Gattung Micropeplus Latr. Coleoptera - Staphylinidae - Micropeplinae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse)
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Tronquet, M. (2007): Staphylinidae Micropeplinae de la faune de France et contrées voisines des genres Arrhenopeplus (Koch, 1937) et Micropeplus Latreille, 1809 (23ème contribution à la connaissance des Staphylins). - R.A.R.E., 16 (3) : 104-116 Private Datei: C:\_F\Taxa\coleo\scans\Tronquet2007 Micropeplinae.pdf
  Durch die Unterfamiliencharaktere ausreichend gekennzeichnet. Die Vertreter dieser Gattung leben vorzugsweise in faulenden Vegetabilien, besonders wenn diese schimmeln oder gären. Sie fliegen an Sommerabenden und werden regelmäßig am Licht und im Autokescher gefangen. 14 Arten in Europa. Mir unbekannt und in der Tabelle nicht behandelt ist eine weitere Art aus Griechenland.

   ...graecus Reitter, 1887

#1 Flügeldecken zwischen den Rippen unpunktiert und damit der Gattung Arrhenopeplus ähnelnd; davon aber dadurch verschieden, daß auch das vierte freiliegende Dorsalsegment durch 3 Rippen in 4, wenn auch flachere, Grübchen geteilt ist.

   ...1m

 
-- Flügeldecken zwischen den Rippen tief und grubig punktiert [Abb.1].

   ...1a

MICROPEPLUS FULVUS
Abb.1
 
#1m Flügeldecken zwischen der Naht- und Schulterrippe mit 2 Rückenrippen. Hellbraun. Habitus kurz und gedrungen, Flügeldecken eben und matt mit undeutlicher Mikroskulptur. Hinterbrust uneben aber ohne ausgesprochene Grübchen. ♂: Mittelschienen gebogen, die Innenkanten fein gezähnelt bzw. granuliert. Aedoeagus [Abb.2]. 1,5 mm. An der französischen Mittelmeerküste unter Genist.

   ...doderoi Normand, 1920

MICROPEPLUS DODEROI.GIF
Abb.2
 
-- Flügeldecken zwischen der Naht- und Schulterrippe mit 3 Rückenrippen.

   ...2m

 
#2m Hell- bis pechbraun. Der äußere Kiel der Flügeldecken dem Humeralkiel genähert. Flügeldecken glänzend mit feiner Mikroskulptur. Hinterbrust mit einem etwa hexagonalen, wenig scharf begrenzten Eindruck. ♂: Mittelschienen etwas gebogen, mit einem kleinen Zahn zwischen der Mitte und dem letzten Drittel. Aedoeagus [Abb.3]. 2,1 mm. Südwesteuropäische Art: Frankreich (Korsika, Pyrenäen,Bourgogne), Spanien (Tarragona); nach Fauna Europaea auch in der Schweiz.

   ...obsoletus Rey, 1884

MICROPEPLUS OBSOLETUS.GIF
Abb.3
 
-- Schwarz, die Seiten des Halsschilds rotbraun, die Flügeldecken pechbraun, die Fühler und Beine rostgelb. Kopf mit 2 dem Seitenrand parallel laufenden, vorn schwielig verdickten, hinten bis zum Innenrand der Augen reichenden, kielartigen Erhöhungen. Halsschild etwas breiter als die Flügeldecken, nach vorn stark verengt, mit breit abgesetzten Seiten, scharfen, spitzen Hinterecken und fein zweizähnigem Seitenrand. Die dritte Rückenrippe ist feiner als die beiden anderen und hinten verkürzt. 1,5 mm. Rumänien, Kroatien.

   ...laevipennis Eppelsheim, 1880

 
#1a Flügeldecken zwischen Nahtrippe und Schulterrippe mit 2 Rückenrippen. Braune Arten mit rötlichgelben Halsschildseiten und gelbroten Fühlern und Beinen.

   ...3v

 
-- Flügeldecken zwischen Nahtrippe und Schulterrippe mit 3 Rückenrippen. Fühler und Beine rotbraun, Fühlerkeule dunkel. Schwarzbraune Arten, Halsschildseiten teilweise düster rot

   ...6

 
#3v Die Humeralrippe am oberen Seitenrand der Flügeldecken ist einfach, neben ihr ist von oben die Subhumeralrippe teilweise sichtbar. Flügeldecken nicht breiter als Halsschild und Abdomen.

   ...3y

 
-- Die Subhumeralrippe bildet am Seitenrand eine breitabgesetzte und aufgebogene Fläche, die die Epipleuren vollständig bedeckt. Flügeldecken mindestens so breit wie der Halsschild und breiter als das Abdomen. Braun mit rötlichgelben Halsschildseiten sowie gelbroten Fühlern und Beinen. Flügeldecken kurz und sehr breit. ♂: Clypeus nach vorne zugespitzt, Hinterschienen innen fein gezähnelt aber ohne größeren Zahn. Aedoeagus [Abb.4]. 2-3 mm. Slowenien, Kroatien.

   ...latus Hampe, 1861

MICROPEPLUS LATUS.GIF
Abb.4
 
#3y Die Mittelrippe des Abdomens an der Basis des vorletzten Tergits in einen vorragenden, spitzwinkligen Zahn auslaufend (von der Seite gut zu erkennen [Abb.5]). Scheitel mit einem Fältchen in der Mitte und jederseits mit einer flachen Beule.

   ...3w

MICROPEPLUS STAPYLINOIDES
Abb.5
 
-- Die Mittelrippe des Abdomens an der Basis des vorletzten Tergits bei Seitenansicht in einen stumpf- bis rechtwinkligen Zahn auslaufend [Abb.6].

   ...3z

MICROPEPLUS FULVUS
Abb.6
 
#3w Flügeldecken relativ länger. Schulterrippe gerade [Abb.7]. ♂ Kopfschild in eine kleine Spitze ausgezogen. Aedoeagus [Abb.8]. 2 mm. Rheinland und südöstliches Mitteleuropa, sehr selten

   ...staphylinoides (Marsh., 1802)

MICROPEPLUS STAPHYLINOIDES
Abb.7
MICROPEPLUS STAPHYLINOIDES.GIF
Abb.8
-- Flügeldecken kürzer, stärker quer. ♂: Kopfschild in ein Zähnchen ausgezogen. Die Spitze des Aedoeagus mehr länglich und gekrümmt. Eine Art (?) aus Süditalien.

   ...calabricus Reitter, 1907


Anmerkung: Nach Tronquet vielleicht nur eine extreme Form von staphylinoides.
 
#3z Flügeldecken zusammen kaum breiter als an den Schultern lang, vor dem Hinterrand quer eingedrückt.

   ...4

 
-- Flügeldecken zusammen viel breiter als lang, beträchtlich schmäler als der Halsschild und die Basis des Abdomens, vor dem Hinterrand nicht deutlich quer vertieft.

   ...3a

 
#3a Scheitel mit fünf nach vorn konvergierenden Fältchen. Kopfschild des ♂ in eine deutliche Spitze ausgezogen. 2,4-2,5 mm. Lenkoran.

   ...caspius Reitt.

 
-- Scheitel mit einem Fältchen in der Mitte und jederseits mit einer flachen Beule. Schulterrippe in der Mitte einwärts gebogen [Abb.9], so daß die umgeschlagenen Teile von oben sichtbar sind. Ungeflügelt, Flügeldecken an der Naht verschmolzen. Kanarische Inseln: Gomera.

   ...gomerensis Assing, 1999

MICROPEPLUS GOMERENSIS
Abb.9
 
#4 Scheitel mit einem Fältchen in der Mitte und jederseits mit flacher Beule. Kopfschild beim ♂ und ♀ einfach abgerundet. Der Mittelkiel des Hinterleibs auf der Mitte des vorletzten (4. freiliegenden) Tergites sanft abfallend endend. Die Mittelschienen des ♂ am Innenrand im apikalen Drittel mit einem feinen, die Hinterschienen näher der Mitte mit einem stärkeren Zähnchen [Abb.10]. Aedoeagus [Abb.11]. Unsere größte Art, 2,5-2,8 mm. Mittleres und südliches Mitteleuropa, selten

   ...longipennis Kr., 1859

MICROPEPLUS LONGIPENNIS
Abb.10
MICROPEPLUS LONGIPENNIS.GIF
Abb.11
-- Scheitel mit vier oder fünf nach vorn konvergierenden Falten. ♂: Kopfschild spitzig vorgezogen, Schienen im apikalen Drittel mit einem Zähnchen. Mittelrippe des Abdomens an der Basis des vierten Dorsalsegmentes stumpf beulenförmig erhaben [Abb.6].

   ...5

MICROPEPLUS FULVUS
Abb.6
 
#5 Scheitel mit 4 Längsfältchen und einer medianen Furche. Größer und deutlicher parallel. Fühlerendknopf dunkel. Flügeldecken gröber punktiert. ♂: Penis stark asymmetrisch [Abb.12]. 2,2-2,5 mm. Mittleres und südliches Mitteleuropa, nicht häufig, eine synanthrope Art, die sich weiter auszubreiten scheint.

   ...marietti Duval, 1857

MICROPEPLUS MARIETTI.GIF
Abb.12
 
-- Scheitel mit 5 Fältchen, davon die äußeren unregelmäßig. Kleiner und relativ schmäler, Flügeldecken etwas feiner punktiert [Abb.1]. Auch bei dieser Art kommen Exemplare mit dunkler Fühlerkeule vor. ♂: Penis symmetrisch, einfach zugespitzt [Abb.13] [Abb.14]. 2-2,3 mm. Verbreitet und nicht selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fulvus Er., 1840

MICROPEPLUS FULVUS
Abb.1
MICROPEPLUS FULVUS.GIF
Abb.13
MICROPEPLUS FULVUS
Abb.14
#6 Oberseite glänzend. Habitus kürzer, breiter und stärker gewölbt, braun bis pechschwarz. Kopf und Halsschildmitte sehr grob punktiert und dicht gerunzelt, so daß der Kopfmittelkiel und die Rippen auf dem Halsschild zwischen der Punktur nicht oder nur schwer erkennbar sind. Flügeldecken zwischen den Rippen nicht deutlich chagriniert. Aedoeagus [Abb.15]. 1,7-2 mm. Nord-, Ost- und Mitteleuropa, sehr selten.

   ...caelatus Er., 1839

MICROPEPLUS CAELATUS.GIF
Abb.15
 
-- Oberseite matt. Habitus gestreckter und weniger gewölbt. Kopf und Halsschildmitte sehr fein gerunzelt, Flügeldecken zwischen den Rippen dichter punktiert und mit deutlicher Chagrinierung. Hierher 2 außerordentlich ähnliche Arten

   ...7

 
#7 Größer, durchschnittlich 2,3 mm [Abb.16]. Halsschild weniger stark quer, Flügeldecken länger. Rückwärtiger Teil der Tergite auch auf den hinteren Tergiten nur mit verwischter Mikroskulptur, glänzend, mit starken geglätteten Längsrunzeln. ♂: Penis in Ventralansicht stark asymmetrisch mit sehr deutlicher konkaver Schwingung an der rechten Seite, Winkel zwischen Schaft und Basalteil etwa 90° [Abb.17] [Abb.18]. Vorzugsweise in Kompost und faulenden Pflanzenstoffen, überall nicht selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...porcatus (Payk., 1789)

MICROPEPLUS PORCATUS
Abb.16
MICROPEPLUS PORCATUS.GIF
Abb.17
MICROPEPLUS PORCATUS
Abb.18
-- Kleiner, durchschnittlich 2 mm, gedrungener [Abb.19]. Halsschild stärker quer, Flügeldecken kürzer. Rückwärtiger Teil der Tergite namentlich auf den hinteren Tergiten vor dem Hinterrand gleichmäßig genetzt, recht matt, ohne oder nur mit angedeuteten nicht geglätteten Längsrunzeln. ♂: Penis in Ventralansicht nur schwach asymmetrisch, an der rechten Seite ohne oder nur mit kaum wahrnehmbarer konkaver Schwingung [Abb.20], Winkel zwischen Schaft und Basalteil in Seitenansicht <90° [Abb.21]. An sandigen Ufern, im äußersten Nordwesten von Mitteleuropa, in den Niederlanden und in Österreich (Seebach b. Aflenz); sehr selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ripicola Kerstens, 1964

MICROPEPLUS RIPICOLA
Abb.19
MICROPEPLUS RIPICOLA.GIF
Abb.20
MICROPEPLUS RIPICOLA2
Abb.21
  caelatus
calabricus
caspius
doderoi
fulvus
gomerensis
graecus
laevipennis
latus
longipennis
marietti
obsoletus
porcatus
ripicola
staphylinoides
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Erstellt am: 12.06.2013
Letzte Aktualisierung: 01.06.2019 - 14:22:29