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Gattung: Choragus Kirby |
Coleoptera - Rhynchophora - Anthribidae |
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Von Arved Lompe (n. R. Frieser, E. Reitter) |
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Palm, T. (1954): Choragus sheppardi Kirby och Horni Wolfrum (Col. Anthribidae); Opusc Ent.19:232-237 Cymorek, S. (1963): Über die Biologie und den Genitalbau des Zwergbreitrüßlers Choragus sheppardi Kirby (Col. Anthribidae); Ent. Bl. 59(3):151-161 Frieser, R. (1981): Die Anthribiden der Westpaläarktis einschließlich der Arten der UdSSR - Mitt. Münchner Ent. Ges., 71:33-107 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Frieser1981 Anthribidae.pdf Frieser, R. (2002): Eine neue Anthribidae aus dem französischen Departement Audé (Coleoptera: Anthribidae) - Acta Coleopterologica, 18(3):43-44 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\acta coleopterologica\ACTA-03-2002.pdf Braunert, C. (2012): Revision und Faunistik der rheinischen Choragus-Arten (Col., Curculionoidea, Anthribidae) - Mitt. Arb.gem. Rhein. Koleopterologen (Bonn) 22(1-4):25-36 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Braunert2012 Choragus.pdf |
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Glied 1 der Tarsen deutlich kürzer als die restlichen zusammen. Körper mit stärkeren Punktstreifen. Der Halsschild hat dicht vor der Basis eine ziemlich gerade, erhabene Querleiste, seine Oberseite ist mit einer +/- groben Wabenstruktur versehen, die sich bei unseren Arten kaum unterscheidet. Die kleinen, kahl erscheinenden und an Borkenkäfer erinnernden Tiere, entwickeln sich an Holzpilzen auf abgestorbenen Ästen und Reisern verschiedener Laubhölzer. Ch. sheppardi habe ich an Kernpilzen (Pyrenomycetales) aus der Gattung Diatrype aus Apfelästen gezogen, siehe auch www.lompe.de . Die Eier werden in die Pycnidien der Pilze abgelegt, die von den Junglarven verzehrt werden, die sich anschließend im befallenen Holz weiterentwickeln [Abb.1]. Als Holzarten werden Eiche, Efeu, Weißdorn, Salweide und andere angegeben. Beim Fang ist zu beachten, daß unsere Arten mit ihren etwas verdickten Hinterschenkeln ein geringes Sprungvermögen besitzen. |
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Das Unterscheidungsmerkmal der Rüsselbreite ("Fühlergruben kleiner, der Rüsselrücken dazwischen so breit oder breiter als die schmalste Stelle der Stirn zwischen den Augen.") hat Frieser (l.c.) in die Welt gesetzt und auch sheppardi hier eingeordnet (im Gegensatz zu horni); das ist aber falsch, zumindest stimmt es nicht für die sheppardi, die ich bisher gesehen habe [Abb.2]. Auch für aurolineatus trifft es nicht zu, wie ich an von ihm bestimmten Tieren aus der Zoologischen Staatssammlung München feststellen konnte [Abb.3]. Seine Angaben zum Länge/Breite-Verhältnis sind nach optischem Eindruck gemacht, also nicht gemessen und stimmen daher auch nicht (optische Täuschung). |
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#1 |
Schlankere, gestreckte Arten, Flügeldecken 1,45 x so lang wie breit oder länger (messen!). Halsschildwaben mit rundlichen Gruben, also größeren Zwickeln dazwischen [Abb.4] [Abb.5]. ...2 |
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Gedrungenere Arten, Flügeldecken < 1,4 x so lang wie breit. Halsschildwaben mit polygonalen Gruben, also ohne oder mit kleineren Zwickeln dazwischen [Abb.6] [Abb.7]. ...4 |
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#2 |
Flügeldecken kürzer, 1,45 x so lang wie breit [Abb.8]. Behaarung der Oberseite goldglänzend, die Haare breiter als bei den verwandten Arten; auf den ungeraden Zwischenräumen der Flügeldecken etwas verdichtet reihig gestellt. Halsschild dunkler als die braunen Flügeldecken. ♂: Alle Sternite in der Mitte sehr deutlich breit eingedrückt [Abb.9]. Aedoeagus [Abb.10], Penis [Abb.11] und Parameren [Abb.12] einzeln. Um 2 mm. Der Typus auf Quercus mirbecki gefunden. Frankreich, Italien, Algerien, Tunesien. ...aurolineatus Abeille, 1893 |
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Flügeldecken gestreckter, 1,5-1,6 x so lang wie zusammen breit. Flügeldecken ~1,5-1,6 x so lang wie breit, gestreckte, schlanke Art [Abb.13]. Fühlerglieder kürzer, das 3. Glied doppelt so lang wie breit [Abb.14]. Seiten der Flügeldecken im mittleren Teil gerade. Ausgefärbt dunkelbraun bis schwarz. ♀: Analsternit etwa so lang wie das vorletzte [Abb.15]. Spermatheka [Abb.16]. Ovipositor von dem des sheppardi völlig verschieden [Abb.17]. ♂: Alle Sternite in der Mitte leicht eingedrückt, das letzte flach, etwa so lang wie das vorletzte [Abb.18]. Aedoeagus: [Abb.19] [Abb.20], Penis [Abb.21] und Parameren [Abb.22]. 1,4-2,2 mm. V-VI. Entwicklung an Weiden im Pilz Diatrype bullata. Südöstliches Mittel- und Südosteuropa, selten. ...horni Wolfr., 1930
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#4 |
Flügeldecken an den Seiten subparallel [Abb.23], 1,3-1,4 x so lang wie breit. ...4a |
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Flügeldecken an den Seiten gerundet [Abb.24] oder bauchig erweitert. ...5 |
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#4a |
Die Zwischenräume der tief gefurchten Puntreihen dichter behaart und dadurch weniger glänzend als bei rogei [Abb.25]. Halsschild von der Basis an nach vorne zunehmend verengt. Fühlerglieder länger als bei horni, das 3. Glied 3 x so lang wie breit [Abb.26]. Halsschild und Flügeldecken gleichfarbig, dunkel bräunlich bis gelblichbraun. In beiden Geschlechtern das Analsternit länger als das vorletzte [Abb.27] [Abb.28] [Abb.29]. ♀: Spermatheka [Abb.30] und Legeapparat [Abb.31]. ♂: Nur die Sternite 1-4 in der Mitte ganz leicht eingedrückt, das letzte gewölbt, länger als das vorletzte [Abb.32] [Abb.29]. Aedoeagus [Abb.33] [Abb.34], Paramerenplatte [Abb.35] 1,7-2,4 mm. V bis VI. An verschiedenen Laubhölzern (Eiche, Efeu, Apfel) am Pilz Diatrype stigma. Frankreich, England, Mittel- und Osteuropa, Kleinasien, Vorderer Orient. ...sheppardi Kirby, 1819 (=nitidipennis Gerh.) (=subsulcatus Rey) (=galeazzii Villa)
Punktierung auf den Zwischenräumen stark variierend. Auf diesen Unterschieden beruhen die Formen: nitidipennis Gerh., subsulcatus Rey, und galeazzii Villa. |
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Flügeldecken etwas weniger gestreckt (Länge/Breite ~1,37) mit nahezu parallelen Seiten [Abb.36], in den Streifen regelmäßig punktiert, die Punktabstände etwa so groß wie die etwas 4-eckigen Punkte [Abb.37]. Einfarbig dunkelbraun bis schwärzlich, oder Flügeldecken mit rötlichbraunen Längsbinden, oder einfarbig gelblichbraun. Beine und Fühler mehr oder weniger rötlich braun aufgehellt. ♂: Sternit 1-5 in der Mitte flachgrubig eingedrückt und etwas dichter behaart. Aedoeagus [Abb.38], Paramerenplatte [Abb.39]. 1,5-2,5 mm. Kleinasien, südlicher Kaukasus. ...vittatus Reitter, 1885 |
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#5 |
Flügeldecken an den Seiten gerundet [Abb.24], ~1,4 x so lang wie breit. Halsschildseiten vor der Basis ein Stück parallel, erst von der Mitte an nach vorne verengt. Halsschildpunktur [Abb.40]. Zwischenräume der flach gefurchten Punktreihen auf den Flügeldecken wenig dicht behaart und dadurch glänzend [Abb.41]. Dunkelbraun bis schwarz. 1-1,5 mm. Im Juni an Weißdornästen (Crataegus). Im Süden Frankreichs verbreitet. ...rogei Frieser, 2002
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Flügeldeckenseiten stärker bauchig erweitert, Gedrungener gebaut, die Punkte in den Streifen unregelmäßig und kaum vertieft. Rötlichbraun. Halsschild breiter als lang, die großgrubige Punktierung wabenartig angeordnet. Flügeldecken stärker gewölbt als bei vittatus . Beine rötlich. Durch die grobe Punktierung des Halsschildes und der Flügeldecken, sowie die gedrungenere Gestalt von allen anderen Choragus-Arten verschieden (nach Frieser (1981), ich kenne die Art nicht). 1,4 mm. Algerien. ...theryi Abeille, 1893 |
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aurolineatus horni rogei sheppardi |
theryi vittatus |
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 Erstellt am: 02.01.2011 Letzte Aktualisierung: 20.08.2021 - 19:54:17 Version: 4.1.5 von: Arved Lompe Vorherige Version |
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