Gattung Miarus Steph. aus Mitteleuropa Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Mecininae
  Von Arved Lompe (n. Lohse)
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Caldara, R. (2001): Phylogenetic analysis and higher classification of the tribe Mecinini (Coleoptera: Curculionidae, Curculioninae). Kol. Rundschau 71:171-203.
Caldera, R. (2007): Taxonomy and phylogeny of the species of the weevil genus Miarus Schönherr, 1826. (Coleoptera: Curculionidae, Curculioninae). - Koleopterologische Rundschau, 77:199-248 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Caldara2007 Miarus.tif
  Vorderhüften durch eine Rüsselfurche getrennt. Vorderrand der Vorderbrust eingebuchtet (auch von der Seite erkennbar). Klauen frei. Schwarze Arten zwischen 1,7 und 4 mm mit gleichmäßig anliegender oder aufgerichteter Behaarung. Flügeldecken hinten einzeln verrundet, Pygidium freiliegend. Unsere Arten leben an Campanulaceen (Glockenblumengewächsen). Von der nah verwandten Gattung Cleopomiarus (= Miarominus) nur durch den Penis und die sekundären Geschlechtsmerkmale der ♂ unterscheidbar. In Europa weitere 15 Arten der Gattung. Hier sind nur die für Mitteleuropa zu erwartenden Arten aufgeführt. Eine Tabelle der europäischen Arten siehe Miarus
#1 Penis bei seitlicher Betrachtung am Ende abgestutzt [Abb.1], Ostium quer zur Längsachse.

   ...1a

MIARUS CAMPANULAE.GIF
Abb.1
 
-- Penis bei seitlicher Betrachtung am Ende zugespitzt [Abb.2], Ostium +/- im Verlauf der Längsachse ausgerichtet. Siehe Gattung Cleopomiarus
CLEOPOMIARUS GRAMINIS.GIF
Abb.2
 
#1a Oberseite bräunlich behaart. ♂: Zähnchen neben der flachen Grube des Analsternits klein. Penis durch die seitlich vorstehenden flügelartigen Erweiterungen sehr charakteristisch [Abb.3]. 2,5-3,25 mm. In den Karpaten und den südlichen Alpen, nördlich bis zum Hochschwab, den hohen Tauern, dem Brenner und Osttirol. Auch in den Alpes maritimes. (phyteumatis Franz).

   ...abnormis Solari, 1947

MIARUS ABNORMIS2.GIF
Abb.3
 
-- Oberseite weißlichgrau behaart (Stücke mit bräunlicher Behaarung kommen nur ausnahmsweise bei campanulae vor). Die hier folgenden Formen sind nur nach dem Genital zu unterscheiden. Es lassen sich zwei Gruppen unterscheiden, die man als Rassenkreise oder auch als Artengruppen ansehen mag.

   ...8

 
#8 ♂: Grube des Analsternits tiefer, der Höcker am Ende ihrer Seitenkante in einem ziemlich langen Fortsatz endend [Abb.4], die Grube am Grunde weniger dicht punktiert, die Punkte meist mit größeren glänzenden Zwischenräumen.

   ...9

MIARUS CAMPANULAE
Abb.4
 
-- ♂: Grube des Analsternits weniger tief, ihre Seitenkanten hinten in einen kleineren Höcker endend [Abb.5], die Grube am Grunde dicht querrunzelig oder raspelig punktiert, ohne größere glänzende Zwischenräume. ♂: Penis in Dorsalansicht (!) vor der apikalen Erweiterung flach eingebuchtet [Abb.6] [Abb.7]. Habitus [Abb.8]. An  Campanula patula und in Finnland auch an  Campanuls rotundifolia. Gebirge des Südostens von Europa sowie des südlichen und östlichen Mitteleuropa bis in Höhen von 700 m; auch im nordöstlichen Niedersachsen gefunden. Ferner nach Smreczynski auch in der Niederung in Osteuropa und im östlichen Mitteleuropa; aus Finnland als fennicus beschrieben. (fennicus Kangas, 1978)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...monticola Petri, 1912


Die Zeichnungen bei Lohse [Abb.9] und Hoffmann [Abb.10] sind irreführend .
MIARUS MONTICOLA
Abb.5
MIARUS MONTICOLA3.GIF
Abb.6
MIARUS MONTICOLA1
Abb.7
MIARUS MONTICOLA
Abb.8
MIARUS MONTICOLA.GIF
Abb.9
MIARUS MONTICOLA2
Abb.10
#9 ♂: Penis [Abb.11]. Weit verbreitete Art: Von Sibirien über Syrien und den Kaukasus westlich über fast ganz Europa, den höheren Norden ausgenommen, bis Nordafrika verbreitet; Entwicklung von den verschiedensten Campanulaceen angegeben. Überall häufig. (campanulae sensu Franz, rotundicollis Sol. nec Desbr., perjuratus Roudier).

   ...ajugae (Hbst., 1795)

MIARUS AJUGAE3.GIF
Abb.11
 
-- ♂: Penis [Abb.12] [Abb.13]. Habitus [Abb.14]. Innerhalb des Verbreitungsgebietes des Vorigen, besonders in montanen Gebieten. Skandinavien, viele Gebirge von Mitteleuropa, Alpen, Massiv Central, Pyrenäen. (frigidus Franz).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...campanulae (L., 1767)



MIARUS CAMPANULAE3.GIF
Abb.12
MIARUS CAMPANULAE
Abb.13
MIARUS CAMPANULAE
Abb.14
 
  abnormis
ajugae
campanulae
monticola
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 11.06.2014
Letzte Aktualisierung: 24.01.2019 - 01:11:27