Gattung Magdalis Schoenherr Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Pissodinae
  Von Arved Lompe (n. G-A. Lohse) Bitte Fehler und Ergänzungen an mailbox@lompe.de senden
  Oberseite kahl oder äußerst fein behaart. Körper langgestreckt, etwas parallel. Halsschild glockenförmig, vorn ± abgeschnürt, in der Mitte gerundet und dahinter etwas eingezogen und dann vor der Basis erweitert, so daß die Hinterecken ± spitz vorstehen. Halsschild sehr dicht punktiert. Flügeldecken ± kräftig punktgestreift, die Zwischenräume fein quergerunzelt (Laubholzbewohner) oder mit einfacher oder unregelmäßig verdoppelter Punktreihe (Nadelholzbewohner). Schenkel ungezähnt oder gezähnt, Klauen einfach oder mit kleinem Basalzahn. Bei den ♂ sind die Augen oft vergrößert, bei einigen Arten ist auch die Fühlerkeule auffällig ausgezeichnet. Einige Arten sind ungewöhnlich größenvariabel. Die Larvenentwicklung findet vorwiegend in dünnen Ästen sowohl unter der Rinde als auch im Holz sowie im Mark dünner Zweige statt. Die Zucht aus dürren Laub- und Nadelholzzweigen, im zeitigen Frühjahr eingetragen, ist oft sehr ergiebig. 25 Arten der Gattung in Europa. In der Tabelle fehlen die Arten
U.G. Panus
Großbritannien.

   ...longicornis Kiesenwetter, 1864


U.G. Laemosaccidius
Italien, ehem. Jugoslawien, Bulgarien, Türkei.

   ...scutellaris K. Daniel, 1903


U.G. Odontomagdalis
Großbritaniien, Rumänien.

   ...asphaltina Stephens, 1831


Südrußland, Türkei, Kleinasien.

   ...fallax Kirsch, 1878


U.G. Magdalis s.str.
Großbritannien, Rumänien.

   ...opaca Reitter, 1895


Südrußland, Bulgarien, Türkei, Griechenland, Zypern.

   ...punctirostris (Gyllenhal, 1836)

#1 Vorderschenkel ungezähnt oder mit sehr kleinem Zahn. Körper schwarz, selten auch blaumetallisch. Flügeldeckenzwischenräume fein quer verrunzelt.

   ...2

 
-- Vorderschenkel mit kräftigem Zahn, andernfalls Oberseite ganz braunrot.

   ...8

 
#2 Schildchen schmal, nach vorn abfallend, die Schildchengrube nicht ausfüllend. Rüssel ± gebogen. Fühler und Flügeldecken schwarz. Untergattung Neopanus Rtt.

   ...3

 
-- Schildchen flach oder schwach gewölbt, mit den Flügeldecken in einer Ebene liegend, die Schildchengrube ± ausfüllend. Fühler mit gelber Basis, andernfalls Flügeldecken deutlich blauschimmernd.

   ...4

 
#3 Fühlerschaft so lang wie die Geißel. Klauen an der Basis gezähnt. Oberseite matt. Halsschild dicht punktiert, gewölbt, seitlich gerundet, vor der Mitte grubig eingedrückt. Flügeldeckenstreifen fein, viel schmäler als die fein quer gerunzelten, nicht punktierten Zwischenräume [Abb.1]. ♂: Fühlerkeule groß und langgestreckt, länger als die Geißel (Fühler 112:6); ♀: Fühlerkeule von normaler, länglichovaler Form. 2,54 mm. In Europa weit verbreitet, auch in Nordafrika; in Mitteleuropa überall sehr häufig; Larve in den Zweigen baumartiger Rosaceen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...cerasi (L., 1758)

MAGDALIS CERASI
Abb.1
 
-- Fühlerschaft kurz, doppelt so lang wie das dicke 1. Geißelglied. Klauen ungezähnt. Flügeldecken fettglänzend. Halsschild gedrängt punktiert, gewölbt, seitlich gerundet, vorn in der Mitte grubig eingedrückt. Flügeldeckenstreifen kräftig, wenig schmäler als die kräftig quergerunzelten Zwischenräume. ♂: Fühlerkeule, besonders das Endglied, gestreckt (Fühler 112:7), ♀: Fühlerkeule ziemlich kurzoval. 2,5-3,8 mm. Süd- und Mitteleuropa; bei uns verbreitet, aber nur gebietsweise und selten; Larve in Eichenzweigen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...exarata (Bris., 1862)

 
#4 Halsschildseiten mit einem gezähnten Höckerchen oder Flügeldecken blaumetallisch und Fühler schwarz. Rüssel auffällig kurz und gerade, in Seitenansicht liegen seine Oberseite und die Stirn in einer Ebene [Abb.2]. Fühler in beiden Geschlechtern mit ovaler Keule. Augen des ♂ vergrößert. Untergattung Edo Germar

   ...5

MAGDALIS RUFICORNIS
Abb.2
 
-- Halsschildseiten ungehöckert, ganz schwarz, Fühler zumindest an der Basis umfangreich gelb. Oberseite des Rüssels und Stirn liegen nicht in einer Ebene, oder der Rüssel ist an der Fühlereinlenkungsstelle nach unten abgebogen oder im ganzen gebogen.

   ...6

 
#5 Schwarz, Flügeldecken schwarzblau, seltener grünlich. Halsschildseiten ungehöckert. Fühler kurz vor den Augen eingelenkt. Innenseite des Rüssels - beim ♂ deutlicher - abstehend beborstet. 3,3-3,8 mm. Von Vorderasien über Süd-, Südost und Mitteleuropa verbreitet: bei uns mit Ausnahme des Nordwestens verbreitet aber selten; Entwicklung in Populus nigra, alba und tremula.

   ...nitidipennis (Boh., 1843)

 
-- Schwarz, matt, Flügeldecken fettglänzend; Fühlerschaft und 1. Geißelglied gelbrot, der restliche Fühler etwas angedunkelt. Halsschild jederseits hinter der Mitte mit einem nach hinten gerichteten, fein gezähnten Höcker. Fühler in oder wenig hinter der Mitte des Rüssels eingelenkt. Metasternum am Hinterrand jederseits beulig aufgetrieben [Abb.3]. 2,2-3,8 mm. Paläarktisch verbreitet; in Mitteleuropa überall häufig; Larvenentwicklung in Zweigen von baumartigen Rosaceen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ruficornis (L., 1758)

MAGDALIS RUFICORNIS
Abb.3
 
#6 Klauen mit feinem Basalzahn. Flügeldecken sehr fein behaart, Rüssel kurz, seine Oberseite mit der Stirn nicht ganz in einer Ebene liegend. ♂: Fühlerkeule von normaler ovaler Form. Untergattung Panopsis Dan.

   ...7

 
-- Klauen ungezähnt, Oberseite unbehaart. ♂ mit auffällig vergrößerter Fühlerkeule [Abb.4], ♀ mit gebogenem längeren Rüssel, dessen Ansatz zur Stirn deutlich gewinkelt ist. Untergattung Panus Schönh.
Fühlerbasis ± umfangreich gelbrot, Keule schwarz. ♂: Rüssel an der Fühlereinlenkung etwas nach unten abgeknickt, Fühlerkeule auffällig verlängert, ♀: Fühlerkeule oval, Rüsselansatz niedergedrückt, zur Stirn deutlich gewinkelt. Dem ruficornis in Gestalt und Skulptur ähnlich, aber ohne Halsschildhöcker. ♂: Fühlerkeule auffällig gestreckt, Glied 6 und 7 der Fühlergeißel verbreitert, quer, dicht behaart, bei der var. mixta Desbr. nur das 7. Geißel-Glied vergrößert. ♀: Durch die angedunkelte Fühlerkeule dem fuscicornis ähnlich, durch die ungezähnten Klauen sicher davon zu unterscheiden. In Europa weit verbreitet; in Mitteleuropa wohl überall; Larvenentwicklung in baumartigen Rosaceen, aber bedeutend seltener als ruficornis und cerasi.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...barbicornis (Latr., 1804)

MAGDALIS BARBICORNIS
Abb.4
 
#7 Fühler ganz gelb. 6. Flügeldeckenstreifen länger als der 4. und 5.. Flügeldeckenbehaarung sehr fein, bräunlich. 2,5-3,5 mm. In Europa weit verbreitet; in Mitteleuropa überall nicht selten; Larvenentwicklung in Eichenzweigen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...flavicornis (Gyll., 1836)

 
-- Fühlerschaft und 1 oder mehrere basale Geißelglied gelblich aufgehellt, Keule schwarz. 6. Flügeldeckenstreifen nicht länger als der 4. und 5.. Flügeldeckenbehaarung kaum erkennbar, grau, 2-3,5 mm. In Mitteleuropa weit verbreitet, auch in Frankreich; bei uns besonders im Osten; im ganzen nicht häufig; Entwicklung wie bei 4 flavicornis. (quercicola Weise).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fuscicornis Desbr., 1870

 
#8 Halsschildseiten mit einem vorspringenden spitzen Höcker, einer gebogenen Leiste oder Zähnchen. Flügeldecken schwarz, Flügeldeckenzwischenräume verrunzelt, ohne Punktreihe. Untergattung Odontomagdalis Barrios, 1984 (Magdalinus auct. nec Germ.)
Vorderschenkel kräftig gezähnt. Halsschild an der Basis nicht breiter als in der Mitte; Schildchen schmal, nach vorn abfallend, die Schildchengrube nicht ausfüllend. Flügeldeckenzwischenräume verrunzelt, jedoch ohne Punktreihe. Durch dieses Merkmal lassen sich auch Exemplare mit Verkümmerter Halsschildauszeichnung von ähnlichen Arten der folgenden Untergattung, die ja ebenfalls kräftig gezähnte Vorderschenkel haben, gut unterscheiden. Klauen gezähnt.

   ...9

 
-- Halsschildseiten ungehöckert, Flügeldecken oft metallisch blau, selten Oberseite braunrot. Flügeldeckenzwischenräume mit einer (selten verdoppelten) Punktreihe. Untergattung Magdalis s. str.
Flügeldecken auch bei Arten mit querverrunzelten Zwischenräumen stets mit einer einfachen, seltener unregelmäßigen oder doppelten Punktreihe auf jedem Zwischenraum, und dadurch von allen anderen Untergattungen verschieden. Schildchen schmal, nach vorn abfallend. Klauen ungezähnt. Nadelholzbewohner.

   ...11

 
#9 Halsschild im vorderen Viertel jederseits mit wenigen groben, vorspringenden Körnern, die oft nicht die Seitenrandkontur überragen, aber bei schräger Ansicht gut erkennbar sind. Flügeldecken fettglänzend, die Punktstreifen sehr grob, mindestens so breit wie die schmalen, gewölbten Zwischenräume. Innenrand der Vorderschienen stumpf gerundet erweitert [Abb.5]. ♂: Rüssel kürzer als der Halsschild, in der Endhälfte verdickt, wenig gebogen, ♀: Rüssel etwa so lang wie der Halsschild und gebogen. 3,5-5,5 mm. Von Sibirien und dem Kaukasus westl. über fast ganz Europa verbreitet; in Mitteleuropa überall, aber ziemlich selten. Larve in Birkenzweigen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...carbonaria (L., 1758)

MAGDALIS CARBONARIA
Abb.5
 
-- Halsschildauszeichnung anders, die feineren Punktstreifen der Flügeldecken wesentlich schmäler als die Zwischenräume, Flügeldecken matt oder fast matt.

   ...10

 
#10 Halsschild mit einem kräftigen, seitlich vorspringenden Zähnchen. Flügeldecken fast matt, Zwischenräume quer verrunzelt. Rüssel gebogen, beim ♂ wesentlich, beim ♀ wenig kürzer als der Halsschild. Innenrand der Vorderschienen doppelbuchtig [Abb.6]. 2,5-4,5 mm. Von Sibirien nach Westen fast über ganz Europa verbreitet; in Mitteleuropa überall, aber nur gebietsweise häufiger, da die Wirtspflanze in ihrem Bestand stark zurückgegangen ist. Larvenentwicklung in Ulmen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...armigera (Geoffroy, 1785)

MAGDALIS ARMIGERA
Abb.6
 
-- Halsschildseiten mit einer scharfkantigen, nach vorn konvex gekrümmten Querleiste. Flügeldecken matt, Zwischenräume gekörnt verrunzelt. Vorderschienen schlank, innen fast gerade. ♂: Augen vergrößert, Rüssel etwas kürzer als der Halsschild und fast gerade, beim ♀ so lang wie dieser und deutlich gebogen. 4,5-6,5 mm. Vom Kaukasus über Südosteuropa verbreitet und in den Osten und Südost von Mitteleuropa einstrahlend: Slowakei, Niederösterreich, Steiermark, Sachsen, Thüringen, Niedersachsen, Hamburg.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...caucasica (Tourn., 1872)

 
#11 Oberseite braunrot [Abb.7], Fühler und Beine rot, Unterseite schwärzlich. Schenkel nicht oder nur undeutlich gezähnt. Körper von der ziemlich gestreckten Gestalt der memnonia und phlegmatica. Flügeldeckenstreifen mit länglichen Punkten, Zwischenräume einreihig punktiert. 3,5-5,5 mm. über Südost- und Südeuropa bis Nordafrika verbreitet; in Mitteleuropa in wärmeren Gebieten, einerseits in der Slowakei, Mähren und den östlichen Bundesländern Österreichs, andererseits in Süd- und Westdeutschland nördlich bis zum Rheinland und Niedersachsen vorkommend. Larvenentwicklung in Kiefern, bei uns in Pinus silvestris.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...rufa Germ., 1824

MAGDALIS RUFA
Abb.7
 
-- Ganz schwarz, oder Flügeldecken oder die ganze Oberseite metallisch blau. Schenkel gezähnt, der Zahn der Vorderschenkel kräftig.

   ...12

 
#12 Augen gewölbt, aus dem Kopfumriß vorspringend. Körper schlank, der Halsschild so lang wie in der Mitte breit, Flügeldecken mit schwach entwickelten Schultern, nach hinten bis zum letzten Drittel geradlinig erweitert. Oberseite auf Kopf und Halsschild deutlich blauschimmernd, Flügeldecken blau. Kopf kräftig und dicht, Halsschild gedrängt punktiert, die Flügeldeckenzwischenräume teils mit einer, teils mit 2 Punktreihen. Unterseite ziemlich dicht silberweiß behaart. 4-5,8 mm. Von Sibirien westl. über Europa weit verbreitet; in Mitteleuropa überall und gewöhnlich nicht selten; Larvenentwicklung in dünnen Kiefernästen, auch in Fichte und Lärche.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...phlegmatica (Hbst., 1797)

 
-- Augen flach, nicht aus der Kopfwölbung vorspringend. Eine weiße Behaarung oder Beschuppung allenfalls an den Seiten der Brust vorhanden.

   ...13

 
#13 Oberseite vollständig schwarz. Fühlerbasis oft rötlich aufgehellt.

   ...14

 
-- Wenigstens die Flügeldecken mit deutlichem blauen (grünen, violetten) Metallschimmer. (nitida, die zu Zweifeln Anlaß gibt, wird doppelt berücksichtigt).

   ...17

 
#14 Basis jeder Flügeldecken gerundet vorgezogen [Abb.8]. Körper schlank, der Halsschild so lang wie in der Mitte breit, Flügeldecken mit schwach entwickelten Schultern, nach hinten bis zum letzten Drittel geradlinig erweitert [Abb.9]. Flügeldecken etwas glänzend, mit schmalen Zwischenräumen und sehr kräftigen Punktstreifen, deren Punkte groß und viereckig sind und dicht aufeinander folgen. Bei schräger Beleuchtung erscheinen die Punktzwischenräume als kräftige Querrunzeln, die der Oberseite ein charakteristisches Aussehen geben. Hinterbrustseiten dichter weiß behaart. 1. und 2. Sternit (auch von der Seite erkennbar) grob und tief punktiert. 4,6-8 mm. Von Sibirien über fast ganz Europa bis Nordafrika verbreitet; in Mitteleuropa überall, aber nicht häufig; Larvenentwicklung in Kiefern; die Käfer können zum Teil überwintern.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...memnonia (Gyll., 1837)

MAGDALIS MEMMNONIA
Abb.8
MAGDALIS MEMNONIA
Abb.9
-- Basis jeder Flügeldecken in flacher Kurve nach außen verlaufend, nicht in ihrer Mitte nach vorn vorgezogen [Abb.10]. Durchschnittlich kleiner: 3-5 mm.

   ...15

MAGDALIS NITIDA
Abb.10
 
#15 Körper schlank, von der Gestalt einer kleinen memnonia, Flügeldecken mehr als doppelt so lang wie hinter den schmalen Schultern breit, nach hinten geradlinig erweitert [Abb.11]. Schwarz, etwas glänzend. Halsschild schmal, fast länger als breit, die Hinterwinkel von oben nicht erkennbar. Flügeldecken mit kräftigen grob punktierten Streifen, die Zwischenräume kaum breiter als diese und mit einer regelmäßigen Punktreihe, nicht querrunzelig. Unterseite fein, unauffällig behaart. Fühlerschaft zur Spitze stark gebogen. 3,4-4,4 mm. In Nord- und Mitteleuropa sowie den angrenzenden Gebieten verbreitet; bei uns überall, aber selten; entwickelt sich in Kiefern.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...linearis (Gyll., 1827)

MAGDALIS LINEARIS
Abb.11
 
-- Körper nicht auffällig schlank, Flügeldecken mit ± parallelen Seiten und nicht doppelt so lang wie hinter den Schultern breit. Halsschild breiter, die vorspringenden Hinterwinkel von oben erkennbar. Flügeldeckenzwischenräume flacher und breiter als die Streifen, Fühlerschaft nur leicht gebogen.

   ...16

 
#16 Flügeldecken deutlich glänzend [Abb.12], Zwischenräume mit einfacher oder etwas gestärter Punktreihe, der Untergrund nur fein genetzt, nicht verrunzelt oder gekörnt, und dadurch von allen ähnlichen Arten leicht zu unterscheiden. Halsschildpunktur ziemlich dicht, die Zwischenräume zwischen den länglichen Punkten jedoch stellenweise von Punktgröße. Flügeldecken schwarz oder mit schwachem, aber deutlichem dunkelblauen oder -grünen Schimmer. Seiten der Hinterbrust dicht weiß behaart. 3-5 mm. Nord- und Mitteleuropa sowie in den montanen Gebieten Frankreichs. In Mitteleuropa vorzugsweise in montanen Gebieten an Kiefer und Fichte, aber auch an Lärche; in neuerer Zeit, vermutlich durch die vermehrte Anpflanzung von Lärchen, auch in der Ebene häufiger gefunden. Larvenentwicklung in den Zweigen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...nitida (Gyll., 1827)

MAGDALIS NITIDA.JPG
Abb.12
 
-- Oberseite ganz matt. Halsschildpunktur gedrängt, nur eine schmale, kurze Mittelpartie unpunktiert. Flügeldeckenstreifen mäßig stark, die Zwischenräume kräftig verrunzelt, so daß ihre etwas unregelmäßig gereihten Punkte stellenweise schlecht erkennbar sind. Hinterbrust dünn und unauffällig behaart. Vorderschieneninnenrand mit etwa 3 vorspringenden Zähnchen. 3,54,2 mm. In Gebirgsgegenden in Mitteleuropa und den angrenzenden Gebieten, in Mitteleuropa äußerst selten: Slowakei, Böhmen, Schlesien, Sachsen, Niederösterreich, Tirol, Bayern, Schweiz, Vorarlberg, vermutlich auch im dazwischenliegenden Alpengebiet, da auch aus Frankreich bekannt. Als Wirtspflanze wird Kiefer, aus Frankreich auch Picea excelsa und Abies pectinata angegeben. (austriaca Daniel).

   ...punctulata (Muls.Rey, 1859)

 
#17 Basis jeder Flügeldecke gerundet vorgezogen, in diesem Bereich völlig flach. Halsschild meistens mit deutlichem Blauschimmer; Flügeldecken lebhaft blau, seltener grünlichblau oder violett. Fühlerschaft und Keule oft rötlich aufgehellt. Rüssel und Stirn bilden in Seitenansicht zueinander nur einen schwach einspringenden Winkel. Halsschild in der Mittellinie oft unpunktiert, sonst sehr dicht punktiert, der Untergrund deutlich matt chagriniert. Flügeldeckenzwischenräume mit feiner Punktreihe, die Punkte an ihrem Vorderrand aufgehöht und bei wechselnder Beleuchtung als Körnchen erscheinend. 4,5--5,6 mm. Nahezu paläarktisch von Sibirien über Europa bis Nordafrika verbreitet; in Mitteleuropa eine der häufigeren Arten. Larvenentwicklung an Kiefern. Kann an jungen Pflanzen durch Zerstören der Markröhre in den Zweigen schädlich werden.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...frontalis (Gyll., 1827)

 
-- Basis jeder Flügeldecken in flachem Bogen nach außen verlaufend, nicht in ihrer Mitte nach vorn vorgezogen, manchmal jedoch schwach wulstig oder durch einen Quereindruck aufgebogen.

   ...18

 
#18 Oberseite deutlich glänzend. Punktzwischenräume der Halsschildpunktur zum Teil von Punktgröße. Flügeldeckenzwischenräume mit feiner Punktreihe, etwa 3 x so breit wie die Streifen, der Untergrund fein maschig genetzt, nicht quergerunzelt. Fühlerschaft und Geißel ± rötlich aufgehellt. Vergleiche nitida. Weitere Angaben siehe LZ    >>>16  
-- Halsschild dicht oder gedrängt punktiert, Flügeldeckenzwischenräume querriefig oder querrunzelig. Fühlerschaft und Geißel dunkel.

   ...19

 
#19 Flügeldecken mit kräftigem, starkem Quereindruck hinter dem Basal-Rand, der dadurch stark aufgebogen erscheint. Kopf hinter den Augen nur mit einzelnen verstreuten Punkten. Stirn zwischen den Augen gut halb so breit wie der Rüssel. Fühlerschaft zur Spitze nur schwach gebogen. Halsschild etwa so lang wie in der Mitte breit, meist mit deutlichem Blauschimmer. Flügeldecken kräftig dunkelblau, oft etwas ins Violette gehend. 4-5,5 mm. Von Sibirien über Nord- und Mitteleuropa sowie das nördliche Südeuropa verbreitet; in Mitteleuropa verbreitet, aber nicht häufig; Lavenentwicklung in Fichte und Tanne.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...violacea (L., 1758)

 
-- Flügeldeckenbasis flach oder schwach wulstig. Kopf umfangreicher punktiert. Fühlerschaft am Ende stark gebogen. Halsschild deutlich quer, gedrängt punktiert, ohne deutlichen Blauschimmer. Flügeldecken stärker verrunzelt, die Zwischenräume gröber punktiert, gewöhnlich mit e i ner Punktreihe. 2,8-5 mm. Große Stücke könnten mit frontalis verwechselt werden, sind aber düsterer gefärbt, haben ein gestreckteres 2. Vordertarsenglied, einen stärker niedergedrückten Rüsselansatz und andere Punktur der Flügeldeckenzwischenräume. Von Ostsibirien über Europa weit verbreitet: in Mitteleuropa überall nicht selten: Larve in Kiefer, wird aber auch aus Fichte und Lärche angegeben. (weisei Schreiner, striatula Desbr.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...duplicata Germ., 1819


(Auf große Stücke mit verdoppelten Punktreihen auf einzelnen Zwischenräumen wurde weisei Schreiner, auf ein Zwergexemplar striatula Desbr. begründet.)
 
  armigera
asphaltina
barbicornis
carbonaria
caucasica
cerasi
duplicata
exarata
fallax
flavicornis
frontalis
fuscicornis
linearis
longicornis
memnonia
nitida
nitidipennis
opaca
phlegmatica
punctirostris
punctulata
rufa
ruficornis
scutellaris
violacea
     Erstellt am: 31.03.2013
Letzte Aktualisierung: 10.06.2016 - 11:06:02
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