Gattung: Mycetoporus Mannh. Coleoptera - Staphylinidae - Tachyporinae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse)
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Luze, G. (1901): Bolitobiini. Revision der paläarktischen Arten der Staphyliniden-Gattungen Bryocharis Boisd. et Lac, Bolitobius Mannh., Bryoporus Kraatz und Mycetoporus Mannh. - Verhandl. zool. bot. Ges. Wien, 51:662 ff Private Datei: C:\_F\taxa\coleo\scans\Luze1901 Bolitobiini.pdf
  Endglied der Kiefertaster sehr schlank oder nadelförmig, viel schmäler oder höchstens halb so breit wie das vorletzte (Kiefertaster 109). Körper gestreckt und glänzend. Kopf klein, nach vorn verengt, Halsschild hinter der Mitte am breitesten, nach vorn stärker verengt, am Vorderrand und vor der Basis jeweils mit 4 Punkten, seltener auch auf der Scheibe mit Punkten. Flügeldecken meist länger, selten nur so lang wie der Halsschild; bei mehreren Arten kommen sowohl ungeflügelte Stücke mit kurzen Flügeldecken als auch ± geflügelte Exemplare mit langen Flügeldecken vor. Die geflügelten Stücke besitzen am Hinterrand des 5. freiliegenden Tergites einen feinen weißen Hautsaum. Auf den Flügeldecken befinden sich stets mindestens 3 Längsreihen von Punkten: eine neben dem Seitenrand, eine neben der Naht und eine etwas nach außen verschobene Punktreihe auf der Fläche der Flügeldecken, die sogenannte Haupt- oder Dorsalreihe [Abb.1]. Zu diesen Reihen können weitere, oft auf wenige Punkte reduzierte Reihen hinzutreten und zwar eine sog. exteriore Punktreihe zwischen der Hauptreihe und der Seitenreihe und (oder) eine oder zwei sog. interiore Reihen zwischen der Hauptreihe und der Nahtreihe [Abb.2]. Die Seiten sind, wenn nicht anders angegeben, gelb oder braungelb. Die Arten leben vorzugsweise im Moose, seltener in der Bodenstreu oder unter schimmelnden Zweigen und Rindenabfällen und werden nur selten in größerer Anzahl angetroffen. 62 Arten in Europa; hier sind nur die in Mitteleuropa vorkommenden Arten behandelt.
MYCETOPORUS FLDA.JPG
Abb.1
MYCETOPORUS FLDC
Abb.2
#1 Fühler kurz, nicht oder kaum länger als Kopf und Halsschild zusammen. Vorletztes Glied fast stets quer. Letztes Glied der Hintertarsen länger als das vorletzte.

   ...2

 
-- Fühler lang und schlank, bedeutend länger als Kopf und Halsschild zusammen. Vorletzte Fühlerglieder nicht deutlich quer, letztes Glied der Hintertarsen nicht länger als das vorletzte. Siehe Gattung

   ...Ischnosoma Thomson

 
#2 Kiefertaster kurz und dick, das 3. (vorletzte) Glied von der Stärke des vorhergehenden (a in [Abb.3]). Halsschild zumindest in der Hinterhälfte mit deutlicher, wenig dichter querwelliger Chagrinierung (40-50fache Vergrößerung) und ohne Dorsalpunkte. Flügeldecken innerhalb der Hauptreihe mit einer interioren Punktreihe [Abb.4]. Arten von 2,5-4 mm.

   ...3

MYCETOPORUS KIEFERTASTER.GIF
Abb.3
MYCETOPORUS FLDB
Abb.4
-- Kiefertaster schlank (c in [Abb.3]) oder nur das 3. Glied verdickt und dann wesentlich breiter als das vorhergehende (b in [Abb.3]). Arten mit einer interioren Reihe sind entweder wesentlich größer oder (und) besitzen Dorsalpunkte auf dem Halsschild.

   ...9

 
#3 Halsschild einfarbig rotgelb

   ...4

 
-- Halsschild wie der übrige Körper dunkel. Braun oder schwarz, manchmal mit hellen Rändern

   ...5

 
#4 Kopf braun oder rotbraun, länger als breit. Halsschild wenig breiter als lang, Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, rotgelb, oft im Nahtwinkel und am Seitenrand angedunkelt, seltener auf jeder Flügeldecken mit einem dunklen Längswisch. Hinterleib schwarz, Hinterränder der Tergite aufgehellt. Die Dorsalreihen und die interioren Reihen bestehen durchschnittlich aus 6-8 Punkten, können aber auch auf wenige Punkte reduziert sein. 2,5-3 mm. Weit verbreitet aber selten, meist montan. Fehlt im Nordwesten.

   ...mulsanti Ganglb., 1895

 
-- Kopf, Halsschild und Flügeldecken einfarbig gelbrot, Kopf und Halsschild gestreckter, Dorsalreihe durchschnittlich mit 5-6, interiore Reihe mit 2-3 schwach ausgeprägten Punkten. Chagrinierung der Flügeldecken äußerst eng (100-fache Vergrößerung), sonst mit mulsanti übereinstimmend. 3-3,2 mm. Alpin, im südlichen Kämten selten. (santicensis Schatzm.)

   ...altaicus Luze, 1901

 
#5 Körper sehr schlank gebaut, Halsschild braun mit hellen Rändern oder gelbbraun. Die Dorsalreihe der Flügeldecken aus zahlreichen (5-10) Punkten zusammengesetzt. Flügeldecken so lang wie der Halsschild, parallel, braun, der Hinterrand und die Schultern in größerer Ausdehnung gelblich. Halsschild bis an den Vorderrand chagriniert, Fühler schlank, Glied 4 nicht breiter als lang. 3-3,5 mm. Aus Südosteuropa ins südöstliche Mitteleuropa einstrahlend, selten

   ...gracilis Luze

 
-- Körper weniger schlank, Halsschild braun oder schwarz, die Seitenränder nicht, Vorder- und Hinterrand manchmal heller. Flügeldecken höchstens mit undeutlich helleren Schultern (bei mehr als 7 Punkten in den Hauptreihen sind die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild und nach hinten deutlich erweitert)

   ...6

 
#6 Fühler ziemlich kurz und dick, meist einfarbig gelbrot. Glied 5 etwas quer, die vorletzten Glieder fast doppelt so breit wie lang. Halsschild bis zum Vorderrand und meist auch der Kopf mit deutlicher Chagrinierung (die Chagrinierung des Kopfes ist bei Stücken aus den Alpen meist verloschen). Interiore Punktreihen mit 6-10 Punkten. 3-4 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.5]. Boreomontan, in Mitteleuropa in den Alpen und den höheren Gebirgen des Ostens selten. (flavicornis Luze)

   ...monticola Fowl., 1888

MYCETOPORUS MONTICOLA.GIF
Abb.5
 
-- Fühler schlank, Glied 5 nicht quer, vorletzte Glieder etwa eineinhalb mal so breit wie lang (baudueri, hellieseni) oder kürzer und die vorletzten Glieder fast doppelt so breit wie lang (piceolus), jedoch stets an der Basis heller als zur Spitze. Die Chagrinierung des Halsschildes reicht nach vorn nur bis zu den mittleren Vorderrandpunkten

   ...7

 
#7 Klein, 2,5-3 mm und recht hell gefärbt. Fühler kurz, vorletzte Glieder fast doppelt so breit wie lang. Flügeldecken nur so lang wie der Halsschild, die Hauptreihen durchschnittlich aus 5-6 Punkten gebildet, die interioren Reihen meist auf wenige Punkte reduziert. Kopf schwärzlich, Halsschild braun mit verschwommen helleren Vorder- und Hinterrand Flügeldecken braun, an den Schultern und am Hinterrand oft etwas heller oder an der Basis und dem Seitenrand geschwärzt, selten bis auf den Hinterrand schwarz. Hinterleib dunkelbraun, Hinterrand der Tergite aufgehellt, etwas feiner als bei den folgenden Arten punktiert. Kopf wie bei baudueri gebildet. Von monticola durch geringere Größe und die abweichende Chagrinierung des Halsschildes am besten zu unterscheiden. Nach Lohse in FHL besonders in tiefen Lagen; in der Ebene wohl weit verbreitet, aber vielfach verkannt. Das Vorkommen in Mitteleuropa ist nach Korge fraglich.

   ...piceolus Rey, 1882

 
-- Größer, 3-3,7 mm und nur unausgefärbt so hell wie piceolus. Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, die Dorsalreihen durchschnittlich aus 7, die interioren Reihen aus 3-6 Punkten bestehend. Vorletztes Glied der Fühler nur eineinhalb mal so breit wie lang. Schwarz, Hinterrand des Halsschildes, der Flügeldecken und der Tergite, Fühlerbasis und Beine rotbraun

   ...8

 
#8 Kopf breiter und weniger gestreckt, so daß das erste Fühlerglied zurückgelegt etwa die Mitte des Auges erreicht. Der untere Augenrand ist von der Seiterandleiste des Kopfes etwa so weit entfernt wie von der Hinterkante der Fühlergrube [Abb.6]. Kopf vom Vorderrand der Oberlippe bis zu einer Querlinie über dem Hinterrand der Augen ein Drittel kürzer als die Kopfbreite auf dieser Linie. 3-3,5 mm. Aedoeagus [Abb.7]. Weit verbreitet, aber ziemlich selten und wohl meist nicht von den benachbarten Arten getrennt. (baudueri FHL)

   ...erichsonanus Fagel, 1965

MYCETOPORUS ERICHSONANUS
Abb.6
MYCETOPORUS ERICHSONANUS.GIF
Abb.7
-- Kopf besonders vor den Augen recht schmal und gestreckt, so daß das erste Fühlerglied zurückgelegt den Vorderrand des Auges kaum überragt. Auge der Seitenrandleiste des Kopfes stärker genähert [Abb.8]. Kopf vom Vorderrand der Oberlippe bis zu einer Querlinie über dem Hinterrand der Augen nur ein Viertel kürzer als die Kopfbreite auf dieser Linie. Naht der Flügeldecken oft rötlich. 3,2-3,7 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.9]. Von Skandinavien zumindest bis in die Norddeutsche Tiefebene verbreitet, möglicherweise weiter verbreitet, aber verkannt. (hellieseni Strand)

   ...baudueri Muls.Rey, 1875

MYCETOPORUS BAUDUERI
Abb.8
MYCETOPORUS BAUDUERI.GIF
Abb.9
#9 Das 3. (vorletzte) Glied der Kiefertaster verdickt, bedeutend dicker als das 2. (b in [Abb.3]). Halsschild außer den 4 Vorder- und Hinterrandpunkten noch mit einem oder mehreren Scheibenpunkten, die sich mindestens zum Teil weiter zur Mitte befinden als die gedachte Verbindungslinie der äußeren Vorder- und Hinterrandpunkte [Abb.10]. Hinterleib lang und ziemlich parallelseitig

   ...10

MYCETOPORUS KIEFERTASTER.GIF
Abb.3
MYCETOPORUS HSCHA
Abb.10
-- 3. Glied der Kiefertaster schlank, nicht dicker als das zweite (c in [Abb.3]), Halsschild außer den Randpunkten gewöhnlich ohne Scheibenpunkte; wenn in Ausnahmefällen 1 oder 2 Scheibenpunkte vorhanden sind, so befinden sich diese auf einer Linie, die vom äußeren Vorderrandpunkt bis zum äußeren Hinterrandpunkt verläuft [Abb.11]; der Hinterleib ist dann konisch zugespitzt.

   ...14

MYCETOPORUS HSCHB.GIF
Abb.11
 
#10 Halsschild jederseits mit 5 oder mehr Scheibenpunkten. Flügeldecken außer der Hauptreihe noch mit einer oft aus wenigen Punkten bestehenden exterioren und einer interioren Punktreihe [Abb.2]. Kopf schwarz, Halsschild schwarz oder braun mit rötlichen Rändern, Flügeldecken rot, am Schild und an den Seitenrändern geschwärzt (Stammform) oder schwarz, 1 Makel an der Schulter und der Hinterrand rotbraun (a. ganglbaueri Luze). Hinterleib schwarz, die Tergite mit hellen Hinterrändern, Fühler gelblich. 4-4,5 mm. Im südöstlichen Mitteleuropa selten.

   ...punctipennis Scriba

MYCETOPORUS FLDC.GIF
Abb.2
 
-- Halsschild jederseits höchstens mit 4 Scheibenpunkten. Flügeldecken ohne exteriore Punktreihe. Die interiore Reihe besteht nur aus wenigen Punkten oder ist durch eine feine Furchung angedeutet.

   ...11

 
#11 Kopf mit weitläufiger Mikroskulptur. Kopf und Hinterleib schwarz, die Tergite mit hellem Hinterrand [Abb.12], Halsschild heller oder dunkler braun, an den Seiten meist schwärzlich. Flügeldecken ± einfarbig braun, bei dunklen Stücken mit hellerer Schulterpartie und hellerem Hinterrand, bei helleren Stücken meist in der Hinterhälfte unscharf verdunkelt. Kiefertaster meist gebräunt. Scheibenpunkte des Halsschilds fast stets vollzählig [Abb.13]. 4-5 mm. Aedoeagus [Abb.14] [Abb.15]. Die häufigste Art der Gattung, wohl überall häufig. (brunneus Marsh.)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...lepidus (Grav., 1802)

MYCETOPORUS LEPIDUS
Abb.12
MYCETOPORUS LEPIDUS
Abb.13
MYCETOPORUS LEPIDUS.GIF
Abb.14
MYCETOPORUS LEPIDUS
Abb.15
-- Kopf ohne Mikroskulptur.

   ...12

 
#12 Größer: 4-5 mm [Abb.16]. Kiefertaster und Hinterschenkel meist geschwärzt. Kopf und Halsschild schwarz, Vorderrand und Hinterecken rötlich durchscheinend. Flügeldecken rot, am Schildchen und Seitenrand schwarz. Hinterleib schwarz, Hinterrand der Tergite heller, Fühler zur Spitze, Kiefertaster und Hinterschenkel meist geschwärzt. (Stücke des lepidus mit ähnlich hell gefärbten Flügeldecken sind schmäler und besitzen ein heller gefärbtes Halsschild). Aedoeagus und Parameren [Abb.17] [Abb.18]. Wohl überall, aber seltener als lepidus.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...longulus Mannh., 1830

MYCETOPORUS LONGULUS
Abb.16
MYCETOPORUS LONGULUS.GIF
Abb.17
MYCETOPORUS LONGULUS
Abb.18
 
-- Kleiner:(3-4 mm) und schmäler, Kiefertaster und Hinterschenkel gelb oder gelbbraun.

   ...13

 
#13 Kiefertaster gelb, Fühler rotgelb, mitunter zur Spitze leicht gebräunt. Mikroskulptur am Halsschild und besonders auf dem 5. freiliegenden Tergit deutlich und ziemlich eng. Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild, Fühler gelb oder zur Spitze nur leicht gebräunt. Vorletztes Fühlerglied kaum eineinhalb mal so breit wie lang. Kopf schwarz oder dunkel rotbraun, Halsschild rotbraun, ziemlich einfarbig. Flügeldecken rot, an der Naht und dem Seitenrand angedunkelt, oft auch mit einer dunklen Makel in der Hinterhälfte, die sich (selten) vergrößern kann, so daß die Flügeldecken bis auf eine große rötliche Schultermakel und den Hinterrand braun sind. Hinterleib schwarz mit rötlich gesäumten Tergiten. Aedoeagus und Parameren [Abb.19]. Weit verbreitet, aber selten. (ruficornis Kraatz)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...bimaculatus Boisd.Lac., 1835

MYCETOPORUS BIMACULATUS.GIF
Abb.19
 
-- Kiefertaster gelbbraun, Fühler braun mit braungelber Basis, Mikroskulptur äußerst fein und dicht. Aedoeagus [Abb.20]. (bimaculatus sensu FHL)

   ...despectus Strand, 1969

MYCETOPORUS DESPECTUS.GIF
Abb.20
 
#14 Flügeldecken ohne accessorische Punktreihen neben der Hauptreihe [Abb.1].

   ...15

MYCETOPORUS FLDA.JPG
Abb.1
 
-- Flügeldecken mit exterioren und (oder) interioren Punktreihen neben der Hauptreihe [Abb.2]. Große Arten mit stark zugespitztem Hinterleib und langem vorletzten Kiefertasterglied

   ...29

MYCETOPORUS FLDC.GIF
Abb.2
 
#15 Untergrund des Halsschildes glänzend ohne querwellige Mikroskulptur, aber manchmal mit sehr feinen, weitläufigen Pünktchen

   ...16

 
-- Untergrund des Halsschildes mit feiner, querwelliger Mikroskulptur

   ...24

 
#16 Halsschild entweder schwarz oder braun mit rotbraunen Rändern

   ...17

 
-- Halsschild rot, einfarbig

   ...19

 
#17 4,5-6 mm. Schwarz, Fühlerbasis und Beine gelblichrot, Flügeldecken rot, um das Schild und an der Seite schmal geschwärzt. Hinterrand der Tergite rötlich. Weit verbreitet, aber selten. (splendens (Marsh.))

   ...nigricollis (Steph., 1835)


 
-- Arten unter 4 mm

   ...18

 
#18 Fühler schlanker, mittlere Halsschildvorderrandpunkte weit auf die Scheibe gerückt [Abb.21], vgl. nigrans und angularis, bei denen die Mikroskulptur des Halsschildes oft sehr undeutlich ist

   ...28

MYCETOPORUS HSCHD.GIF
Abb.21
 
-- Fühler kräftig verdickt, mittlere Halsschildvorderrandpunkte kaum weiter als die seitlichen vom Vorderrand entfernt [Abb.22], vgl. solidicornis reichei.

   ...23

MYCETOPORUS HSCHC.GIF
Abb.22
 
#19 Kopf schwarz, der breite Halsschild und Flügeldecken rot oder gelbrot, Hinterleib braun mit helleren Rändern der Tergite. Fühler ziemlich schlank, zur Spitze angedunkelt, Glied 5 etwa so lang wie breit, vorletzte Glieder nicht ganz doppelt so breit wie lang. 3,5 bis 4 mm. Von dem ähnlichen forticornis durch breitere Gestalt und dunklen Kopf von dunklen Stücken des clavicornis durch schlankere Fühler sicher zu unterscheiden. Boreoalpin, in den Alpen verstreut und sehr selten. (norvegicus Bernh.)

   ...inaris Luze

 
-- Kopf rot, manchmal ± umfangreich gebräunt, dann aber 5. Fühlerglied deutlich quer.

   ...20

 
#20 3. Fühlerglied wenig länger als das zweite, 4. Glied so lang wie breit, die vorletzten Glieder eineinhalb mal so breit wie lang. Gelbrot, Nahtwinkel und Seitenrand der Flügeldecken, Hinterleib mit Ausnahme der breiten Hinterrand der Tergite und Fühler vom 3. Glied an bräunlich. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, Hinterleib kräftig punktiert. 3,7 bis 4 mm. Weit verbreitet, aber selten oder sehr selten, im Moos der Wälder.

   ...forticornis Fauv., 1872

 
-- Drittes Fühlerglied kürzer und dünner als das 2., 4. Fühlerglied meist deutlich quer, vorletzte Fühlerglieder mindestens doppelt so breit wie lang. Flügeldecken manchmal kürzer als der Halsschild.

   ...21

 
#21 Klein, 2,5-3 mm. Erstes freiliegendes Tergit auch in der Mitte ebenso kräftig und dicht punktiert wie die folgenden Tergite an der entsprechenden Stelle. Rotgelb, Flügeldecken meist umfangreich geschwärzt und nur ein Längsstreifen in der Umgebung der Dorsalreihe sowie der Hinterrand ± breit rötlich aufgehellt, selten ganz rot. Hinterleib schwarz mit aufgehellten Hinterrändern der Tergite. Fühler zur Spitze angedunkelt, Flügeldecken so lang oder kürzer als der Halsschild. In den höheren Gebirgen des südlichen und östlichen Mitteleuropa und deren Vorland nicht allzu selten, angeblich auch im Flachland.

   ...ambiguus Luze, 1901

 
-- 3-4 mm. Erstes freiliegendes Tergit in der Mitte mit punktfreier oder sehr fein und weitläufig punktierter Fläche

   ...22

 
#22 Fühler dick, Glied 3 kaum länger als breit, Glied 4 sehr deutlich quer [Abb.23]. Hinterleib kräftig punktiert. Gelbrot, Kopf oft am Scheitel oder ganz, Flügeldecken manchmal am Nahtwinkel und am Seitenrand, sehr selten umfangreicher gebräunt. Hinterleib braun oder schwarz mit heller gerandeten Tergiten [Abb.24]. Fühler zur Spitze gebräunt. Aedoeagus [Abb.25]. Wohl überall, aber nicht häufig; gern auf Moor- und Heideböden.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...clavicornis (Steph., 1832)

MYCETOPORUS CLAVICORNIS
Abb.23
MYCETOPORUS CLAVICORNIS
Abb.24
MYCETOPORUS CLAVICORNIS.JPG
Abb.25
-- Fühler weniger dick, 3. Glied gut eineinhalb mal so lang wie breit. Hinterleib feiner und ziemlich weitläufig punktiert. Flügeldecken fast stets mit ausgedehnter dunkler Färbung. Eine sehr variable Art, die in Mitteleuropa in 2 Rassen vorkommt: solidicornis Woll.

   ...23

 
#23 Körper zum größten Teil schwarz. Kopf schwarz, Halsschild schwarz mit rötlichen Rändern, Flügeldecken schwarz, eine Schultermakel und der Hinterrand rot Fühlerbasis und Beine rostrot. Schenkel und Schienen ± geschwärzt. Von den in der Färbung oft sehr ähnlichen angularis durch den glatten Halsschild und die Stellung der mittleren Halsschildvorderrandpunkte sicher zu unterscheiden; diese sind dem Vorderrand näher als den seitlichen Vorderrandpunkten [Abb.22]. Im Westen des mittleren und südlichen Mitteleuropa selten. solidicornis ssp.

   ...reichei Pand.

MYCETOPORUS HSCHC.GIF
Abb.22
 
-- Körper weitgehend hell gefärbt. Kopf gebräunt, aber zumindest der Vorderrand der Stirn hell, seltener ganz rot. Halsschild gelbrot, Flügeldecken rot, am Schild und Seitenrand geschwärzt, meist auch auf jeder Flügeldecken mit einem ausgedehnten dunklen Fleck, der die Naht und den Hinterrand hell läßt. Hinterleib schwarz mit aufgehellten Hinterrändern der Tergite. Fühler zumindest an der Basis und Beine gelbrot, Im Osten des mittleren und südlichen Mitteleuropa selten. solidicornis ssp.

   ...subpronus Rtt.

 
#24 Größere Art von 6-8 mm. Flügeldecken gelbbraun oder bräunlichrot, im Nahtwinkel und an den Seiten geschwärzt. Kopf und Halsschild schwarz, Halsschild an den Seiten ± rotbraun, in selteneren Fällen ist der ganze Halsschild rotbraun. Die mittleren Punkte am Halsschildvorderrand stehen diesem näher als den Seitenpunkten. Stücke mit verkürzten Flügeldecken und einfarbig hellem Halsschild (var. halbherri Luze) wurden noch nicht in Mitteleuropa gefunden (Stücke des märkeli, bei denen ausnahmsweise die interiore Punktreihe fehlt, sind etwas kleiner, ihr Hinterleib ist feiner punktiert und die mittleren Halsschildvorderrandpunkte sind vom Vorderrand weiter entfernt als von den Seitenpunkten). In den höheren Gebirgen des östlichen und südlichen Mitteleuropa, selten

   ...corpulentus Luze, 1901

 
-- Kleinere Arten von 2,5-5,5 mm und anderer Färbung.

   ...25

 
#25 Halsschild rot.

   ...26

 
-- Halsschild schwarz oder an den Rändern schmal hell gesäumt.

   ...27

 
#26 Geflügelt, Hinterrand des 5. freiliegenden Tergites mit weißem Hautsaum. Kopf und Hinterleib pechbraun, Halsschild, Flügeldecken und Hinterränder der Tergite rot, Flügeldecken am Schildchen, Seitenrand und Naht ± ausgedehnt gebräunt. Fühlerbasis und Beine rötlich. Hauptreihen der Flügeldecken mit recht zahlreichen und ziemlich dicht stehenden (8-9) Punkten. Eine interiore Punktreihe ist selten angedeutet. 4-4,5 mm. (Von dem sehr ähnlichen inaris durch chagrinierten Halsschild gut zu unterscheiden.) Boreomontan, bei uns in den Alpen und den hohen Gebirgen des südöstlichen Mitteleuropa sehr selten. (pachyraphis Pand.)

   ...aequalis Thoms.

 
-- Ungeflügelt, Hinterrand des 5. freiliegenden Tergites ohne weißen Hautsaum. Schwarz, Halsschild rot, eine Makel an der Schulter und der Hinterrand der Flügeldecken sowie ein Längsband auf jeder Flügeldecken und der Hinterrand der Tergite rötlich. Fühlerbasis und Beine hell. Hauptreihen weitläufiger und mit etwa 6 Punkten besetzt. 4,5 mm. Bisher nur von der Koralpe bekannt.

   ...montanus Luze

 
#27 Größer, 4-5,5 mm. Die 4 Halsschildvorderrandpunkte stehen fast im gleichen Abstand vom Vorderrand, die inneren sind dem Vorderrand näher als den seitlichen Punkten. Schwarz, die Ränder des Halsschildes, ein großer Schulterfleck, Hinterränder der Flügeldecken und der Tergite breit gelbbraun. Unter Reisig und Rinde sowie in der Streu der Nadelwälder, vorzugsweise montan nicht selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...niger Fairm.Lab., 1856

 
-- Kleiner, 2,5-4 mm. Die mittleren Vorderrandpunkte sind weit nach hinten gerückt und vom Vorderrand weiter entfernt als von den seitlichen Vorderrandpunkten [Abb.21]. Die Chagrinierung des Halsschildes ist oft undeutlich (von dem ähnlichen solidicornis reichei durch die Stellung der Halsschildpunkte leicht zu trennen)

   ...28

MYCETOPORUS HSCHD.GIF
Abb.21
 
#28 2,5-3,5 mm, ziemlich schlank gebaut. Schwarz, Halsschildseitenrand und eine oft undeutliche Schultermakel, die Hinterhälfte der Naht und der Hinterrand der Flügeldecken und der Tergite rötlich. Fühlerbasis sowie die Beine zum Teil rötlich. Die Chagrinierung des Halsschildes meist nur an der Seite und vor dem Hinterrand erkennbar. Geflügelte Stücke sind selten. Boreomontan, bei uns im Alpengebiet selten

   ...nigrans Mäklin

 
-- 3-4 mm. Wie nigrans gefärbt, aber auch der Halsschildvorder- und Hinterrand aufgehellt. Der ganze Halsschild weitläufig chagriniert. Die Chagrinierung der Flügeldecken feiner und weitläufiger und die Punktur des Hinterleibs dichter und kräftiger als bei nigrans. Der Körper ist flacher, über den Flügeldecken breiter, nach vorn und hinten stärker verengt. Geflügelte Stücke überwiegen. Im mittleren und südlichen Mitteleuropa weit verbreitet, aber selten, vermutlich nicht immer von dem vorigen getrennt und möglicherweise nur subspezifisch verschieden.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...angularis Muls.Rey, 1853

 
#29 Flügeldecken mit exteriorer und 2 oft unordentlichen interioren Punktreihen [Abb.26].

   ...30

MYCETOPORUS FLDD.GIF
Abb.26
 
-- Flügeldecken nur mit 1 interioren Punktreihe [Abb.4] [Abb.2].

   ...32

MYCETOPORUS FLDB.JPG
Abb.4
MYCETOPORUS FLDC
Abb.2
#30 Die 2 inneren Vorderrandpunkte des Halsschildes sind weit nach hinten gerückt und voneinander nicht weiter entfernt als vom Halsschildvorderrand, Flügeldecken viel länger als der Halsschild. Dunkelbraun, der Halsschild, dessen Mitte oft gebräunt ist, eine Schultermakel, der Hinterrand der Flügeldecken und der Tergite hell rötlich. Fühlerbasis und Beine rötlich. 4,5-5,5 mm. Wohl überall, aber selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...rufescens (Steph., 1832)

 
-- Die 2 inneren Halsschildvorderrandpunkte stehen voneinander weiter entfernt als vom Vorderrand des Hsch

   ...31

 
#31 In der Färbung mit dunklen Stücken des rufescens übereinstimmend, der Halsschild jedoch stets dunkel rotbraun. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, Körper breiter und flacher als rufescens. 4,5-5,5 mm. Verstreut und viel seltener als rufescens. (brucki FHL)

   ...eppelsheimianus Fagel, 1965

 
-- Kopf, Halsschildmitte und Tergite schwarz oder braun. Halsschildränder, Flügeldecken und die breiten Hinterränder der Tergite hell rotbraun oder gelbbraun. Flügeldecken am Schildchen und am Seitenrand geschwärzt. 4,2-5 mm. (Durch die hellen Flügeldecken leicht von brucki und rufescens zu trennen.) Boreomontan, in den höheren Gebirgen des östlichen und südlichen Mitteleuropa selten (laevicollis Epph.)

   ...brucki (Pand., 1869)

 
#32 Flügeldecken mit einer exterioren Punktreihe aus 4-5 kräftigen Punkten, die interiore Reihe entspricht in Stärke und Punktzahl (etwa 10) der Hauptreihe. Kopf schwarz, Halsschild dunkelbraun mit rotbraunen Rändern, Flügeldecken länger als der Halsschild, schwarz, eine Schultermakel und der Hinterrand rotgelb. Hinterränder der Tergite rotbraun. 4,5 mm. Montan, im südöstlichen Mitteleuropa selten (Koralpe, Wechsel).

   ...wingelmuelleri Luze

 
-- Flügeldecken ohne exteriore Punktreihe, die interiore Reihe oft nur schwach ausgeprägt (beachte auch aequalis, bei dem gelegentlich eine interiore Punktreihe angedeutet ist)

   ...33

 
#33 Halsschild ohne dorsale Punkte. Groß, 5,5-6 mm. Kopf, Halsschild und Hinterleib schwarz, Seiten- und Hinterrand des Halsschildes, die Flügeldecken mit Ausnahme des Seitenrandes und einer Nahtmakel und Hinterränder der Tergite hell bräunlichrot. Fühler zum Teil und Beine rötlich. Montan und subalpin im mittleren und südlichen Mitteleuropa ziemlich selten

   ...maerkelii Kr., 1857

 
-- Halsschild in der gedachten Verbindungslinie des äußeren Vorder- und Hinterrandpunktes mit 2 hintereinander stehenden Borstenpunkten. Schwarz oder braunschwarz. Halsschild, Flügeldecken und Hinterränder der Tergite hell bräunlichrot, die Flügeldecken oft am Schildchen und Seitenrand, selten umfangreicher geschwärzt, so daß die Schultern und der Hinterrand hell bleiben. Sehr selten ist auch der Halsschild bis auf die Ränder geschwärzt (var. marginatus Kr.). 4-5,5 mm In ganz Mitteleuropa, jedoch meist, besonders im Westen, selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...punctus (Gyll., 1810)

 
  aequalis
altaicus
ambiguus
angularis
baudueri
bimaculatus
brucki
clavicornis
corpulentus
despectus
eppelsheimianus
erichsonanus
forticornis
gracilis
inaris
Ischnosoma
lepidus
longulus
maerkelii
montanus
monticola
mulsanti
niger
nigrans
nigricollis
piceolus
punctipennis
punctus
reichei
rufescens
subpronus
wingelmuelleri
     Erstellt am: 12.06.2013
Letzte Aktualisierung: 03.09.2015 - 14:56:10
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