Gattung Hypophloeus Fabr., 1790 (Corticeus Piller & Mitterpacher, 1783) Tenebrionidae - Hypophloeini
  Von Arved Lompe (n. E Reitter u..a.) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Körper schmal, zylindrisch, glänzend, kahl. Kopf klein, Oberlippe mit einer glänzenden, feinen, schmalen, häutigen Gelenkfläche. Halsschild mindestens so lang als breit. Flügeldecken irregulär punktiert, oder mit feinen Punktreihen dazwischen, das Analtergit nicht bedeckend. - Die Arten leben samt ihren Larven unter Baumrinden in dem von Borkenkäfern verursachten Wurmmehle. Das Analsegment der Larve ist hinten gerundet, ohne Spitze, schmäler als das vorhergehende, einfach halbkreisförmig, die anderen Segmente breiter als lang. Weitere europäische Arten die mir nicht bekannt sind:
Ehem. Jugoslawien.

   ...fusciventris (Reitter, 1884)


Griechenland.

   ...krueperi (Obenberg, 1917)


Griechenland.

   ...rufithorax (Pic, 1903)

#1 Kopf sehr wenig schmäler als der Halsschild, zwischen den Fühlern und den Augen mit einer geraden, tiefen Querfurche. Halsschild viel länger als breit, schmäler als die Flügeldecken mit gerader Basis. Die häutige Verbindungshaut zwischen Oberlippe und Clypeus sehr deutlich. Augen 3 mal so breit als lang. Untergattung Hypophloeus.
Kastanienbraun, glänzend, Halsschild vorne ungerandet, Flügeldecken mit deutlichen, feinen Punktreihen [Abb.1]. 5-6 mm. In fast ganz Europa verbreitet, in Mitteleuropa nur stellenweise und meist nicht häufig. Unter morschen Baumrinden, besonders der Buchen häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...unicolor (Pill. & Mitt., 1783)

CORTICEUS UNICOLOR
Abb.1
 
-- Kopf beträchtlich schmäler als der Halsschild, zwischen den Fühlern mit einer Querfurche, zwischen den Augen ist eine solche selten nur schwach angedeutet, meist ganz fehlend, die häutige Verbindungshaut hinter der Oberlippe wenig deutlich. Augen weniger quer, mehr vorragend, nur doppelt so breit wie lang, erreichen unten die Basis der Kiefer nicht. Untergattung Paraphloeus Sdl.

   ...2

 
#2 Basis des Halsschilds gleichmässig schwach nach hinten gerundet, die Hinterwinkel nicht aufgebogen, etwas stumpfwinklig. Halsschild am Vorderrand so breit als an der Basis, Flügeldecken parallel.

   ...3

 
-- Basis des Halsschilds vollkommen gerade, die Hinterwinkel scharf rechteckig und die Vorderwinkel stark niedergebogen, der Vorderrand schmäler als die Basis. Halsschild kaum so lang als breit, Flügeldecken 2,5 mal so lang als vorne breit, mit rechteckigen Schulterwinkeln, vorne parallel, von der Mitte zur Spitze verschmälert. Kopf gewölbt, ohne deutliche Querfurche zwischen den Fühlern, Körper lang oval, dunkelbraun, Flügeldecken an der Basis verwaschen gelbbraun. 3,5 mm. In Schlesien äusserst selten, in Mitteleuropa zerstreut und sehr selten. Aus Deutschland aus Bayern bekannt, aus Österreich bisher noch nicht gemeldet, aber wohl vorhanden.

   ...versipellis Baudi, 1876

 
#3 Oberseite - Halsschild und Flügeldecken - einfarbig rostrot, rotbraun oder gelbbraun [Abb.2], Flügeldecken verworren punktiert. Clypeus kurz und vorn breit abgestutzt. Vorderwinkel des Halsschilds scharf stumpf- oder rechtwinklig.

   ...4

HYPOPHLOEUS PINI
Abb.2
 
-- Oberseite zweifarbig [Abb.3], zumindest Kopf und Halsschild dunkler als die Flügeldecken [Abb.4]. Clypeus länger, vorn abgerundet und nur die Mitte etwas abgestutzt. Vorderwinkel des Halsschilds gerundet stumpfwinklig.

   ...7

CORTICEUS BICOLOROIDES
Abb.3
HYPOPHLOEUS LINEARIS
Abb.4
#4 Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, nur flach gewölbt, nach vorn leicht erweitert [Abb.5], Oberseite fein punktiert, zwischen den Punkten sehr fein chagriniert, deshalb fettglänzend. 3,5-4,5 mm. Von Nord- und Mitteleuropa bis Transbaikalien verbreitet; im östlichen Deutschland, westlich bis ins Rheingebiet, in Osterreich nur in Tirol und Niederösterreich, überall sehr selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...longulus Gyll., 1827

CORTICEUS LONGULUS
Abb.5
 
-- Halsschild auch an der Basis kaum schmäler als die Flügeldecken, nicht oder wenig länger als breit, nach vorn nicht erweitert, stärker gewölbt. Oberseite fein punktiert.

   ...5

 
#5 Halsschildvorderrand innerhalb der Vorderecken mehr oder weniger stark ausgebuchtet.

   ...5a

 
-- Klein, Vorderrand des Halsschilds neben den Vorderwinkeln nicht (deutlich) ausgebuchtet, deshalb die Vorderecken stumpfwinklig oder verrundet.

   ...6

 
#5a Durchschnittlich größer und plumper, 3,5-4,5 mm. Halsschild so lang als breit [Abb.6] (ich bin mir nicht sicher, ob die abgebildete Art wirklich fraxini ist), Vorderrand neben den ein wenig vortretenden, rechtwinkligen Vorderwinkeln schwach und kurz, aber deutlich ausgebuchtet. In Nord- und Mitteleuropa, östlich bis Transbaikalien verbreitet, in Deutschland sehr sporadisch und selten, in Österreich in den östlichen Ländern, selten. Unter Kiefernrinde in den Brutgängen des Ips sexdentatus und Ips typographus.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fraxini Kug., 1794

CORTICEUS FRAXINI
Abb.6
 
-- Durchschnittlich kleiner, 3,5-4 mm lang, Halsschild quadratisch, der Vorderrand in der Mitte etwas vorgezogen, innerhalb der Vorderecken meist deutlich ausgerandet und dadurch dieselben mehr oder weniger spitz vortretend.

   ...leonhardi Reitter, 1906

 
#6 Halsschildvorderecken deutlich, wenn auch stumpf gewinkelt [Abb.7] [Abb.8] (schräg von vorne betrachten!).

   ...6a

HYPOPHLOEUS PINI
Abb.7
HYPOPHLOEUS SUBERIS
Abb.8
-- Halsschildvorderecken völlig verrundet [Abb.9]. Dem linearis sehr ähnlich, aber fast einfarbig, Kopf und Halsschild nur wenig dunkler als die Flügeldecken. Weitere Unterschiede: Halsschild relativ viel kürzer, nur wenig länger als breit, querüber etwas stärker gewölbt, der Vorderrand in der Mitte nicht gerandet. Flügeldecken wie bei linearis zwischen den Punkten mit Mikroskulptur und dadurch von suberis verschieden; am Absturz sehr fein behaart. 2,5 mm. An trockenen Kiefernzweigen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...sp1


Von dieser auffälligen Form ist mir bisher 2 Ex. aus dem nördlichen Niedersachsen [Abb.10] und 4 Ex. von Zypern [Abb.11] bekannt. Spec prop.oder Form von linearis?
HYPOPHLOEUS SP1
Abb.9
HYPOPHLOEUS SP1
Abb.10
HYPOPHLOEUS SP1
Abb.11
 
#6a Größer: 3-3,5 mm. Körper flacher und plumper. Halsschild kaum länger als breit, Flügeldecken. doppelt so lang als zusammen breit [Abb.2]; zwischen den Punkten fein chagriniert, deshalb fettglänzend. Von Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa bis Transbaikalien verbreitet, in Mitteleuropa sehr sporadisch und selten. Unter Nadelholzrinden bei verschiedenen Scolytiden, nicht selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pini Panz., 1799

HYPOPHLOEUS PINI
Abb.2
 
-- Kleiner: 3 mm. Körper mehr zylindrisch und schmäler. Halsschild merklich länger als breit. Flügeldecken viel länger als doppelt so lang wie zusammen breit [Abb.12]. Zwischen den Punkten ist der Grund glatt und glänzend. In Mitteleuropa und Südeuropa in diskontinuierlicher Ost-Westverbreitung, sehr selten. Unter Buchen-, Fichten und Kiefernrinde. (rufulus Rosh., 1847)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...suberis Lucas, 1846

HYPOPHLOEUS SUBERIS
Abb.12
 
#7 Flügeldecken einfarbig gelb- bis rostrot oder rotbraun, Kopf und Halsschild dunkelbraun bis schwarz. Klein, schmal, vollkommen parallel, Halsschild deutlich länger als breit, der Vorderrand auch in der Mitte fein gerandet. Flügeldecken fast 3 mal so lang als zusammen breit [Abb.4]. Schwarz oder schwärzlichbraun, Mund, Fühler, Taster und Beine rostrot. 2,5-2,8 mm. Von Nord- und Mitteleuropa bis Sibirien verbreitet. In Deutschland und Österreich allgemein verbreitet, aber nur stellenweise häufig. In dünnen Kiefernästen der Wipfelregion bei Pityogenes-Arten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...linearis F., 1790

HYPOPHLOEUS LINEARIS
Abb.4
 
-- Flügeldecken zweifarbig.

   ...8

 
#8 Rostrot, der Halsschild dunkelbraun, die Naht der Flügeldecken breit der Länge nach geschwärzt, selten einfarbig. Oft ist auch der Seitenrand schmal angedunkelt. Halsschildvorderrand fein, vollkommen gerandet. Flügeldecken mit deutlichen Punktreihen zwischen der feinen Punktur, die Zwischenräume genau so grob punktiert wie die Punktreihen, zwischen den Punkten nicht chagriniert, glänzend. 3-3,5 mm. Eine boreomontane Art, häufiger in Finnland. Im Norden Mitteleuropas bisher nur in Ostpreußen. Im Böhmerwald und in den Karpaten weiter verbreitet, überall sehr selten. Unter Nadelholzrinde, vorwiegend bei Ips typographus L.

   ...suturalis Paykull, 1800

 
-- Flügeldecken dunkelbraun bis schwarz, ein Querband an der Basis rostrot. Vorderrand des Halsschilds in der Mitte ungerandet.

   ...9

 
#9 Halsschild und vorderes Drittel der Flügeldecken gleichfarbig gelbbraun bis rostrot, nur die Flügeldecken vom ersten Drittel zur Spitze schwarz.

   ...10

 
-- Halsschild pechbraun bis schwarz, so dunkel wie die hintere Flügeldeckenhälfte gefärbt [Abb.13]. Kopf dunkelbraun, die Flügeldecken im ersten Drittel heller rostrot. Halschild etwas länger als breit. 3-3,5 mm. Unter Laubholzrinde, bevorzugt an alten Eichen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fasciatus (F., 1790)

CORTICEUS FASCIATUS
Abb.13
 
#10 Halsschild etwas breiter als lang (L/B < 1), seitlich stärker gerundet, die Vorderwinkel breiter verrundet und die Seitenrandkante feiner, die Punktur feiner, die Abstände der Punkte größer als sie selbst [Abb.14]; der Seitenrand nicht bewimpert. Habitus etwas breiter und gedrungener. Schläfen unmittelbar hinter den Augen gerade zum Hals verengt [Abb.15]. Die hellrote Färbung der Flügeldecken nimmt das erste Drittel der Flügeldecken ein [Abb.16]. Aedoeagus [Abb.17]. 3,5-4 mm. Bei uns überall, aber nicht häufig. Gerne unter loser Rinde von Weichhölzern (Ulme, Obstbäume) bei Scolytus, Xyleborus, usw..

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...bicolor (Ol., 1790)

CORTICEUS BICOLOR
Abb.14
CORTICEUS BICOLOR
Abb.15
CORTICEUS BICOLOR
Abb.16
HYPOPHLOEUS BICOLOR.JPG
Abb.17
-- Halsschild etwas länger als breit (L/B > 1,06), die Seiten mehr gerade, die Vorderwinkel kürzer verrundet und die Seitenrandkante breiter abgesetzt; die Punktur dichter und etwas stärker [Abb.18]; der Seitenrand fein bewimpert, ebenso die Flügeldecken an den Schultern. Der ganze Körper ist schmäler und schlanker. Am Hinterrand der Augen sind kurze Schläfen ausgebildet, dahinter oft etwas winklig zum Hals verengt [Abb.19]. Die hellrote Färbung der Flügeldecken nimmt das vordere Drittel [Abb.20] oder fast die vordere Hälfte der Flügeldecken ein und kann entlang der Naht etwas nach hinten auslaufen [Abb.3]. Bei flüchtiger Betrachtung hat das Tier die Gestalt des fasciatus und die Färbung des bicolor. 3,5 mm. In Europa weit verbreitet aber lange nicht erkannt. Nach Norden in Deutschland bis Hamburg nachgewiesen. An anbrüchigen Eichen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...bicoloroides Roubal, 1933

CORTICEUS BICOLOROIDES
Abb.18
CORTICEUS BICOLOROIDES
Abb.19
HYPOPHLOEUS BICOLOROIDES.JPG
Abb.20
CORTICEUS BICOLOROIDES
Abb.3
  bicolor
bicoloroides
fasciatus
fraxini
fusciventris
krueperi
leonhardi
linearis
longulus
pini
rufithorax
sp1
suberis
suturalis
unicolor
versipellis
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Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 14.06.2019 - 16:59:25