Gattung Trechus: latus-Gruppe Carabidae - Trechinae - Trechini - Trechina - Trechus
  Von Arved Lompe (n. R. Jeannel)
Bitte Fehler und Ergänzungen an mailbox@lompe.de senden
Jeannel, R. (1927): Monographie des Trechinae - Tome II - L'Abeille Journal d'Entomolgie, 33:361
Jeannel, R. (1913): Description d'un Trechus nouveau des Alpes Maritimes (Col. Carabidae) - Bulletin de la Société Entomologique de France, 1913: 470-471
Schweiger, H. (1955): Die Artsystematik und Verbreitung der subalpinen Trechusarten der Ostalpen (Col., Carabidae) - Entomologische Blätter, 51: 144-181
Lompe, A. (2011): Ein neuer Trechus aus Rumänien (Coleoptera: Carabidae: Trechinae) - Nachrichtenblatt der Bayerischen Entomologen, 60(1/2):27-31. Lompe2011 Trechus pseudolatus.pdf
  Rücklaufender Streifen am Ende ohne Richtungswechsel in den 5. übergehend. Entgegen dem Jeanell'schen Bestimmungsschlüssel kommen abgeplattete und verbreiterte erste Hintertarsenglieder auch bei Vertretern anderer Gruppen vor.  
#1 Hinterschienen an der Außenseite ohne Zähnchen. Das 1. Glied der Hintertarsen abgeflacht, auf der Oberseite deutlich matt, chagriniert [Abb.1]; dies ist bei den ♂ stärker ausgeprägt als bei den ♀.

   ...2

TRECHUS PSEUDOLATUS
Abb.1
 
-- Hinterschienen mit einem Zähnchen an der Außenseite der Schienenspitzen [Abb.2]. 1. Tarsenglied der Hinterbeine normal drehrund, glänzend.

   ...3

TRECHUS GRANDIS
Abb.2
 
#2 Größere, etwas schlankere Art: 4,5-5,3 mm. Das 1. Glied der Hintertarsen doppelt so breit wie das 2. Glied [Abb.3] und a in [Abb.4], die Abflachung deutlich konkav und matt. Braunschwarz, Naht und Seitenrand der Flügeldecken ein wenig aufgehellt, Taster, Beine und Fühler hell, letztere zur Spitze etwas verdunkelt. Penis: [Abb.5] [Abb.6]. Östliches Mitteleuropa: Tatra, Ostkarpaten; hygrophile Waldart.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fontinalis Rybinski, 1900

TRECHUS FONTINALIS
Abb.3
TRECHUS HINTERTARSEN.GIF
Abb.4
TRECHUS FONTINALIS
Abb.5
TRE120.GIF
Abb.6
-- Etwas kleinere, mehr gedrungene Arten: 4-5 mm; Habitus [Abb.7]. 1. Gied der Hintertarsen schmäler, weniger als 1,5 x so breit wie das 2. [Abb.1], [Abb.8] und b in [Abb.4].

   ...2a

TRECHUS LATUS
Abb.7
TRECHUS PSEUDOLATUS
Abb.1
TRECHUS LATUS
Abb.8
 
#2a Mittelschienen von der Basis zum Ende innen gerade erweitert [Abb.9], in der Mitte nicht wadenförmig. Penis: [Abb.10] [Abb.11] [Abb.12]. Augen weniger gewölbt als bei fontinalis, dem er sonst sehr ähnelt. Ebenso gefärbt. 4-5 mm; Habitus [Abb.7]. Östliches Mitteleuropa: Beskiden, Karpaten, Hohe Tatra; Bihar-Gebirge. (grouvellei Jeannel)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...latus Putzeys, 1847


Bei der von Jeannel aus den französischen Meeralpen beschriebenen ssp. grouvellei handelt es sich mit Sicherheit um eine Fundortverwechslung; T. latus kommt in Westeuropa nicht vor. Ansonsten handelt sich bei dem von Jeannel beschriebenen Tier nur eine morphologische Variante.
TRECHUS LATUS
Abb.9
TRECHUS LATUS.JPG
Abb.10
TRE119
Abb.11
TRECHUS LATUS
Abb.12
-- Mittelschienen an der Innenseite in der Mitte etwas wadenförmig verdickt [Abb.13], d.h. in der Mitte breiter als an der schmalen Stelle vor dem Ende; beim ♂ meist deutlicher ausgeprägt. Aedoeagus [Abb.14] [Abb.15] (die Form der Parameren ist sehr variabel [Abb.16]), Endophallus [Abb.17]. Noch etwas gedrungener als latus, tiefschwarz [Abb.18]. 3,8-4,2 mm. Rumänien: Fagaras-Gebirge.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pseudolatus Lompe, 2011

TRECHUS PSEUDOLATUS
Abb.13
TRECHUS PSEUDOLATUS.JPG
Abb.14
TRECHUS PSEUDOLATUS
Abb.15
TRECHUS PSEUDOLATUS
Abb.16
TRECHUS PSEUDOLATUS
Abb.17
TRECHUS PSEUDOLATUS
Abb.18
#3 Penis: [Abb.19] [Abb.20], vor allem die Innenstrukturen beachten! Halsschild quer, die Seiten gerundet, mit ziemlich großen, scharf recht- oder spitzwinkligen Hinterecken. Flügeldecken breitoval mit gerundeten Seiten. Die inneren 3 Flügeldeckenstreifen tief, die folgenden nach außen schwächer werdend. Hinterschienen breit, flach, etwas S-förmig gebogen, besonders beim ♂ (a in [Abb.21]). Kärnten, Endemit der Koralpe. in der oberen Waldregion an Bachrieseln unter Steinen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...grandis Ganglb., 1891

TRECHUS GRANDIS.JPG
Abb.19
TRE121
Abb.20
TRECHUS HINTERSCHIENEN.GIF
Abb.21
 
-- Penis: [Abb.22] [Abb.23]; Halsschild etwas weniger quer, nach vorne meist schwächer verengt. Flügeldecken etwas tiefer gestreift. Hinterschienen schmäler, weniger stark gebogen. Ostalpen: Kärnten bis Slowenien.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...longicollis Meixner, 1912


Von dieser Art sind 3 Rassen beschrieben:
- Stammform: Kärnten, Seetaler Alpen (Zirbitzkogel)
- Kärnten, Saualpe: longicollis ssp.

   ...arcuatus Jeannel, 1927


- Slowenien, Bachergebirge: longicollis ssp.

   ...slovenicus Schweiger, 1950

TRECHUS LONGICOLLIS.JPG
Abb.22
TRE121A
Abb.23
  arcuatus
fontinalis
grandis
latus
longicollis
pseudolatus
slovenicus
     Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 15.12.2013 - 15:39:40
Copyright © 2013 Dr. Arved Lompe - All rights reserved