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Gattung Attagenus Latreille |
Coleoptera - Tarsen-5-5-5 - Brachymera - Dermestidae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) |
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Oval oder länglichoval, gewölbt. Oberseite durch ziemlich dichte, kurze Behaarung nur mäßig glänzend. Durch den auf der Unterseite weitgehend freiliegenden Kopf (Seitenansicht), die zapfenförmig vortretenden Vorderhüften und einen deutlichen Ocellus leicht zu erkennen. Fühler 11-gliedrig, bei schaefferi in beiden Geschlechtern 10-gliedrig; beim ♂ die 3 letzten Glieder eine oft auffällig vergrößerte Keule bildend. Unsere Arten 2,5-6mm. |
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#1 |
Flügeldecken einfarbig (dunkel oder gelb) behaart, höchstens mit einem auffälligen helleren Schuppenhaarfleck in der Nähe der Naht. Letztes Fühlerglied beim ♂ mindestens 3x so lang wie die beiden vorhergehenden Glieder zusammen. Untergattung Attagenus s.str. ...2 |
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Flügeldecken mit Flecken oder Binden aus hellen Schuppenhaaren. Fühlerendglied des ♂ nicht oder wenig länger als Glied 9 und 10 zusammen. Untergattung Lanorus Muls. & Rey ...7 |
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#2 |
Schwarz, Flügeldecken gelb oder rotgelb mit gelber Behaarung. 11. Fühlerglied des ♂ 4x so lang wie die beiden vorhergehenden Glieder zusammen. Fühler und Beine gelb. Wahrscheinlich aus Afrika stammend; aus Rußland beschrieben, aus Dänemark und England (London) gemeldet und mehrere Jahre hindurch in Prag gefunden; 1985 erstmals in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. ...smirnovi Zhantiev, 1973 |
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Oberseite ganz braun bis schwarz mit brauner oder schwarzer Behaarung. ...3 |
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#3 |
Jede Flügeldecken mit einem weißen Fleck. Bei Stücken, die die weiße Behaarung verloren haben, ist die Stelle in der Flügeldeckenmitte durch feinere, dichtere Punktierung markiert. ...4 |
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Oberseite ohne weiße Flecken. ...5 |
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#4 |
Halsschildbasis mit 3 weißen Schuppenhaarflecken sowie oft hinter der Schulterbeule weiß oder gelblich behaart [Abb.1]. Unterseite weißgrau bis gelbgrau behaart. Fühler [Abb.2], 2.- 8. Fühlerglied gelbrot, Tarsen meistens, oft auch die Schienen oder die ganzen Beine braun. ♀ plumper gebaut als das ♂. 3,5-6 mm. Überall häufig (Pelzkäfer). ...pellio (L., 1758) |
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Weiße Basalflecken am Halsschild und den Schultern fehlen. Unterseite braunschwarz behaart. Sonst pellio-ähnlich. Aus dem Kaukasus beschrieben, auch im Iran. In Mitteleuropa bisher aus der Südslowakei und Nordböhmen gemeldet. ...silvaticus Zhantiev |
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#5 |
Fühler 10-gliedrig, letztes Fühlerglied beim ♂ doppelt so lang wie die übrigen Glieder zusammen [Abb.3]. Schwarz, Ober - und Unterseite schwarz behaart [Abb.4]. Fühler bis auf die Endglieder und Beine rostrot [Abb.5]. 2,5 5,5 mm. Holarktisch; in Mitteleuropa im Süden und in der Mitte weit verbreitet, im Osten und Südosten nicht selten; Häufigkeit nach Norden abnehmend und dort und im Südwesten selten ...schaefferi (Hbst., 1792) |
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Fühler 11-gliedrig. Unterseite graubraun oder gelblichgrau behaart. Oberseite schwarz oder dunkelbraun, Behaarung braun oder schwarz. ...6 |
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#6 |
♂: Letztes höchstens 3x so lang wie die beiden vorhergehenden Glieder zusammen [Abb.6], Fühlerendglieder dunkel [Abb.7], Fühlerbasis und die Beine gelbbraun. 2,5-5,5 mm [Abb.8]. Kosmopolit; in Mitteleuropa fast überall, nur im Norden gebietsweise fehlend oder selten, sonst häufig und gelegentlich in Wohnungen und Warenlagern schädlich (piceus (Ol.) nec (Thunb.), megatoma (Fabr.)). - "Schwarzer Teppichkäfer". ...unicolor (Brahm, 1791) |
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Letztes Fühlerglied beim ♂ mindestens 4 x so lang wie die 2 vorhergehenden Glieder zusammen [Abb.9]. In beiden Geschlechtern Fühler und Beine gelb. Halsschildhinterrand meistens mit hellem Haarsaum. 2,5-5 mm. In der Paläarktis weit verbreitet; Ungarn, Italien, Schweiz; in Mitteleuropa bisher aus der Südslowakei und Österreich bekannt, vermutlich weiter verbreitet, oft synanthrop. (dalmatinus Küst., marginicollis Küst., longicornis Pic) ...brunneus Faldermann, 1835 |
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#7 |
Schwarz, nur Tarsen und Fühlergeißel manchmal heller. Oberseite mit zahlreichen kreideweißen Schuppenhaarflecken, von denen sich gewöhnlich 1 in den Halsschildhinterwinkel, 5 in einer Längsreihe neben der Naht und 4 zwischen dieser Reihe und dem Seitenrand befinden. 3,5 - 5,5 mm. Kaukasus, Südeuropa, südl. Nordeuropa, Mitteleuropa: Im Süden und Mitte verbreitet, aber ziemlich selten, im Norden nur verstreut und selten, gebietsweise fehlend. Die Larve entwickelt sich in hohlen Bäumen, vermutlich von Insektenresten. Käfer pollenfressend auf Blüten und blühendem Gesträuch. ...punctatus (Scop., 1772) |
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Flügeldecken rötlich oder rotbraun, Behaarung bindenförmig. ...8 |
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#8 |
Schwarz, Flügeldecken rotbraun. Fühlergeißel, Schienen und Tarsen braunrot. Halsschild an den Seiten weiß, sonst wie der Kopf rostrot, scheckig behaart; Flügeldecken schwarz behaart mit etwa 5 ± in Flecken aufgelösten Binden aus weißen Schuppenhaaren; zwischen diesen einzelne rötliche oder goldgelbe Haare eingemengt. 4,5- 5,5 mm. Diskontinuierlich über Südeuropa und das südliche Osteuropa vom Kaukasus bis Spanien verbreitet; in Mitteleuropa im Osten von Schlesien bis Masuren, westlich bis Thüringen und Oberfranken; daneben auch eine alte Fundangabe aus Schaffhausen. Entwickelt sich (ausschließlich?) in den Nestern von Solitärbienen und Hummeln. ...pantherinus (Ahr., 1814) |
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Braun, Flügeldecken mit 1, 2 oder 3 nicht unterbrochenen Querbinden aus hellen Haaren. ...9 |
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#9 |
Schwarz, Flügeldecken braun, Halsschildbasis, 3 gezackte Querbinden sowie ein Skutellar- und ein Apikalfleck auf den Flügeldecken dicht gelbgrau behaart. Die Flügeldecken können unter den Haarbinden heller braun oder hellrötlich sein. 3-4 mm. Südeuropa; häufig in Spanien und Südfrankreich; Elsass. In Mitteleuropa allenfalls eingeschleppt. ...trifasciatus (F.) |
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Braun, Fühler und Beine hell rotgelb. Flügeldecken nur mit einer gezackten Querbinde. Körper breiter als bei den anderen Arten der Gattung, ± kurzoval. ...10 |
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#10 |
Fühlerglieder stärker quer, die Keule kürzer als 1/3 der Fühlerlänge. Halsschild mit schwachem Mittellängseindruck im basalen Drittel. Die Flügeldeckenbinde steht auf allenfalls unwesentlich hellerem Untergrund als die übrigen Flügeldecken. Behaarung gröber, Körper etwas gedrungener. 4,3-5,9 mm. Als synanthroper Lästling aus Skandinavien beschrieben; neuerdings auch in Hamburg mehrfach in zentralbeheizten Wohnungen aufgetreten. ...woodroffei Halstead & Green, 1979 |
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Fühlerglieder schwach quer, die Keule von 1/3 der Gesamtlänge der Fühler; Halsschild ohne Eindruck. Flügeldeckenbinde hervorstechender und auf deutlich hellerem Grund als die restlichen Flügeldecken; Körper bei gleicher Größe etwas schlanker. Bei uns nur gelegentlich eingeschleppt (z.B. Hamburg), nicht eingebürgert. ...fasciatus (Thunb., 1795) |
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brunneus fasciatus pantherinus pellio punctatus schaefferi |
silvaticus smirnovi trifasciatus unicolor woodroffei |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 18.06.2013 - 17:09:59
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