Gattung Trachys Fabr. Coleoptera - Polyphaga - Tarsen-5-5-5 - Buprestidae
  Von Arved Lompe (n. K.W. Harde) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Körper kurz, breit. Kopf im Halsschild versenkt. Fühler kurz, Glied 1 und 2 verdickt, Glied 3-6 kegelförmig, Glied 7 bis 11 3-eckig verbreitert, eine gesägte Keule bildend. Halsschild viel breiter als lang, nach vorn stark verengt. Flügeldecken nach hinten stark verengt, zusammen etwa ein Dreieck bildend. Die Larven minieren in den Blättern verschiedener Pflanzen. Trachys-Minen sind daran zu erkennen, daß am Beginn ein lackschwarzer Fleck vorhanden ist: die Kittmasse, mit dem das Ei bedeckt wurde. 20 Arten der Gattung in Europa; hier sind vorerst nur die für Mitteluropa relevanten Arten angeführt.  
#1 Flügeldecken mit stark vortretender Schulterbeule, die an der Basis nach innen von einem tiefen Eindruck begrenzt wird [Abb.1]. Stirn und Scheitel vertieft. Flügeldecken mit welligen Binden aus weißen Haaren, vor allem die hinteren gut ausgebildet; allerdings können sie leicht abgerieben werden. Prosternalplatte hinten verbreitert, die Seiten nach vorn fast parallel [Abb.2]. Färbung schwarz oder leicht violett [Abb.3], bei seltenen ab. auch Zweifarbigkeit: Flügeldecken blau, Halsschild violettrot oder Flügeldecken schwarz, Halsschild messingfarben bis rot-kupfrig. Aedoeagus [Abb.4]. 2,8-3,5 mm. Larve miniert in vielen verschiedenen, vor allem wolligen Laubbaumblättern; bevorzugt in Weiden. Von Europa bis zur Mandschurei; in Mitteleuropa überall und nicht selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...minutus (L., 1758)

TRACHYS MINUTUS
Abb.1
TRACHYS MINUTUS
Abb.2
TRACHYS MINUTUS
Abb.3
TRACHYS MINUTUS.JPG
Abb.4
-- Schulterbeule nicht als auffallender vorspringender Höcker ausgebildet, meist normal, mit nur einem leichten begrenzenden Eindruck nach innen. Flügeldecken ohne oder nur mit undeutlichen Binden aus weißen Haaren.

   ...2

 
#2 Sternite 2-4 neben dem Seitenrand ohne rinnenförmige Vertiefung, höchstens mit einem oberflächlichen Streifen. Flügeldeckenenden einzeln zugespitzt.

   ...2a

 
-- Sternite 2-4 neben dem Seitenrand und das 5. am Hinterrand mit einer sehr deutlichen tiefen Rinne [Abb.5]. Flügeldeckenenden zusammen abgerundet.

   ...3

TRACHYS SCROBICULATUS
Abb.5
 
#2a Deutlich zweifarbige Art; Halsschild schwarz oder kupfrig, Flügeldecken dunkelblau. Punkte des Halsschilds auch auf der Scheibe meist von einem ± geschlossenen feinen Ring umgeben. 5. Sternit am Außenrand von einer tiefen Rinne umgeben. Flügeldeckenenden einzeln zugespitzt (nur selten gerundet). Deutlich 2-farbig: Halsschild schwarz oder kupfrig, Flügeldecken dunkelblau. Prosternalplatte an den Seiten weitgehend parallel. Oberseite kahl. 2-3,5 mm. Larve in Blasenminen an  Dipsacaceae. Europa bis Kleinasien. In ganz Mitteleuropa, aber nur stellenweise und selten, nach Norden sehr selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...troglodytes Gyll., 1817

 
-- Einfarbig dunkelbronzene bis braunrote Art. Prosternalplatte im unteren Drittel verengt, nach vorne erweitert. Punkte auf der Scheibe des Halsschilds fast nie von ± geschlossenen ringförmigen Linien umgeben. 2,0-3,0 mm. Südosteuropa bis östliches Mitteleuropa, Slowakei, Burgenland. Die Larve miniert in  Convolvulus-Arten. puncticollis ssp.

   ...rectilineatus Abeille de Perrin, 1900

 
#3 Halsschild längs der Mitte mit einer Furche. Zweifarbig; Halsschild rötlich, golden, kupfrig schimmernd; Flügeldecken meist blau oder grün. Melanistische Tiere tragen auf der Stirn oder an den Körperseiten einen feurigen oder purpurnen Glanz. Unterseite dunkel, erzfarben. Prosternalplatte ähnlich wie bei minutus, nach hinten verbreitert, die Seiten nach vorn nahezu parallel [Abb.6]. Letztes Sternit ± deutlich eingeschnitten. Aedoeagus [Abb.7]. 2,25-3,8 mm. Larve miniert in  Malvaceae. Südeuropa, Nordafrika bis zum Kaukasus. Von Süden her vielleicht ins südliche Mitteleuropa eindringend. Die bisherigen Meldungen beruhen sicher auf Verwechslung mit troglotytes. (pygmaeus F., fabricii Schaef., coruscus Ponza)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...troglodytiformis Obenberger, 1918

TRACHYS FABRICII
Abb.6
TRACHYS FABRICII.JPG
Abb.7
-- Halsschild ohne Längsfurche. Dunkel, meist einfarbig, nur mäßig glänzend. Selten zweifarbig, aber ohne Farbgegensätze. Letztes Sternit gerundet.

   ...4

 
#4 Epistom deutlich plattenförmig von der Stirn abgesetzt. Stirn von oben gesehen deutlich vertieft, die Stirnfurche reicht aber nicht bis auf den Scheitel [Abb.8]. Oberseite kahl erscheinend, aber mit dunklen sehr kurzen Härchen [Abb.9]. Prosternalplatte in der Mitte verschmälert, nach hinten verbreitert, die Seiten nach vorn divergierend. Schwarz. 2,25-2,75 mm. Larve miniert in  Rosaceae. Süd- und Mitteleuropa, bei uns vor allem im Süden, neuerdings allerdings auch im Norden bei Hamburg. Nur stellenweise und selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fragariae Bris., 1874

TRACHYS FRAGARIAE
Abb.8
TRACHYS FRAGARIAE
Abb.9
-- Epistom nicht scharf in einer gekanteten Stufe abgesetzt. Die Stirn, von oben gesehen, kaum eingeschnitten. Flügeldecken deutlich hell behaart, die Behaarung kann in Querbinden angeordnet sein.

   ...5

 
#5 Klauen ohne Zähnchen an der Wurzel, einfach verbreitert. Prosternalplatte nach vorne und hinten gleich verbreitert. Flügeldecken mit 3 tomentartigen Haarbinden. Bronzefarben. 1,5-2,75 mm. Östliche Slowakei. Entwicklung in  Salvia pratensis,  Stachys recta und  Stachys maritima.

   ...quercicola Marseul, 1871

 
-- Klauen mit einem Zahn.

   ...6

 
#6 Flügeldeckenbehaarung in Querstreifen angeordnet. In die grauen Haare sind ab und zu rötliche Haare eingesprengt.

   ...7

 
-- Flügeldecken unregelmäßig gleichfarbig grau behaart [Abb.10], nicht in deutlichen Querstreifen. Behaarung stellenweise verdichtet, aber fast nie als Querstreifen ausgebildet.

   ...8

TRACHYS SCROBICULATUS
Abb.10
 
#7 Bronze- oder schwarz-bronzefarben. Scheitel vertieft. Prosternalplatte nach hinten nur schwach erweitert. 1,5-2,75 mm. Südliches Mitteleuropa bis Südosteuropa.

   ...problematicus Obenb., 1916

 
-- Flügeldecken schwarz mit bauem oder grünem Schein. Bewimperung am Außenrand der Hinterschienen stark reduziert. Grübchen auf den Episternen der Vorderbrust sehr ausgeprägt, nach vorne gut abgegrenzt. 3 mm. Auf  Marrubium vulgare und  Phlomis lychnitis lebend. Südwesteuropa bis Italien.

   ...goberti Gozis, 1889

 
#8 Prosternalplatte schmal, nach hinten plötzlich verbreitert, in der Mitte verengt. Scheitel flach. Oberseite nur sehr fein und kurz behaart, schwarz [Abb.10]. Klauenzähnchen groß. 1,5-2,5 mm. Süd- und Mitteleuropa Entwicklung in  Mentha aquatica, longifolia, pulegium, rotundifolia,  Calamintha nepeta und  Glechoma hederacea.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...scrobiculatus Kiesw., 1857

TRACHYS SCROBICULATUS
Abb.10
 
-- Prosternalplatte mehr parallel, vorne breiter und hinten schmäler, in der Mitte kaum eingeschnürt. Oberseite dichter und deutlicher behaart. Klauenzähnchen klein. 1,6-2,3 mm. Entwicklung an  Sanguisorba minor (=Poterium muricatum). Südfrankreich, Italien, Griechenland, Kroatien.

   ...lichtensteini Buysson, 1918

 
  fragariae
goberti
lichtensteini
minutus
problematicus
quercicola
rectilineatus
scrobiculatus
troglodytes
troglodytiformis
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Erstellt am: 20.06.2009
Letzte Aktualisierung: 19.07.2017 - 03:01:12