Gattung in ColKat anzeigen Gattung Hylobius Germ. Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Hylobiinae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse)
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Reitter, E. (1891): Uebersicht der europäischen Arten der Coleopteren-Gattung Hylobius Sch. - Wiener Entomologische Zeitung, 10(3):97-98.
Germann, Ch. (2012): On the mysterious Hylobius huguenini Reitter, 1891 (Coleoptera: Curculionidae: Molytinae) - European Journal of Taxonomy 20: 1-8  www.nmbe.ch
  Umfaßt Arten von 6-17 mm Länge und rotbrauner bis schwarzer Farbe. Körper nicht oder wenig glänzend mit gelben Schuppenflecken. Rüssel schwach gebogen, etwa so lang wie der Halsschild. 7. Glied der Fühlergeißel breiter als das 6. und deutlich getrennt von den kurzen, seitlich zugespitzten Keulen-Gliedern. Die länglichen, leicht nierenförmigen Augen senkrecht stehend. Halsschild etwas breiter als lang, an den Seiten wenig gerundet, nach vorn ± stark verengt, mit deutlichen Augenlappen. Vorderbrust tief ausgeschnitten mit dicht gelb behaarten Rändern. Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, mit gut entwickelten Schultern, meist ziemlich parallel, mit scharf eingeschnittenen, markanten Punktreihen. Schenkel in der Regel kräftig, selten nur schwach gezähnt; Schienen meist an der Innenkante mit stumpfem, zahnartigem Vorsprung. Mit Ausnahme von transversovittatus, der an Lythrum gebunden ist, leben die Arten an Nadelhölzern. Die Larven graben Gänge unter der Rinde von Wurzeln und Stämmen sowie im Splint und sind zum Teil als bedeutende Forstschädlinge bekannt. 6 Arten der Gattung in Europa. Mir unbekant ist eine weitere Art aus Griechenland und Albanien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...graecus Pic, 1902


Der aus der Schweiz beschriebene Hylobius huguenini gehört in die südamerikanische Gattung Heilipodus und ist sicher kein Bestandteil der europäischen Fauna.
#1 Halsschild uneben mit tiefen Einbuchtungen beiderseits des Mittelkiels [Abb.1]. Schildchen fein und vereinzelt punktiert, glänzend und fast kahl. Schenkelzahn klein, gelegentlich verkümmert (Untergattung Hylobius s.str. (=Hypomolyx Leconte)).
Flügeldecken mit groben Punktstreifen, diese teilweise so breit wie die Zwischenräume. Schwarz, mit zahlreichen lockeren und unregelmäßigen gelben Schuppenflecken auf der Oberseite [Abb.2]. 12-17 mm.
B: An Lärchen.
V: Nord- bis Mitteleuropa und Sibirien. In den montanen bis subalpinen Gebieten Deutschlands, Österreichs und der Tschechoslowakei im allgemeinen nicht häufig,

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...excavatus (Laicharting, 1781)
(=piceus (Deg.))

HYLOBIUS EXCAVATUS
Abb.1
HYLOBIUS PICEUS
Abb.2
-- Halsschild gleichmäßig gewölbt ohne grobe Vertiefungen auf der Scheibe. Schildchen deutlich punktiert und behaart oder beschuppt. Schenkel kräftig und spitzig gezähnt (Untergattung Callinus Dej., 1821).
Schuppenflecken der Oberseite meist weniger zahlreich, auf den Flügeldecken zum Teil in schmalen, queren Binden gereiht und weitgehend symmetrisch angeordnet.

   ...2

 
#2 Käfer sehr groß: 17-25 mm, Schenkel schwach gezähnt, die Basis des Hornhakens die Hinterschienenspitze ganz umfassend, halbrund; der neunte Zwischenraum der Punktstreifen außen an der Spitze erweitert. Flügeldecken ohne Haarflecken (Stammform [Abb.3]) oder mit 2 gelben Fleckenbinden: v. fulvopictus Reitt..
V: Griechenland.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...alpheus Reiche, 1857

Hylobius alpheus
Abb.3
 
-- Käfer kleiner, <15 mm. Schenkel stark gezähnt; der neunte Zwischenraum der Punktstreifen außen an der Spitze verschmälert.

   ...3

 
#3 Schildchen abstechend hell und dicht beschuppt. Körper rostrot bis rotbraun [Abb.4] [Abb.5]. Fühlergeißel schlank, 2. Glied fast so lang wie das 1. [Abb.6], die folgenden länger als breit, das 7. Glied höchstens 1,5 x so breit wie lang. Halsschild dicht und besonders auf der Scheibe auffällig grob punktiert, stellenweise verflossen. Punkte der Flügeldeckenstreifen vorne breiter als die Zwischenräume. Aedoeagus [Abb.7]. 7,5-11 mm.
B: An Lythrum salicaria; Larvenentwicklung in den verholzten Wurzelstöcken.
V: Süd- und Mitteleuropa nördlich bis Dänemark; Kaukasus. Im nördlichen Deutschland nur stellenweise, im allgemeinen selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...transversovittatus (Goeze, 1777)
(=fatuus Rossi.)

HYLOBIUS TRANSVERSOVITTATUS
Abb.4
HYLOBIUS TRANSVERSOVITTATUS
Abb.5
HYLOBIUS TRANSVERSOVITTATUS
Abb.6
HYLOBIUS TRANSVERSOVITTATUS
Abb.7
 
-- Schildchen dunkel behaart oder mit verstreuten gelben Schuppenhaaren. Körper fast schwarz, selten rotbraun. Fühlergeißel gedrungen, 2. Glied kürzer als das 1., die folgenden breiter als lang, das 7. Glied 1,5- bis fast 2 x so breit wie lang. An Nadelhölzern lebend.

   ...4

 
#4 Größer: 7,5-13 mm. Schildchen nur selten mit hellen Schuppenhaaren, dunkel behaart oder kahl [Abb.8]. Ränder der Halsschildpunktgruben auf der Scheibe vielfach zu ausgedehnten Längsrunzeln verflossen. Punktstreifen der Flügeldecken von vorne bis zur Mitte schmaler als die Zwischenräume, die Punktgruben klein, etwa so lang wie breit [Abb.9], Körnelung zum Ende der Flügeldecken feiner werdend, aber immer deutlich. Das 7. Glied der Fühlergeißel bildet einen Übergang zur Fühlerkeule, die dadurch 4-gliedrig erscheint [Abb.10]. Körper dunkelbraun bis fast schwarz, Beine gleichfarbig dunkel. Grundbehaarung oft besonders auf dem Halsschild und an der Flügeldeckenbasis mit gelblichen Haarschuppen durchsetzt, Binden- und Fleckenzeichnung häufig ausgedehnt. Oberseite etwas matt erscheinend.
♂: Aedoeagus [Abb.11] [Abb.12].
♀: Spermatheka [Abb.13]. Endglied der Paplpen des Ovipositors im Querschnitt rund [Abb.14].
B: An verschiedenen Pinus- und Picea-Arten. Forstschädling.
V: Europa, Sibirien, Japan. Bei uns überall verbreitet und häufig, von der Ebene bis subalpin.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...abietis (L., 1758)


HYLOBIUS ABIETIS
Abb.8
HYLOBIUS ABIETIS
Abb.9
HYLOBIUS ABIETIS
Abb.10
HYLOBIUS ABIETIS
Abb.11
HYLOBIUS ABIETIS
Abb.12
HYLOBIUS ABIETIS
Abb.13
HYLOBIUS ABIETIS
Abb.14
-- Kleiner: 6,2-9 mm. Schildchen mit gelben Haarschuppen besetzt, hell abstechend (selten abgerieben) [Abb.15]. Ränder der Halsschildpunktgruben auf der Scheibe nur vereinzelt zu Längsrunzeln zusammengeflossen. Punktstreifen der Flügeldecken von vorne bis zur Mitte breiter oder so breit wie die Zwischenräume, die Punktgruben groß, etwa doppelt so lang wie breit [Abb.16]. Körnelung zum Ende der Flügeldecken erlöschend. Das 7. Glied der Fühlergeißel vom 1. Keulenglied deutlich abgesetzt [Abb.17]. Beine rotbraun. Bindenzeichnung in der Regel spärlich; Grundbehaarung unscheinbar, kaum mit gelben Haarschuppen durchsetzt, Flügeldecken ziemlich kahl erscheinend und leicht glänzend. Körper fast schwarz, selten rotbraun, dem abietis außerordentlich ähnlich. Der Präapikalhöcker auf den Flügeldecken weniger stark entwickelt. Halsschild dicht, aber nirgends grob punktiert, Punkte freistehend.
♂: Aedoeagus [Abb.18] [Abb.19].
♀: Spermatheka [Abb.20]. Endglied der Palpen des Ovipositors im Querschnitt oval [Abb.21].
B: Von Pinus silvestris und Picea excelsa gemeldet.
V: Nord- bis Mitteleuropa, Sibirien und Mongolei. In Deutschland und Österreich nur selten und vereinzelt.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...pinastri (Gyll., 1813)

HYLOBIUS PINASTRI
Abb.15
HYLOBIUS PINASTRI
Abb.16
HYLOBIUS PINASTRI
Abb.17
HYLOBIUS PINASTRI
Abb.18
HYLOBIUS PINASTRI
Abb.19
HYLOBIUS PINASTRI
Abb.20
HYLOBIUS PINASTRI
Abb.21
  abietis
alpheus
excavatus
graecus
pinastri
transversovittatus
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 24.08.2013
Letzte Aktualisierung: 04.07.2022 - 14:47:49
Mit Determin Version 4.2.110-4 von Arved Lompe
Vorherige Version