Gattung in ColKat anzeigen Gattung Ernobius Coleoptera - Teredilia - Anobiidae
  Von Arved Lompe ( n. C. Johnson)
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Johnson, C. (1975): A Review of the palaearctic Species of the Genus Ernobius Thomson - Ent.Bl. 71(2):65-93 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Johnson1975 Ernobius.pdf
  Kopf nicht in der Vorderbrust versenkbar, Halsschildseiten vollständig gekantet und bei einigen Arten ± breit verflacht. Fühler lang, fadenförmig, die 3 letzten Glieder verlängert. Flügeldecken mit vollständig ungeordneter Punktur, Oberseite mit feiner, kurzer Behaarung. Die Arten sind braungelb, braun oder fast schwärzlich, meistens ist der Nahtwinkel, oft auch noch die Flügeldeckennaht rötlich aufgehellt. Mehrere Arten besitzen einen erheblichen Sexualdimorphismus sowohl der Fühlergliedproportionen als auch der Halsschildform, wodurch mehrfach Arten doppelt beschrieben wurden und häufige Fehldeterminationen vorkommen. Da die Arten zudem sehr variabel in der Größe sind, ist vielfach eine Genitaluntersuchung nötig. Der Aedoeagus ist asymmetrisch gebaut, es sind ♂ bekannt, die ein spiegelbildlich aufgebautes Genital besitzen. Die Ernobius-Arten entwickeln sich in Koniferenzapfen und in den Markröhren dünner Nadelholzzweige. Kurze Tabelle der mitteleuropäischen Arten Ernobius_ME
  In der Tabelle fehlende Arten:

   ...99

 
#1 Fühlerglieder 6-8 sehr kurz und schlank, zusammen halb so lang wie Glied 9 und kürzer als 3-5 zusammen (manchmal fast so lang bei laticollis ♀).

   ...2

 
-- Fühlerglieder 6-8 nie so kurz, oft ziemlich dick, zusammen immer länger als das 9. und zusammen so lang oder länger als 3-5.

   ...13

 
#2 Sehr kleine und schmale braune Arten, 1,8-2,8 mm.

   ...3

 
-- Größere und breitere Arten, über 3 mm lang.

   ...4

 
#3 Vorderwinkel des Halsschildes deutlich, da die Seiten stark gewunden sind (wie bei longicornis); Halsschild an den Seiten nicht verflacht. Aedoeagus [Abb.1].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...juniperi Chob.

ERNOBIUS JUNIPERI
Abb.1
 
-- Vorderwinkel des Halsschildes verrundet, die Seiten nahe ihnen nicht gewunden; Halsschild an den Seiten verflacht. Aedoeagus [Abb.2].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...cupressi Chob.

ERNOBIUS CUPRESSI
Abb.2
 
#4 Größere Arten, 4,5-7,0 mm; Oberfläche eher matt; Halsschild und Flügeldecken grob und eng gekörnt, die Körnchen schwach punktiert, die Skulptur auf beiden ähnlich; Flügeldecken stark eingedrückt nahe den Schultern und auf jeder Seite des Schildchens; dunkel rotbraune Art.

   ...5

 
-- Kleinere Arten, 3,0-4,0 mm; Oberfläche glänzender; Halsschild mit weniger groben und auffallend punktförmigen Körnchen; Flügeldecken feiner und spärlicher gekörnt oder granuliert punktförmig, die Skulptur auf beiden unähnlich; Flügeldecken nicht oder schwach eingedrückt; Farbe typischerweise ganz schwarz, die Flügeldecken oft heller, gelegentlich ganz dunkelbraun.

   ...6

 
#5 Einfarbig hellbraun, Oberseite durch dichte Skulptur matt. Flügeldecken mit Andeutung von Längsrippen Aedoeagus [Abb.3]. 4,5-7,5 mm. Wurde in Osttirol gefunden, wo sich die Art in dicker Rinde stehender Kiefernstämme entwickelte.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...laticollis Pic

ERNOBIUS LATICOLLIS1
Abb.3
 
-- Aedoeagus [Abb.4].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...reitteri Pic

ERNOBIUS REITTERI
Abb.4
 
#6 Basis des Halsschildes mit einer quer verlaufenden Vertiefung.

   ...7

 
-- Halsschildbasis ohne Quervertiefung.

   ...9

 
#7 Halsschildseiten vor den verrundet (♂ [Abb.5]) oder stumpf (♀) rechteckigen Vorderwinkeln etwas ausgeschweift [Abb.6] [Abb.7]. Vorderwinkel in Seitenansicht rechtwinklig angelegt. Fühler in der Regel einfarbig hell, die 3 Endglieder beim ♂ nicht breiter als die vorhergehenden; Glied 7 in beiden Geschlechtern etwas länger als breit [Abb.8]. Das ♂ ist sehr gestreckt, Flügeldecken länger, ca. 2,5 mal so lang wie breit [Abb.9] und es hat dünne, lange Fühler und hinten deutlich aufgebogenen Halsschildseitenrand; das ♀ ist dem nigrinus ähnlich, aber durchschnittlich heller gefärbt. Aedoeagus [Abb.10] [Abb.11]. 2,8-5 mm. Wie nigrinus überall verbreitet, aber etwas seltener.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...longicornis (Sturm, 1837)
(=densicornis Muls. Rey ♀)

ERNOBIUS LONGICORNIS
Abb.5
ERNOBIUS LONGICORNIS
Abb.6
ERNOBIUS LONGICORNIS
Abb.7
ERNOBIUS LONGICORNIS
Abb.8
ERNOBIUS LONGICORNIS
Abb.9
ERNOBIUS LONGICORNIS1
Abb.10
ERNOBIUS LONGICORNIS
Abb.11
 
-- Vorderwinkel des Halsschildes verrundet, die Seiten nicht ausgeschweift; Flügeldecken nicht so lang, ca. doppelt so lang wie breit; Fühler meist schwarz.

   ...8

 
#8 Vorderkörper pechschwarz, Flügeldecken dunkelbraun.Halsschild so breit wie die Flügeldecken. ♂: Augen größer, mäßig gewölbt. Aedoeagus [Abb.12], Halsschild wie bei der vorigen Art. ♀: Kopf und Halsschild weniger breit als bei freudei, bis zum Seitenrand herabgewölbt. Flügeldecken meist heller bräunlich [Abb.13]. Augen flacher [Abb.14]. 3,3-4,3 mm. Entwickelt sich in den Markröhren von Kiefernzweigen, aber auch von Fichten zu klopfen. Wohl überall, aber nicht häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...nigrinus (Sturm, 1837)
(=nigriclava Roub.)

ERNOBIUS NIGRINUS1
Abb.12
ERNOBIUS NIGRINUS
Abb.13
ERNOBIUS NIGRINUS
Abb.14
 
-- Pechschwarz. Arten aus den Alpen und Süditalien.

   ...8a

 
#8a Halsschild schmäler als die Flügeldecken. ♂: Augen kleiner, stark, mehr als halbkugelig vorspringend, etwas asymmetrisch. Aedoeagus [Abb.15]. ♀: Augen fast regelmäßig halbkugelig, Kopf und Halsschild wie [Abb.16]. Halsschild breit, mit deutlicher Abflachung neben dem Seitenrand, nach vorn gleichmäßig verengt. Pechschwarz; 4-4,4 mm. Bisher nur aus Nord- und Südtirol bekannt. Aus Zweigen der Zirbelkiefer gezüchtet.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...freudei Lohse

ERNOBIUS FREUDEI1
Abb.15
ERNOBIUS FREUDEI
Abb.16
-- Halsschild so breit wie die Flügeldecken.
♂: Kopf quer, Augen fast halbkugelig vorstehend, die Stirn zwischen den Innenrändern der Augen von 3/5 der Kopfbreite über den Augen. Halsschild quer, 1,5 x so breit wie lang, in seiner Mitte am breitesten, die Seiten gerundet, nach vorn kaum stärker als nach hinten verengt, der Seitenrand ohne Andeutung eines Winkels in den Vorder- und Hinterrand übergehend. Halsschild querüber gewölbt, die Wölbung jedoch schwächer als bei nigrinus und nicht wie dort bis zum Seitenrand reichend, sondern ähnlich wie bei freudei neben dem Seitenrand verflacht. Fühler sehr lang, zurückgelegt bis hinter die Mitte der Flügeldecken reichend. 4,3-5,5 mm. Aedoeagus [Abb.17].
♀:durchschnittlich größer: 5,3-6,3 mm. Von gleicher Körperform wie das ♂, jedoch der Kopf kleiner, die Augen nicht ganz so gewölbt, aber bei weitem nicht so schwach gewölbt wie beim nigrinus ♂. Die größte Kopfbreite ist geringer als die Halsschildmittellänge. Halsschild weniger quer als beim ♂, 1,4 x so breit wie lang. Fühler kürzer als beim ♂, die Flügeldeckenmitte nicht erreichend, die Endglieder etwas kürzer.
V: Fundort der Typen: Süditalien, Mt. Pollino (Piano Ruggio).

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...angelinii Lohse, 1991

ERNOBIUS ANGELINII
Abb.17
 
#9 Ganz schwarz, mit Ausnahme der Flügeldeckenspitze, die leuchtend rötlich-gelb ist; Fühler schwarz, Glied 10 deutlich gebogen; Glieder 6-8 extrem kurz beim ♂. Aedoeagus [Abb.18].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...pardoi Espanol

ERNOBIUS PARDOI
Abb.18
 
-- Flügeldecken immer einfarbig, verschiedene Brauntöne; Fühler meist braun, sehr selten schwarz, Glied 10 nicht oder sehr schwach gebogen, 6-8 nicht so kurz.

   ...10

 
#10 Basis des Halsschildes auf beiden Seiten der Mitte deutlich gewunden, die Krümmung somit ungleichmäßig; Halsschild spärlich bedeckt mit größeren Nabelpunkten, die überwiegend C-förmig sind, die Oberfläche glänzend.

   ...11

 
-- Basis des Halsschildes beiderseits der Mitte nicht oder kaum gewellt, Basis und Seiten daher gleichmäßig und durchgehend gewölbt; Halsschild sehr dicht mit feineren, fast kreisrunden Nabelpunkten bedeckt, die Oberfläche etwas matt; braune Arten.

   ...12

 
#11 Hell braungelb, dem mollis in Gestalt und Farbe sehr ähnlich. Halsschild mit breit verflachten Seiten, Hinterwinkel verrundet, Vorderwinkel stumpfwinklig verrundet, deutlicher als bei mollis ausgeprägt. Halsschildpunktur auf der Hinterhälfte der Scheibe einfach eingestochen. Aedoeagus [Abb.19]. 3,2-4 mm. In Gebirgsgegenden des südlichen Europa verstreut und selten, aber weit verbreitet, aus Mitteleuropa nur spärliche Angaben: Vogesen, Schwarzwald, Thüringen, Schlesien, Osttirol, Mähren.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...kiesenwetteri Schilsky, 1899
(=schilskyi Reitter, 1901)

ERNOBIUS KIESENWETTERI1
Abb.19
 
-- Braun bis braun-schwarz, inklusive Fühler; Seiten des Halsschildes hinten stärker gebogen, schmal verflacht. Aedoeagus [Abb.20]. Griechenland, Spanien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...pallidipennis Pic

ERNOBIUS PALLIDIPENNIS
Abb.20
 
#12 Größer, 4 mm. Aedoeagus [Abb.21]. Frankreich.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...subopacus Pic

ERNOBIUS SUBOPACUS
Abb.21
 
-- Kleiner, 3,0-3,5 mm. Aedoeagus [Abb.22].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...syriacus Pic

ERNOBIUS SYRIACUS
Abb.22
 
#13 Oberseite des Tarsenglieds 4 nur bis zur Mitte ausgerandet [Abb.23]; meist größere Arten, 4.0-6.0 mm, sehr selten so klein wie 3.0 mm. Tarsenglied 5 bei den meisten Arten lang und schmal. Grundform des Aedoeagus ähnlich [Abb.24].

   ...14

ERNOBIUS MOLLIS
Abb.23
ERNOBIUS EXPLANATUS1
Abb.24
-- Oberseite des Tarsenglieds 4 mit deutlich über die Mitte reichendem Ausschnitt, der in der Regel mindestens drei Viertel der Gliedlänge einnimmt [Abb.25] [Abb.26] [Abb.27]; meist kleinere Arten, 2-4 mm, sehr selten bis 5 mm. Aedoeagus mit anderer Grundform.

   ...19

ERNOBIUS ANATOLICUS
Abb.25
ERNOBIUS PARENS
Abb.26
ERNOBIUS ABIETINUS
Abb.27
 
#14 Vordere Schienen auffallend nach innen gewölbt (bei ♂ stärker), zumindest in der basalen Hälfte, die Spitze nicht oder kaum nach außen gedreht.

   ...15

 
-- Vordere Schienen gerade, die Spitze deutlich nach außen gedreht.

   ...16

 
#15 Halsschild an den Seiten breit verflacht; Fühler eher kurz und dick, Glieder 6-8 ein- bis 1,5-mal so lang wie breit; Körper eher schlank. Tarsenglied 5 lang beim ♂, kurz beim ♀. Dunkelbraun bis fast schwarz, ziemlich glänzend. Halsschildrand, Fühler und Beine heller rötlich. Halsschildbehaarung goldgelb. ♂: Fühler sehr gestreckt [Abb.28], Aedoeagus [Abb.24], 3,5-5 mm. Skandinavien; auch aus dem Baltikum gemeldet und daher möglicherweise im äußersten Nordosten nachzuweisen. Wurde neuerdings in Tirol zusammen mit Xestobium austriacum in sogenannten Dürrlingen gefunden.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...explanatus (Mannh.)



Die hakenförmige Paramere ohne wadenförmige Verdickung [Abb.29]. Mitteleuropa ssp.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...phobos Gottw.

ERNOBIUS EXPLANATUS
Abb.28
ERNOBIUS EXPLANATUS1
Abb.24
ERNOBIUS PHOBOS
Abb.29
 
-- Halsschild seitlich schmal verflacht; Fühler lang und schlank, noch länger als bei mollis [Abb.30], Glieder 6-8 mindestens doppelt so lang wie breit sonst dieser Art sehr ähnlich. Körper eher breit; Farbe gelblich / rötlich-braun. Tarsenglied 5 bei beiden Geschlechtern lang. Aedoeagus [Abb.31]. 3,5-6,5 mm, durchschnittliche Größe 5,0 mm. Bisher nur aus Westeuropa (Südengland, Frankreich) bekannt, jedoch vielleicht im südwestlichen Mitteleuropa nachzuweisen.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...gigas Mulsant & Rey, 1863
(=mulsantianus Sharp)

ERNOBIUS MULSANTIANUS
Abb.30
ERNOBIUS GIGAS
Abb.31
#16 Hell gelblich-braun, sehr glänzend; Halsschild spärlich mit Nabelpunkten bedeckt, die C-förmig bis fast kreisförmig sind; Halsschildscheibe längskonvex; Fühler ähnlich wie reflexus. Aedoeagus [Abb.32].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...lucidus (Muls. & Rey)

ERNOBIUS LUCIDUS1
Abb.32
 
-- Rotbraune Arten, nicht so glänzend; Halsschild sehr eng bedeckt mit überwiegend kreisförmigen feineren Punkten oder Körnchen, die genabelt oder einfach sind; Halsschildscheibe in Längsrichtung flacher.

   ...17

 
#17 Größer, 5,0-6,0 mm; Halsschild an den Seiten, die wie die Basis stark gerundet sind, sehr breit verflacht; Halsschildpunke auffallend genabelt, mehr oder weniger kreisrund; Fühlerglied 8 über die Hälfte (normalerweise zwei Drittel) der Länge von 9; Behaarung länger, goldener und weniger anliegend als bei den nächsten Arten. Aedoeagus [Abb.33].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...reflexus (Muls. & Rey)

ERNOBIUS REFLEXUS
Abb.33
 
-- Kleiner, 3,0-5,0 mm; Halsschild an den Seiten, die nicht so stark gerundet sind, nicht oder nur schmal verflacht; Halsschildskulptur mehr körniger, nicht oder schwach genabelt; Fühlerglied 8 weniger als halb so lang wie 9.

   ...18

 
#18 Halsschild fein granuliert, nicht oder undeutlich genabelt [Abb.34], die Härchen entspringen auf dem Scheitelpunkt der Körnchen. Sehr variable Art. Halsschild schmal abgesetzt und nicht aufgebogen [Abb.35]. ♂: Gestreckter und schlanker, Fühler lang und dünn [Abb.36]. Aedoeagus [Abb.37] [Abb.38]; es kommen auch Spiegelbilder vor [Abb.39]. ♀: Fühler kürzer, bei kleinen Stücken wie bei pini gebildet, sonst merklich länger als dort. 2,8-6,2 mm. Im ganzen Gebiet die einzige wirklich häufige Art, oft auch in Häusern. An berindetem Bauholz schädlich.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...mollis (L., 1758)

ERNOBIUS MOLLIS
Abb.34
ERNOBIUS MOLLIS
Abb.35
ERNOBIUS MOLLIS
Abb.36
ERNOBIUS MOLLIS1
Abb.37
ERNOBIUS MOLLIS1
Abb.38
ERNOBIUS MOLLIS2
Abb.39
-- Halsschild grob granuliert, die Körnchen schwach aber deutlich genabelt. Paramere zugespitzt [Abb.40]. Teneriffa. mollis ssp. 5

     ...espanoli Johnson, 1975

ERNOBIUS ESPANOLI
Abb.40
 
#19 Halsschildhinterwinkel deutlich ausgeprägt, weit von der Halsschildbasis nach vorn abgerückt, zwischen ihnen und den Schultern befindet sich ein tief einspringender Winkel; von den Hinterwinkeln verläuft die Basis zum Schildchen ausgeschweift (♂) oder gerundet (♀ [Abb.41]) (=tabidus Kiesw.) und berührt nur mit ihrem mittleren Drittel die Flügeldeckenbasis [Abb.42]. Vorderwinkel abgerundet. Rotbraun, ♂ oft fast schwarz. Aedoeagus [Abb.43]. 1,8-4 mm. Wohl überall, aber ziemlich selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...angusticollis (Ratz., 1847)
(=parvicollis Muls.)
(=tabidus Kiesw.)

ERNOBIUS ANGUSTICOLLIS
Abb.41
ERNOBIUS ANGUSTICOLLIS
Abb.42
ERNOBIUS ANGUSTICOLLIS1
Abb.43
 
-- Hinterrand des Halsschildes mehr oder weniger gerade, nie so stark schräg auf jeder Seite, die Hinterwinkel die Flügelbasis mehr oder weniger berührend; bei beiden Geschlechtern die meisten Arten vollständig braun.

   ...20

 
#20 Halsschild sehr matt, mit starker Netzung, sehr eng mit feinen Körnchen bedeckt, die kreisrund und kaum genabelt sind. Halsschild mit gewunden gelagerter goldgelber Behaarung. Fühler lang und schlank, Glied 5-8 sehr gestreckt, untereinander gleichlang, Glied 7 und 8 zusammen viel länger als 9. Einfarbig hell rotbraun, Fühler und Beine heller. Aedoeagus [Abb.44]. 3-4,3 mm. Fälschlich aus Mitteleuropa gemeldete Art Südwesteuropas; möglicherweise im äußersten Südwesten nachzuweisen.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...pruinosus (Muls. Rey)


ERNOBIUS PRUINOSUS
Abb.44
 
-- Halsschild glänzender, ohne oder selten mit schwächerer Netzung, bedeckt mit etwas größeren kreis- oder C-förmigen Nabelpunkten / Körnchen.

   ...21

 
#21 Fühlerglieder 7 und 8 etwas ähnlich 9-11, das heißt Glied 8 hat normalerweise mindestens drei Viertel der Länge von 9; Körper lang und schmal bei einer Art; Halsschild schmaler als die Flügeldecken (♂) oder so breit (♀).

   ...22

 
-- Fühlerglieder 7 und 8 verschieden von 9-11, das heißt Glied 8. überschreitet kaum die halbe Länge von 9; Körper immer kürzer.

   ...23

 
#22 Kleiner, 2,0-3,0 mm; Körper lang und schmal [Abb.45]; Halsschild etwas spärlich nabelförmig granuliert, die Körnchen fast kreisrund [Abb.46]. Die 3 letzten Fühlerglieder sind von den vorhergehenden in der Länge kaum verschieden, und erscheinen dadurch nicht deutlich abgesetzt [Abb.47]. Bei den langen Fühlern des ♂ sind Glied 8 und 9 fast gleichlang; bei den kürzeren des ♀ ist Glied 8 etwa 1/4 kürzer als das 9.; in beiden Geschlechtern ist Glied 8 nicht kürzer als 7. Rötlichgelb oder hell rotbraun, Fühler und Beine gelb. Halsschild mit deutlicher glatter Mittelschwiele und jederseits einem weniger deutlichen Höcker. ♂: Halsschild nicht breiter als der Kopf, wesentlich schmäler als die langgestreckten Flügeldecken, zu den Vorderwinkeln nicht verengt, seitlich deutlich abgesetzt verflacht [Abb.46]. Aedoeagus [Abb.48] [Abb.49]. ♀: Halsschild stärker quer, breiter als der Kopf, seitlich weniger deutlich abgesetzt [Abb.50]. Flügeldecken kürzer. 2-3 mm. An Fichten und Kiefern, wohl überall, aber nicht häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...abietinus (Gyll., 1808)

ERNOBIUS ABIETINUS
Abb.45
ERNOBIUS ABIETINUS
Abb.46
ERNOBIUS ABIETINUS
Abb.47
ERNOBIUS ABIETINUS1
Abb.48
ERNOBIUS ABIETINUS1
Abb.49
ERNOBIUS ABIETINUS
Abb.50
-- Größer, 3,3-4,0 mm; Körper kürzer und breiter; Halsschild dicht nabelartig granuliert, die Körnchen kreisförmig; Fühler und Tarsen dicker und breiter. Aedoeagus [Abb.51].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...oxycedri Reitt.

ERNOBIUS OXYCEDRI
Abb.51
 
#23 Tarsenglied 5 eher kurz und breit, der hervorstehende Teil kaum 1,5 x so lang wie breit [Abb.25]; Tarsi mehr oder weniger breit.

   ...24

ERNOBIUS ANATOLICUS
Abb.25
 
-- Tarsenglied 5 lang und schlank, der hervorstehende Teil 2-3 mal so lang wie breit [Abb.26]; Tarsen schmal.

   ...30

ERNOBIUS PARENS
Abb.26
 
#24 Tarsenglied 5 sehr kurz, der hervorstehende Teil etwa so lang wie breit; Fühlerglied 9 so lang wie die Glieder 6-8 zusammen. Halsschild uneben, mit sehr deutlicher goldgelber ± gewundener Behaarung. Oberseite durch dichte Punktur etwas matt [Abb.52]. Halsschild mit fast geraden Seiten und rechtwinklig angelegten Hinterwinkeln [Abb.53]. Dunkel rotbraun, Kopf, Halsschild und letzte Fühlerglieder (besonders beim ♂) oft geschwärzt [Abb.54]. ♂: Halsschildvorderwinkel rechtwinklig, Halsschildseiten breiter verflacht. Aedoeagus [Abb.55]. ♀: Halsschildvorderwinkel stumpf verrundet [Abb.56]. 2,3-3,8 mm. Im ganzen Gebiet nicht selten, kann leicht aus Fichtenzapfen gezüchtet werden.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...abietis (F., 1792)
(=abieticola Thoms.)

ERNOBIUS ABIETIS
Abb.52
ERNOBIUS ABIETIS
Abb.53
ERNOBIUS ABIETIS
Abb.54
ERNOBIUS ABIETIS1
Abb.55
ERNOBIUS ABIETIS
Abb.56
 
-- Tarsenglied 5 nicht so kurz, der hervorstehende Teil fast 1,5 mal so lang wie breit♂; Fühlerglied 9 kürzer als 6-8 zusammen, im Allgemeinen nur so lang wie 7-8.

   ...25

 
#25 Ostpaläarktische Arten (Japan); Fühler kurz, bei beiden Geschlechtern eher schlank. Aedoeagus [Abb.57].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...curticollis Pic

ERNOBIUS CURTICOLLIS
Abb.57
 
-- westpaläarktische Arten; Fühler länger und dicker, beim ♂ oft erheblich.

   ...26

 
#26 Flügeldecken sehr grob und dicht granuliert.

   ...27

 
-- Flügeldecken fein und spärlich granuliert-punktiert.

   ...28

 
#27 Flügeldeckenbehaarung ziemlich lang und halb aufrecht; Halsschild glänzend, dicht mit Nabelkörnchen bedeckt, die eher C-förmig als kreisrund sind, außer nach vorne; Fühlerglied 6 kürzer als 7. Aedoeagus [Abb.58]. Griechenland.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...robusticornis Maran

ERNOBIUS ROBUSTICORNIS
Abb.58
 
-- Flügeldecken wie bei den meisten Arten kürzer und anliegender behaart; Halsschild eher matt, sehr eng mit kleineren, genabelten und kreisrunden Körnchen bedeckt, die sehr dicht beieinander liegen; Fühlerglied 6 etwa so lang wie 7. Aedoeagus [Abb.59]. Griechenland, Türkei.

     ...kaiIidisi Johnson, 1975

ERNOBIUS KAILIDISI
Abb.59
 
#28 Flügeldecken einfarbig dunkelbraun, seine Behaarung mehr oder weniger nach hinten gerichtet; Kopf fast so breit wie der Halsschild, der Halsschild beim ♂ schmaler als die Flügeldecken. Aedoeagus [Abb.60].

   ...29

ERNOBIUS MULSANTI1
Abb.60
 
-- Flügeldecken braun mit schwarzem Streifen entlang der Naht; Flügeldeckenbehaarung von den Seiten und dem Nahtbereich nach innen gerichtet, dazwischen mehr oder weniger nach hinten; Kopf schmaler als der Halsschild, der beim ♂ so breit ist wie die Flügeldecken. Aedoeagus [Abb.61].

     ...anatoIicus Johnson, 1975

ERNOBIUS ANATOLICUS
Abb.61
 
#29 Kleiner, 3,0-4,0 mm; Fühlerglieder kürzer [Abb.62]; Halsschild eng mit Nabelkörnchen bedeckt. Halsschildbehaarung ± gerade nach hinten gerichtet. Oberseite rauh, aber nicht besonders dicht punktiert, etwas glänzend. Dunkelbraun oder heller rotbraun, Flügeldecken nach hinten aufgehellt. 5. und 7. Glied länger als 6. und 8., Glied 7 und 8 zusammen kaum länger als 9. Von allen folgenden Arten durch den kleinen, im Vergleich mit den Flügeldecken besonders kurzen Halsschild verschieden: Flügeldecken etwa 4-mal so lang wie der Halsschild. Aedoeagus [Abb.60]. Aus Südfrankreich beschrieben, mehrfach aus Mitteleuropa gemeldet, doch liegen sichere Nachweise bisher nur aus Thüringen und Niederösterreich vor.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...mulsanti Kiesw., 1877
(=angusticollis Muls. Rey nec Ratz.)

ERNOBIUS MULSANTI
Abb.62
ERNOBIUS MULSANTI1
Abb.60
-- Größer, 4,0-5,5 mm; Fühlerglieder länger [Abb.63]; Halsschild sehr dicht mit Nabelkörnchen gepackt. Nordafrika mulsanti ssp.

     ...fructuum Peyerh.

ERNOBIUS FRUCTUUM
Abb.63
 
#30 Der gößte Teil des Halsschildes deutlich punktiert, nach vorne hin undeutliche C-förmige Körnchen um die Punkte herum; Körper lang und schmal; Halsschild schmaler als die Flügeldecken (♀); dunkelbraun. Zypern.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...madoni Pic

 
-- Halsschild deutlich granuliert, die Körnchen im Allgemeinen deutlich nabelförmig; Körper kürzer und breiter; hauptsächlich hellbraune Arten.

   ...31

 
#31 Körnchen in der Mitte des Halsschildes überwiegend C-förmig, genabelt bis punktartig [Abb.64].

   ...32

ERNOBIUS PINI
Abb.64
 
-- Nabelkörnchen in der Mitte des Halsschildes überwiegend kreisförmig.

   ...33

 
#32 Hellgelbbraun, in der Regel sehr glänzend; Halsschild seitlich breit verflacht, die Hinterwinkel stark abgerundet; Flügeldeckenbehaarung etwas lang und halb aufrecht; Fühler ziemlich lang und dick. Aedoeagus [Abb.65].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...rufus (Illig.)

ERNOBIUS RUFUS
Abb.65
 
-- Rotbraun, etwas matt, Halsschild seitlich schmal auslaufend, die Hinterwinkel stärker eckig gebogen [Abb.66]; Flügeldecken kürzer und gedrückter; Fühler kürzer und schlanker. Vorderschienen gerade. Halsschildskulptur aus hufeisenförmigen Körnchen bestehend, die nach hinten offen sind, so daß die Punkte auf der zum Halsschildvorderrand gerichteten Seite halbmondförmig begrenzt erscheinen [Abb.64]. Halsschild seitlich nicht abgesetzt verflacht, Halsschildvorderwinkel in Seitenansicht rechtwinklig. Fühler in beiden Geschlechtern kurz [Abb.67].
Aedoeagus [Abb.68] [Abb.69]. 2-3,2 mm. Von sehr kleinen Stücken des abietis am leichtesten durch die gerade nach hinten gerichtete Halsschildbehaarung zu trennen. Wohl überall in Mitteleuropa, aber durchaus selten. An Kiefern.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...pini (Sturm, 1837)

ERNOBIUS PINI
Abb.66
ERNOBIUS PINI
Abb.64
ERNOBIUS PINI
Abb.67
ERNOBIUS PINI1
Abb.68
ERNOBIUS PINI
Abb.69
 
#33 Halsschild genetzt, an den Seiten breit verflacht, einschließlich der vorderen Winkel, die etwas hervortreten; Flügeldecken matt, fein und sehr eng granuliert; Fühlerglied 9 länger als 7 und 8 zusammen, aber kürzer als 6-8 zusammen, Aedoeagus [Abb.70].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...impressithorax Bild

ERNOBIUS IMPRESSITHORAX
Abb.70
 
-- Halsschild an den Seiten höchsten schmal verflacht, an den Vorderwinkeln auslaufend; Flügeldecken glänzender, nicht ganz so eng granuliert; Fühlerglied 9 nur so lang wie die Glieder 7 und 8 zusammen.

   ...34

 
#34 Durchschnittlich größer, 3,0-3,5 mm, sehr selten nur 2,5 mm; Halsschild im Allgemeinen etwas matt, da fein, aber deutlich genetzt; Halsschild eng mit feinen Nabelkörnchen bedeckt. Aedoeagus [Abb.71].

  Gattung in ColKat anzeigen   ...oertzeni Schils.

ERNOBIUS OERTZENI
Abb.71
 
-- Durchschnittlich kleiner, 1,7-3 mm; Halsschild meist eher glänzend, nur sehr selten genetzt.

   ...35

 
#35 Seiten des Halsschildes deutlich abgeflacht und daher fast bis zu den vorderen Winkeln insgesamt flach; Halsschild kürzer, meist mit größeren und mehr verstreuten Nabelkörnchen. Aedoeagus [Abb.72]. Frankreich, Spanien, Ungarn, Ukraine, Deutschland, Italien, Portugal.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...parens Muls. & Rey

ERNOBIUS PARENS
Abb.72
 
-- Seiten des Halsschildes kaum verflacht, jedenfalls vor der Mitte nicht oder kaum abgeflacht, außer in der Nähe der Hinterwinkel; Halsschild meist etwas länger, mit etwas kleineren und dichteren Nabelkörnchen.

   ...36

 
#36 ♀ aus Mitteluropa: vergleiche pini LZ    >>>32  
-- Anders.

   ...37

 
#37 Fühler etwas dicker [Abb.73]; Halsschild auffallend genabelt; ♂: Oberseite schwarz, mit Ausnahme der braunen Flügeldecken, ♀: Oberseite braun. Aedoeagus [Abb.74]. Frankreich, Spanien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...gallicus Johnson, 1975

ERNOBIUS GALLICUS
Abb.73
ERNOBIUS GALLICUS
Abb.74
-- Fühler schlanker [Abb.75]; Halsschild schwach genabelt; Oberseite bei beiden Geschlechtern ganz braun. Aedoeagus [Abb.75]. Korsika, Sizilien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...fulvus Johnson, 1975

ERNOBIUS FULVUS
Abb.75
 
#99 Frankreich.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...oculeus Toskina, 2002

 
-- Spanien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...vinolasi Novoa & Baselga, 2000

 
-- Schweiz.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...besucheti Zahradnik, 2000

 
-- Rußland.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...jaroslavli Logvinovskiy, 1977

 
  abietinus
abietis
angelinii
angusticollis
besucheti
cupressi
curticollis
espanoli
explanatus
freudei
fructuum
fulvus
gallicus
gigas
impressithorax
jaroslavli
juniperi
kiesenwetteri
laticollis
longicornis
lucidus
madoni
mollis
mulsanti
nigrinus
oculeus
oertzeni
oxycedri
pallidipennis
pardoi
parens
phobos
pini
pruinosus
reflexus
reitteri
robusticornis
rufus
subopacus
syriacus
vinolasi
anatoIicus
kaiIidisi
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 24.07.2021
Letzte Aktualisierung: 08.07.2022 - 11:14:11
Mit Determin Version 4.2.119-9 von Arved Lompe
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