Gattung in ColKat anzeigen Gattung Elodes Latreille, 1796 Coleoptera - Polyphaga - Tarsen-5-5-5 - Scirtidae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse; B. Klausnitzer)
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Klausnitzer, B.(1971): Zur Kenntnis der Gattung Helodes Latr. - Ent. Nachr. 14:177 ff. und 15:6 ff.
Lohse, G.A. (1979): Helodidae in Freude-Harde-Lohse ,Die Käfer Mitteleuropas" Band 6:252
Klausnitzer, B. (1992): 40. Familie Helodidae in Ergänzungen und Berichtigungen zu Freude-Harde-Lohse ,Die Käfer Mitteleuropas" Band 6 (1979). - Freude-Harde-Lohse ,Die Käfer Mitteleuropas" Band 13:55Klausnitzer, B. (1992): 40. Familie Helodidae in Ergänzungen und Berichtigungen zu Freude-Harde-Lohse ,Die Käfer Mitteleuropas" Band 6 (1979). - Freude-Harde-Lohse ,Die Käfer Mitteleuropas" Band 13:55
  Halsschild quer, Vorder- und Seitenrand ohne Bildung von Vorderwinkeln gerundet ineinander übergehend, der Hinterrand oft doppelbuchtig, in der Randlinie jederseits mit einem kleinen Punktgrübchen. Fühler schlank, Glied 2 und 3 verkürzt, Glied 3 kleiner als Glied 2 (Ausnahme: hausmanni). Die Artenzahl wurde in neuerer Zeit durch die oben angeführte Arbeit von Klausnitzer wesentlich vermehrt. In vielen Fällen, insbesondere in der ,,minutus-Gruppe", lassen sich die ♂ nur durch Genitaluntersuchung, die ♀ überhaupt nicht sicher unterscheiden. Die Larven entwickeln sich in Fliesgewässern, die Käfer finden sich auf der ufernahen Vegetation.  
#1 Flügeldecken einfarbig dunkelbraun bis schwarzbraun, Halsschild ebenfalls einfarbig dunkel- bis schwarzbraun (♂) oder hell rötlichgelb und dann hinter dem Vorderrand mit einem kleinen ovalen dunklen Fleck (♀). Mundteile, Fühlerbasis und Vorderbeine gelblich, beim ♀ auch noch Hinterschienen und Tarsen hell. 3. Fühlerglied wenig kürzer als das 2.. Halsschild im Umriß rechteckig mit verrundeten Ecken, Körper langoval. ♂ Genitalarmatur [Abb.1]. 4,5-5 mm. Im Alpengebiet weit verbreitet, aber im allgemeinen nur einzeln; auch in Norditalien und der nördlichen Balkanhalbinsel.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...gredleri Kiesw., 1863



Bei Flavohelodes flavicollis kann durch den durchscheinenden Kopf ein dunkler Fleck hinter dem Halsschildvorderrand vorgetäuscht werden; solche Stücke unterscheiden sich dann durch die Halsschildform leicht vom gredleri ♀.
ELODES GREDLERI.GIF
Abb.1
 
-- Halsschildmittelfleck ± ausgedehnt, oder Halsschild von gleicher heller Grundfarbe wie die Flügeldecken.

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#2 Halsschild längs der Mitte ± breit geschwärzt, die dunkle Färbung gegen die breit rotgelben Halsschildseiten scharf abgegrenzt, der schwarze Mittelfleck seitlich gewöhnlich winklig erweitert [Abb.2]. Schwarz, 2., 3. und Basis des 4. Fühlergliedes gewöhnlich rotgelb, auch die Kniee der braunen Beine schmal aufgehellt. Flügeldecken braungelb, Naht, Seitenrand und Spitze geschwärzt, die Schwärzung läßt oft nur noch einen Schrägfleck hinter der Schulter hell; bei den ♀ Flügeldecken meistens ganz dunkelbraun bis schwarz. Halsschild an der Basis am breitesten, nach vorn gerundet verengt, beim ♂ etwa 1,6 x, beim ♀ bis 1,8 x so breit wie lang. 3. Fühlerglied beim ♂ sehr klein und kaum so lang wie breit, Glied 4 zur Spitze deutlich verdickt, beim ♀ Glied 3 schlanker, merklich länger als breit, kaum kleiner als Glied 2. ♂ Genitalarmatur [Abb.3] [Abb.4]. 4,5-5,3 mm. In ganz West- und Mitteleuropa; an kalten Bächen, daher vorzugsweise montan.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...marginatus (F., 1798)


ELODES MARGINATA
Abb.2
ELODES MARGINATA.GIF
Abb.3
ELODES MARGINATA
Abb.4
-- Halsschild anders gefärbt. Wenn ein dunkler Mittelfleck vorhanden ist, ist dieser ± unscharf begrenzt und die Flügeldecken sind einfarbig hellbraun.

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#3 2. und 3. Fühlerglied etwa gleichlang [Abb.5]. Kopf dunkel, Halsschild gelbbraun mit dunklem Mittelfleck, der kleiner oder ausgedehnter sein kann, so daß nur ein schmaler Seitenrand hell bleibt; der Fleck unscharf begrenzt. Flügeldecken einfarbig gelbbraun oder mit angedunkelter Spitze, ± breit verdunkelten Seiten und Naht oder bis auf eine Schultermakel dunkel. Gestalt durchschnittlich kleiner und etwas gerundeter als bei den folgenden Arten. ♂ Genitalarmatur [Abb.6]. 3-5 mm. Montane Art in Mittel- und Südeuropa; in Mitteleuropa nur im Alpengebiet und dessen Vorland, selten.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...hausmanni (Gredl., 1857)

ELODES HAUSMANNI
Abb.5
ELODES HAUSMANNI.GIF
Abb.6
-- 3. Fühlerglied wesentlich kleiner als das 2. [Abb.7] [Abb.8]; Körperform gestreckter und meistens auch durchschnittlich größer. Die in diese Gruppe gehörenden Arten lassen sich nur im ♂ Geschlecht sicher unterscheiden. Die Arten sind oberseits gelblich behaart, entweder ganz rötlichgelb und nur die Fühler zur Spitze sowie der Bauch ± angedunkelt. Oft ist die Oberseite auch etwas dunkler braun oder zum Teil verdunkelt: Kopf vorn heller als auf der Stirn, Flügeldecken an der Spitze geschwärzt oder die Verdunkelung ausgedehnter und über Naht und Seitenrand ausgebreitet, oder Flügeldecken bis auf eine ± große helle Schultermakel geschwärzt. Der Halsschild ist gewöhnlich schmäler als bei den vorhergehenden Arten, seine größte Breite näher zur Mitte.

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ELODES KOELLERI
Abb.7
ELODES MINUTUS
Abb.8
#4 Platte des 8. Tergits mit einem an der Spitze in Seitenansicht hakenförmig gebogenen Fortsatz in der Mitte [Abb.9]. Die halbkreisförmige Grube des 7. Sternits des ♂ tief, schmal und nach vorn in eine bis zum Vorderrand des Sternits reichende Rinne verlängert. Bei dieser Art scheint die Flügeldeckenspitze stets angedunkelt zu sein. ♂: Penis und Tegmen [Abb.10]. 4-5 mm, die durchschnittlich kleinste und schlankste Art der Gruppe. In Süd- und Mitteleuropa weit verbreitet; von Frankreich bis Rumänien und südlich bis Griechenland und Sardinien gemeldet; in Mitteleuropa besonders im Osten: Gesicherte Funde aus der Tschechoslowakei, Pommern, Mark Brandenburg, Thüringen, Sachsen; auch bei München und (?) Hamburg.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...elongatus Tourn., 1868
(=tricuspis Nyholm)

ELODES ELONGATA
Abb.9
ELODES ELONGATA2.GIF
Abb.10
-- Platte des 8. Tergits tief eingebuchtet, ohne Medianfortsatz [Abb.11]

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ELODES MINUTA
Abb.11
 
#5 Grube auf dem 7. Sternit beim ♂ 3-eckig, +/- tief. Distalfortsätze des 8. Tergits stumpf endend, einen ± kleinen, 10-35 µm langen, auffälligen Dorn tragend [Abb.12]. Penis und Paramere [Abb.13]. 4,5-6 mm [Abb.14]. Die häufigste Art der Gattung, in ganz Mitteleuropa überall.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...minutus L., 1767


(=pseudominutus Klausn., 1971)
Anmerkung: Einen längeren Apikaldorn auf den Spitzen der Distalfortsätze (25-35 µm) soll eine Form haben, die von Klausnitzer (1971) als pseudominutus beschrieben wurde; diese Maßangabe stimmt nicht mit seiner Abbildung [Abb.15] überein: der Seitenlappen hat vor der Spitze eine Breite von ~45 µm [Abb.16], der Dorn müßte also > 0,5 x so lang wie diese Breite sein, das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Nach Lohse in FHL Bd. 6 war nach den Abbildungen der Unterschied zwischen minutus [Abb.17] und pseudominutus [Abb.18] der fehlende Apikaldorn an der Spitze der Seitenlappen des 8. Tergits und die fehlenden Zähnchen an der Spitze des Penis bei minutus. Das ist sicher die Ursache vieler (auch meiner) Meldungen für pseudominutus. Im Nachtrag (FHL 13) verwendet Klausnitzer zur Trennung der Arten nur noch den Apikaldorn an der Spitze der Seitenlappen des 8. Tergits, der bei pseudominutus [Abb.15] etwa doppelt so groß wie bei minutus [Abb.11] sein soll; alle anderen Merkmale, die zuvor zur Trennung herangezogen wurden, haben sich als variabel herausgestellt. Nach Klausnitzer (1992, l.c.) handelt es sich wohl um Extremformen einer Art. Der Name pseudominutus ist danach synonym zu stellen.
ELODES MINUTUS
Abb.12
ELODES MINUTUS1.JPG
Abb.13
ELODES PSEUDOMINUTA
Abb.14
ELODES PSEUDOMINUTA
Abb.15
ELODES MINUTA
Abb.16
ELODES MINUTA.GIF
Abb.17
ELODES PSEUDOMINUTA
Abb.18
-- Grube auf dem 7. Sternit beim ♂ halbkreisförmig. Distalfortsätze des 8. Tergits spitz endend [Abb.19].

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ELODES KOELLERI
Abb.19
 
#6 ♂ Genitalarmatur [Abb.20], 8. Tergit [Abb.21], Tegmen [Abb.22]. 4,8-5 mm. Bisher nur nach 2 ♂ bekannt, die in Alsbach gefunden wurden.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...johni Klausn., 1975

ELODES JOHNI.GIF
Abb.20
ELODES JOHNI
Abb.21
ELODES JOHNI
Abb.22
 
-- Die halbkreisförmige Grube des 7. Sternits flacher und breiter, die vordere Hälfte des Sternits ohne Eindruck; ♂ Genitalarmatur [Abb.23], 8. Tergit [Abb.19], Tegmen [Abb.24]. 4,7-5,5 mm. Europa ohne den Norden und den Mittelmeerraum; Verbreitung in Mitteleuropa bisher nur lückenhaft bekannt: Tschechoslowakei, Eifel, Thüringen, Sachsen. In Õsterreich zu erwarten, da auch in Südtirol und Ungarn nachgewiesen.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...koelleri Klausn., 1970
(=elongata sensu Nyholm)

ELODES KOELLERI.GIF
Abb.23
ELODES KOELLERI
Abb.19
ELODES KOELLERI
Abb.24
 
  elongatus
gredleri
hausmanni
johni
koelleri
marginatus
minutus
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 16.02.2013
Letzte Aktualisierung: 26.08.2021 - 13:10:50
Version: 4.1.1 von: Arved Lompe
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