. (1994): New species of Phloeosinus (Chapuis) from Cyprus (Coleoptera, Scolytidae). - Folia Heyrovskyana 2(9/10):124-127 |
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Erstellt am: 01.05.2008 Letzte Aktualisierung: 03.04.2022 - 17:24:50 Version: 4.2.2 von: Arved Lompe Vorherige Version |
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