Gattung in ColKat anzeigen Gattung Ochthebius - Untergattung Enicocerus Stephens, 1829 Coleoptera - Hydraenidae - Ochthebius
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, F. Hebauer, L. Ganglbauer, M. Jäch)
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Jäch, M. (1992): Revision of the Palearctic species of the genus Ochthebius Leach. VII: the subgenus Enicocerus (Coleoptera: Hydraenidae). - Elytron 5:139-158. Private Datei
Ribera, I., Castro, A., Hernando, C. (2010 ): Ochthebius (Enicocerus) aguilerai sp.n. from central Spain, with a molecular phylogeny of the Western Palaearctic species of Enicocerus (Coleoptera, Hydraenidae) - Zootaxa, 2351:1-13 Private Datei
  Flügeldecken mit vollständiger, meist fast oder ganz bis zum Nahtwinkel reichender, von oben gut sichtbarer Seitenrandkehle. Kiefertasterendglied sehr klein, 2. Fühlerglied becherförmig. Halsschild beim ♂ oft +/- monströs aufgewölbt.  
  Weitere mir nicht bekannte Arten aus Europa und den angrenzenden Gebieten:
Aedoeagus [Abb.1]. Bulgarien, Albanien, ehem. Jugoslawien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...albanicus d'Orchymont, 1941


Aedoeagus [Abb.2]. Griechenland.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...sattmanni Jäch, 1992


Aedoeagus [Abb.3]. Nordtürkei, Kaukasus, Nordiran.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...delyi Hebauer, 1990


Aedoeagus [Abb.4]. Nordtürkei, Kaukasus.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...anatolicus Janssens, 1963

OCHTHEBIUS ALBANICUS
Abb.1
OCHTHEBIUS SATTMANNI
Abb.2
OCHTHEBIUS DELYI
Abb.3
OCHTHEBIUS ANATOLICUS
Abb.4
#1 Flügeldecken vor der Mitte quer eingedrückt, 2. Flügeldeckenzwischenraum davor, 4. Zwischenraum dahinter stärker gewölbt. Halsschild vor der Basis tief eingeschnürt [Abb.5],

   ...2

OCHTHEBIUS GRANULATUS
Abb.5
 
-- Unter 2,2 mm. Flügeldecken ohne Quereindruck, innere Flügeldeckenzwischenräume gleichartig gewölbt.

   ...3

 
#2 Vorletztes Glied der Kiefertaster dick, +/- gleichmäßig oval. ♂: Halsschild monströs aufgewölbt [Abb.6]; der Clypeus flach, mit aufgebogenem Seitenrand und kurz zahnförmig vorspringenden Vorderecken, der Vorderrand der Oberlippe hoch aufgebogen und durch eine tiefe Ausrandung in zwei aufstehende, wenig breit getrennte, abgerundete Zähne geteilt. ♀: Halsschild nicht besonders aufgewölbt, dichter punktiert; Clypeus und Oberlippe einfach. Flügeldecken mit groben, dichtgestellten Punktreihen [Abb.7]. Schwarz, Oberseite vollständig oder nur der Halsschild mit starkem grünem, seltener rötlichem Metallglanz. Fühlerbasis und Beine rot, die Kniee geschwärzt. Aedoeagus [Abb.8]. Größte Art der Gattung: 2,6-3,5 mm.
B: Im nassen Moos in Wildbächen und an Wasserfällen.
D: Im Schwarzwald; im ganzen Alpengebiet weit verbreitet aber nicht häufig; auch in der Slowakei.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...granulatus Mulsant, 1844

OCHTHEBIUS GRANULATUS
Abb.6
OCHTHEBIUS GRANULATUS
Abb.7
OCHTHEBIUS GRANULATUS
Abb.8
 
-- Vorletztes Glied der Kiefertaster schlanker und gestreckt, mehr keulenförmig. ♂: Clypeus des weder mit aufgebogenen Seiten noch mit vorspringenden Vorderecken, die Oberlippe mit breitem, aber nur schmal aufgebogenem Vorderrand, dessen Ecken als sehr kleine, weit voneinander entfernte Zähnchen vorspringen. Der Halsschild bei beiden Geschlechtern gleich flach gewölbt und skulptiert. Aedoeagus [Abb.9]. Etwas kleiner: 2-2,5 mm.
D: Montenegro, Griechenland.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...montenegrinus Ganglbauer, 1901

OCHTHEBIUS MONTENEGRINUS
Abb.9
 
#3 Oberlippe am Vorderrand nicht oder kaum ausgerandet. Schwarz glänzend. Schienen und Tarsen heller bräunlich. Flügeldecken mit dichten, kräftigen Punktstreifen. Der Halsschild ist bei den Männchen nicht stärker gewölbt. Sehr kleine, kurzovale und hochgewölbte Art. Aedoeagus [Abb.10] (beachte den Größenunterschied!) 1,2-1,6 mm.
B: In der hygropetrischen Zone von Bächen und im Ufersand; hauptsächlich im Gebirge, selten in der Ebene.
D: Von Frankreich bis in die Türkei. Ziemlich selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...gibbosus Germ., 1824

OCHTHEBIUS GIBBOSUS
Abb.10
 
-- Oberlippe am Vorderrand tief eingeschnitten. Größer und länger oval, 1,5-2,3 mm; fast immer stark grün metallglänzend.

   ...4

 
#4 Aufgrund der Variabilität der äußeren Merkmale (Wölbung des Halsschilds der ♂, Punktierung und Chagrinierung von Kopf, Halsschild und Flügeldecken, Färbung der Beine) ist eine dichotome Bestimmungstabelle für die folgenden Arten bisher nicht eindeutig zu erstellen.  
-- 1,8-2,3 mm. Halsschild des ♂ üblicherweise stark gewölbt. Der Aedoeagus unterscheidet sich von den übrigen Arten durch die Form des Endstücks, das mehr gestreckt ist [Abb.11].
D: Westeuropäische Art. In Österreich nur aus Vorarlberg nachgewiesen.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...exsculptus Germ., 1824

OCHTHEBIUS EXSCULPTUS
Abb.11
 
-- 1,75-2,3 mm, doch meist 2,0-2,2 mm. Halsschild des ♂ flach oder nur sehr unauffällig gewölbt. Flügeldecken durchschnittlich breiter und flacher als bei den beiden benachbarten Arten. Flügeldeckenintervalle etwas gleichmäßiger gewölbt. Der Aedoeagus ist [Abb.12] durch Form und Größe des Endstücks, das umfangreicher ist als das Basalstück, leicht zu erkennen.
D: Von Deutschland bis Griechenland. Im östlichen Mitteleuropa nicht selten.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...melanescens DallaTorre, 1877
(=forojuliensis Ferro)

OCHTHEBIUS MELANESCENS
Abb.12
 
-- 1,5-2,2 mm. Sehr variable Art, äußerlich von exsculptus kaum zu unterscheiden. Diese beiden Arten sind jedoch durch eine deutliche Verbreitungslücke getrennt. Halsschild des ♂ meist deutlich hochgewölbt, nur selten flacher. Aedoeagus [Abb.13]; Endstück stärker und länger gebogen als bei exsculptus, etwa so umfangreich wie das Basalstück.
D: Von Nordostitalien und Ostösterreich bis zum Kaukasus verbreitet. 1992 in Bayern erstmals für Deutschland nachgewiesen.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...colveranus Ferro, 1979


Hierher gehören möglicherweise Exemplare aus Griechenland [Abb.14] mit einem ähnlichen Aedoeagus [Abb.15], dessen Endstück aber noch stärker gebogen ist als von Jäch dargestellt. Sie sind durch den starken Ausschnitt am Vorderrand des Halsschilds sehr auffällig [Abb.16]; die Randmembran reicht von dort bist zur Basis und ist im vorderen Drittel in einen langen dreieckigen Lappen ausgezogen, der seitlich nach unten geklappt ist [Abb.17]. Halsschild beim ♂ nicht stärker gewölbt. ~1,5 mm.
D: Zentral-Griechenland.
OCHTHEBIUS COLVERANUS
Abb.13
OCHTHEBIUS COLVERANUS
Abb.14
OCHTHEBIUS COLVERANUS
Abb.15
OCHTHEBIUS COLVERANUS
Abb.16
OCHTHEBIUS COLVERANUS
Abb.17
-- Sexualdimorphismus der Männchen variabel: Halsschild meist mäßig stark gewölbt, oft aber fast so flach wie beim Weibchen. Der Aedoeagus [Abb.18] unterscheidet sich vom sehr ähnlichen exsculptus durch die gleichmäßig verlaufende Dorsalseite des Hauptgliedes und durch die kürzeren Parameren. Flügeldecken mit kräftigen Punktreihen. Kleinere Art 1,7-2 mm.
D: Zentral- und Südalpen (Südtirol, Tessin), Apennin.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...halbherri (Reitter, 1890)
(=taurulus Hebauer, 1990)

OCHTHEBIUS HALBHERRI
Abb.18
 
-- Aedoeagus [Abb.19]. Beim ♀ das letzte Tergit einfach gerundet [Abb.20].
D: Spanien, Kantabrisches Gebirge.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...legionensis Heb. & Vallad. Diez, 1985

OCHTHEBIUS LEGIONENSIS
Abb.19
OCHTHEBIUS LEGIONENSIS
Abb.20
-- Habitus ♂ [Abb.21], ♀ [Abb.22]. Aedoeagus [Abb.23]. Beim ♀ das letzte Tergit am Ende in der Mitte mit einem kleinen Vorsprung.
D: Spanien, Zentralmassiv.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...aguilerai Ribera et al., 2010

OCHTHEBIUS AGUILERAI
Abb.21
OCHTHEBIUS AGUILERAI
Abb.22
OCHTHEBIUS AGUILERAI
Abb.23
 
  aguilerai
albanicus
anatolicus
colveranus
delyi
exsculptus
gibbosus
granulatus
halbherri
legionensis
melanescens
montenegrinus
sattmanni
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 11.06.2014
Letzte Aktualisierung: 19.02.2024 - 01:47:33
Mit Determin (V4.2.251-2) von: Arved Lompe
Vorherige Version