|
Gattung: Clambus Fisch. |
Coleoptera - Clambidae |
|
Von Arved Lompe. (n. div. Autoren) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Endrödy-Younga, S. (1960): Monographie der paläarktischen Arten der Gattung Clambus (Coleoptera, Clambidae) - Acta Zoologica Academiae Scientiarum Hungaricae, 6:257-303 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Endrödy-Younga1960 Clambidae.pdf Endrödy-Younga, S. (1965): Clambiden-Studien (Coleoptera) - Annales historico-naturales Musei Nationalis Hungarici, 57:259-265 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Endrödy-Younga1965 Clambidae.pdf Meybohm, H. (2004 ): Clambus lohsei n.sp. aus der Umgebung von Hamburg (Coleoptera, Clambidae) - Entomologische Blätter, 100(1):13-18 Vinolas, A. & Masó, G. (2019): Sobre la presencia de Clambus dux dux Endrödy-Younga, 1960 en la Península Ibérica y revisión preliminar de los Clambidae ibéricos (Coleoptera). - Arquivos Entomolóxicos Galegos, 9:59-72 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Vinolas&masó2013 Clambus.pdf |
|
Klein bis sehr klein, ± breitoval. Von oben gesehen gleichmäßig gerundet, stark gewölbt, nicht tropfenförmig. Kopf breit, aber nicht so groß wie bei Calyptomerus. Oberseite ± glänzend, fast kahl oder deutlicher fein behaart, besonders Kopf und Unterseite. |
In der Tabelle nicht enthaltene Arten aus Europa. ...99 |
#1 |
Oberseite deutlich, ziemlich dicht und lang behaart. Die Härchenso lang oder länger als die Abstände der einzelnen Haare voneinander. ...2 |
|
-- |
Oberseite höchstens kurz und sehr spärlich behaart. Die Abstände der einzelnen Haare voneinander viel weiter als die Härchen lang sind ...4 |
|
#2 |
Hintere Hälfte der Flügeldecken fein, aber deutlich punktiert ...2a |
|
-- |
Hintere Hälfte der Flügeldecken glatt oder chagriniert, aber nicht punktiert. ...3 |
|
#2a |
Kopfschild und Halsschild bei 50-facher Vergrößerung erkennbar chagriniert [Abb.1]. Punktierung der Flügeldecken hinten deutlich, aber fein. Nahtlinie der Flügeldecken von der Seite betrachtet hinten abgeflacht und Hinterrand der Flügeldecken zur Naht hin abgeschrägt. Seitenrand des Kopfschildes an der breitesten Stelle des Kopfes ein kurzes Stück gerade ausgebildet, wodurch auf jeder Kopfseite zwei Seitenecken ausgebildet sind. Die Verbindungslinie der hinteren Seitenecken verläuft hinter den Augen. Behaarung der Flügeldecken dicht, Haare ca. 50 µm lang, ca. doppelt so lang wie der Abstand der Haarpunkte. Aedoeagus [Abb.2] [Abb.3]. ...pubescens Redt., 1849 Die Originalangabe zur Haarlänge bei Meybohm ist 30 µm, die Nachmessung hat aber den größeren Wert ergeben [Abb.4]. |
|
-- |
Ganze Oberfläche nicht chagriniert. Punktierung der Flügeldecken hinten auffallend, Pünktchen größer und tiefer eingestochen. Nahtlinie der Flügeldecken auch hinten gebogen und Hinterrand der Flügeldecken gleichmäßig gerundet. ...2b |
|
#2b |
Oberseite hell rotbraun, Kopfschild und vorderer Bereich des Halsschilds angedunkelt. 8. Fühlerglied trapezoid, distal nicht verschmälert; 9. Fühlerglied mit schwach gerundeten Seiten. Flügeldecken hinten sehr stark punktiert, schütter behaart, Haare ca. 35 µm lang, nur wenig länger als der Abstand der Haarpunkte. Paramerenplatte des Aedoeagus an der Spitze ausgerandet. Aedoeagus [Abb.5] [Abb.6], Ovipositor [Abb.7]. Aus Tasmanien beschrieben und seit ca 1980 in Europa festgestellt. Inzwischen weit verbreitet und die häufigste Art im Autokescher, dort zahlreich. In Deutschland im Westen zahlreiche Funde, nach Osten nur noch vereinzelt. ...simsoni Blackburn, 1902 |
|
-- |
Oberseite braunschwarz, ein breiter Seitenrand des Halsschilds und mehr oder weniger die Flügeldecken zur Spitze hin aufgehellt. 8. Fühlerglied nicht trapezoid, distal verschmälert; 9. Fühlerglied mit stark gerundeten Seiten. Flügeldecken hinten mäßig stark punktiert, dicht behaart, Haare ca. 38 µm lang, ca. 2,5 mal so lang wie der Abstand der Haarpunkte. Seitenrand des Kopfschildes an der breitesten Stelle einfach verrundet. Die Verbindungslinie der verrundeten Seitenecken verläuft durch die Augen. Penis breiter als die Paramerenplatte, distal konkav verengt. Aedoeagus [Abb.8] [Abb.9]; Ovipositor [Abb.10]. Im Autokescher in der Umgebung Hamburgs, Nienburgs/Weser und in der Pfalz; Sachsen. ...lohsei Meybohm, 2004 |
|
#3 |
Größer, 1,3-1,6 mm. Haare lang, reichen weit über den Basalpunkt des folgenden Haares hinaus, mehr goldfarben. Augen groß, Abstand zur Fühlerfurche und zum Kopfhinterrand schmaler als die halbe Augenlänge, Kastanienbraun, Halsschildseiten bernsteinfarben durchscheinend. Aedoeagus [Abb.11]. Alpen bis Kaukasus. In Mitteleuropa bisher nur alte Funde aus Niederösterreich, sehr selten. ...pilosellus Rtt. |
|
-- |
Kleiner, 1-1,3 mm. Haare mäßig lang, reichen meist nicht über den Basalpunkt des folgenden Haares hinaus, mehr silbrig. Halsschildseiten aufgehellt, sonst normal schwarzbraun. Augen kleiner, Abstand zur Fühlerfurche und zum Kopfhinterrand so groß wie die halbe Augenlänge. Aedoeagus [Abb.12]. Fast ganz Europa, in Mitteleuropa häufig. ...armadillo De Geer, 1774 |
|
#4 |
Clypeus äußerst fein, manchmal kaum erkennbar behaart. Fühler kürzer, Keulenglieder ungefähr so lang wie breit ...5 |
|
-- |
Clypeus viel länger und kräftiger behaart, die Härchen kaum kürzer als der Augendurchmesser (Achtung bei abgeriebenen Exemplaren !). Fühler länglicher, KeulengIieder gestreckter. Alle Arten mit spitzbärtchenartiger Haarverdichtung auf dem Analsternit ...8 |
|
#5 |
Die Verbindungslinie der Hinterecken des Kopfes verläuft hinter den Augen [Abb.13] (am besten von der Unterseite zu sehen). Schildchen gleichseitig dreieckig. Halsschild und Flügeldecken kurz und spärlich bräunlich behaart, deshalb nur bei Seitenlicht deutlich. Hinterbrust und Schenkeldecken wenig länger behaart, flach wabig genetzt [Abb.14]. Abdominalsternite querrinnig skulptiert, nur das Analsternit am Ende runzlig punktiert, aber ohne spitzbärtchenartigen Haarfleck. Aedoeagus im Vergleich zu gibbulus insgesamt etwas schmäler und am Ende schlanker zugespitzt [Abb.15] [Abb.16], ansonsten äußerst ähnlich. Schwarz bis dunkelbraun, Halsschild- und Flügeldeckenseiten durchscheinend heller. 1-1,4 mm. In ganz Europa verbreitet, Madeira; nur im Süden nicht häufig. ...punctulum (Beck, 1817) |
|
-- |
Die Verbindungslinie der Hinterecken des Kopfes verläuft über den Augen [Abb.17]. ...6 |
|
#6 |
Hinterbrust und die letzten 2/3 der Schenkeldecken kräftig runzlig punktiert [Abb.18] und etwas länger spärlich behaart, sonst wie punctulum. Aedoeagus breiter und am Ende kürzer zugespitzt als bei punctulum [Abb.19] [Abb.20]. 1,1-1,2 mm. Fast ganz Europa, aber überall sporadisch und selten (radula E.-Y.) ...gibbulus Leconte, 1850 Die Unterschiede des Genitals sind nur minimal, keineswegs so deutlich wie in der Zeichnung dargestellt; vor der Spitze ist auch bei punctulum ein Fenster, ganz so wie bei gibbulus. Das Merkmal der Augenlinie ist nur von der Unterseite sicher zu beurteilen. |
|
-- |
Hinterbrust und Schenkeldecken unpunktiert, höchstens flach, wabig genetzt. ...7 |
|
#7 |
Größer, 1,3-1,6 mm. Schildchen etwas länglich zugespitzt, nicht gleichseitig dreieckig. Behaarung des Kopfschilds sehr deutlich. Schenkeldecken kürzer als die Seiten des waagerechten Teiles der Hinterbrust [Abb.21]. Die langen Haare auf dem Abdomen verdichten sich auf dem Analsternit zu einem Spitzbärtchen. Aedoeagus [Abb.22] [Abb.23]. Hell- bis dunkelbraun mit aufgehellten Halsschild- und Flügeldeckenseitenrändern. In Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, aber überall selten. ...pallidulus Rtt., 1911 |
|
-- |
Klein, 0,9-1,1 mm. Schildchen gleichseitig dreieckig. Schenkeldecken länger als die Hinterbrustseiten (waagerechter Teil) [Abb.24]. Analsternit ohne Spitzbärtchen. Aedoeagus [Abb.25] [Abb.26]. Stark glänzend kaffee- bis kastanienbraun mit hell durchscheinenden Seitenrändern. In mehreren Rassen über ganz Südeuropa bis nach Persien verbreitet, in Mitteleuropa nur im äußersten Südosten mit der Nominatform vertreten und dort sehr selten (Tschechoslowakei, vielleicht in Südostösterreich). ...dux E.-Y. Aus Spanien ist eine weitere Form beschrieben. ...lanceolatus Endrödy-Younga, 1960 |
|
#8 |
Kopf und Halsschild, die Flügeldecken weniger deutlich, äußerst fein und dicht, flach, wie gehämmert, punktiert, ± opalisierend. Halsschild- und Flügeldeckenbehaarung ziemlich lang, aber spärlich. Äußerlich nigriclavis sehr ähnlich, ausgefärbt dunkelbraun. Penis asymmetrisch, hakenartig zugespitzt [Abb.27] [Abb.28]. 1,3-1,6 mm. In der ganzen mittleren Zone Europas von England bis Ungarn bekannt, aber überall äußerst selten, fehlt anscheinend in Nord- und Südeuropa. ...evae E.-Y., 1960 |
|
-- |
Oberseite glänzend, glatt, höchstens undeutlich skulptiert. ...9 |
|
#9 |
Halsschild und Flügeldecken mit sehr kurzen und feinen Härchen, die des Clypeus länger und kräftiger. Waagerechter Teil der Hinterbrust tief ausgebuchtet, die Schenkeldecken länger als seine Seiten. Stark glänzend, schwarz, oft mit rötlichem Spiegelfleck auf der Flügeldeckenscheibe. Aedoeagus asymmetrisch, zur Spitze gleichmäßig verjüngt [Abb.29]. 1,2-1,4 mm. In Mitteleuropa häufig, in Süd- und Nordeuropa seltener. ...nigrellus Rtt., 1914 Penis vor der Spitze eingeschnürt [Abb.30], ansonsten von nigrellus nicht zu unterscheiden. ...aegrepilosus Endrödy-Younga, 1960 E.Y. bezeichnet diese Form als 'semispecies' (leider ohne den Begriff zu erläutern). Nach seinen Angaben konstant verschieden zu nigrellus und mit diesem zusammen im gleichen Gesiebe vorkommend. Das spricht für eine artliche Verschiedenheit. Die Form sollte daher als eigenständige Art betrachtet werden. |
|
-- |
Halsschild und Flügeldecken etwas länger behaart, die Härchen nicht viel kürzer als jene des Clypeus, aber weiter voneinander stehend. ...10 |
|
#10 |
Behaarung der Oberseite etwas kürzer. 8. Fühlerglied breiter als lang, 7.+8. zusammen kürzer als das 9. (1. Keulenglied) [Abb.31]. Waagerechter Teil der Hinterbrust tief ausgebuchtet und am Hinterrand durch eine feine Punktreihe gerandet, die Schenkeldecken nicht länger als dessen Seiten. Heller- oder dunkler rötlichbraun mit durchscheinend helleren Halsschild- und Flügeldeckenseiten. Penisspitze breit abgerundet [Abb.32]. 1,3-1,4 mm. Von Mitteleuropa nach Osten und Norden verbreitet, stellenweise nicht selten. ...minutus (Sturm, 1807) In Südeuropa und auf den Kanarischen Inseln kommt eine andere Rasse vor. Nach Norden bis Belgien und Luxemburg, Aedoeagus [Abb.33] [Abb.34]. minutus ssp. ...complicans Wollaston, 1864 |
|
-- |
Härchen auf Halsschild und Flügeldecken bedeutend länger, aber nicht dichter stehend. 8. Fühlerglied länger als breit, 7.+8. zusammen so lang wie das 9. (1. Keulenglied). Größer, 1,5-1,8 mmm. Pechbraun bis schwarz mit heller durchscheinenden Halsschild- und Flügeldeckenrändern, stark glänzend. Aedoeagus stark asymmetrisch, Spitze seitlich abgebogen [Abb.35]. 1,5-1,8 mm. In Mitteleuropa häufig, in Westeuropa und von Italien bis zum Balkan nur sporadisch. ...nigriclavis Steph., 1835 |
|
#99 |
1,25-1,72 mm. Kopf [Abb.36] [Abb.37], Habitus [Abb.38]. Unterscheidet sich von nigriclavis Steph., cilicus Sahlb., balcanicus Endrödy-Younga und caucasus Endrödy-Younga sehr gut durch das glatte Metasternum und durch das Fehlen der Quervertiefung. Im Gegensatz zu minutus complicans Woll. ist das Metasternum glatter, der Hinterrand nicht gerunzelt, das 7. und 8. Fühlerglied dagegen länger. Aedoeagus [Abb.39]. Spanien, Frankreich, Italien, Nordafrika, Madeira ...hayekae Endrödy-Younga, 1960 Ich habe 1997 auf Madeira 1♀ gefangen, das nach der Tabelle von Endrödy-Yuonga (l.c.) zu dieser Art gehört, vermutlich mit Forstmaterial vom Festland eingeschleppt; die Art war bisher nicht von dort bekannt. |
|
-- |
Aedoeagus [Abb.40]. Spanien, Marokko, Ägypten. ...felix Endrödy-Younga, 1960 |
|
|
aegrepilosus armadillo complicans dux evae felix gibbulus hayekae lanceolatus lohsei |
minutus nigrellus nigriclavis pallidulus pilosellus pubescens punctulum simsoni |
|
Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 18.09.2020 - 10:58:15 Version: 3.6.1 von: Arved Lompe Vorherige Version |
|
|