Gattung: Platystethus Mannh. Coleoptera - Staphylinidae - Oxytelinae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse)
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Scheerpeltz (1955): Kol. Rdsch. 33:78 ff.
  Körperform mit Oxytelus und Aploderus übereinstimmend, von beiden Gattung durch das Fehlen von Eindrücken oder Längsfalten auf dem glatten gewölbten, nur mit einer einfachen vertieften Längslinie versehenen Halsschild verschieden. Oberseite schwarz, oft mit braunen Flügeldecken, Beine bräunlichrot, meist mit helleren Schienen und Tarsen. Oberseits kahle oder fast kahle Arten, die im Dünger oder Uferschlamm leben. Bei einigen Arten schwankt die Körpergröße stärker als im allgemeinen bei Staphyliniden üblich.  
#1 Kopf am Innenrand der Augen mit einer Längsfurche [Abb.1]. Untergrund der Flügeldecken glatt oder maschig chagriniert. Kopf vom Halse nicht durch eine kräftige Abschnürungsfurche abgegrenzt. Untergattung Platystethus s. str.

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PLATYSTETHUS NITENS
Abb.1
 
-- Kopf ohne Längsfurche am Innenrand der Augen. Untergrund der Flügeldecken bei unseren Arten längsrissig skulptiert. Kopf vom Halse furchenförmig abgeschnürt. Untergattung Pyctocraerus Thoms.

   ...2

 
#2 Die Mittelfurche des Halsschildes vollständig und kräftig [Abb.2], Kopf und Halsschild grob und ziemlich dicht punktiert, beim ♂ stärker entwickelt [Abb.3]. Flügeldecken kräftig Iängsrissig skulptiert, am Nahtwinkel abgerundet. 2,8-5 mm [Abb.4]. Überall gemein.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...arenarius (Fourcr., 1785)

PLATYSTETHUS ARENARIUS
Abb.2
PLATYSTETHUS ARENARIUS
Abb.3
PLATYSTETHUS ARENARIUS
Abb.4
 
-- Die Mittelfurche des Halsschildes schwach, zumindest nach hinten stark verkürzt. Kopf und Halsschild fein und nicht sehr dicht punktiert. Flügeldecken fein längsrissig skulptiert, etwa so lang wie der Halsschild, am Nahtwinkel rechtwinklig. Stücke mit längeren Flügeldecken und dunklen Beinen bilden die schlecht abgegrenzte a. freyi Ihss. 2-3 mm. In den höheren Lagen der Alpen, selten.

   ...laevis Märkel & Kiesenwetter, 1848

 
#3 Kopf, Halsschild und Flügeldecken zwischen den Punkten chagriniert, Kopf des ♂ mit 2 vorgestreckten Hörnern.

   ...4

 
-- Die Punktur des Kopfes und Halsschilds steht auf völlig glattem, glänzenden Grund [Abb.1].

   ...5

PLATYSTETHUS NITENS
Abb.1
 
#4 Flügeldecken wie der übrige Körper schwarz, die Punktur der nur matt glänzenden, stark chagrinierten Oberseite auf den Flügeldecken kaum erkennbar. 3-5 mm. Sehr verbreitet, aber viel seltener als cornutus.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...alutaceus Thoms., 1861

 
-- Schwarze Flügeldecken mit unscharf begrenzter braungelber Färbung, die Punktur der glänzenden Oberseite deutlich. 2,5-4 mm.

   ...4a

 
#4a Die schwarzen Flügeldecken mit unscharf begrenztem breitem Schrägband, das von der Schulter zum Nahtwinkel zieht. ♂ : Hinterrand des 7. Abdominalsternits breit und flach ausgerandet [Abb.5].

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...cornutus (Grav., 1802)

PLATYSTETHUS CORNUTUS
Abb.5
 
-- Mitte der schwarzen Flügeldecken mit rundem gelben Fleck, der ebenfalls unscharf begrenzt ist und der Naht und dem Hinterrand etwas stärker genähert ist als dem Seitenrand und der Basis. Der Fleck kann klein sein oder vergrößert und dann fast die ganzen Flügeldecken einnehmen. ♂ : Hinterrand des 7. Sternits ganz kurz, aber scharf eingedrückt; dieser Eindruck ist scharf halbkreisförmig begrenzt [Abb.6]. In Westeuropa verbreitet und nicht selten; 1978 im Rheinland (Neuss) in einem Formica-Nest gefunden, normalerweise aber an Feuchtstellen wie cornutus. Bei uns vielerorts sowie in der Tschechoslowakei nachgewiesen, wohl weit verbreitet, aber bisher nicht beachtet.

   ...degener Muls.Rey, 1879

PLATYSTETHUS DEGENER
Abb.6
 
#5 Kopf, Halsschild und Flügeldecken spärlich, aber rauh und abstehend behaart. Halsschild zwischen Mitte und Seitenrand mit grober, längsrunzelig verflossener Punktur. 2,5-3 mm. Mittleres und südliches Mitteleuropa.

   ...capito Heer, 1839

 
-- Kopf, Halsschild und Flügeldecken ohne oder mit kaum erkennbarer kurzer Behaarung. Die Punktur des Halsschilds nicht längsrunzelig verflossen

   ...6

 
#6 Flügeldecken am Hinterrand ungerandet. Kopfschild des ♂ mit 2 langen Dornen. 3,5-4 mm. Südöstliches und südwestliches Mitteleuropa, südliches Rheinland, Pfalz und Hessen, sehr selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...spinosus Er., 1840

 
-- Flügeldecken am Hinterrand deutlich gerandet [Abb.7], Kopfschild des ♂ höchstens mit kurzen Dörnchen, meist aber ohne Auszeichnung

   ...7

PLATYSTETHUS NITENSFLD.JPG
Abb.7
 
#7 Größere Art von 2,5-3 mm Länge. Schildchen jederseits niedergedrückt und mit einzelnen kräftigen Punkten; in der Mitte aufgewölbt und fast kielförmig gewulstet. Halsschild kräftig punktiert. Verbreitet aber selten.

   ...nodifrons Mannerheim, 1831

 
-- Kleinere Arten von 1,8-2,5 mm Länge. Halsschild weniger kräftig punktiert. Schildchen völlig eben, nur im Vorderwinkel mit einem Punkt [Abb.7].

   ...8

 
#8 Flügeldecken so lang wie der Halsschild [Abb.8], dem nodifrons außerordentlich ähnlich. Überall verbreitet, aber nicht häufig. Vorzugsweise an Wärmestellen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...nitens (Sahlb., 1832)

PLATYSTETHUS NITENS
Abb.8
 
-- Flügeldecken viel kürzer als der Halsschild, dieser mit recht feiner Mittelfurche. Neusiedler See, selten.

   ...luzei Bernh.

 
  alutaceus
arenarius
capito
cornutus
degener
laevis
luzei
nitens
nodifrons
spinosus
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Erstellt am: 31.03.2013
Letzte Aktualisierung: 07.11.2018 - 13:51:16