Gattung: Lasioderma Steph. Coleoptera - Teredilia - Anobiidae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, E. Reitter)
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Reitter, E. (1901): Byrrhidae (Anobiidae) und Cioidae. in: Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren, Hrsg. E. Reitter, 47:3-64, E. Reitter, Paskau (Troppau), Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Reitter-Best-Tab-Heft47 Anobiidae Cioidae.pdf
Toskina, I.N. (2011): New Species of the Genus Lasioderma (Coleoptera, Anobiidae) from Crimea and the Caucasus - Vestnik zoologii, 45(3):e-1-e-13 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Toskina2011 Lasioderma.pdf
  Körper rundlich- oder länglichoval, stark gewälbt, äußerst fein punktiert und sehr fein, oft nur staubartig behaart, Flügeldecken ohne Punktstreifen oder -reihen, Fühler gesägt. Kopf in Ruhelage bis zur Mittelbrust untergebogen, Körper mit Kugelvermögen. Durch den Mangel querer Schenkelgruben an der Basis der Hinterbrust und des 1. Sternites von ähnlichen Gattungen der Dorcatominae (Mesocoelopus, Mesothes) gut zu unterscheiden.  
  Es sind noch nicht alle europäischen Arten berücksichtigt [Abb.1]
 BAUSTELL.GIF
Abb.1
 
#1 Tabelle der mitteleuropäischen Arten.

   ...2

 
-- Tabelle der westpaläarktischen Arten nach Reitter (l.c.).

   ...7

 
#2 Kopf und Flügeldecken schwarz, Halsschild hellrot, mit in der Mitte scheitelartig zugekämmter Behaarung, vor dem Schildchen gleichmassig flach gewölbt. Ungarn, Süd-RussIand; sehr selten; wurde in der Slowakei gefunden.

   ...thoracicum Morawitz, 1861

 
-- Oberseite ± einfarbig schwarz, braungelb oder braunrot.

   ...3

 
#3 Halsschildbehaarung mit Ausnahme der Seiten und einer schmalen Zone vor dem Hinterrand gerade nach hinten gerichtet. 2. Hintertarsenglied nicht halb so lang wie das 1., 3. Fühlerglied kaum gestreckt und nicht länger als das 2.. Genau in Seitenansicht bilden Halsschildhinter- und -Seitenrand vom Schildchen bis zu den Vorderwinkel fast eine gerade Linie. Braunrot oder braungelb [Abb.2]. 2-2,7 mm. Kosmopolit; durch den Handel weit verbreitet, aber wohl nicht wirklich eingebürgert; nicht selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...serricorne (F., 1792)

LASIODERMA SERRICORNE
Abb.2
 
-- Halsschildbehaarung auf der Vorderhälfte der Scheibe gescheitelt oder zum Teil quer gelagert [Abb.3]. 2. Glied der Hintertarsen wenig kürzer als das 1.; 3. Fühlerglied gestreckt. Halsschildhinter- und -Seitenrand bilden in Seitenansicht eine deutliche Kurve.

   ...4

LASIODERMA REDTENBACHERI
Abb.3
 
#4 Schwarz, Beine dunkel rotbraun, Flügeldecken zur Spitze rötlich aufgehellt, seltener fast schwarz.

   ...5

 
-- Einfarbig braungelb oder braunrot.

   ...6

 
#5 Halsschild gröber und dichter punktiert, der Untergrund zwischen den Punkten glatt. Ende der Flügeldecken rötlich. 2,5 - 4,5 mm. Südosteuropa; in der Slovakei und bei Wien in Einzelstücken gefunden. Steppentier.

   ...obscurum Solsky

 
-- Halsschild auf mikroskulptiertem Grund feiner punktiert. Flügeldecken ganz schwarz. Aus der Tschechoslowakei beschrieben, unlängst im Rheinland festgestellt, weitere Verbreitungsangaben fehlen noch.

   ...aterrimum Roub., 1916

 
#6 Größer, gestreckter [Abb.4], Fühler kräftiger, tiefer gesägt, Innenkante der Mittelglieder gerade [Abb.5]. 3,5-4,5 mm. In Wärmegebieten (Steppenheiden) des mittleren und südlichen Mitteleuropa selten. Entwickelt sich in den Blütenböden von  Centaurea scabiosa angeblich auch in den Stengeln anderer Kompositen (Disteln).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...redtenbacheri (Bach, 1852)

LASIODERMA REDTENBACHERI
Abb.4
LASIODERMA REDTENBACHERI
Abb.5
-- Kleiner, Fühler schlanker, Innenrand der Mittelglieder konvex [Abb.6]. 2,7-3,5 mm. Südeuropäisch, angeblich auch im südlichen Mitteleuropa.

   ...kiesenwetteri Schilsky

LASIODERMA KIESENWETTERI
Abb.6
 
#7 Körper schwarz, Halsschild rot.

   ...8

 
-- Körper anders gefärbt.

   ...9

 
#8 Größer, Kopf schwarz, Halsschild hellrot, mit in der Mitte scheitelartig zugekämmter Behaarung, vor dem Schildchen gleichmassig flach gewölbt. Ungarn, Süd-RussIand; sehr selten. Siehe thoracicum Morawitz, 1861 LZ    >>>2  
-- Klein, Kopf braun, Halsschild braunrot, mit stark wolkig gelagerter Behaarung und vor dem Schildchen schwach buckeliger Wölbung. Korsika.

   ...semirufulum Reitter, 1897

 
#9 Unterseite schwarz oder dunkel.

   ...10


Hierher vielleicht noch eine weitere Art: Mäusegrau, Augen schwarz, Vorderhälfte des Halsschilds rötlich, hinten weißlich mausfarben, Flügeldecken fein gerunzelt, mit erloschenen Längsrippen. Beine hell. 3,2 mm. Algier.

   ...torquatum Chevrolat, 1859

 
-- Unterseite mit der Oberseite gleichfarbig gelbrot oder braunlichgelb.

   ...17

 
#10 Kopf schwarz.

   ...11

 
-- Kopf sowie die ganze Oberseite bräunlichgelb.

   ...16

 
#11 Korper schwarz, Schienen braun, Tarsen heller. Erstes Glied der Hintertarsen 2-3 mal so lang als das zweite. Petersburg, importirt.

   ...micans Mannerheim, 1829

 
-- Schwarz oder dunkelbraun, Flügeldecken und Halsschild oft braungelb, Beine gelb, selten dunkel. Erstes Glied der Hintertarsen wenig länger als das zweite.

   ...12

 
#12 Schwarz oder dunkelbraun, Flügeldecken an der Spitze meist heller braunrötlich.

   ...13

 
-- Kopf schwarz, Halsschild braun, Flügeldecken heller braun mit lichterer Spitze, oder Halsschild und Flügeldecken einfarbig bräunlichgelb.

   ...14

 
#13 Größer, kurz und breit. Osteuropa: DaImatien, Balkanhalbinsel, Rumänien , SüdrussIand, Kaukasus. Siehe obscurum Solsky LZ    >>>5  
-- Viel kleiner und schmaler, gestreckter, mit gIeichmäßig der Länge nach gelagerter Behaarung des Halsschildes, aus Südwesteuropa: Frankreich, iberische HaIbinseI, AIgier, aber auch in GriechenIand und Syrien.

   ...haemorrhoidale Illiger, 1807

 
#14 Kopf schwarz, Halsschild und Flügeldecken einfarbig, bräunlichgelb.

   ...15

 
#15 Behaarung auf der Mitte des Halsschildes ungescheitelt, die Härchen auch in der Mitte nach hinten gerichtet. - Frankreich, Spanien, Algier. haemorrhoidale var.

   ...bicolor Schauf.


 
-- Behaarung auf der .Mitte des Halsschildes scharf gescheitelt, so daß daselbst eine Mittellinie auftritt. - Südspanien, Italien, Sardinien.

   ...melanocephalum Schilsky, 1899

 
#16 Behaarnng auf dem Halsschild ungescheitelt, die Härchen auch in der Mitte einfach nach hinten gerichtet. - Frankreich. haemorrhoidale var.

   ...unicolor Schilsky

 
-- Behaarnng auf dem Halsschlld gescheitelt; Oberseite mit ziemlich langen, helleren aufgerichteten Haaren zwischen der Grundbehaarnug. AIgier: Bou-Berak. mulsanti var.

   ...chobauti Reitter

 
#17 Flügeldecken mit deutlichen Längsrippen. Transcaspien.

   ...costulatum Schilsky, 1899

 
-- Flügeldecken auf der Scheibe ohne Spur von Längsrippen.

   ...18

 
#18 Halsschild zwischen der äußerst feinen dichten Punkteirung noch mit größeren, raspelartig gehobenen Punkten besetzt. Körper länglich, parallel, gelbbraun. Auf den Flügeldecken lassen sich etwas längere Haarreihen wahrnehmen. - Südeuropa, Nordafrika. (bubalus Baudi, non Fairm.).

   ...baudii Schilsky, 1899


Auf den dicht behaarten Flügeldecken sind längere Haarreihen nicht sichtbar. - Algier. var.

   ...vestitum Schilsky.

 
-- Halsschild mit einfacher, oft schwer sichtbarer Punktierung.

   ...19

 
#19 Die Punktur fehlt anf der Oberseite vollständig; letztere matt; Flügeldecken an den Seiten mit undeutlichen Längsrippen. - Algier.

   ...impunctatum Schilsky, 1899

 
-- Die Punktur ist bei stärkerer Vergrößerung erkennbar.

   ...20

 
#20 Die Behaarung des Halsschildes ist durchaus einfach, nach hinten gerichtet, ungescheitelt. - Als Kosmopolit über die ganze Erde verbreitet. - (testaceum. Duft.). Siehe serricorne (F., 1792) LZ    >>>3  
-- Die Behaarung des Halsschildes ist in der Mitte +/- vollständig gescheitelt.  
#21 Oberseite außer der dichten feinen Grundbehaarung mit ziemlich Iangen, börstchenartigen aufgerichteten, helleren Härchen sehr deutlich, auf den Flügeldecken reihenweise besetzt, rauh. Gelblich rot, glänzend. 2-3 mm. - Südspanien, Algierien.

   ...mulsanti Schilsky, 1899

 
-- Oberseite außer der dichten feinen Grundbehaarung oft mit wenig längeren, auf den Deeken meist reihig gestellten Härchen, die aber meist schwer zu erkennen sind oder ohne solche.  
#22 Ganz kleine Arten, welche 2 mm kaum überragen.

   ...23

 
-- Größere Arten, welche 3 mm erreichen oder überragen.

   ...25

 
#23 Die Punktierung der Oberseite ist mit gewöhnlicher Lupe gut sichtbar. Körper länglich. - Syrien.

   ...punctulatum Reitter, 1884

 
-- Die Punktur der Oberseite ist mit gewöhnlicher Lupe nicht deutlich sichtbar.

   ...24

 
#24 Körper länglich, Flügeldecken nach hinten verschmälert; Behaarung etwas rauh. - Corsica.

   ...corsicum Schilsky, 1899

 
-- Körper stark länglich, Halsschild von oben gesehen an der Basis breiter als die Flügeldecken, letztere fast doppelt so lang als zusammen breit, parallel, Behaarung etwas rauh. Gelbrot glänzend. 1-5,2 mm. Turkestan: Taschkent, Margelan.

   ...turkestanicum Reitter, 1901

 
-- Körper sehr kurz und gedrungen, wenig länger als breit; Behaarung fast staubartig. - Caspi-See, Aral-See; Transcaspien.

   ...breve Reitt.

 
#25 Körper lang eiformig [Abb.4]. Die Innenseite des 3.-10. Fühlergliedes ist gerade. - Mittel- und Südeuropa, Kaukasus, Kleinasien. - (cyphonoides Moraw., fulvescens Muls.). Siehe redtenbacheri (Bach, 1852) LZ    >>>6
LASIODERMA REDTENBACHERI
Abb.4
 
-- Korper kurz eifarmig. Die Innenseite des 5.-10. Gliedes ist convex. - DaImatien, Sardinien, GriechenIand. - (laeve Kiesw., non Illig; non Muls.). Siehe kiesenwetteri Schilsky LZ    >>>6  
  aterrimum
baudii
bicolor
breve
chobauti
corsicum
costulatum
haemorrhoidale
impunctatum
kiesenwetteri
melanocephalum
micans
mulsanti
obscurum
punctulatum
redtenbacheri
semirufulum
serricorne
thoracicum
torquatum
turkestanicum
unicolor
vestitum
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Erstellt am: 03.01.2008
Letzte Aktualisierung: 08.01.2020 - 16:47:13