Gattung Simo Dejean (Homorhythmus Bedel) Curculionidae - Otiorhynchinae
  Von Arved Lompe (n. Reitter, Frieser)
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Reitter, E. (1913): Bestimmungstabellen der Otiorrhynchus-Arten mit ungezähnten Schenkeln aus der palaearktischen Fauna - Wiener Entomologische Zeitung, 32(2+3):25-118 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Reitter1913.pdf
  Von Otiorhynchus durch behaarte oder beschuppte Fühlergeißel verschieden. Körper gestreckt; Klauen an der Basis nicht verwachsen, Schenkel nicht gekeult. Oberseite sehr dicht mit groben, rundlichen Schuppen bedeckt und meistens auch beborstet, oft mit Kahlpunkten dazwischen. Flügeldecken mit ziemlich feinen Punktstreifen. Einem schlanken Otiorhynchus ähnlich. 10 Arten in Europa, davon 2 auch in Mitteleuropa. In der Tabelle nicht aufgeführt sind 2 Arten aus Italien:
Sizilien.

   ...grandis (Desbrochers, 1888)


Sardinien.

   ...ignoratus (A. Solari & F. Solari, 1922)

#1 Arten aus Mitteleuropa.

   ...2

 
-- Tabelle der europäischen Arten nach Reitter.

   ...3

 
#2 Dicht anliegend beschuppt, die Schuppen rund und manchmal schwach metallisch [Abb.1]. Zwischenräume der Flügeldecken mit kräftigen dunklen, an der Spitze gekrümmten Härchen reihig besetzt. Grundfärbung hell bräunlich. Vorderrand des Rüssels tief 3 eckig ausgeschnitten. Rüsselrücken viel schmaler als die Stirn zwischen den Augen, diese flach, kaum vortretend. Fühler stark verdickt. Halsschild kaum breiter als lang, vor der Mitte am breitesten. Scheibe mit tief eingestochenen Punkten. Flügeldecken langoval mit schmalen Streifen, die breiten Zwischenräume auf der Scheibe abgeflacht. Spermatheka: [Abb.2] [Abb.3]. 4-8,5 mm. Von Sibirien über Teile von Nordeuropa und über Mitteleuropa bis Frankreich verbreitet; in Mitteleuropa im ganzen Gebiet, aber nur stellenweise etwas häufiger. Polyphag an Laub- und Nadelhölzern.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...hirticornis (Hbst., 1795)

SIMO HIRTICORNIS
Abb.1
SIMO HIRTICORNIS
Abb.2
SIMO HIRTICORNIS
Abb.3
 
-- Wie der vorige aber Kopf und Rüssel breiter, die letzten vier Fühlergeißel-Glieder deutlich querer. Alle Merkmale ± variabel, daher sicherste Unterscheidung durch die Form der Spermatheca [Abb.4] [Abb.5]. 4,8-6,1 mm. Auf Gehölzen, vorwiegend Betula und Fagus-Arten. In Europa weit verbreitet In Mitteleuropa aus Frankreich, Dänemark, Polen, Schweiz, Osterreich, Slowakei und ganz Deutschland gemeldet. Käfer von V-VIII. Bionomie unbekannt.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...variegatus Bohemann, 1843

SIMO VARIEGATUS
Abb.4
SIMO VARIEGATUS
Abb.5
#3 Oberseite der Flügeldecken zwischen der Beschuppung ohne aufstehende Borsten oder nur mit feinen kurzen Härchen versehen, welche stark gekrümmt und nur gut im Profil zu sehen sind.

   ...4

 
-- Oberseite der Flügeldecken zwischen der Beschuppung mit abstehenden Borsten.

   ...10

 
#4 Glied 1 der Fühlergeißel ist deutlich länger als 2. Halsschildnach vorn stark verengt. Kopf und Rüssel bilden einen Konus, die Augen flach, nichtseitlich vorragend, Flügeldecken kurz eiförmig. Schwarz, Ober-seite dicht weiß oder gelblich, grob beschuppt, die Schüppchen manchmal zum Teil etwas metallisch, Körnchen dazwischen kaum erkennbar. 4-5 mm. Südfrankreich. (Peritelus subdepressus Rey.)

   ...platysomus (Seidlitz, 1866)

 
-- Glied 1 der Fühlergeißel so lang als 2 oder etwas kürzer. Halsschild nach vorn nicht konisch verengt.

   ...5

 
#5 Glied 1 der Fühlergeißel kaum dicker als 2.

   ...6

 
-- Glied 1 der Fühlergeißel verdickt, dicker als 2 und etwas kürzer als 2, die vorletzten Glieder quer, die Keule kurz eiförmig. Oberseite grau und braun fleckig beschuppt, die Flügeldecken mit deutlicheren gekrümmten Zwischenhärchen. 4,2-6,5 mm. Im gebirgigen Teil von Nord- und Mitteleuropa. Siehe hirticornis LZ    >>>2  
#6 Fühler und Schienen dünn, der Fühlerschaft nicht abstehend, sondern nur fast anliegend behaart, Halsschild schwach quer, mit der Spur eines Mittelkieles, Flügeldecken lang eiförmig, Körper sehr dicht, oben etwas fleckig, die Seiten. überall viel heller weiß beschuppt, die Schuppen manchmal zum Teil mit Erzschein. Sehr schlanke Art. 5 mm. Italien, Nizza, Frankreich, Balearen. (tenuicornis Schauf.)

   ...cremieri (Boheman, 1843)

 
-- Fühler und Schienen dick, robust gebaut, meist kurz borstig behaart, Halsschild ohne Kiel, Körper an den Seiten nicht viel heller beschuppt. Hierher einige sich sehr ähnliche Arten; alle sind dicht braun beschuppt, dazwischen meist mit grünen Schuppenflecken.

   ...7

 
#7 Rüssel mindestens so lang als breit, länger als der Kopf vom Vorderrand der Augen bis zum Vorderrand des Halsschildes, Flügeldecken äußerst gedrängt und gleichmäßig beschuppt, die Schuppen rundlich und ziemlich groß, normal.

   ...8

 
-- Rüssel breiter als lang, nicht länger als der Kopf vom Vorderrande der Augen bis zum Vorderrande des Halsschildes, die Pterygien schwach entwickelt, der Rüsselrücken samt der Stirne gerinnt, der erstere zwischen den Fühlern sehr wenig breiter als die Pterygien samt der Fühlergrube, Augen rund, flach, nicht vorstehend, Glied 2 der Fühlergeißel etwas länger als 1 und fast so lang als 3-5 zusammen, Glied 4-6 rundlich, fast quer, die Keule so lang als die 3 vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild quer, dicht und kräftig punktiert, Flügeldecken länglich eiförmig, mit etwas kleineren Schuppen, im Vergleich zu den vorhergehenden Arten dicht beschuppt aber nicht ganz den Untergrund verdeckend, die Schuppen dunkel und grau, fleckig gestellt, hinten auf dem 4., 6, und 8. Zwischenraum mit einigen hellen dichter beschuppten Makeln, die Börstchen zwischen der Beschuppung sehr kurz haarförmig, dunkel, kaum sichtbar. 7 mm. Sardinien: Monte Albo.

   ...ottonis (Reitter, 1913)

 
#8 Glied 2 der Fühlergeißel lang, länger als 3 und 4, fast solang als 3, 4 und 5 zusammen, die Keule so lang als die 3 vorhergehenden Glieder zusammen, der Schaft ziemlich lang und dicht, etwas geneigt behaart, auch die Schienen ringsum ähnlich mit Haaren bewimpert. Der Rüsselrücken zwischen den Fühlern im Bogen eingeengt, nach hinten kurz, divergierend und bald verflacht; der Rüssel reichlich so lang als breit, Augen groß, flach, rund; Flügeldecken am Rücken abgeflacht. 6-7,5 mm. Sizilien, Sardinien, Südfrankreich. (Peritelus nebrodensis Daniel i.l., P. grandis Desbr.)

   ...planidorsis (Seidlitz, 1866)

 
-- Glied 2 der Fühler weniger lang, nicht länger als 3 und 4 zusammen, der Rüsselrücken zwischen den Fühlern parallel oder nach hinten schwach divergierend und weiter verlängert, der Fühlerschaft und die Schienen nur sehr kurz, kaum ins Auge fallend behaart, die Flügeldecken flach gewölbt.

   ...9

 
#9 Rüssel mit seitlich erweiterten und gerundeten Pterygien, samt den letzteren so breit als der Kopf samt den Augen an dieser Stelle, der Rüsselrücken zwischen den Fühlern breiter als die seitlichen Pterygien. Die Börstchen der Oberseite auf den flachgewölbten Flügeldecken äußerst kurz, schuppenförmig, nur an der Spitze etwas länger und hier von der Seite, sichtbar. 6-8,5 mm. Sardinien. (Peritelus juniperi Desbr.)

   ...astragali (Stierlin, 1861)

 
-- Rüssel mit seitlich sehr schwach entwickelten Pterygien, nahezu parallel, samt den Pterygien nicht ganz so breit als der Kopf samt den Augen an dieser Stelle, der Rüsselrücken schmal, nicht breiter als die seitlichen Pterygien mit den Fühlergruben, oben bis auf die Stirne tief gerinnt, die Fühlerkeule eiförmig, nicht ganz so lang als die 3 vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild quer, tief punktiert, (sehr selten mit der Spur einer kurzen Schwiele), Flügeldecken lang oval, fast zylindrisch, flach gewölbt, mit angedeutetem, stumpfen Schulterwinkel, die Börstchen zwischen der Beschuppung kaum sichtbar. 7 mm. Sardinien: Capo Caccia. ?

   ...sardonius Reitter,1913

 
#10 Die Augen stehen ganz dorsal, die Seiten des Kopfes sind neben den Augen bei der Ansicht von oben sichtbar. Rüssel parallel, die Pterygien nicht entwickelt, Flügeldecken lang oval, in den flachen Zwischenräumen der feinen Punktstreifen mit einer feinen weißen Borstenreihe. Beschuppung hell, mit Erzglanz. Körper schlank. 4-5 mm. Im südöstlichen Frankreich: Nizza, Hyères, Provence.

   ...schoenherri (Boheman, 1843)

 
-- Die Augen sind oft ganz flach, aber sie stehen immer lateral, der Seitenrand des Kopfes ist neben ihnen von oben nicht sichtbar; die Beschuppung der Oberseite ist nicht metallisch. Der Rüsselrücken zwischen den Fühlern ist breiter als die oberständigen Fühlergruben. Glied 1 der Fühlergeißel ist verdickt, etwas dicker als 2. Körper größer, braun beschuppt und grau gescheckt, Flügeldecken oben abgeflacht. 7 mm. (setulifer Reitter, 1913) Siehe variegatus (Boheman, 1843) LZ    >>>2  
  astragali
cremieri
grandis
hirticornis
ignoratus
ottonis
planidorsis
platysomus
sardonius
schoenherri
variegatus
     Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 08.09.2016 - 19:27:23
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