Gattung in ColKat anzeigen Gattung Amphimallon Latreille, 1825 Coleoptera - Lamellicornia - Melolonthidae
  Von Arved Lompe (n. E. Reitter, W. Machatschke)
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Reitter, E. (1898): Bestimmungs-Tabelle der Melolonthidae III aus der europäischen Fauna und den angrenzenden Ländern, enthaltend die Gruppen der Pachydemini, Sericini und Melolonthini. in: Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren (Reitter), Hrsg. E. Reitter, 50:93-303, E. Reitter, Paskau (Troppau), Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Reitter-Best-Tab-Heft50 Melolonthidae III.pdf
Machatschke, J.W. (1969): Scarabaeidae in: Käfer Mitteleuropas, Hrsg. Freude, Harde, Lohse, 8:266-366, Goecke & Evers, Krefeld, Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\_FHL-08.tif
Rössner, E. & Krell, F.-T. (2008): Identität und taxonomischer Status von Amphimallon ochraceum (Knoch, 1801) und A. fallenii (Gyllenhal, 1817) sowie weiterer mit A. solstitiale (Linnaeus, 1758) verwandter Taxa (Coleoptera: Scarabaeidae: Melolonthinae). - Vernate 27:221-261 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Rössner&Krell2008 Amphimallon.pdf
  Von Miltotrogus und Rhizotrogus durch die 9-gliedrigen Fühler unterschieden, in letzter Zeit vielfach als Untergattung zu Rhizotrogus gestellt. Kopfschild gewöhnlich kürzer oder so lang wie die Stirn. Fühlerfächer 3-gliedrig. Halsschild behaart oder wenigstens der Vorderrand bewimpert. Hinterbeine lang und dicht behaart. Vorderschienen mit 1-3 Außenrandzähnen. Der Dorn auf der Innenseite der Vorderschienen steht gegenüber dem 2. Außenrandzahn. Enddornen der Hinterschienen spitz. Klauen vor der Basis mit 1 Zähnchen.  
#1 Flügeldecken kahl (oft ♀) oder neben der Grundbehaarung mit zerstreuten langen, +/- senkrecht aufgerichteten Borsten oder Haaren. Nur die ♂ bestimmbar. (solstitiale-Gruppe)

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Anmerkung: Die Flugzeit ist zur Bestimmung nur verendbar, wenn tatsächlich ein Schwarmflug festgestellt werden kann. Einzelne Tiere von solstiale werden immer wieder auch tagsüber bis in den Vormittag gefunden.
 
-- Flügeldecken deutlich fein, gleichartig, anliegend oder schräg abstehend behaart.

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#2 Dunkel gefärbt, ganz schwarzbraun oder Kopf, Halsschild und Schidchen schwarzbraun und Flügeldecken dunkel rotbraun; Flügeldecken auf der Scheibe sehr kurz, kaum sichtbar behaart; Stirnleiste deutlich, vollständig.

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-- Hell gelbbraun bis hell rotbraun, beim Halsschild mindestens die Seiten hell; Flügeldecken auf der Scheibe mehr oder weniger deutlich, oft lang behaart; Stirnleiste schwach ausgebildet oder in der Mitte unterbrochen.

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#3 Behaarung der Sternite seitlich mehr oder weniger zu weißlichen Flecken verdichtet; Kopf, Halsschild und Schildchen schwarzbraun, Flügeldecken dunkel rotbraun. (Ägäis).

  Gattung in ColKat anzeigen   ...maevae


 
-- Sternite seitlich ohne verdichtete Haarflecke, nur mit kurzen, einzelnen, anliegenden Haaren; Oberseite einheitlich dunkel rotbraun bis schwarzbraun. (Griechenland, Türkei).

  Gattung in ColKat anzeigen   ...verticale


 
#4 Seitenrand der Flügeldecken kurz behaart [Abb.1] [Abb.2], die Borsten mehr oder weniger kräftig, steif. Halsschild nicht dicht behaart, der Untergrund gut sichtbar; Schildchen meist kurz behaart, frei sichtbar. Rostrot, Flügeldecken bräunlichgelb. Pygidium kurz behaart oder kahl, selten mit längeren Haaren. Schwarmflug morgens bis mittags, selten auch abends, aber noch deutlich vor der Dämmerung. Aedoeagus [Abb.3]. 12-15,2 mm. Südeuropa von Spanien bis Griechenland, südliches Mitteleuropa, Kleinasien, Kaukasus, Südrußland. Aus Deutschland spärliche Meldungen, aber wahrscheinlich weiter verbreitet.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...ochraceum (Knoch, 1801)


Vorsicht! ♀ von solstitiale mit kurzen Seitenrandborsten kommen häufiger vor.
AMPHIMALLON OCHRACEUM
Abb.1
AMPHIMALLON OCHRACEUM
Abb.2
AMPHIMALLON OCHRACEUM.GIF
Abb.3
 
-- Seitenrand der Flügeldecken lang, weich behaart [Abb.4] [Abb.5] (nicht mit den langen Haaren der Vorderbrustseiten verwechseln!). Halsschild meist dicht und lang behaart; Schildchen lang behaart, von der Behaarung größtenteils oder vollständig verdeckt; Pygidium meist deutlich, oft lang behaart (außer javeti); Schwarmflug am Tag oder in der Abenddämmerung.

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AMPHIMALLON SOLSTITIALE
Abb.4
AMPHIMALLON SOLSTITIALE
Abb.5
#5 Scheibe der Flügeldecken zerstreut kurz behaart oder fast kahl.

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-- Scheibe der Flügeldecken deutlich, zerstreut bis dichter, lang behaart.

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#6 Blätter der Fühlerkeule etwas gedrungener, höchstens 1,55 mm lang. Pygidium einfach bis schwach raspelartig punktiert; Vorderschienen meist zwei- bis dreizähnig. Aedoeagus [Abb.6]. Schwarmflug morgens bis mittags (Südschweden, Dänemark, Deutschland, Großbritannien).

  Gattung in ColKat anzeigen   ...fallenii

AMPHIMALLON FALLENII.GIF
Abb.6
 
-- Blätter der Fühlerkeule gestreckt, meist länger als 1,57 mm bis über 2 mm lang. Pygidium meist raspelartig bis verrunzelt, selten einfach punktiert; Vorderschienen meist einzähnig. Schwarmflug in der Regel in der Abenddämmerung (Eurasien). Siehe solstitiale LZ    >>>8
 
#7 Pygidium sehr kurz, anliegend behaart; Vorderschienen zwei- bis dreizähnig (Sizilien).

  Gattung in ColKat anzeigen   ...javeti


 
-- Pygidium lang, abstehend behaart; Vorderschienen ein- bis dreizähnig.

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#8 Vorderschienen beim ♂ mindestens deutlich zweizähnig, oft zusätzlich noch ein kleiner Basalzahn vorhanden. Oberseite (einschließlich Stirn) und Unterseite einfarbig hell gelbrot.

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-- Vorderschienen beim ♂ in der Regel einzähnig [Abb.7], selten zweizähnig oder undeutlich dreizähnig, beim ♀ dreizähnig. Länglich, oval, glänzend,Oberseite hell gelbbraun bis hell gelbrot, Kopf fast immer mit dunkler Stirn, Halsschildscheibe oft dunkler, oft durch eine helle Mittellinie geteilt; Unterseite dunkel gelbbraun. Körper lang, abstehend behaart, Flügeldeckenhaare um das Schildchen dichter und an den Seitenrändern länger. Beim ♀ die Haare auf Halsschild und Pygidium kürzer und spärlicher. Kopf mit angedeuteter, durch ein längliches Scheitelgrübchen unterbrochener Stirnleiste. Die kräftigen Flügeldeckenrippen glatt oder spärlich punktiert. Der bewegliche Dorn auf der Innenseite der Vorderschienen zwischen den 2 ersten Außenrandzähnen (Spitzenzahn und folgendem 2.). Pygidium meist raspelartig bis verrunzelt, selten einfach punktiert. Aedoeagus [Abb.8] [Abb.9]. 14-18 mm. Paläarktische Art, fehlt nur im hohen Norden, im Süden mehrere Rassen, in Mitteleuropa nur die Nominatrasse. Dämmerungsflieger, der offenbar lockeren Boden liebt. Meist häufig, meidet das Gebirge. Entwicklungsdauer 2-jährig.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...solstitiale (L., 1758)


AMPHIMALLON SOLSTITIALE
Abb.7
AMPHIMALLON SOLSTITIALE.GIF
Abb.8
AMPHIMALLON SOLSTITIALE1
Abb.9
 
#9 Färbung der gesamten Behaarung intensiv gelbrot, fast fuchsrot; Scheibe der Flügeldecken lang abstehend bis geneigt behaart, die Behaarung kaum kürzer als die des Halsschild (Küstengebiet Dalmatiens).

  Gattung in ColKat anzeigen   ...dalmatinum


 
-- Färbung der gesamten Behaarung heller, gelblich; Scheibe der Flügeldecken ziemlich kurz abstehend bis geneigt behaart, die Behaarung deutlich kürzer als die des Halsschild (Ukraine bis Kasachstan, Kaukasus).

  Gattung in ColKat anzeigen   ...volgense


 
#10 Nur Stirn, Halsschild und Schildchen dicht abstehend behaart, aufstehende Härchen der Flügeldecken oft nur auf die Basis beschränkt, so daß die Flügeldecken fast kahl erscheinen. Der oberste, oft nur angedeutete Außenrandzahn der ♂ Vorderschienen vom mittleren viel weiter entfernt als dieser vom Spitzenzahn. Schwarz bis braunschwarz, ♀ meist rotbraun, Flügeldecken gelbbraun. Kopf kräftig und dicht, fast zusammenfließend punktiert. Halsschild quer, Seiten gekerbt, zwischen einer feinen Chagrinierung beim ♂ dicht, beim ♀ spärlich punktiert. Flügeldecken sehr fein gestreift. Pygidium chagriniert und sehr fein, zerstreut punktiert. 11-14 mm. Westeuropa, westliches Mitteleuropa. In Deutschland vor allem auf dem Jurakalk sporadisch und nicht häufig. ♂ schwärmen in den Vormittagsstunden, ♀ bleiben am Boden. Sie werden selten gefangen.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...atrum (Hbst., 1790)


 
-- Auch die Flügeldecken gleichmäßig mit kurzen, weichen, oft fast anliegenden Haaren ziemlich dicht besetzt.

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#11 Halsschildscheibe kräftig und ziemlich dicht etwas unregelmäßig punktiert, die Punkte feiner als die auf den Flügeldecken [Abb.10]. Die feine Stirnleiste der Kopfschildnaht genähert und von dem gehobenen Scheitelrand weiter entfernt. Bräunlichgelb. Kopf, Halsschild und Schildchen schwarz oder rotbraun, die hellen Flügeldecken mit schmaler dunkler Naht und dunklen Seiten, Fühler rot, Beine rotbraun, bei den ♀ rostrot. Kurz, eiförmig, 11-13 mm [Abb.11]. Mitteleuropa, vorwiegend in den Ebenen Süd- und Mitteldeutschlands, stellenweise und selten. Rechts der Elbe häufiger.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...ruficorne (F., 1775)


AMPHIMALLON RUFICORNE
Abb.10
AMPHIMALLON RUFICORNE
Abb.11
-- Halsschildscheibe sehr fein und sehr dicht, fast zusammenfließend punktiert.

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#12 Halsschildseiten vor den Hinterwinkel geschweift [Abb.12], fein, anliegend behaart. Einfach, fein punktiert. Kopf und Halsschild blaßrot. Flügeldecken hell bräunlichgelb bis bräunlich. Halsschild nur an den Seiten vor dem Schildchen mit einigen längeren Haaren. Kopf dicht und kräftig punktiert, Punkte ± zusammenfließend. Halsschild in der Mitte am breitesten, äußerst fein und dicht punktiert. 10-14 mm. Südwesteuropa, südliches Mitteleuropa.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...majale (Razoum., 1789)

AMPHIMALLON MAJALE
Abb.12
 
-- Halsschildseiten im gleichmäßigen Bogen abgerundet.

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#13 Zwischenräume zwischen den feinen Punkten auf dem kürzer und weniger dicht behaarten Halsschild größer als deren Durchmesser [Abb.13]. Die dazwischen befindlichen gröberen Punkte mit den abstehenden Haaren leicht erkennbar. Dunkel rötlichbraun. Kopf im Verhältnis zum Halsschild schmaler und etwas länger als bei der folgenden Art. Halsschild etwas länger, Seiten gleichmäßig abgerundet. Flügeldecken hinter der Mitte bauchig erweitert, größte Breite im 2. Drittel [Abb.14]. 11-13 mm. Südosteuropa, Mitteleuropa. Schwärmt nachmittags niedrig über dem Boden.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...assimile (Hbst., 1790)


AMPHIMALLON ASSIMILE
Abb.13
AMPHIMALLON ASSIMILE
Abb.14
-- Punktzwischenräume auf dem kürzer und dichter, fast filzartig, anliegend behaarten Halsschild kleiner als deren Durchmesser. Die dazwischen befindlichen gröberen Punkte schwerer erkennbar. Behaarung der Flügeldecken etwas kürzer. Gelblichbraun. Halsschild kürzer, seine Seiten mehr winkelig abgerundet. Flügeldecken fast parallelseitig, dadurch gestreckt, größte Breite erst knapp hinter der Mitte. 12-14 mm. Mitteleuropa ohne den Norden, Südosteuropa. Dämmerungsflieger. Umfliegt die Baumkronen, auf denen er sich während der Nacht aufhält.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...burmeisteri (Brenske)


 
  assimile
atrum
burmeisteri
dalmatinum
fallenii
javeti
maevae
majale
ochraceum
ruficorne
solstitiale
verticale
volgense
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Erstellt am: 11.06.2018
Letzte Aktualisierung: 12.07.2021 - 12:30:28
Version: 4.1.3 von: Arved Lompe
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