Catapion Bestimmungstabelle

Gattung Catapion Schilsky

Coleoptera - Rhynchophora - Apionidae - Apioninae

Von Arved Lompe

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Schwarze oder dunkelblau-blaugrüne (burdigalense), ± schlanke Arten, durch hell behaarte Oberseite grau erscheinend. Flügeldecken parallelseitig oder oval mit der größten Breite in oder vor ihrer Mittel Der 1. Flügeldeckenstreifen endet schon vor oder am Schildchen [Abb.1]. Fühlergeißel abstehend behaart, Stirn fein längsgestrichelt skulpturiert. Bei den in der Gestalt ähnlichen Arten der atomarium-Gruppe (Squamapion) ist die Stirn undeutlich punktiert oder mit feiner Mittelfurche. Halsschild ± quer, nach vorn verengt, wenig dicht punktiert und auf der Hinterhälfte mit einer Mittelfurche. Vor der Bestimmung sollte man die Geschlechtszugehörigkeit feststellen.

Abb.1

Rüssel kurz, beim ♂ wenig länger oder kürzer als der Halsschild, beim ♀ kürzer als Kopf + Halsschild zusammen.

...2

Rüssel länger, beim ♂ fast so lang wie Kopf + Halsschild zusammen, beim ♀ erheblich länger.

...4

Körper und Flügeldecken schwarz, Rüssel relativ kurz, beim ♂ wenig länger als der Halsschild, beim ♀ kürzer als Kopf + Halsschild zusammen.

...3

Körper schwarz, Flügeldecken dunkelblau-blaugrün, etwas metallisch glänzend. Oberseite dünn, aber lang und deutlich behaart. Rüssel knapp so lang wie der Halsschild, in beiden Geschlechtern kurz und kräftig gebogen, matt und zur Spitze gleichmäßig verschmälert (♂) oder dick, parallelseitig und erst an der Fühlereinlenkung verschmälert und von dort zur Spitze deutlich punktiert und glänzend (♀). Halsschild mäßig quer, die Seiten gerundet, hinter dem Vorderrand und vor der Basis etwas eingeschnürt, matt, mäßig kräftig und wenig dicht punktiert, die Punktzwischenräume so breit wie die Punktdurchmesser. Halsschildmittelfurche vor dem Schildchen kurz aber kräftig. Flügeldecken länglich, parallelseitig, mit gut ausgeprägten Schultern, Flügeldeckenstreifen mit sehr deutlichen Punkten, auch die Zwischenräume deutlich punktiert. 1,8-2,3 mm. Mittelmeer- und Schwarzmeergebiet. Von Jugoslawien und Italien aus ins südliche Mitteleuropa einstrahlend und 2x in Kärnten gefunden (VIII, IX). Käfer (in Frankreich) an Ononis viscosa. Larvenentwicklung angeblich in Wurzelgallen von Medicago minima.

...burdigalense Wencker

Stirn grubig vertieft, so daß der Oberrand der Augen das Stirnniveau überragt [Abb.2]. Halsschild wesentlich breiter als lang, kräftig punktiert. Rüssel matt (♂) bis schwach glänzend (♀). Flügeldecken kürzer und breiter als bei den folgenden Arten, etwa 1,5-1,6x so lang wie zusammen breit. 1,7-2,2 mm. (Andere Arten mit grubig vertiefter Stirn haben ± blaue Flügeldecken; das in seinem Aussehen ähnliche vicinum ist durch die Gruppenmerkmale gut zu unterscheiden.) Von Sibirien über Mittel- und Vorderasien sowie Europa bis Nordafrika verbreitet; in Mitteleuropa überall nicht selten Larvenentwicklung in Gallen der unteren Stengelteile der kleinen gelbblütigen Trifolium-Arten. Käfer von III-X.

...pubescens (Kirby, 1811)

Abb.2

Stirn flach, wie [Abb.3]; Halsschild weniger breit, feiner punktiert. Flügeldecken länger, Körperform seniculus-ähnlich. Rüssel schwach glänzend (♂) oder glänzend (♀). 1,6-2,2 mm. Zirkummediterran und westeuropäisch. An der Atlantikküste über Großbritannien, Frankreich und Belgien bis zu den ?Niederlanden gemeldet, auch in Nordwestdeutschland: Schleswig-Holstein (St. Peter-Ording) gefunden. Wegen der Ähnlichkeit mit seniculus nicht beachtet. Käfer an Trifolium repens und Trifolium fragiferum auf Halbtrockenrasen auf Küstenklippen aber auch im Hügelland.

...curtulum Desbr.

Abb.3

Stirn an der Basis leicht vertieft, Rüssel in beiden Geschlechtern fast gleich lang, beim ♀ stärker als beim seniculus ♀ gebogen [Abb.4]. Halsschild auch in Längsrichtung etwas gewölbt und nach vorn abfallend, deutlich etwas breiter als lang. Flügeldecken nicht ganz so gestreckt wie bei dem äußerst ähnlichen seniculus und mit deutlicheren Schultern [Abb.5]. 1,7-2,4 mm. Von Bulgarien, Nordjugoslawien und Polen über Italien und das südöstliche Mitteleuropa verbreitet: in der Tschechoslowakei, dem Burgenland und Niederösterreich gefunden. Oligophag an Ononis-Arten, Larve unbekannt. Käfer von III-IX.

...jaffense (Desbr.)
(=ononiphagum (Schatzm.))

Abb.4

Abb.5

Stirn flach oder leicht gewälbt, Rüssel schwächer gebogen, beim ♀ viel länger als beim ♂. Flügeldecken schlanker.

...5

Fühlergeißel mit feineren abstehenden Borsten, ihre einzelnen Glieder zum Ende der Geißel nicht so stark verbreitert, manchmal das 2. und 7. Glied gleich breit, die Glieder fester miteinander verbunden [Abb.6]. Rüssel feiner punktiert. Flügeldecken breiter oval [Abb.7], mit angedeuteter Schulterbeule, die Seiten hinter der Basis nicht so stark divergierend und vor der Spitze nicht oder undeutlich konkav geschweift. Flügel voll ausgebildet oder reduziert. Körper durchschnittlich kleiner: 1,5-2,2 mm. Auf Trifolium-Arten.

...6

Abb.6

Abb.7

Fühlergeißel mit kräftigen abstehenden Borsten, ihre Glieder zum Ende der Geißel stärker verbreitert, das 7. Glied viel breiter als das 2., die Glieder lose miteinander verbunden, die Geißel perlschnurartig aussehend [Abb.8]. Rüssel kräftiger punktiert. Flügeldecken schlanker oval [Abb.9], ohne Schulterbeule, die Seiten hinter der Basis stärker divergierend und vor der Spitze mit der Andeutung einer konkaven Schweifung. Flügel reduziert. Körper durchschnittlich größer: 1,9-2,5 mm. In Mitteleuropa: Thüringen, Baden, Württemberg, Niederbayern, Franken, Hessen; Polen (Bialowieza); Schweiz (Wallis); Italien (Trentino). Oligophag auf Ononis-Arten. Käfer von IV-IX.

...koestlini (Dieckm., 1989)

Abb.8

Abb.9

Augen beim ♀ größer und weniger gewölbt, Rüssel kräftiger, meist ein wenig kürzer [Abb.10].

...7

Abb.10

Augen beim ♀ kleiner und stärker gewölbt sowie Rüssel dünner, meist länger, zwischen Fühleransatz und Basis nicht verdickt [Abb.11]; Halsschild trapezförmig [Abb.7], selten rechteckig; Penis kräftiger [Abb.12]. 1,9-2,2 mm. In der Körperform wenig variabel. Wahrscheinlich ganz Europa; in Mitteleuropa weit verbreitet Lebt in feuchteren Gebieten monophag auf dem Schwedenklee Trifolium hybridum; Larven in den Stengeln. Käfer von IV-X..

...meieri (Desbr., 1901)

Abb.11

Abb.7

Abb.12

Beim ♀ Augen größer und weniger gewölbt sowie Rüssel kräftiger, meist ein wenig kürzer, zwischen Fühleransatz und Basis im allgemeinen verdickt [Abb.10], bei manchen Populationen diese Merkmale mit Tendenz zu meieri [Abb.11], beim ♂ Form von Rüssel und Augen nicht so gut nutzbar. Halsschild rechteckig bis quadratisch oder trapezförmig. Penis (im Profil) meist schmaler [Abb.13]. 1,5-2,1 mm. Auch nach Abtrennung der 2 Arten in Körperform und Größe sehr variabel und vielleicht weiterhin ein Komplex mehrerer Taxa. Käfer von geringer Größe häufen sich in Südeuropa, aber auch in Gebirgen. Paläarktisch verbreitet; in Mitteleuropa die häufigste der 4 Arten der Gruppe. Auf Klee-Arten nachgewiesen (Trifolium pratense, Trifolium medium, Trifolium fragiferum), Larven in den Stengeln. Käfer von IV-X.

...seniculus (Kirby, 1808)

Abb.10

Abb.11

Abb.13

Dem vorhergehenden seniculus sehr ähnlich und manche Tiere, ohne Kenntnis der Wirtspflanze nicht zu trennen. ♂: Rüssel wenig länger. Kopf weniger kegelförmig, die Augen etwas stärker gewölbt. Flügeldecken nach hinten weniger verbreitert (ähnlich [Abb.7]), oft fast parallelseitig. ♀: Rüssel dicker, vor und hinter der Fühlerbasis schwächer verengt (ähnlich Kopf [Abb.10]). Kopf breiter, die Augen stärker vorgewölbt. Flügeldecken seitlich schwächer gerundet, im vorderen Drittel oft parallelseitig. 1,6-2,2 mm. Bisher nur aus dem Burgenland (Neusiedlersee-Gebiet) von Anthyllis vulneraria. Larvenentwicklung vermutlich, wie bei den vorhergehenden Arten, im Stengel.

...vulnerariae (Dieckmann & Wanat)

Abb.7

Abb.10

burdigalense
curtulum
jaffense
koestlini

meieri
pubescens
seniculus
vulnerariae

Erstellt am: 12,08,2022
Letzte Aktualisierung: 12.08.2022 - 17:16:46
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