Gattung: Scolytus Geoffr. (Eccoptogaster Herbst) Coleoptera - Rhynchophora - Scolytidae
  Von Arved Lompe (n. K.E. Schedl, A. Pfeffer)
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Eichhoff, W. (1881): Europäische Borkenkäfer in: Die Europäischen Borkenkäfer, Hrsg. , , J.Springer, Berlin.
Schedl, K. E. (1948): Zentralbl. f. d. Gesamtgebiet der Ent., Monographie 1,, 67 pp. 61 Abb.
Michalski, J. (1973): Revision of the palearctic species of the genus Scolytus Geoffroy (Col., Scolytidae). - Pol. Akad. Nauk, Warschau, 214 pp.
Pfeffer, A. (1994): Zentral- und westpaläarktische Borken- und Kernkäfer (Coleoptera: Scolytidae, Platypodidae). - Entomologica Basiliensia, 17:5-310 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Pfeffer1994 Scolytidae.tif
  Rotbraun bis schwarz, glänzend, selten matt; ♂ Stirn abgeflacht oder leicht eingedrückt, meist mit stärkerer Behaarung, ♀ Stirn stets stärker gewölbt, spärlicher behaart; Fühlereinlenkung vor den Augen, Außenseite der Keule kurz behaart und mit vorgezogenen Haarreihen [Abb.1], Halsschild meist mit gut ausgebildeter subapikaler Einschnürung, Basis und Seiten gerandet; Hinterleib aufsteigend gewölbt und Träger wichtiger spezifischer und sekundärer Geschlechtsmerkmale, Analsternit mit einem doppelten Hinterrand, wobei der Subapikalrand vom Apikalrand durch eine ± ausgeprägte Querfurche getrennt ist; 3. Tarsenglied tief gespalten [Abb.2].
SCOLYTUS F.GIF
Abb.1
SCOLYTUS MULTISTRIATUS
Abb.2
#1 2. Hinterleibsternit ohne Höcker, Dorn oder Fortsatz (manchmal aber das 3. oder 4.!).

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-- 2. Hinterleibsternit mit Höcker, Dorn oder Fortsatz [Abb.3] [Abb.4].

   ...12

SCOLYTUS KIRSCHII
Abb.3
SCOLYTUS MULTISTRIATUS
Abb.4
#2 Der aufsteigende Hinterleib an der Naht zwischen Sternit 1 und 2 ohne scharf ausgebildete Bruchlinie nach oben gewölbt.

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-- Der aufsteigende Hinterleib an der Naht zwischen Sternit 1 und 2 mit einem scharf ausgebildeten Knick [Abb.5] [Abb.6].

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SCOLYTUS INTRICATUS
Abb.5
SCOLYTUS INTRICATUS
Abb.6
#3 Flügeldecken meist schwarzbraun, bisweilen rot, manchmal mit dunkleren Seitenflecken oder dunklerer Mittelbinde, reibeisenförmig in sehr gedrängten Reihen punktiert, an der Naht mit Schrägkritzel; Halsschild kräftig punktiert, die Punkte auf der subapikalen Einschnürung hinter dem Vorderrand und auf den Seiten ± längsrissig und zu kurzen Längsrunzeln zusammenfließend [Abb.7] (Stammform). Die var. sanctaluciae Hoffm. soll auf dem Halsschild mehr runde Punkte besitzen, die apikalen Längsrunzeln sollen fehlen, die Flügeldecken braun und länger behaart sein. Hinterleib [Abb.8]. 1,8-2,5 mm. Vorwiegend an Obstbäumen, wildwachsenden oder eingebrachten  Rosaceen, ausnahmsweise in Corylus. Muttergang einarmig, kurz, ± der Faser folgend, oft tief in den Splint eingreifend, Larvengänge zahlreich, eng gestellt [Abb.9], Puppenwiegen oft napfförmig in das Holz versenkt. Von England bis nach Mittelasien, von Nordafrika bis Archangelsk, verschleppt nach den USA, Kanada, Peru, Argentinien und Chile. Kleiner Obstbaumsplintkäfer.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...rugulosus (Müll., 1818)

SCOLYTUS RUGULOSUS
Abb.7
SCOLYTUS RUGULOSUS
Abb.8
SCOLYTUS RUGULOSUS
Abb.9
 
-- Flügeldecken seidenglänzend, einfach in Reihen punktiert, Zwischenräume mit je 1 Reihe nahezu gleichgroßer Punkte, diese aber nicht in eingerissenen Streifen liegend; Halsschild weniger kräftig punktiert, ohne Längsrunzeln, subapikale Einschnürung schwach ausgebildet. In erster Linie auf dem Mandelbaum (Amygdalis communis), selten auf Prunus, Amelanchier und Mespilus. Brütet in Zweigen und schwächeren Ästen, Muttergang einarmig und der Faser folgend, bis 3 cm lang, Larvengänge zahlreich (30-50), deren Länge bis 2 cm. Mittelmeerländer, aber auch Frankreich, Südtirol, Niederösterreich und Karpatenbecken. Mandelsplintkäfer.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...amygdali Guerin, 1847

 
#4 Knick zwischen Hinterleibsternit 1 und 2 auch in der Mitte stumpfwinklig, 2. Sternit nach dem Knick schräg ansteigend [Abb.6].

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SCOLYTUS INTRICATUS
Abb.6
 
-- Knick zwischen Sternit 1 und 2 in der Mitte rechtwinkelig, 2. Sternit wenigstens in der unteren Hälfte senkrecht aufsteigend, bei den ♂ besser ausgeprägt als bei den ♀.

   ...7

 
#5 Flügeldecken seidenglänzend, Untergrund minutiös punktuliert-genetzt oder gerunzelt-genetzt, doppelt gestreift-punktiert, die Streifen der Zwischenräume etwas unregelmäßiger und feiner als jene der Hauptreihen, in der Nähe der Naht mit Schrägkritzeln [Abb.10]. ♂ Stirn in den vorderen Seitenecken mit je einem abstehenden Haarpinsel. 2,5-3,5 mm. Eichensplintkäfer. Vorwiegend an Eichen (Quercus); gelegentlich an Ostrya, Castanea, Fagus, Carpinus, Betula, Populus, Sorbus und Ulmus. Muttergang einarmig, kurz und quer zur Faser, Larvengänge schlank, der Faser folgend, das ganze Brutbild meist den Splint schürfend. In Ästen und Stangen bis etwa 17 cm Durchmesser. Süd- und Mitteleuropa, von England bis Südschweden, von Südfinnland bis zum Kaukasus, Nordiran, fast genau der Verbreitung der Gattung Quercus folgend.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...intricatus (Ratz., 1837)

SCOLYTUS INTRICATUS
Abb.10
 
-- Flügeldecken glänzend, glatt, Zwischenräume ohne streifige Vertiefungen.

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#6 Halsschildscheibe fein punktiert, auf der Einschnürung hinter dem Vorderrand die Punkte ziemlich unvermittelt doppelt so groß und sehr dicht gestellt. 3-4 mm. Vorwiegend an Obstbäumen und wildwachsenden Rosaceen wie Cotoneaster, Crataegus, Cydonia, Pirus, Prunus, Sorbus, sehr selten auf Ulmus und Castanea. Muttergang einarmig, bis 40 mm lang, ± der Faser folgend, Larvengänge dicht gestellt, oft wirr durcheinanderlaufend [Abb.11], Puppenwiegen in der Rinde oder napfförmig in das Holz versenkt, das ganze Brutbild oft den Splint schürfend. In Ästen und schwächeren Stämmen. Gemein, Mitteleuropa, im Norden bis Südschweden und Südfinnland, ostwärts bis zum Ural und Kleinasien, außerdem östl. Nordamerika. Großer Obstbaumsplintkäfer. (pruni Ratzeburg (1837), pyri Ratzeburg (1837)).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...mali (Bechst., 1805)

SCOLYTUS MALI
Abb.11
 
-- Die Punkte auf der Halsschildscheibe nach vorne und gegen die Seiten allmählich größer werdend. Flügeldecken kaum oder nicht gestreift, die Punkte der Hauptreihen und der Zwischenräume nahezu gleich groß. Hinterleib im Raume des 1. Sternits der Quere nach eng gewölbt. 2,2-3,2 mm. Habitus [Abb.12]. Vorwiegend an Carpinus-Arten, Hopfenbuche (Ostrya), gelegentlich auch an Fagus, Quercus und Corylus. Muttergang einarmig, quer zur Faser, tief in den Splint eingreifend, Larvengänge lang, schwach geschlängelt, der Faser folgend. Vermutlich im ganzen Gebiet der Hainbuche; Mittel-, Süd- und Südosteuropa, Südschweden, Südrußland, Krim und Kaukasus. Hainbuchensplintkäfer.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...carpini (Ratz., 1837)

SCOLYTUS CARPINI
Abb.12
 
#7 Flügeldecken dicht gestreift-punktiert, so daß Hauptreihen- und Zwischenraumpunkte nicht zu unterscheiden sind. 3,0-4,5 mm. Ausschließlich auf Ahorn-Arten ( Acer campestre,  Acer platanoides,  Acer obtusatum). Brutbild meist sehr regelmäßig, teils im Bast, teils im Splint, Muttergang einarmig, der Faser folgend, Larvengänge dicht gestellt, sehr lang und strahlenförmig auseinanderlaufend. Mittelmeerländer, aber auch in Niederösterreich, Kärnten (Lavanttal), ostwärts bis zum Kaukasus, fehlt aber anscheinend auf der Krim. Ahornsplintkäfer. (aceris Knotek (1892)).

   ...koenigi Schewyrew

 
-- Flügeldeckenzwischenräume glatt oder nur mäßig gestreift, die in den Zwischenräumen liegenden Punkte deutlich kleiner als jene der Hauptreihen, so daß die beiden Reihentypen gut zu unterscheiden sind. Unterschiede der folgenden Arten finden sich vorwiegend in den sekundären Geschlechtsmerkmalen.

   ...8

 
#8 Flügeldeckenzwischenräume enger und ± gestreift-punktiert oder Flügeldeckenstreifen nur mit Punkten, ohne Furchen. Kleine bis mittelgroße Arten: 1,5-4,5 mm.

   ...9

 
-- Flügeldeckenzwischenräume breit, ohne Streifen, die Punkte wesentlich kleiner als jene der Hauptreihen. Große Arten; 3,2-6,5 mm.

   ...10

 
#9 Flügeldeckenpunktstreifen meist in Form von einfach eingedrückten Linien, Zwischenraumpunkte wesentlich kleiner als jene der Hauptreihen. ♂ mit abgeflachter bis leicht eingedrückter Stirn, Hinterrand des 3. Hinterleibsternits mit einem kleinen medianen Höckerchen, Hinterrand des 4. Sternits in der Mitte lippenartig vorgezogen. ♀ Stirn gewölbt, Hinterrand der Sternite 2-4 glatt oder mit Andeutungen kleiner medianer Körnchen [Abb.13]. 3,5-4,5 mm. Vorwiegend auf den verschiedenen Ulmen-Arten, Meldungen auch von Quercus, Tilia, Alnus und Prunus. Brütet in Ästen und schwächeren Stämmen, Muttergang 4-10 cm lang, der Faser folgend, mit stiefelförmiger Rammelkammer, Larvengänge sehr zahlreich und dicht gestellt, bis zu 8 cm lang, zuerst quer zur Faser, dann strahlig auseinanderlaufend. Mitteleuropa; im Norden bis Stockholm, von Frankreich über Bayern, Österreich bis in die Karpaten, in Norddeutschland anscheinend fehlend, der Ulme auch in höhere Lagen folgend. Mittlerer Ulmensplintkäfer.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...laevis Chap., 1873

SCOLYTUS LAEVIS
Abb.13
 
-- Flügeldecken zu kräftigen Zwischenraumstreifen und großen Zwischenraumpunkten neigend, letztere oft die Größe der Hauptreihenpunkte erreichend [Abb.14]. ♂ mit abgeflachter Stirn und einer lippenartigen Auftreibung am Hinterrand des 4. Hinterleibsternits [Abb.15] [Abb.16], ♀ Stirn gewölbt, Hinterleib ohne besondere Auszeichnungen. 1,5-2,5 mm. Vorwiegend an Ulmus-Arten, aber auch von Carpinus, Fagus und Prunus gemeldet; im Süden gelegentlich an Olea europaea. In Zweigen und schwächeren Ästen, 1- bis 2-armige, der Faserrichtung folgende, meist etwas geschlängelte, mittellange Muttergänge, dicht gestellte Larvengänge quer zur Faser verhältnismäßig kurz, kaum länger als die Muttergänge. Mittel- und Südeuropa, selten in Schweden (Öland), außerdem in Zentral- und Südrußland einschließlich des Kaukasus, der Ulme in höhere Gebirgslagen nicht folgend.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pygmaeus (F., 1787)

SCOLYTUS PYGMAEUS
Abb.14
SCOLYTUS PYGMAEUS
Abb.15
SCOLYTUS PYGMAEUS
Abb.16
 
#10 ♂ Stirn leicht abgeflacht, an den Seiten gegen die Augen die Wölbung noch deutlich ausgeprägt, ♀ Stirn einfach gewölbt, in beiden Geschlechtern dicht körnelig punktiert, beim ♂ lockerer, beim ♀ dichter wollig behaart. 3. und 4. Bauchring in der Mitte mit einem einfachen Höckerchen [Abb.17], ausnahmsweise ist auch ein Körnchen in der Mitte des 2. Sternits, das aber kleiner ist als die übrigen Höckerchen. Stirn der ♂ und ♀ dicht behaart. Halsschild glänzend schwarz, Flügeldecken rot. Flügeldeckenzwischenräume breit, fein punktiert. Hierher gehören 3 ähnliche Arten von 3-6 mm.

   ...10a

SCOLYTUS SCOLYTUS
Abb.17
 
-- ♂ Stirn von Auge zu Auge flach eingedrückt, der obere Rand des Eindruckes gut hervortretend, Eindruck divergierend nadelrissig.

   ...11

 
#10a Bauch mit dichter Behaarung. Stirn flach und mit kurzer, tomentartiger gelber Behaarung. Letztes Abdominalsternit und -tergit mit von oben sichtbarer Haarfranse. (Apex 1:9, 9a, 9b). ♂.

   ...10b

 
-- Bauch fast kahl. Stirn flach gewölbt mit dichten oder sparsamen zur Mittellinie gerichteten kurzen Haaren. ♀.

   ...10c

 
#10b Am Ende der Flügeldecken ist die Behaarung des Analsternites und -tergites als regelmäßige Haarfranse sichtbar, die auf der Seite etwas länger als in der Mitte ist [Abb.18]. Stirnbehaarung sehr dicht und abstehend, mit der größten Länge in der Mitte. Flügeldecken mit feineren Punktstreifen, die Zwischenräume sind breit und fein punktiert. Hinterleib seitlich [Abb.17]. 3-6 mm. Unter Ulmenrinde. Bevorzugt Äste und Stämme, einarmige, der Faser folgende Muttergänge von wechselnder Länge (2-10 cm), Larvengänge ausgedehnt, mitunter 10-15 cm lang, in sehr verschiedener Anzahl, strahlenförmig in Anordnung, Puppenwiegen in der Rinde oder, in schwächeren Ästen, napfförmig im Splint. Europa im Bereich der Ulme; in Mitteleuropa häufig: Großer Ulmensplintkäfer.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...scolytus (F., 1775)

SCOLYTUS SCOLYTUS
Abb.18
SCOLYTUS SCOLYTUS
Abb.17
-- Analtergit mit zwei breiten, fast ineinander übergehenden Haarbüscheln. Hinterrand des Analsternits mit unterbrochener Haarfranse [Abb.19]; Stirn mit kurzen gelblichbraunen Haaren und vorne fast kahl erscheinend. Flügeldecken mit feinen inneren Punktstreifen, Zwischenräume breit und fein punktiert. 3,4-5,4 mm. An Ulmen. Aus Frankreich beschrieben, aber auch in Südschweden, Südnorwegen, Norddänemark, Slowakei und Niederösterreich verbreitet.

   ...triarmatus (Eggers, 1912)

SCOLYTUS TRIARMATUS
Abb.19
 
-- Analsternit und -tergit mit 4 größeren und 2 dünnen Haarpinseln [Abb.20]. Stirn mit geteilter gelbbrauner Behaarung, längsgerunzelt. Mitte der Stirn lang und flach gefurcht. Flügeldecken mit starken eingerissenen Punktstreifen. 3,4-6 mm. Mittelmeergebiet, Balkangebiet, Südrussland. Unter Ulmenrinde.

   ...sulcifrons Rey, 1892

SCOLYTUS SULCIFRONS
Abb.20
 
#10c 2., 3. und 4. Abdominalsternit in der Mitte mit einem kleinen Höckerchen. Stirn gewölbt, mit kurzen, nicht dichten gelblichbraunen Haaren, vorne ganz kahl erscheinend (mit dichten, samtartigen rotbraunen Haaren: abnorme ♀ von Sc. scolytus). 3,5-5,4 mm. Siehe S. triarmatus LZ    >>>10b  
-- Nur das 3. und 4. Abdominalsternit in der Mitte mit einem deutlichen Höckerchen.

   ...10d

 
#10d Flügeldecken mit feinen inneren Punktstreifen und mit breiten flachen und fein punktierten Zwischenräumen. 3-6 mm. Stirn gewölbt, ohne Furche. Siehe S. scolytus LZ    >>>10b  
-- Flügeldecken mit tief eingerissenen Punktstreifen und mit flach gewölbten, fein punktierten Zwischenräumen. Stirn gewölbt, granuliert und gefurcht. 3,4-6 mm. Siehe S. sulcifrons LZ    >>>10b  
#11 ♂ Hinterleib am Hinterrand des 3. Sternites mit einem medianen Höckerchen oder einem zapfenförmigen Fortsatz, Hinterrand des 4. Sternits mit medianer lippenförmiger Auftreibung [Abb.21]. ♀ Stirn kurz gewölbt, fein längsrissig punktiert, kurz über dem Epistomalrand meist mit einem leichten Buckel, auf welchem ein feines Längskielchen gerade noch zu erkennen ist, ♀ Hinterleib ohne besondere Auszeichnungen. 4,5-6,5 mm. Brütet ausschließlich an Birken (Betula verrucosa und pubescens). Brutbild sehr charakteristisch: Muttergang der Faser folgend, sehr lang, meist tief in den Splint eingreifend, Larvengänge sehr zahlreich, zuerst quer zur Faser, dann je nach Stärke des Brutmaterials früher oder später in die Faserrichtung abbiegend, Puppenwiegen meist in der Rinde. Befall auch äußerlich durch die zahlreichen Luftlöcher über dem Muttergang und die Schlupflöcher über den Puppenwiegen leicht zu erkennen [Abb.22]. In stärkeren Ästen und Stämmen. Im ganzen Bereich der Birke, von England bis Japan. Birkensplintkäfer.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ratzeburgi Janson, 1856

SCOLYTUS RATZEBURGI
Abb.21
SCOLYTUS RATZEBURGI
Abb.22
-- ♂ Hinterleib am Hinterrand des 3. Sternits mit 2 kurzen zapfenförmigen Fortsätzen, am Hinterrand des 4. Sternits mit einer lippenförmigen Auftreibung. Halsschild äußerst fein und sehr zerstreut punktiert. ♀ unbekannt. ♂ 6,5 mm. Niederösterreich (Lobau), nur durch den Holotypus bekannt.

   ...bituberculatus Puzyr, 1951


Vermutlich nur ein aberrantes ♂ von Sc. ratzeburgi.
 
#12 Hinterleibszapfen klein, nicht länger als breit, in der Mitte des 2. schräg ansteigenden Sternits entspringend [Abb.3]. Seitenecken der Hinterleibssternite 3 und 4 einfach oder leicht verdickt. Stirn beim ♂ breit, flach gewölbt, spärlich wollig behaart, beim ♀ kräftiger gewölbt und fast kahl. Flügeldecken seidenglänzend, auf winzig punktuliertem Grunde dicht gestreift punktiert, Halsschild im Verhältnis zur Körpergröße kräftig und dicht punktiert, Scutellareindruck sehr kurz, kaum ausgeprägt. 2-3 mm. Vorwiegend auf Ulmen, Meldungen auch von Prunus, Fraxinus und Populus. Muttergang 2,5 cm lang, einarmig, ± der Faser folgend, Larvengänge wenig zahlreich, unregelmäßig geschlängelt und oft in ungleichen Abständen. Mittelmeerländer, im Norden bis Niederösterreich, Böhmen, Slowakei, Polen, außerdem im südlichen Rußland einschließlich Krim, Kaukasus und Turkestan.

   ...kirschii Skal., 1876

SCOLYTUS KIRSCHII
Abb.3
 
-- Hinterleibszapfen in beiden Geschlechtern kräftiger, schlanker und mehr randständig [Abb.4], Seitenecken der Hinterleibssternite 3 und 4 in spitze Zähnchen ausgezogen. ♂ Stirn abgeflacht, bis leicht eingedrückt, spärlich behaart, die Randhaare länger und einwärts gekrümmt, ♀ Stirn gewölbt, Behaarung spärlicher, oft fast kahl.

   ...13

SCOLYTUS MULTISTRIATUS
Abb.4
 
#13 Flügeldecken in Seitenansicht nicht länger als der Halsschild, in Aufsicht so lang wie zusammen breit, Hinterleib vom 2. Sternit an fast senkrecht aufsteigend [Abb.23] [Abb.24]. ♂: Hinterrand des 3. Sternits schwach verdickt, Hinterrand des 4. Sternits in der Mitte verdickt und lippenartig vorgezogen. 2-3 mm. Hauptwirt die verschiedenen Ulmus-Arten, ausnahmsweise an Prunus. In Zweigen und Ästen, Muttergang 1-armig, seltener 2- oder 3-armig, etwas geschlängelt in der Faserrichtung, Larvengänge unregelmäßig in der Anordnung und verhältnismäßig kurz. Südeuropa, im Norden bis Niederösterreich, Böhmen und Polen, außerdern in Südrußland, auf der Krim und im Kaukasus. Neuerdings in Niedersachsen zahlreich gefunden; vermutlich viel weiter verbreitet als gemeldet, aber bisher nicht erkannt.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ensifer Eichh., 1881

SCOLYTUS ENSIFER
Abb.23
SCOLYTUS ENSIFER
Abb.24
-- Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, wesentlich länger als zusammen breit. 3. und 4. Sternit in beiden Geschlechtern ohne Auszeichnungen, 2. Sternit kürzer, steil, aber nicht ganz senkrecht aufsteigend [Abb.4] [Abb.25], mit einer meist deutlichen Querdepression. 2,2-3,3 mm. Vorwiegend auf Ulmus-Arten, auch von Prunus und Populus und anderen gemeldet. In stärkeren Zweigen und Ästen, Muttergang 1-armig, 20-50 cm lang, der Faser folgend, Larvengänge dicht gestellt, im schwächeren Material das ganze Brutbild den Splint schürfend, Puppenwiegen napfförmig im Holz. Gemein in Süd- und Mitteleuropa, im Norden bis Südschweden, außerdem in Süd- und Zentralrußland, auf der Krim und im Kaukasus, nach den USA verschleppt. Kleiner Ulmensplintkäfer.

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SCOLYTUS MULTISTRIATUS
Abb.25
 
  amygdali
bituberculatus
carpini
ensifer
intricatus
kirschii
koenigi
laevis
mali
multistriatus
pygmaeus
ratzeburgi
rugulosus
scolytus
sulcifrons
triarmatus
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 11.06.2014
Letzte Aktualisierung: 02.10.2019 - 17:43:29