Gattung: Thamnurgus Eichhoff Coleoptera - Rhynchophora - Scolytidae - Ipinae - Thamnurgini
  Von Arved Lompe (n. Schedl)
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Weichselbaumer, E. (2014): Der Eisenhut-Krautborkenkäfer Thamnurgus petzi Reitter, 1901 im bayerischen Donauwald. - NachrBl. bayer. Ent. 63(1/2):7-9
  Körper walzenförmig, rotbraun bis schwarz, abstehend behaart, Stirn gewölbt, fein bis mäßig kräftig punktiert, oft mit medianem Längskiel, Behaarung wenig auffallend. Augen nierenförmig, Fühler mit keulenförmigem Schaft, 5-gliedriger Geißel, kurzer, an der Basis verdickter, distal schief abgeschrägter behaarter Keule [Abb.1]. Halsschild etwas länger als breit, einfach flach gewölbt, ohne Buckel, einfach punktiert, meist mit punktfreier Mittellinie. Schildchen klein, knopfförmig. Flügeldecken bis über die Mitte walzenförmig, Apex stets breit gerundet, Absturz gewölbt, leicht abgeflacht oder mit deutlicher Längsfurche, Scheibe regelmäßig bis ungeordnet fein bis kräftig punktiert, Punktierung des Absturzes oft lockerer und feiner, bis beinahe erloschen, Naht des Absturzes meist leicht angehoben, Seitenwülste des Eindruckes von unbedeutend markiert bis deutlich kantig erhaben. Hinterleib horizontal, der Quere nach leicht gewölbt, ohne besondere Auszeichnungen, Schienen distal erweitert, an der Außenkante gezähnt, mit Enddorn, Tarsenglieder zylindrisch. Sekundäre Geschlechtsmerkmale auf die Form des Halsschilds und des Flügeldeckenabsturzes beschränkt, ♂ Halsschild meist gedrungener als beim ♀, größte Breite in der Regel in der Mitte, beim ♀ etwas nach vorne gelagert, Absturzabflachung oder Längsfurche beim ♂ stärker ausgeprägt als beim ♀, die Punktierung des Absturzes dagegen beim ♀ oft kräftiger als beim ♂. 1,8-3,0 mm. Mittelmeerländer und südlicher Teil Mitteleuropas, im Osten bis Turkmenien, in Zentralafrika und in Madagaskar meist in Hochlagen der Gebirge. Brüten in Stengeln und Trieben von Ranunculaceen, Euphorbiaceen, Labiatae und in Tamarix. Biologisch wenig erforscht.
THAMNURGUS KALTENBACHI
Abb.1
 
#1 Halsschild locker punktiert, mit großen, glatten Zwischenräumen, punktfreie Mittellinie wenig hervortretend.

   ...2

 
-- Halsschild dichter punktiert, punktfreie Mittellinie meist deutlicher hervortretend, manchmal auch schwielenförmig.

   ...3

 
#2 Flügeldecken gedrungener, 1,7-1,8 × so lang wie breit, verworren grob punktiert, besonders in Nahtnähe; Behaarung lang zottig, Absturz gewölbt, kaum erkennbar abgeflacht. Beine schwarz. 2,5-3,0 mm. Entwicklung in  Aconitum napellus, vielleicht auch in anderen Arten.. Bayern, Oberösterreich bis Mähren, Karpaten, Transsilvanien.

   ...petzi Reitter

 
-- Flügeldecken schlanker, 1,8-1,9 × so lang wie breit, Punktierung kaum merklich feiner, ebenfalls ungeordnet, Behaarung kürzer und mehr abstehend, Absturz kurz und steil abgewölbt, mit ganz seichtem Längseindruck, Naht und Seitenwülste gleich hoch. Beine gelblich bis rotbraun. 2,0-2,8 mm. Mittelmeerländer, Einzelmeldung aus ,,Tyrol". In  Delphinium consolida,  Delphinium orientale und  Teucrium pseudoscorodonia. (robustus Eggers (1908), holtzi Strohmeyer (1914))

   ...delphini Rosenhauer

 
#3 Flügeldecken in regelmäßigen Reihen relativ fein punktiert.

   ...4

 
-- Flügeldecken kräftiger und mehr verworren punktiert, besonders in Nahtnähe.

   ...5

 
#4 Halsschild schlank, beim ♀ 1,23-1,28 × so lang wie breit, beim ♂ etwas gedrungener, größte Breite beim ♂ in, beim ♀ vor der Mitte, Flügeldeckenabsturz in beiden Geschlechtern mit breiter Längsfurche, Seitenwülste beim ♂ höher, beim ♀ niedriger als die Naht. Beine gelb bis rotbraun. 2,5-3,0 mm. Mittelmeerländer, im Norden bis Kroatien und Ungarn. In  Euphorbia dendroides,  Euphorbia amygdaloides und  Euphorbia gerardiana. (siculus Eggers (1914))

   ...euphorbiae Küster

 
-- Halsschild gedrungener, 1,08-1,15 × so lang wie breit, in beiden Geschlechtern nahezu gleich geformt, punktfreie Mittellinie nur angedeutet, ♂ Flügeldeckenabsturz mit flacher Längsfurche, Seitenwülste kaum höher als die Naht, Punktierung weitgehend reduziert, ♀ Absturz leicht abgeflacht, Punktierung fein aber deutlich. Beine schwarz. 2-2,5 mm. Im südl. Mitteleuropa, von Frankreich über Baden, Niederösterreich, Mähren bis in die Karpaten. In  Euphorbia amygdaloides und  Euphorbia cacharias.

   ...varipes Eichh., 1878

 
#5 Kleinere Art, 1,8-2,2 mm, Beine auch bei ausgefärbten Stücken gelb bis rötlich. ♂ Stirn glatt, fein zerstreut punktiert, ein kurzes feines Längskielchen unmittelbar über dem Vorderrand, Absturz schräg abgewölbt, mit mäßig breiter seichter Längsfurche, Seitenwülste so hoch wie die leicht angehobene Naht, kräftig und verworren punktiert; ♀ Stirn gröber punktiert, das Längskielchen unscheinbar, Absturz nur leicht abgeflacht, kräftig verworren und dicht punktiert. Mitteleuropa. Entwicklung in Stengeln von Lippenblütlern (Labiatae):  Teucrium scorodonia,  Origanum officinalis,  Origanum vulgare,  Lamium album,  Stachys silvatica,  Stachys officinalis. (csikii Endrödy (1957))

   ...kaltenbachi (Bach, 1849)

 
  delphini
euphorbiae
kaltenbachi
petzi
varipes
     Erstellt am: 15.01.2008
Letzte Aktualisierung: 14.05.2014 - 17:53:38
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