Familie Cybocephalidae Coleoptera
  Von Arved Lompe (n. S. Endrödy-Younga)
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Endrödy-Younga, S. (1968 ): Monographie der paläarktischen Arten der Familie Cybocephalidae (Coleoptera: Clavicornia) - Acta Zoologica Academiae Scientiarum Hungaricae, 14(1-2):27-115 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Endrödy-Younga1968 Cybocephalidae.pdf
  Fühler 10- oder 11-gliedrig, die 2 Basalglieder groß, die 3 letzten Glieder bilden eine Keule. Der Spitzenteil der Vorderschienen ist bei einzelnen Arten unterschiedlich gebaut und für die Determination gut verwendbar. Alle Tarsen 4-gliedrig. Beim ♂ findet sich zwischen dem 5. Bauchsegment und dem Pygidium ein kleines zusätzliches Segment. Durch dieses Segment, und oft auch durch die Färbung des Kopfes sind die beiden Geschlechter voneinander zu trennen. Manchmal ist auch der Hinterrand der Flügeldecken unterschiedlich gebildet; in diesen Fällen ist er bei den ♂ gleichmäßig abgerundet, bei den ♀ dagegen leicht ausgerandet. Beim Bestimmen muß unbedingt zuerst das Geschlecht festgestellt werden. Soweit bekannt sind alle Arten der Familie Schildlausfresser. Die Imagines wie auch die Larven findet man auf Pflanzen, welche von Schildläusen infiziert sind. Die heimischen Arten besonders auf Obstbäumen, aber auch an Eiche, Esche, Eberesche und Gebüschen. Es ist noch nicht geklärt, aber wir müssen annehmen, daß jede Cybocephalus-Art nur an eine oder sehr wenige Schildlausarten gebunden ist. Man sollte die Tiere so präparieren, daß man das Geschlecht erkennen kann (am besten auf der Seite liegend) oder das Geschlecht bei der Präparation gleich vermerken. - Von der über die ganze Erde verbreiteten Familie kennen wir schon 4 Gattungen mit etwa 150 Arten. In der Palaearktis nimmt die Zahl der Arten nach Norden rasch ab; von den drei europäischen Gattungen leben in Mitteleuropa nur 5 Arten, in Europa etwa 26 Arten.
#1 Mittlerer Abschnitt der ersten Bauchplatte breit, an der Spitze breit abgestutzt oder flach abgerundet [Abb.1]. Hinterhüften weit voneinander eingefügt. Bauch besteht außer aus der zusätzlichen männlichen Genitalplatte deutlich aus 5 Segmenten.

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HIERRONIUS UNTERSEITE.GIF
Abb.1
 
-- Mittlerer Abschnitt der ersten Bauchplatte schmal. Er bildet eine dreieckige Spitze zwischen den ziemlich nahe eingefügten Hinterhüften [Abb.2]. Hinterbrust nicht deutlich kürzer als bei den Cybocephalus-Arten, doch liegt die Platte nicht horizontal, sie fällt leicht zur Mittelbrust hin ab. Oberfläche der Hinterbrust viel undeutlicher behaart als die Bauchplatten, meistens auch glänzender. Habitus [Abb.3]. Augen von unten vollständig bedeckt, ihr Außenrand von der Wange völlig eingerahmt [Abb.4]. Der Bauch besteht außer aus der männlichen Genitalplatte aus 5 Platten, aber die zweite ist manchmal schwer zu erkennen. Hinterschenkel mit Längskielchen. Fühler 11-gliedrig. Basalplatte des männlichen Kopulationsapparates stimmgabelförmig, von der Spitze ab tief eingeschnitten. Bisher nur aus Nordafrika bekannt.

   ...Pastillodes E.-Y.

PASTILLODES UNTERSEITE.GIF
Abb.2
PASTILLODES AGATHIDIOIDES
Abb.3
PATILLODES AGATHIDIOIDES
Abb.4
 
#2 Hinterbrust lang, die Mittel- und Hinterhüften sind weit hintereinander eingefügt, Oberfläche quer und manchmal der Länge nach leicht gewölbt, meist in der Mitte flacher [Abb.5]. Oberfläche der Hinterbrust gleichmäßig und einheitlich chagriniert und punktiert, fein behaart, sie unterscheidet sich in dieser Hinsicht von den Bauchplatten nicht deutlich. Augen von unten nicht vollständig bedeckt, mindestens die Vorderecke, manchmal die vordere Hälfte unten freistehend [Abb.6]. Die Wangen, als die breitesten Ecken des Kopfes, sind von oben, neben den Augen oft sichtbar, vorn aber krümmt sich die Wange auf die Unterseite des Auges. Fühler 11- oder 10-gliedrig. Basalplatte des männlichen Kopulationsapparates ist bei allen bekannten Arten eine einheitliche Chitinplatte.

   ...Cybocephalus Erichson, 1844

CYBOCEPHALUS UNTERSEITE.GIF
Abb.5
CYBOCEPHALUS AUGEN
Abb.6
-- Hinterbrust kurz, die Mittel- und Hinterhüften sind näher hintereinander eingefügt [Abb.1]. In der Mitte der Hinterbrust eine halbmondförmige Fläche mindestens angedeutet, öfters ist sie aber groß und stark glänzend. Die ganze Platte ist kahl, oder die wenigen Härchen sind äußerst fein und schütter. Augen von unten vollständig bedeckt, doch die Wange unrahmt das Auge nicht, der Rand des Auges ist von der Seite sichtbar [Abb.7]. Fühler 11-gliedrig. Basalplatte des männlichen Kopulationsapparates ist eine einfache, einheitliche Platte. Bisher nur von den Atlantischen Inseln bekannt.

   ...Hierronius Endrödy-Younga, 1968

HIERRONIUS UNTERSEITE.GIF
Abb.1
HIERRONIUS LAEVIS
Abb.7
  Cybocephalus
Hierronius
Pastillodes
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 14.01.2009
Letzte Aktualisierung: 20.06.2021 - 12:53:38
Version: 4.1.1 von: Arved Lompe
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