Gattung Hylastes Erichson Coleoptera - Rhynchophora - Scolytidae - Hylesininae
  Von Arved Lompe (n. E. Reitter, W. Eichhoff, K.E. Schedl u. A. Pfeffer)
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Paiva B. do C. de (1861): Descriptions of two new species of Coleoptera from the Canary Islands. The Annals and Magazine of Natural History (3) 8:210-212. Paiva1861 Calomicrus Hylastes.pdf
Grocholski, J. et al. (1976): Notes on intraspecific variation and sexual dimorphism of some palaearctic sp. in the genus Hylastes - Acta zool. cracov., 21:553-584
Pfeffer, A. (1994): Zentral- und westpaläarktische Borken- und Kernkäfer (Coleoptera: Scolytidae, Platypodidae). - Entomologica Basiliensia, 17:5-310 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Pfeffer1994 Scolytidae.tif
Arechavaleta, M.; Rodríguez, S.; Zurita, N. & García, A. (coord.) (2010): Lista de especies silvestres de Canarias. Hongos, plantas y animales terrestres. 2009. Gobierno de Canarias. 579 pp.
  Manche Arten dieser Gattung sind nur mit einiger Übung sicher zu unterscheiden. Wichtig ist die Kenntnis des Geschlechts, die ♂ der kleinen Arten haben eine sehr feine Längsfurche oder Längskiel in der Halsschildmitte, bei den großen Arten ist das Analsternit in typischer Weise dichter behaart. Die ♀ haben eine +/- deutliche punktfreie und etwas erhabene, ungefurchte(!) Längslinie in der Halsschildmitte. Italien, Nordafrika, Kleinasien.

   ...batnensis Brisout, 1883


Nordosteuropa: Polen, Schweden, Finnland, Rußland.

   ...obscurus Chapuis, 1875

#1 Halsschild 1,2-1,3 x so lang wie breit, seine größte Breite vor der Mitte [Abb.1]. Die groben Halsschildpunkte sind länglich. Flügeldecken 2x so lang wie breit mit groben Punktreihen. Zwischenräume schmal, körnelig gerunzelt, behaart und mit einer kurzen Börstchenreihe [Abb.2]. Rüssel sehr fein gekielt. 3-4,5 mm. Unter Kiefernwurzelrinde, in Mitteleuropa selten

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HYLASTES LINEARIS
Abb.1
HYLASTES LINEARIS
Abb.2
-- Halsschild 0,9-1,2 x so lang wie breit, größte Halsschildbreite in oder hinter der Mitte. Halsschildscheibe mit dichten runden Punkten

   ...2

 
#2 Flügeldecken nur mit hauchartiger Grundbehaarung, die Zwischenräume ohne Börstchenreihen. Rüssel mit kurzem oder längerem Mittelkiel über dem Epistom. Stirn ohne Grube. ♂ auf dem Analsternit dichter und länger gelb behaart [Abb.3]. 3,4-5,5 mm große Arten.

   ...3

HYLASTES CUNICULARIUS
Abb.3
 
-- Zwischenräume auf den Flügeldecken zwischen der hauchartigen Grundbehaarung mit längeren gereihten Börstchen oder kurzen dichten Haaren. 2-3,5 mm große Arten.

   ...6

 
#3 Halsschild so lang wie breit, nach vorn gleichmäßig gerundet verengt und so breit wie die Flügeldecken; 3.Tarsenglied zweilappig und fast doppelt so breit wie das 2.; Rüssel an der Spitze mit kurzem Mittelkiel. 4,6-5,5 mm. Italien, Rumänien; in Mitteleuropa in der Slowakei, möglicherweise weiter verbreitet

   ...gergeri Eggers, 1911

 
-- Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als breit oder nur so lang wie breit und dann vorn an den Seiten leicht eingeschnürt. 3,4-4,8 mm

   ...4

 
#4 Halsschildseiten in der Vorderhälfte leicht eingeschnürt; Halsschild nur 0,94-1,14 x so lang wie breit, dicht, stark bis grob punktiert [Abb.4]. Flügeldecken durchschnittlich nur 1,64 x so lang wie breit. Zwischenräume nur so breit wie die Punktreihen und stark gerunzelt punktiert, die Reihenpunkte von der Basis zur Mitte deutlich größer werdend. Mittelkiel des Rüssels auf die Querfurche beschränkt. Flügeldeckenzwischenräume auf dem Absturz mit einer kurzen Haarreihe und Schüppchen. ♂: Letztes Abdominalsegment in der Mitte mit einem ovalen gelben Haarfleck, Aedoeagus [Abb.5], nach Hansen [Abb.6]. 3,6-4,4 mm. Unter Fichtenwurzelrinde, hauptsächlich im Gebirge. In Mitteleuropa häufig

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HYLASTES CUNICULARIUS
Abb.4
HYLASTES CUNICULARIUS.JPG
Abb.5
HYLASTES CUNICULARIUS
Abb.6
 
-- Halsschildseiten gleichmäßig gerundet. Halsschild 1,14-1,22 x so lang wie breit, schwach glänzend, nicht gedrängt punktiert. Flügeldecken länger walzenförmig, 1,83- 1,87 x so lang wie breit, die Reihenpunkte von der Basis zur Mitte nicht deutlich größer werdend. Rüssel mit langem Mittellängskiel.

   ...5

 
#5 Art von den Kanarischen Inseln. Pechschwarz, etwas glänzend; Kopf ziemlich dicht punktiert, Halsschild kaum weniger dicht punktiert, zu den den Seiten stärker, verrunzelt. Flügeldecken pechbraun, dicht querrunzelig in Längsstreifen punktiert, die Zwischenräume sehr fein punktiert, kurz behaart. Fühler rotbraun, Beine schwarz mit helleren Tarsen. Dem ater sehr ähnlich aber kleiner, feiner und dichter punktiert, die glatte Mittelinie des Halsschilds deutlicher. 3,5-3,7 mm. An abgestorbenen Stämmen von Pinus canariensis. Teneriffa, La Palma.

   ...lowei Paiva, 1861

 
-- Arten aus Europa.

   ...5a

 
#5a Halsschild durchschnittlich 1,21 x so lang wie breit - bei den ♂ kürzer als bei den ♀ - mit parallelen Seiten in der Hinterhälfte [Abb.7]. Flügeldecken lang, durchschnittlich 1,85 x so lang wie breit; Zwischenräume fast 2 x so breit wie die Punktreihen, flach und schwach querverrunzelt punktiert. Flügeldeckenzwischenräume auf dem Absturz mit einer Haarreihe und zwei Reihen Schüppchen. ♂: Ende des 5. Abdominalsegments mit einem gelb behaarten Dreieck; Aedoeagus [Abb.8], nach Hansen [Abb.9]. 3,4-4,8 mm. Unter Kiefernwurzelrinde, in Mitteleuropa häufig

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HYLASTES ATER
Abb.7
HYLASTES ATER.JPG
Abb.8
HYLASTES ATER
Abb.9
 
-- Halsschild durchschnittlich 1,15 x so lang wie breit, an den Seiten leicht gerundet. Flügeldecken kürzer walzenförmig, 1,8x so lang wie breit [Abb.10]. Zwischenräume nur so breit wie die Punktreihen und wie bei cunicularius stark gerunzelt. Flügeldeckenzwischenräume auf dem Absturz bei Männchen und Weibchen mit einer Haarreihe und Schüppchen. ♂: Ende des 5. Abdominalsegments mit einem in der Mitte scharf geteilten gelbbehaarten Dreieck; Aedoeagus [Abb.11] nach Hansen [Abb.12]. 3,5-4,5 mm. Unter Fichten- und Kiefernwurzelrinde; in Mitteleuropa häufiger als ater und cunicularius.

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HYLASTES BRUNNEUS
Abb.10
HYLASTES BRUNNEUS.JPG
Abb.11
HYLASTES BRUNNEUS
Abb.12
 
#6 Halsschild nur 0,95-1,03 x so lang wie breit. Halsschildseiten mit zusammenfließenden Punkten die in eine Körnelung übergehen; die Punkte auf der Scheibe sehr groß, flach, nur durch schmale Stege getrennt [Abb.13], in der Mitte mit schmaler, glänzenderer aber immer noch chagrinierter Mittellinie [Abb.14]. Flügeldecken mit seichten Punktreihen, Zwischenräume mit 2 Reihen feiner Körnchen, die Börstchenreihe nur hinten deutlich. Stirn zwischen den Augen ohne Grübchen. ♂: Halsschild nur mit sehr schmaler, fein gefurchter feiner Mittellinie, Aedoeagus [Abb.15], nach Hansen [Abb.16]. 2,8-3,5 mm. Unter Kiefernwurzelrinde, in Mitteleuropa häufig.

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HYLASTES OPACUS
Abb.13
HYLASTES OPACUS
Abb.14
HYLASTES OPACUS.JPG
Abb.15
HYLASTES OPACUS
Abb.16
-- Halsschild länger, 1,06-1,08 x so lang wie breit. Halsschildseiten mit einfacher Punktierung. Stirn in der Mitte mit feinem Längsgrübchen.

   ...7

 
#7 Flügeldecken gedrungener [Abb.17], 1,74-1,84 x so lang wie breit, Zwischenräume schmäler als die Punktstreifen, 1-reihig, schräg abstehend behaart, ohne deutliche Körnchen und daher viel glatter erscheinend als bei angustatus. Halsschild ~ 1,06 x so lang wie breit. ♀: Punktabstände auf der Halsschildscheibe kleiner als ihr Durchmesser, Halsschild mit breiter glänzender, punktfreier Mittellinie, diese und ihre Umgebung nicht chagriniert [Abb.18]. ♂: Die Zwischenräume der Punkte auf der Halsschildscheibe sind in der Mitte etwa so groß wie die Punkte selbst und überall durch die Mikroskulptur matt,, die Mittelinie nur durch eine feine glänzende Linie oder Furche angedeutet. Aedoeagus: [Abb.19], nach Hansen [Abb.20]. 2,0- 3,0 mm. Europa, Sibirien, im Osten bis Japan, vorwiegend in den verschiedenen Kiefern, bei uns in Pinus sylvestris, nigra, ausnahmsweise an Picea excelsa.

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Ich habe im März 2000 auf Teneriffa 1 ♂ gefunden das nach Genitaluntersuchung zweifellos zu attenuatus gehört [Abb.21]. Letzterer ist aber nach Arechavaleta et al. (l.c.) bisher nicht für die Kanaren gemeldet.
HYLASTES ATTENUATUS
Abb.17
HYLASTES ATTENUATUS
Abb.18
HYLASTES ATTENUATUS1.JPG
Abb.19
HYLASTES ATTENUATUS
Abb.20
HYLASTES ATTENUATUS2.JPG
Abb.21
 
-- FIügeldecken schlanker [Abb.22], 1,80-1,91 x so lang wie breit, die Zwischenräume so breit wie die Punktstreifen, unregelmäßig doppelreihig kurz behaart, durch Körnelung rauh erscheinend. ♀: Halsschild gedrängt punktiert, längs der Mitte nur mit schmalem, glänzenderen Streifen [Abb.23]. ♂: Halsschild nahezu ohne Mittellinie, eine äußerst feine Furche schlängelt entlang der Mitte durch die Punktgrübchen , Aedoeagus [Abb.24], n. Hansen [Abb.25]. 2,5-3,5 mm. Von England bis in den Kaukasus, Mittel- und Nordrußland, im Süden bis Italien, Sardinien und Corsica, verschleppt nach Südafrika. Ebenso auf Kiefern (Pinus sylvestris, nigra, montana pumilio) wie auf Picea excelsa und gelegentlich auf Larix europaea.

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HYLASTES ANGUSTATUS
Abb.22
HYLASTES ANGUSTATUS
Abb.23
HYLASTES ANGUSTATUS.JPG
Abb.24
HYLASTES ANGUSTATUS
Abb.25
  angustatus
ater
attenuatus
batnensis
brunneus
cunicularius
gergeri
linearis
lowei
obscurus
opacus
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Erstellt am: 09.08.2011
Letzte Aktualisierung: 02.05.2018 - 13:51:16