Bisnius Bestimmungstabelle

Gattung Bisnius Stephens, 1829

Coleoptera - Staphylinidae - Staphylininae - Philonthus

Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse)

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Die Gattung wurde auf Grund der einfachen Vordertarsen aus der Gattung Philonthus ausgegliedert.

Von den 4 zwischen den Augen in einer Querlinie stehenden Punkten sind die inneren Punkte voneinander etwa doppelt so weit entfernt wie von den äußeren Punkten.

...2

Die 4 Stirnpunkte haben voneinander etwa den gleichen Abstand.

...3

Fühler schlank, die Glieder nicht quer, Kopf und Halsschild glänzend, sehr schwach chagriniert. Kopf rundlich viereckig. Schwarz, Flügeldecken grünlich bronzeschimmernd, kräftig und wenig dicht punktiert [Abb.1]. Beine gelblichbraun, zum Teil angedunkelt. ♂: Aedoeagus [Abb.2]. 5,5-7 mm [Abb.3]. In Kompost, überall sehr häufig.

...fimetarius (Grav., 1802)
(=rigidicornis (Grav.))

Abb.1

Abb.2

Abb.3

Fühler kurz, die vorletzten Glieder quer. Kopf schwarz, der übrige Körper mit braunrotem Anflug. ♂: Aedoeagus [Abb.4]. 5,5-6,5 mm. Die Typen stammen angeblich aus den Beskiden, doch wurde die Art dort nicht wiedergefunden. Ostpaläarktis.

...intrudens Totth.

Abb.4

3,4-4,5 mm. Kopf lang oval, Halsschild gestreckt, ± parallelseitig. Flügeldecken viel gröber als der Hinterleib punktiert. Ganz schwarz. Auf Sandboden weit verbreitet, aber nur im Osten häufiger, sonst selten.

...nitidulus (Grav., 1802)

Arten von 5-8,5 mm. Kopf rundlich viereckig.

...4

Beine auffällig lang und schlank. Das 4. Glied der Hintertarsen mehr als doppelt so lang wie breit. Punkte der Halsschildreihen fein. Schwarz oder braunschwarz, Flügeldecken ganz rot (a. heidenreichi Hubthl.) oder rot, die Innenhälfte bis kurz vor dem Hinterrand breit geschwärzt (Stammform). Beine hell braunrot. 6-8,5 mm. Im mittleren und südlichen Mitteleuropa in unterirdischen Säugetierbauten, vorzugsweise beim Hamster, selten.

...scribae Fauv., 1867

Beine von normaler Länge, 4. Glied der Hintertarsen höchstens knapp doppelt so lang wie an der Spitze breit. Punkte der Halsschildreihen kräftiger.

...5

Flügeldecken fein und ziemlich dicht punktiert. Schwarzbraun, selten einfarbig (a. syrovatkai Roub.) gewöhnlich mit verschwommen heller rotbraunen Halsschildrand, hell rotbraunen Flügeldecken und hellen Hinterrändern der Hinterleibssegmente. Beine hell braunrot. 5,5-6,5 mm. Vorzugsweise in Nisthöhlen in hohlen Bäumen; nicht häufig, aber oft gesellig.

...subuliformis (Grav., 1802)
(=fuscus (Grav.))

Flügeldecken kräftig punktiert.

...6

Der ganze Halsschild querwellig chagriniert. Flügeldecken nicht auffällig grob oder besonders weitläufig punktiert.

...7

Der Halsschild manchmal mit Ausnahme der Randpartien spiegelblank und glänzend, Flügeldecken weitläufig punktiert.

...8

Kleiner, 5,5-7,5 mm. Schwarz, Flügeldecken dunkel erzschimmernd, Halsschild schwach nach vorn verengt. ♂: Paramere [Abb.5]. Noch wenig erkannt, aber wohl weit verbreitet, besonders in Sandgegenden unter faulenden Pflanzenstoffen.

...nigriventris Thoms., 1867

Abb.5

Größer, 7-8 mm. Schwarz mit Erzschimmer, die Flügeldecken kräftig bronzeschimmernd, selten gelbbraun (a. synonymicus Roub.). Halsschild parallelseitig, Kopf des ♂ oft stark entwickelt und breiter als der Halsschild. Paramere [Abb.6]. Weit verbreitet, aber ziemlich selten

...cephalotes (Grav., 1802)

Abb.6

Flügeldecken ohne Metallglanz, feiner punktiert. Fühlerglieder bereits vom 6. Glied an deutlich quer (6. Fühlerglied 1,25 x so breit wie lang oder breiter). ♂: Aedoeagus und Parameren [Abb.7]. 5 - 7 mm. Von Rußland über Mitteleuropa bis Frankreich verbreitet; vorzugsweise in unterirdischen Säugernestern: Hamster, Ziesel, Maulwurf, verbreitet aber selten

...spermophili Ganglb., 1897

Abb.7

Flügeldecken mit Metallglanz, gröber punktiert. Fühlerglieder erst vom 7. Glied an deutlich quer, (6. Fühlerglied höchstens 1,2 x so breit wie lang)

...9

Halsschild glatt, ohne Reste einer Chagrinierung. Flügeldeckenpunktur weitläufiger, die Punktzwischenräume flacher. Flügeldecken oft rotbraun. 10. Fühlerglied stärker quer, 1,4x so breit wie lang. ♂: Aedoeagus und Parameren [Abb.8]. 5 - 7 mm. Von Nordafrika über Westeuropa nach Mitteleuropa einstrahlend und von den Niederlanden bis Holstein und Thüringen nachgewiesen. An Faulstoffen, vorzugsweise in Hühnerställen und im Freien an Hühnermist.

...sparsus Luc., 1846

Abb.8

Halsschild wenigstens an den Seitenrändern mit Resten einer Chagrinierung. 10. Fühlerglied weniger quer, höchstens 1,35 x so breit wie lang. Sensorenpunkte der Parameren an deren Rand und nicht wie bei sparsus in einer Querlinie angeordnet. .

...10

#10

Flügeldeckenpunktur dichter und weniger grob. 10. Fühlerglied stärker quer, mehr als 1,3 mal so breit wie lang. ♂: Große Exemplare oft mit stark verbreitertem Kopf. Aedoeagus und Parameren [Abb.9], Außenseite der Parameren in der Mittellinie stark gekielt, Penisspitze innen nicht gekielt. Größte Art der Gruppe, sehr größenvariabel: 5,5-8,5 mm. Aus Ostasien eingewandert, heute in Europa weit verbreitet, seit 1974 in Mitteleuropa festgestellt. Lebt wie sparsus und wurde mit dieser Art zusammen gefunden.

...parcus Shp., 1874

Abb.9

Flügeldeckenpunktur weitläufiger und gröber. 10. Fühlerglied weniger quer, unter 1,3x so breit wie lang. Penisspitze innen gekielt.

...11

#11

Dunkler, Flügeldecken pechschwarz, Fühler und Beine bis auf die Tarsen schwarz. 10. Fühlerglied kaum quer, 1,1x so breit wie lang. ♂: Aedoeagus und Parameren [Abb.10]. Apikalteil der Parameren löffelartig erweitert und ausgehöhlt, die Aushöhlung durch einen Querwulst begrenzt, Außenseite ohne Längskiel. 5,5 - 8,5 mm. Erst 1976 beschrieben und daher kaum gemeldet. Oldenburg, Umg. Hamburg, Hunsrück, Mark Brandenburg, Thüringen, Österreich (Kärnten) und vermutlich weiter verbreitet. Auch in Norwegen (Umgebung Oslo).

...pseudoparcus Brunne, 1976

Abb.10

Färbung meistens heller, Beine oder Flügeldecken teilweise bräunlich. 10. Fühlerglied breiter, 1,25 x so breit wie lang. ♂: Aedoeagus und Parameren [Abb.11], Parameren außen in der Mittellinie meist gekielt. Durchschnittlich kleiner als pseudoparcus: 5,5 - 7,5 mm. Häufigste Art der Gruppe; holarktisch verbreitet und in Mitteleuropa überall häufig.

...sordidus (Grav., 1802)
(=pachycephalus Nordm.)

Abb.11

cephalotes
fimetarius
intrudens
nigriventris
nitidulus
parcus

pseudoparcus
scribae
sordidus
sparsus
spermophili
subuliformis

Erstellt am: 26.01.2021
Letzte Aktualisierung: 26.01.2021 - 02:40:27
Version: 3.6.1 von: Arved Lompe
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