Gattung in ColKat anzeigen Gattung: Paratachys Casey, 1918 (Eotachys Jeannel, 1941) Carabidae - Trechinae - Bembidiini - Tachyina
  Von Arved Lompe (n. J. Coulon)
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  Coulon (2004) hat überzeugend dargelegt, daß Eotachys nicht synonym zu Paratachys sein kann.
Im Katalog der paläarktischen Coleopteren (Hrsg. Löbl & Smetana) betrachtet Kopecky Polyderis ebenfalls als eigene Gattung und teilt Tachys in die Untergattungen Paratachys und Tachys s.str..
Vigna Taglianti behandelt - in Kenntnis der Coulon'schen Arbeit - diesen Komplex in der 'Fauna Europaea' als 3 Gattungen, darunter die hier behandelten Tiere unter dem Namen Paratachys; im Rahmen des Gesamtkonzeptes folge ich hier dieser Auffassung.
Eine sehr schwierige Gattung, in der neuerdings mehrere Arten mit sehr diffizilen Unterschieden beschrieben wurden.
  In der Tabelle fehlen:
Habitus [Abb.1]. Aedoeagus [Abb.2]. Ich kenne die Art nicht; wohl ähnlich dem elongatulus. Naher Osten, Südosteuropa, nördlich bis Bulgarien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...pliginskii Solodovnikov, 2001

PARATACHYS PLIGINSKII HAB
Abb.1
PARATACHYS PLIGINSKII
Abb.2
#1 Kurze Tabelle der 3 mitteleuropäischen Arten (Bestimmung ohne Genitaluntersuchung möglich).

   ...20

 
-- Tabelle der europäischen Arten (Bestimmung zum Teil nur mit Genitaluntersuchung möglich).

   ...2


 
#2 Große Arten: 2,6-3,2 mm. Fühler lang, die mittleren Glieder mehr als doppelt so lang wie breit, besonders beim ♂. Flügeldecken hell mit unbestimmter dunkler Querbinde oder Fleck hinter der Mitte. Beim ♂ die beiden ersten Glieder der Vordertarsen erweitert.

   ...3

 
-- Kleine Arten: 1,8-2,5 mm. Fühler kürzer, die mittleren Glieder höchstens doppelt so lang wie breit. Flügeldecken ohne dunklere Stellen hinter der Mitte. Beim ♂ nur das erste Glied der Vordertarsen erweitert.

   ...5

 
#3 Augen schwach gewölbt, die Schläfen schräg. Fühlerglieder 3 x so lang wie breit. Halsschildseitenrand vor den rechtwinkligen Hinterecken deutlich ausgerandet. Flügeldecken flach gewölbt, mit stark irisierendem Schein [Abb.3]. Kopf normal dunkel, Flügeldecken mit einem dunklen Querband hinter der Mitte, das zur Naht hin verbreitert ist. Aedoeagus [Abb.4] [Abb.5]. 2,8-3,2 mm. An sumpfigen Stellen unter Steinen und Genist, auch an Brackwasser. Südeuropa, südöstliches Mitteleuropa, nordwestlich bis Sachsen, Böhmen und Mähren.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...fulvicollis (Dej., 1831)

PARATACHYS FULVICOLLIS
Abb.3
EOTACHYS FULVICOLLIS
Abb.4
PARATACHYS FULVICOLLIS
Abb.5
 
-- Augen groß und stark gewölbt, die Schläfen quer. Fühlerglieder kürzer, weniger als 3 x so lang wie breit. Flügeldecken nicht oder nur schwach irisierend.

   ...4

 
#4 Gedrungene, stark gewölbte Art. Schläfen sehr kurz und sehr stark quer. Halsschild deutlich quer mit stark verrundeten Seiten, vor den rechtwinkligen Hinterecken schwach ausgerandet. Flügeldecken etwa in der Mitte am breitesten. Kopf schwarzbraun, Halsschild und Flügeldecken hell rot-orange, letztere hinter der Mitte mit einem dunklen Querband schräg von den Seiten zur Spitze. Aedoeagus [Abb.6]. 2,6 mm. Isreal, Ägypten; sonst China, Indien.

     ...fasciatus Motschulsky, 1851

EOTACHYS FASCIATUS
Abb.6
 
-- Länger und schmaler. Halsschild quer, Seiten deutlich gerundet, vor den Hinterwinkeln nicht oder kaum ausgerandet, diese annähernd rechtwinklig, an der Spitze etwas verrundet. Flügeldecken im hinteren Drittel parallelseitig. Hell rotbraun, der Kopf dunkler, Flügeldecken hinter der Mitte mit einem dunklen Querband. Aedoeagus [Abb.7]. 2,5-2,8 mm. Kanarische Inseln, aber auch aus Ägypten gemeldet.

     ...fortunatus (Machado, 1989)

EOTACHYS FORTUNATUS
Abb.7
 
#5 Halsschildhinterwinkel deutlich stumpf (>110°) und meist mit wenig scharfer oder sogar abgerundeter Ecke [Abb.8].

   ...6

PARATACHYS BISTRIATUS
Abb.8
 
-- Halsschildhinterwinkel wenig stumpf (<100°) oder recht- bis sogar etwas spitzwinklig [Abb.9], manchmal sehr stumpf, aber immer mit scharfer Ecke [Abb.10].

   ...13


Dieses Merkmal ist manchmal sehr schwer zu beurteilen, es kann auch bei den Geschlechtern unterschiedlich sein (kabylianus); im Zweifelsfall sind beide Alternativen zu verfolgen!
PARATACHYS MICROS
Abb.9
PARATACHYS ELONGATULUS
Abb.10
#6 Halsschild vor der Basis nicht oder wenig ausgeschweift, Halsschildbasis an den Seiten stark angeschrägt, die Hinterwinkel daher sehr stumpf (> 120°).

   ...7

 
-- Halsschild vor der Basis sichtbar ausgeschweift [Abb.11], die Basis oft an den Seiten weniger stark abgeschrägt und die Hinterwinkel dann weniger stumpf (110-115°).

   ...8

PARATACHYS KABYLIANUS
Abb.11
 
#7 Rotbraun, Flügeldecken lang und parallel mit je 2 sichtbaren Streifen, ausnahmsweise mit 3; geflügelt. Aedoeagus [Abb.12]. Nordafrika.

     ...simulator Coulon, 2004


Hierher könnte man auch bei Exemplaren von elongatulus mit sehr stumpfen Hinterwinkeln gelangen.Diese Art ist aber an den sehr gestreckten Flügeldecken und im ♂ Geschlecht eindeutig am Genital zu unterscheiden [Abb.13]. Siehe LZ    >>>13
EOTACHYS SIMULATOR
Abb.12
EOTACHYS ELONGATULUS
Abb.13
= Pechbraun, Flügeldecken kurz und seitlich gerundet, mit je 4-5 sichtbaren Streifen, ungeflügelt. Aedoeagus [Abb.14]. Türkei: Side.

     ...trechoderus Coulon, 2004

EOTACHYS TRECHODERUS
Abb.14
 
-- Anders.

   ...8

 
#8 Jede Flügeldecke mit 2 deutlichen Streifen, ein 3. und 4. stellenweise angedeutet. Aedoeagus [Abb.15]. Im Süden von Marokko. simulator ssp.

     ...rifensis Coulon, 2004

EOTACHYS RIFENSIS
Abb.15
 
-- Auf jeder Flügeldecke deutlich mehr als 2 Streifen.

   ...9

 
#9 Fühlerglieder lang, mindestens 1,7 x so lang wie breit [Abb.16]. Flügeldecken mit je 3-4 sichtbaren Streifen. Parameren mit 3 Endborsten.

   ...10

PARATACHYS BISTRIATUS
Abb.16
 
-- Fühlerglieder kurz und gedrungen, 1,4-1,6 x länger als breit. Flügeldecken mit je 3 Streifen. Parameren mit 2 endständigen Borsten. Die Augen immer nur flach gewölbt.

   ...12

 
#10 Ungeflügelt.

   ...10a

 
-- Geflügelt.

   ...11

 
#10a Die Augen sehr flach. Auf den Flügeldecken 3-4 Streifen sichtbar [Abb.17]. Aedoeagus [Abb.18] [Abb.19] [Abb.20]. Kleiner: 1,8-2,04 mm. Frankreich, Italien, Spanien, Nordafrika.

Meldungen in Google Earth anzeigen     ...kabylianus (Puel, 1935)

PARATACHYS KABYLIANUS
Abb.17
EOTACHYS KABYLIANUS
Abb.18
PARATACHYS KABYLIANUS
Abb.19
TACHYS KABYLIANUS
Abb.20
-- Augen leicht konvex, Schläfen fast nicht vorhanden. Kopf mit netzartiger Mikroskulptur. Fühlerglieder vom zweiten an und die Kiefertaster verdunkelt. Halsschild quer, vor den Hinterwinkeln ausgerandet, letztere stumpf. Flügeldecken mit abgerundeten Seiten, etwas breiter im hinteren Drittel. Streifen sehr verloschen, der erste ein wenig stärker eingedrückt, der zweite eher oberflächlich, die folgenden kaum sichtbar, die Oberfläche dadurch glatt. Ungeflügelt. Hell rotbraun gefärbt. 2,1 mm. Sehr ähnlich kabylianus, aber mit sehr viel schwächeren Flügeldeckenstreifen. Nur der Typus (1♀) bekannt; Syrien. Spec.prop.?

     ...suturifer Reitter, 1884

 
#11 Flügeldecken im hinteren Drittel verbreitert. Etwas dunkler braun [Abb.21], das Nahtintervall oft deutlich heller; Tiere aus Mitteleuropa sind sehr dunkel, fast schwarz [Abb.22]. Der Winkel der Halsschildhinterecken stumpfer, >110°, die Seiten davor schwach konkav [Abb.8]. Flügeldecken an der Spitze stärker gewölbt. Das 1 Glied der Mitteltarsen deutlich länger als das 2.+3. zusammen. 1,3-2,5 mm. Aedoeagus [Abb.23] [Abb.24]. Vom südlichen Nordeuropa bis Nordafrika, Kanaren, Kleinasien und Kaukasus, östlich bis zum Ural. In Mitteleuropa nach Norden und Osten selten. Fast ausschließlich an Ufern fließender Gewässer.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...bistriatus (Duft., 1812)


PARATACHYS BISTRIATUS
Abb.21
PARATACHYS BISTRIATUS
Abb.22
PARATACHYS BISTRIATUS
Abb.8
EOTACHYS BISTRIATUS
Abb.23
PARATACHYS BISTRIATUS2
Abb.24
 
= Dem bistriatus sehr ähnlich ist eine weitere Art, die aus dem Nahen Osten beschrieben, 2013 aber auch im Hochwassergenist der Aller bei Rethem erstmals in Europa gefunden wurde [Abb.25]: Flügeldecken groß, nach hinten etwas verbreitert. Gleichmäßig hellrot, nur der Kopf mitunter dunkler. Körperanhänge gelb, Fühlerglieder 3-11 verdunkelt. Kopf relativ klein, die Augen eher klein, aber nur wenig gewölbt vorstehend. Halsschild verhältnismäßig klein, mäßig quer (Breite/Länge = 1,36 bis 1,41), Seiten regelmäßig nach hinten verengt und vor der Basis etwas ausgebuchtet; Hinterecken etwas stumpfwinkelig, aber schärfer als bei bistriatus. Aedoeagus [Abb.26] [Abb.27] [Abb.28]. 2-2,16 mm. Türkei, Iran, Niedersachsen, Niederösterreich.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...mirandus Coulon & Wrase, 2009


Funde aus Europa: Niedersachen, Aller bei Rethem (Hochwasser); Niedersachsen, Leineufer bei Empede (Bodenfalle); Niederösterreich, Donauufer bei Stopfenreuth (Hochwasser); soll im Rheinland auch am Licht gefangen worden sein; ich habe aber noch keine Belege gesehen.
Von hell gefärbtenbistriatus ohne Genitaluntersuchung nicht sicher zu trennen. Unterscheidet sich von dem ähnlich gefärbten micros durch seine nach hinten erweiterten Flügeldecken (bei micros sind sie weniger deutlich nach hinten erweitert, oval), seinen weniger queren und entsprechend kleineren Halsschild mit stumpfen Hinterecken sowie die Farbe: micros ist in der Regel gelb oder bräunlich gelb lehmfarben aber niemals rot-orange.
PARATACHYS MIRANDUS
Abb.25
PARATACHYS MIRANDUS
Abb.26
PARATACHYS MIRANDUS
Abb.27
PARATACHYS MIRANDUS2
Abb.28
= Aus England ist eine weitere Art bekannt, deren Zuordnung noch nicht geklärt ist (Hammond l.c.). Vielleicht Synonym zu obtusiusculus LZ    >>>12 Von bistriatus durch kompaktere Fühlerglieder und gröbere Mikroskulptur auf Halsschild und Flügeldecken zu unterscheiden. Das 1 Glied der Mitteltarsen nur wenig länger als das 2.+3. Glied. Adoeagus zur Spitze schlanker und davor leicht eingeschnürt [Abb.29]. Aus England von einer Fundstelle in wenigen Exemplaren bekannt, aber bis in neuerer Zeit nachgewiesen; Irland?

     ...edmondsi Moore, 1956


PARATACHYS EDMONDSI
Abb.29
 
-- Hierher noch eine weitere Art: 2,1-2,3 mm. Aedoeagus [Abb.30]. Nordafrika, Kanarische Inseln.

     ...pallorus (Kopecky, 2003)
(=pallidulus Antoine)


Coulon (2004) hält pallidulus für ein Synonym von bistriatus (ohne pallorus zu diskutieren, dessen Beschreibung er vielleicht nicht kannte). Die Beschreibung von pallidulus und die Anmerkungen von Machado siehe LZ

   ...22


PARATACHYS PALLORUS
Abb.30
 
#12 Geflügelt; vorletztes Glied der Kiefertaster normal länglich [Abb.31]. Augen klein, wenig gewölbt, Schläfen kaum ausgebildet, schräg. Fühlerglieder kurz, ca. 1,5-1,6 (orig. 1,3-1,4) x so lang wie breit. Halsschildseiten vor der Basis ausgerandet, die Hinterwinkel stumpf mit ziemlich scharfen Ecken. Flügeldecken lang, etwas parallel, nach hinten wenig verbreitert, wenig gewölbt; die beiden inneren Streifen deutlich, der 3. kaum sichtbar. Rotbraun mit helleren Extremitäten. Aedoeagus relativ lang und gestreckt [Abb.32] [Abb.33]. 1,84-1,95 mm. Frankreich, Spanien.

Meldungen in Google Earth anzeigen     ...vandeli (Mateu & Colas, 1954)

PARATACHYS VANDELI
Abb.31
EOTACHYS VANDELI
Abb.32
PARATACHYS VANDELI
Abb.33
 
-- Flügellos oder seltener brachypter; vorletztes Glied der Kiefertaster kurz und gedrungen [Abb.34]. Augen klein, Schläfen kaum vorhanden. Fühlerglieder kurz und gedrungen, ca. 1,5 (orig. 1,4) x so lang wie breit. Halsschld klein, die Seiten vor der Basis ausgerandet mit stumpfen, verrundeten Hinterwinkeln. Flügeldecken oval, gedrungen und ziemlich gewölbt; 2 Streifen sichtbar. Aedoeagus kurz und gedrungen [Abb.35] [Abb.36]. 1,7-1,84 mm. Frankreich, Spanien Portugal, Marokko, Madeira.

Meldungen in Google Earth anzeigen     ...obtusiusculus (Jeannel, 1941)
(=otini Antoine)
(=edmondsi Moore? siehe LZ    >>>11)

PARATACHYS OBTUSIUSCULUS
Abb.34
EOTACHYS OTINI
Abb.35
PARATACHYS OBTUSIUSCULUS
Abb.36
 
#13 Dunkelbraun bis pechbraun, Flügeldecken zur Spitze etwas aufgehellt [Abb.37]. Flügeldecken gestreckt oval, seitlich gleichmäßig gerundet. Aedoeagus von sehr charakteristischer Gestalt: Linke (große) Paramere zum Ende stetig verschmälert, lang dreieckig zugespitzt, ohne auffällige blattartige Aufweitung und in sich kaum verdreht; der Medianlobus langgestreckt mit ganz gerader Unterseite und stark nach unten abgebogenem Basalbulbus [Abb.13] [Abb.38]. 2,1-2,3 mm. Westliches Mittelmeergebiet.

Meldungen in Google Earth anzeigen     ...elongatulus Dejean, 1831


Hellere Tiere mit sehr stumpfen Halsschildhinterwinkeln kommen vor, das ♂ Genital ist aber unverwechselbar.
PARATACHYS ELONGATULUS
Abb.37
EOTACHYS ELONGATULUS
Abb.13
PARATACHYS ELONGATULUS
Abb.38
 
-- Zumindest die Flügeldecken hell, gelb, rot oder lehmfarben bis hellbraun, andernfalls abweichender Genitalbau.

   ...14

 
#14 Vorderkörper dunkler braun, Hinterwinkel des Halsschilds mit scharfer Spitze [Abb.39]; Flügeldecken parallel und relativ schmal, jeweils 3-4 Streifen sichtbar, der 5. angedeutet. Aedoeagus [Abb.40], identisch mit dem des jeannei. 1,9-2,15 mm. Nordtürkei, Kaukasus.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...transcaucasicus Coulon, 2004


Von transcaucasicus durch die weniger kontrastreiche, nicht deutlich zweifarbige, dunklere Färbung und vor allem durch sehr konvexe und halbkugelförmig vorstehende Augen verschieden [Abb.41]. Der Aedoeagus [Abb.42] ist identisch mit dem der Stammform. Israel. ssp.

Meldungen in Google Earth anzeigen     ...palaestinus Coulon & Wrase, 2009


Dieses Taxon unterscheidet sich von bistriatus durch den Habitus, die parallelen Flügeldecken, seine Farbe und die sklerotisierten Teile des Endophallus.
Es unterscheidet sich von pliginskii durch seine geringere Größe, die stärker stumpfwinkligen Hinterecken des Halsschilds, dunklere Färbung und den Aedoeagus.
PARATACHYS TRANSCAUCASICUS
Abb.39
EOTACHYS TRANSCAUCASICUS
Abb.40
PARATACHYS PALAESTINUS
Abb.41
PARATACHYS PALAESTINUS
Abb.42
-- Einfarbig, der Kopf etwas dunkler aber nicht braun.

   ...15

 
#15 Halsschild etwas quer, die Seiten vor der Basis deutlich und kurz ausgerandet, die Hinterecken rechtwinkelig.

   ...16

 
-- Halsschild weniger quer, die Hinterwinkel immer stumpfer (100-105°), Flügeldecken seitlich gerundet.

   ...17

 
#16 Flügeldecken lang und schmal, mit parallelen Seiten. Augen flach, Schläfen sehr schräg. Aedoeagus [Abb.43]. Südwesteuropa, Marokko.

     ...lusciosus (Antoine, 1944)

EOTACHYS LUSCIOSUS
Abb.43
 
-- Flügeldecken seitlich leicht gerundet, Halsschild breiter. Augen ein wenig mehr konvex. Aedoeagus [Abb.44]. Vorderer Orient.

     ...jeannei Coulon, 2004

EOTACHYS JEANNEI
Abb.44
 
#17 Größere Art: 2,2-2,4 mm. Flügeldecken flach und relativ breit, 1,6-1,7 x so lang wie breit, mit leicht gerundeten Seiten und 4-6 deutlichen Streifen. Die Augen deutlich vorstehend. Fühlerglieder gestreckt, 2 x so lang wie breit. Hell gelbbraun, die Fühler nicht deutlich angedunkelt. Aedoeagus [Abb.45] [Abb.46]. 2,1-2,15 mm. Naher Osten bis Südosteuropa: Ungarn. Rumänien, Slowakei.

Meldungen in Google Earth anzeigen     ...turkestanicus (Csiki, 1928)

EOTACHYS TURKESTANICUS
Abb.45
PARATACHYS TURKESTANICUS
Abb.46
-- Kleinere Arten, weniger breit, die Augen weniger vorstehend und die Fühlerglieder kürzer, 1,4-1,7 x so lang wie breit. Hell gelbbraun bis bräunlich, die Fühler mitunter angedunkelt.

   ...18

 
#18 Halsschildhinterecken etwas stumpfwinklig und die Seiten davor flacher ausgerandet [Abb.9]. Gelbbraun, das Nahtintervall nicht deutlich heller. Flügeldecken an der Spitze flach, mit 3 Streifen und deutlich irisierendem Schein [Abb.47]. Fühler zur Spitze deutlich verdunkelt. 1,9-2,4 mm. Aedoeagus [Abb.48] [Abb.49] [Abb.50]. Süd- und Mitteleuropa, in Mitteleuropa meist selten. Auf Sand- und Kiesbänken unter feuchten Steinen und Genist, aber auch in Ziegeleien, Sümpfen und Wäldern. Ganz Europa, ohne Skandinavien.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...micros (Fisch.-W., 1828)


Nach den Abbildungen bei Coulon & Wrase (2009) hat micros eine schlanke, dreieckige Paramere [Abb.49]; diese Darstellung ist - weil vermutlich in Seitenansicht gezeichnet - irreführend.
PARATACHYS MICROS
Abb.9
PARATACHYS MICROS
Abb.47
EOTACHYS MICROS
Abb.48
PARATACHYS MICROS
Abb.49
PARATACHYS MICROS
Abb.50
 
-- Aedoeagus anders geformt.

   ...19

 
#19 Aedoeagus wie bei lusciosus [Abb.51]. Art aus dem westlichen Nordafrika.

     ...pseudolusciosus Coulon, 2004

EOTACHYS PSEUDOLUSCIOSUS
Abb.51
 
-- Halsschildhinterecken fast rechtwinklig, die Seiten davor stärker konkav [Abb.52] [Abb.53]. Braungelb mit dunklerem Kopf. Fühlerglieder mit Ausnahme des Basalglieds dunkel. Flügeldecken mit 4 deutlichen Streifen und schwachem irisierenden Schein. Aedoeagus wie bei bistriatus [Abb.54]. Um 2,1 mm. In montanen Bereichen auf Zypern; endemisch ?

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...cyprius Coulon, 2004

PARATACHYS CYPRIUS
Abb.52
PARATACHYS CYPRIUS
Abb.53
PARATACHYS CYPRIUS
Abb.54
 
#20 Fühler lang, 8.-10. Fühlerglied deutlich über doppelt so lang wie breit, besonders beim ♂. Hellbraun, meist mit schwacher, unbestimmt dunklerer Querbinde hinter der Flügeldeckenmitte [Abb.3]. ♂ mit 2 erweiterten Basalgliedern an den Vordertarsen. Im Durchschnitt größer, 2,5-3,2 mm. Südeuropa, südöstliches Mitteleuropa, nordwestlich bis Sachsen, Böhmen und Mähren. An sumpfigen Stellen unter Steinen und Genist, gern auch an Brackwasser. Siehe fulvicollis LZ    >>>3
PARATACHYS FULVICOLLIS
Abb.3
 
-- Fühler mäßig lang, 8.-10. Fühlerglied nicht doppelt so lang wie breit. Ohne dunklere Querbinde hinter der Flügeldeckenmitte. Beim ♂ nur das erste Vordertarsenglied erweitert.

   ...21

 
#21 Halsschildhinterwinkel stumpfer, etwa 110°, die Seiten davor meist nur schwach konkav [Abb.8], die Ecke selbst deutlich abgerundet abgerundet. Etwas dunkler braun [Abb.21], das Nahtintervall oft deutlich heller. Aedoeagus [Abb.24]. Vom südlichen Nordeuropa bis Nordafrika, Kanaren, Kleinasien und Kaukasus, östlich bis zum Ural. In Mitteleuropa nach Norden und Osten selten. Fast ausschließlich an Ufern fließender Gewässer. Siehe bistriatus und mirandus LZ    >>>11
PARATACHYS BISTRIATUS
Abb.8
PARATACHYS BISTRIATUS
Abb.21
PARATACHYS BISTRIATUS2
Abb.24
 
-- Halsschildhinterwinkel weniger stumpf, etwa 100°, scharf, die Seiten davor stärker konkav [Abb.9], die Ecke selbst ziemlich spitz Gelbbraun [Abb.47], das Nahtintervall nicht deutlich heller. Aedoeagus [Abb.50]. 1,9-2,4 mm. Süd- und Mitteleuropa, in Mitteleuropa meist selten. Auf Sand- und Kiesbänken unter feuchten Steinen und Genist, aber auch in Ziegeleien, Sümpfen und Wäldern. Siehe micros LZ    >>>18
PARATACHYS MICROS
Abb.9
PARATACHYS MICROS
Abb.47
PARATACHYS MICROS
Abb.50
 
#22 Beschreibung von pallidulus (Übersetzung aus Machado, 1992):
"Länge 2,1 bis 2,3 mm, klein, länglich-gestreckt, Farbe bräunlich-beige, manchmal der Halsschild rötlich, Kopf verdunkelt außer Clypeus und Labrum; Vorderrand des Halsschilds und ein dreieckiger Basalfleck auf den Flügeldecken dunkel; Fühler allmählich vom 4. Gied an verdunkelt; Glieder 7-10 kurz (Länge / Breite = 1,5). Augen mittelgroß (4 x so lang als die Schläfen), flach gewölbt, Schläfen kurz, schräg. Halsschild sehr quer, etwas herzförmig mit einer Ausrandung vor der Basis, die hinteren Winkel stumpf (120 °), aber scharf. Flügeldecken gewölbt, die Schultern gerundet, fünf Streifen erkennbar, der 1. und 2. vollständig, der 3. bis 5. nur schwach erkennbar, Diskalporen am 4 Streifen, rücklaufender Streif geht in weitem Bogen nach vorne. Beim Männchen das erste Glied der vorderen Tarsen erweitert. Geflügelt.
Anmerkung:
Die kanarische Population dieses Paratachys Casey (= Eotachys Jeannel; F Lafer, 1989) wurde sowohl als T. bistriatus Dufts. als auch als T. micros Fisch. interpretiert. Magistretti (1965 S. 179) sagte im Zusammenhang mit bistriatus in der "Flora d'Italia", daß die Form der Kanaren und Madeiras eine andere Art sein sollte, was vernünftig scheint, da keine von beiden in NW Afrika lebt wo sie mit anderen Taxa konfundiert wurden (s. Antoine, 1943 und Koch, 1956).
Verglichen mit Populationen von T micros Fisch. von Malta und Rom (det. Netolitsky, BM). haben die kanarischen Individuen immer weniger hervortretende Augen, die hinteren Winkel des Halsschilds sind stumpfer, die Ecke weniger scharf und die Ausrandung vor der Basis ist weniger ausgeprägt. Die T. micros von den Azoren (57 Exx von Agualva, Terceira) sind im Ganzen dunkler, während die kanarischen Individuen hellen Körper und dunklen Kopf haben, wie seinerzeit Wollaston (1864) hervorhob. Diese Farbe entspricht der var. T. micros luridus Rey (sub. gregarius Chaud.), aber die Untersuchung des Aedoeagus macht eine Verwechslung unmöglich, da die große Paramere drei terminale Borsten trägt die bei dieser Spezies parallel sind.
Verglichen mit Exemplaren von T. bistriatus Dft. aus der Tschechoslowakei (det. Netolitsky, BM.) haben die kanarischen Tiere kleinere Augen, deutlichere Netzung des Kopfes, weniger deutlich sichtbare, aber immer zahlreichere Streifen, die Basis der Flügeldecken ist mehr gerade und letztere schmal und mehr parallel. Die Paramere bei bistriatus hat nur zwei terminale Borsten die divergent sind (Jeannel, 1941 Abb. 169B).
Im Naturhistorischen Museum in Paris ist syntypisches Material von T. lusciosus Ant. und T. pallidulus Ant., deren Originalbeschreibungen (Antoine, 1943) auf die kanarischen Formen passen. Erstere ist eine sehr viel schmälere Art mit flacheren und kleineren Augen, während die Kotype von pallidulus recht gut mit dem kanarischen Material übereinstimmt.
Meine (Machados) Exemplare sind vielleicht ein wenig robuster und etwas heller und der Kopf ist fast stets verdunkelt. Die beiden Exemplare von Antoine in Paris sind ♀, aber nach der Abbildung des Autors in einer späteren Arbeit (Antoine, 1955, Abb.. 23 b) ist davon auszugehen, dass die Aedoeagi identisch sind, zumindest in Bezug auf die Beborstung der linken Paramere. Sie besteht aus zwei terminalen und einer praeapikal divergenten, mehr zurückgezogen Borste. Antoines Zeichnung ist in Bezug auf die Sklerite des Innensacksacks nicht sehr präzise und es könnte möglicherweise in dieser Beziehung Unterschiede geben.
Aus zeitlichen Gründen und mangels Vergleich mit anderem kontinentalen Material ordne ich (Machado !) das kanarische Material ohne nähere Begründung T. pallidulus Ant. zu. Die obige Diagnose basiert nur auf Exemplaren der kanarischen Inseln."

 
  bistriatus
cyprius
edmondsi
elongatulus
fasciatus
fortunatus
fulvicollis
jeannei
kabylianus
lusciosus
micros
mirandus
obtusiusculus
palaestinus
pallorus
pliginskii
pseudolusciosus
rifensis
simulator
suturifer
transcaucasicus
trechoderus
turkestanicus
vandeli
Coulon, J. (2004): Taxonomie des Eotachys de la région paléarctique occidentale. Description de sept taxons nouveaux (Coleoptera, Carabidae, Trechinae, Bembidiini). - Nouvelle Revue d'Entomologie (N. S.), 21(1):65-93. Private Datei: F:\Taxa\coleo\scans\Coulon2004 Eotachys.pdf
Coulon, J. & Wrase, D. (2009 ): Tachyini nouveaux ou peu connus du bassin méditerranéen oriental et du Proche et Moyen-Orient. Porotachys ottomanus Schweiger, 1968 nouveau pour la faune d'Europe (Coleoptera, Trechidae, Bembidiinae). - Nouvelle Revue d'Entomologie, 25(2):183-192 Private Datei: F:\Taxa\coleo\scans\Coulon&Wrase2009.pdf
Machado, A. (1992 ): Carabidos de los Islas Canarias. - Institutos de Estudios Canarias Private Datei: F:\Taxa\coleo\scans\Machado1992 Carabidae Kanaren.tif
Solodovnikov , I. (2001): The species of ground beetles of the tribus Tachyini (Coleoptera: Carabideae) from the Crimean peninsula - Baltic Journal of Coleopterology., 1 (1-2): 31-35
Hammond, P. (2002): UK tachyine beetles (Coleoptera: Carabidae) with special reference to the status of Tachys edmondsi Moore - English Nature Research Reports No. 465 "Hammond2002 Paratachys edmondsi"
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 12.10.2022 - 13:40:45
Mit Determin Version 4.2.136-2 von Arved Lompe
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